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    Herbst-Winter-Depressionen bei Kindern – was tun?

    Nicht nur Erwachsene können in den kälteren Jahreszeiten unter depressiven Verstimmungen leiden, auch Kindern und Jugendlichen kann der Mangel an Tageslicht zu schaffen machen. Je nach Alter können dabei unterschiedliche Symptome wie Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auftreten. Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von Dingen, die Sie tun können, um die Stimmung Ihrer Kinder wieder aufzuhellen.

    Wie entstehen Herbst-Winter-Depressionen genau?

    Sogenannte Herbst-Winter-Depressionen wurden früher oftmals einfach als „Wintertief“ abgetan. Heute erkennen Ärzte sie allerdings als saisonal abhängige Depression (SAD) an. Besonders häufig kommen Herbst-Winter-Depressionen in den Monaten von November bis Februar vor. Betroffen sein können grundsätzlich Menschen jeden Alters. Ursache ist vor allem der Mangel an Licht, mit dem wir in diesen Monaten zu kämpfen haben. Ein Lichtmangel kann den Stoffwechsel deutlich beeinflussen, so dass wir uns eher abgeschlagen und schlapp fühlen. Aber auch eine negative Einstellung zum Winter kann eine wichtige Rolle spielen – die meisten Menschen bevorzugen natürlich eher die warmen und farbenfrohen Sommermonate mit Ferien und dem vielen frischen Obst und Gemüse.

    Die Zirbeldrüse in unserem Gehirn reagiert sensibel auf Hell-Dunkel-Reize und ist unter anderem für die Ausschüttung des Hormons Melatonin verantwortlich. Fehlt es uns an Sonne und Licht, dann kann sich dies daher deutlich auf den Gehirnstoffwechsel auswirken, so dass unsere Aufmerksamkeit und unsere Fähigkeit Wohlfühlhormone zu produzieren beeinträchtigt wird. Entsteht auf diese Weise ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter, dann kann dies zu Herbst-Winter-Depressionen führen.

    Man vermutet außerdem, dass Lichtmangel durch eine Beeinträchtigung des Stoffwechsels zu einer vermehrten Ansammlung von Schlacken führen kann, die die Feindurchblutung des Gewebes mit Sauerstoff mindert. Auf diese Weise fühlen wir uns indirekt müder und erschöpfter als in den Sommermonaten.

    Welche Symptome können sich bei Kindern zeigen?

    Grundsätzlich hängen die möglichen Symptome von Herbst-Winter-Depressionen natürlich stark mit dem Alter des Kindes und seinem sonstigen Gesundheitszustand zusammen.

    Frank Alpers, Gesundheitsexperte von Healthexpress bestätigt: „Die Symptome von Depressionen bei Kindern können genau wie bei Erwachsenen sehr unterschiedlich sein, oftmals lassen sich Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Interessenlosigkeit, Schlafstörungen oder ein erhöhter Appetit beobachten.“ Jüngere Kinder im Vorschul- oder Grundschulalter, die von Herbst-Winter-Depressionen betroffen sind, zeigen sich oftmals deutlich schüchterner, sind in sich gekehrt oder sogar ängstlich. Ältere Kinder und Jugendliche hingegen können auch Symptome wie Gewichtsverluste, Aggressionen, Schlafstörungen, Morgentiefs und ein vermindertes Selbstwertgefühl zeigen, so Alpers.

    Wichtig ist natürlich in jedem Fall, dass Sie die Symptome Ihrer Kinder ernst nehmen und altersgerecht offen mit ihnen über Ihre Gefühle sprechen. Fühlen sich Kinder geschätzt und verstanden, dann fällt es ihnen deutlich einfacher Unwohlsein zu artikulieren und sich in schwierigen Situationen Hilfe zu holen.

    Was tun, wenn Kinder von Herbst-Winter-Depressionen betroffen sind?

    Oftmals können schon kleine Veränderungen im Alltag einen deutlichen Unterschied für das Gemüt machen.

    Neigen Ihre Kinder zu Depressionen, dann sollten Sie zum Beispiel besonders darauf achten regelmäßig Zeit im Freien zu verbringen. Selbst an regnerischen Tagen sorgen Sie so dafür, dass Ihre Kinder mehr Tageslicht abbekommen als zu Hause. Die frische Luft regt außerdem den Organismus an während die Bewegung eines Spazierganges oder dem wilden Treiben des Spielplatzes für zusätzliche Glücks-Hormone sorgt.

    Insbesondere Sport kann Ihren Kindern dabei helfen, saisonal bedingte Depressionen in den Griff zu bekommen. Neben der Tatsache, dass die meisten sportlichen Aktivitäten an der frischen Luft getätigt werden können, spielt auch der soziale Aspekt durch den Kontakt zu anderen Kindern eine nicht unbeachtliche Rolle.

    Auch die Ernährung macht einen Unterschied – wenn Sie Ihre Kinder mit viel frischem Obst und Gemüse versorgen, dann stärken die vielen Vitamine und Mineralstoffe den Organismus und das Immunsystem Ihrer Kinder. Leiden auch die schulischen Leistungen in den Wintermonaten, dann ist es sinnvoll hier für Spaß und Abwechslung zu sorgen, zum Beispiel indem Sie kleine Belohnungen für erledigte Hausaufgaben oder gelungene Klausurvorbereitungen anbieten. Auch hier sollten die Maßnahmen natürlich unbedingt typ- und altersgerecht sein. Fragen Sie Ihre Kinder daher am besten direkt was ihnen gefallen würde und wie Sie sie in Ihrem Alltag unterstützen können.

    Arbeiten Sie mit den Sinnen Ihres Kindes. Achten Sie auf farbenfrohe Kleidung, hellen Sie die Umgebung Ihres Kindes auf, indem Sie gezielt Akzente setzen. Auch Düfte schlagen sich auf das Gemüt aus. Vielleicht können bestimmte Aromen die Stimmungslage Ihres Kindes entscheidend verbessern. Unterschätzen Sie in keinem Fall die Wirkung von Musik und Klängen. Probieren Sie etwas aus, vielleicht ist es nicht die Musik, die Ihrem Kind Entspannung vom Alltag verschafft sondern Klänge des Meeres, des Waldes oder anderen beruhigenden Orten.

    Im Endeffekt geht es nicht um die spezifische Maßnahme, die Sie ergreifen sondern darum, dass Sie auf Ihr Kind hören und versuchen es zu verstehen. Jede Maßnahme, Tätigkeit oder Veränderung, die Ihrem Kind ein behaglicheres Gefühl verschafft, wird sich positiv auswirken.

    Zeigen sich stärkere Symptome bei Ihren Kindern und fühlen Sie und Ihr Kind sich machtlos ausgeliefert, dann sollten Sie natürlich unbedingt einen Arzt aufsuchen und gemeinsam versuchen nach einer geeigneten Behandlung zu suchen. In manchen Fällen ist es außerdem sinnvoll die Lehrer des Kindes zu informieren so dass die gegebenen Faktoren im Schulalltag berücksichtigt werden können.

    Bildquelle: Twin Design / Shutterstock.com