Frage -  Lesen durch Schreiben

Tanja_75

Namhaftes Mitglied
Hallo zusammen!!!

Und zwar hab ich heute morgen meinen Sohn bei uns in der Schule angemeldet!
Ich hab ja schon gewusst das die hier anders (als ich es früher gelernt habe) lesen und schreiben lernen. In dem Flyer stand dann etwas von der Methode "Lesen durch Schreiben".
Wer hat damit Erfahrung und kann mir etwas genaueres drüber sagen???

Vielen Dank schonmal im voraus ;-)
 

Tanja_75

Namhaftes Mitglied
Danke für die Antwort und den Link! Hatte mir das auch schon durchgelesen!!

Wäre aber trotzdem dankbar wenn ihr mir noch ein paar Erfahrungsberichte mitteilen könntet.
 

steffi74

Namhaftes Mitglied
Bei Niklas war es ein Buchstabentor mit dem sie von Anfang an gelernt haben, durch die Bilder darau,f Wörter zu schreiben.Die mußten jeden Tag ein Wort schreiben und haben viel mit diesem Tor gearbeitet.Die Kinder haben alle sehr gut und schnell gelernt und die Lehrerin war sehr zufrieden mit ihrer Klasse.
So wird es bei uns in der Schule gemacht und so wird auch Tobias nächstes Jahr in der Schule anfangen.Wir hatten letzte Woche Schulanmeldung.
 

kikiwi

Mitglied
Bei meiner Tochter war es im letzten Jahr auch so. Wir haben mit Tinto gearbeitet. Da haben die Kinder zu jedem Buchstaben ein Bild und sagen sich ihre Wörter selber vor.
Sie lernen Buchstaben mit Wörtern zu verbinden.

Wenn Du magst erzähle ich Dir gerne mehr, melde Dich einfach.
 
B

bluemoon

Guest
Mein Sohn hat auch auf diese Art schreiben gelernt. Zu jedem Buchstaben gab es ein Bild, außerdem auch sch (Schule), eu (Eule) etc...
Sie konnten so schnell schreiben - allerdings fand ich es etwas problematisch, weil die Kids erst mal "falsch" schreiben gelernt haben.
Sie haben sich halt ausgeguckt, was passen könnte und die Wörter konnte man oft nur verstehen, wenn man sie laut vorgelesen hat.
Einige Fehler haben sich dadurch eingeschlichen bei Wörtern, die immer wieder geschrieben wurden und ich fand es schwierig, bis er sich das wieder abtrainiert hat - nämlich dann, als auf einmal "richtig" geschrieben werden musste.
Heute ist er in der 5. Klasse und hat mit der Rechtschreibung allerdings keinerlei Probleme. Also hatte diese Art schreiben zu lernen keine Auswirkung auf GUT oder SCHLECHT....

Meiner Meinung nach schreiben lernen mit Umwegen - andererseits hatten sie eben schnell Erfolgserlebnisse...

Liebe Grüße
Anja
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Die Methode ist leider nicht so ungefährlich wie es den Anschein hat. Sie ist absolut ungeeignet bei Kindern mit ADHS oder die unter einer LRS leiden. Bis zu 20% der Kinder haben mit dieser Methode schlechtere Ergebnisse als mit traditionellen Methoden. Es wird ein falsches Verhältnis zwischen dem Verhältnis von Sprech- und Schriftsprache aufgebaut. Viele Kinder bleiben auf der Strecke. Die schnellen Anfangserfolge (längst nicht bei allen) verwandeln sich schnell in Frustration, wenn man plötzlich richtig schreiben soll. Eltern wird ja häufig angeraten, nicht zu korrigieren. Eine unverantwortliche Praxis. Wenn nun endlich LRS diagnostiziert ist, sind viele Schüler schon in der 4. Klasse, in der in den meisten Bundesländern die Weichen für die spätere Zukunft der Schüler gestellt werden. Nicht nur ADHS-Kinder brauchen klare Strukturen. Besser man prägt sich sofort die korrekte Schreibung ein. Die Marburger Studie hat vor einigen Jahren die katastrophalen Auswirkungen dieser Methode (die offensichtlich zahlreiche Sub- und Mischformen aufweist) deutlich gezeigt. Bei privaten Nachhilfeinstitutionen klngeln die Kassen, nur weil sich die Schuldidaktik (man erinnere sich an Flops aus den 70er wie Mengenlehre oder Ganzwortmethode) wieder einmal einen Unsinn ausgedacht hat, an dem einige auf Kosten eines Teils der Kinder sehr viel Geld verdienen. Es ist besser man glaubt so zu sprechen wie man schreibt als zu SCHRAIBN WI MAN SCHPRICHT.
 
I

IlkaM.

Guest
Danke für diesen Hinweis! Ich stehe dieser Methode aus ebend diesen Gründen skeptisch gegenüber. Wo soll der Sinn liegen, schreiben zu lernen, um dann an einem bestimmten Stichtag zu hören: "So ... und jetzt lernen wir RICHTIG schreiben?"
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Bei Meiner Tochter (4. Klasse) hat die Lehrerin auch immer geasgt, nicht korrigieren, sie sollen so schreiben, wie sie hören etc.
Und dann kam die 3. klasse und auf einmal wurde richtige Schreibweise gefordert - die Kinder waren überfordert.
Letztes Jahr kam mein Sohn in die Schule. Er lernte nach dem gleichen Prinzip- Aber die Lehrerin legt von Anfang an Wert darauf, daß die Kinder richtig schreiben. Und es klappt hervorragend.
Beide konnten sehr schnell lesen (ind der ersten Klasse so um Weihnachten rum), aber so wie bei meiner Tochter würde ich es heute nicht mehr machen. Sie haben jetzt einfach gewisse Worte schon falsch geschrieben verinnerlicht und das ist sehr schwer wieder geradezubiegen. Aber beim ersten Kind, unerfahren in Schulfragen ist man wohl manchmal so blöd, und vertraut der Lehrerin blind.
Das System Lesen durch Schreiben finde ich allerdings vom Prinzip gut.
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Viele Menschen ohne linguistische Vorbildung sind ja der Meinung, dass man das Deutsche so schreibt wie man es spricht (sie denken wahrscheinlich an das Engl. oder Frz. als extremes Gegenbeisp.), aber dem ist nicht so. Das merkt man, wenn man einen dt. Text in phonetischer Lautschrift vor sich hat. Auch diatopische (d.h. dialektale) Besonderheiten der Sprecher lassen das Prinzip ad absurdum führen (Die Franken entsonorisieren b zu p, die Sachsen sonorisieren p zu b, ganz zu schweigen vom Bayerischen...). Wie sollen Kinder mit sog. Migrationshintergrund sich die Dt. Sprache aneignen?

Es gibt Sprachen, wie z.B. das Italienische oder das Spanische, die wesentlich mehr als das Deutsche Aussprache und Orthographie in Harmonie gebracht haben, aber dort benutzt niemand eine solch absurde Methode, da nur die wenigsten Sprecher (abgesehen von Schauspielern, Nachrichtensprechern etc.) die Standardsprache wirklich verwenden, da Dialekte (insbes. in Italien) und Minderheitensprachen (insbes. in Spanien) sich auf die Artikulation der Standardsprache auswirken.

Fehler sollten sehr wohl in den Lernprozess integriert werden, aber dennoch tut man den Kindern keinen Gefallen, wenn man ihnen über einen langen Zeitraum die korrekte Schreibung vorenthält. 6 und 7-jährige Kinder verfügen über ein sehr großes Imitationspotential, das bei Lesen durch Schreiben verkümmert. Wir sagen "UNT", "NICH" oder "NIX", "IMMA" etc. Sollen wir die KInder wirklich 2 bis 3 Jahre lang so schreiben lassen? Ist es nicht besser, sie gewöhnen sich sofort an UND, NICHTS, IMMER (und glauben dann, dass sie auch so sprechen)? Die Schäden zu beseitigen ist wesentlich aufwändiger als sie ganz ohne Aufwand gar nicht erst entstehen zu lassen.

Der Papierkorb wartet schon auf eine pädagogisch-didaktische Seifenblase (mit fatalen Folgen für viele Kinder), an der am Ende niemand schuld gewesen sein will (vgl. Ganzwortmethode, notwendig beim Englischen mit seiner etymologisierenden Orthographie), sinnlos beim Deutschen, das eine Mischform aus etymologicher und phonologicher Orthographie besitzt. Eben die Mischform (+ dialektale oder migrationssprachliche Substrate) verbietet auch das radikale Konzept von Lesen durch Schreiben, zumal die Anlauttabelle gar nicht alle Laute hergibt und z.B. bei [f] (phonetisch): <f>, <v>, <ph> (graphematisch) völlig versagt (*FOGL, VOGL, *PHOGL ????). Gibt es andere Kulturnationen, in denen eine solch absurde Methode möglich wäre (abgesehen davon, dass sie Anfang der 70er J. ausgerechnet von einem Schweizer entwickelt worden war)? Pädagogik und Didaktik in Deutschland, getrieben von der ständigen Suche nach neuen Konzepten, auf welche dann die gesamte Lehrerschaft im 10- bis 15-jahres-Rhythmus vergattert wird, leiden massiv unter ADHS. Die leidtragenden sind wie fast immer die Kinder, insbesondere diejenigen mit Problemen (ADHS, LRS, Migrationshintergrund, bildungsfernes Elternhaus etc.). Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Aber genau das hatte ich ja geschrieben.
Bei meiner Tochter wurde nicht darauf geachtet, sie hat z.b. Häxä geschrieben. Und das ist jetzt in der 4 Klasse ein Nachteil, weil sie sich einfach vieles falsch angeeignet hat.
Mein Sohn hat auch durch dieses System lesen gelernt, aber es wurde von Anfang an darauf geachtet, daß er die Worte richtig schreibt. Und bei ihm klappt das wunderbar.
Ich denke, wenn man es so macht wie bei meinem Sohn, kann es wirklich positiv sein.
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Wer hat auf die korrekte Schreibung geachtet? Die Lehrkraft oder die Eltern zu Hause? Wenn es die Lehrkraft selbst war, dann wird die Methode wohl nur noch pro forma verwendet, während sich in der Praxis Schleichwege an ihr vorbei entwickeln. Doch viele Eltern misstrauen dem System und geben ihre Kinder (nicht selten heimlich) in private Institute, wo dann die Irrwege der Schule ausgebügelt werden. Aufgrund der großen Dunkelziffer werden Erfolge dann von den Anhängern dieser merkwürdigen Methode zugeschrieben, die eigentlich auf konservative Praktiken zurückgehen. Die Klassenlehrerin meines Sohnes, der ich bei jeder Gelegenheit mein Missfallen in Bezug auf LDS geäußert hatte, war nun fast beleidigt als wir ihn bei LOS angemeldet haben. Bei LRS muss möglichst früh gefördert werden, aber durch diese Hinhaltetaktik ("das wird noch"; O-Ton KL.-lehrerin Oktober 2007) geht wertvolle Zeit verloren ("oh je, wie machen wir das nur, wenn nun immer längere Texte auf dich zukommen"; O-Ton April 2008). Ich möchte nicht polemisieren, aber dieser ganze Ärger mit der Schule, nicht nur wg. LDS, sondern wg. der ganzen Heuchelei eines unfähigen Systems, macht mich derzeit ziemlich wütend. Mittlerweile leidet bereits meine eigene Arbeit darunter.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Es achtet die Lehrerin drauf, daß die Worte richtig geschrieben werden.
Ich finde auch, daß vieles im Schulsystem im Argen liegt - aber da ist man doch mehr oder weniger machtlos.
Nur ein kleines Beispiel: Letztes Jahr wurde bei uns in der Schule ein Mathebuch abgeschafft, weil die Kinder da nicht weiterkommen, das Buch nichts taugt. Jetzt, ein Jahr später am Elternabend, hieß es auf einmal, daß sie nur noch mit diesem Buch arbeiten.
Aber das wird immer so bleiben, daß auf einmal eine ganz tolle neue Form des Lernens "erfunden" wird und dann wieder abgeschafft wird.
Ich habe z.B. in der Schule Mengenlehre gehabt, als meine Schwester in die Schule kam (3 jahre später) war diese Methode bereits antiquiert und als wenig sinnvoll eingestuft.
Bei dir lese ich aber so ein bißchen zwischen den Zeilen, daß du eine furchtbare Wut auf die Lehrerin deines Sohnes hast. Sie kann offensichtlich mit Teilleistungsstörungen nichts anfangen.
 

janes

Neues Mitglied
Die Methode hat so ihre Tücken, was bei einem Kind mit LRS deutlich wird, da häufigetwas falsches eingprägt wurde. Das gleiche Problem hatten wir auch bei einme hb-Kind, das sich die falsche Schreibweise durchaus gemerkt hat und diese dann nur schwer wieder aus dem Kopf löschen konnte. Zum Lesen lernen war die Mothode für bei Kinder gut geeignet.
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Tja, das Problem ist, dass sich irgendwelche Leute irgendwelche Konzepte ausdenken, damit vielleicht viel Geld verdienen und schwächeren Schülern (LRS, ADHS etc.) großen Schaden zufügen können.

Am schlimmsten ist die Umsetzung der "reinen Lehre" von LDS (von der viele Lehrer offensichtlich schon abgekommen sind), d.h. Fehler werden nicht verbessert (mit all den fatalen Konsequenzen, unter denen unsere Kinder dann leiden müssen).

Im deutschsprachigen Raum scheint die Anfälligkeit für "durchgeknallte" didaktische Konzepte besonders groß zu sein.

Ich wurde 1969 eingeschult. 1975 wurde die Mengenlehre bei uns eingeführt. Ein ganzes Jahr lang hatte ich dann den gleichen Lernstoff wie meine Schwester, die 1975 in die erste Klasse kam.

Von der Ganzwortmethode habe ich zum Glück nichts mehr mitbekommen.

Sowohl die Mengenlehre als auch die Ganzwortmethode sind heute mausetot. Wann folgt Lesen durch schreiben? (wahrscheinlich dann, wenn Ganzwortmethode und Mengenlehre wieder neu entdeckt werden).
 
S

susann

Guest
Bei meinem dritten KInd wurde diese Methode auch neu eingeführt. Wir sollten die Kinder frei schreiben lassen und nicht korrigieren. Ich habe von Anfang an meinem Sohn die Worte richtig diktiert und habe das der "Pädagogin" auch mitgeteilt. Sie war ziemlich sauer und meinte ich würde dem Kind die Freude am lesen und schreiben nehmen. Im Endeffekt hat sich bewährt, dass ich nachgeholfen habe und mein Sohn war und ist immer schon sehr gut im Fach Deutsch durchgekommen. Rechtschreibung perfekt(sofern man das von einem 15 jährigen sagen kann).

Selbst arbeite ich seit drei Jahren selbstständig an einer Grundschule als Lerntherapeutin und kann nur abraten von dieser Methode. Ich habe eine Gruppe(10 Kinder) aus nur einer Klasse. Dort wird diese Methode angewandt und das Ergebnis sollen wir ausbügeln. Ein Kind dieser Gruppe war dreimal die Woche in unserer Gruppenförderung und zweimal die Woche privat in Therapie bei mir. Sie wechselt im Sommer aufs Gymnasium, es war allerdings heftig, die Fehler der Lehrkraft auszubügeln.
Ich würde mich freuen, wenn wir wieder zurück zu den Wurzeln kämen, wir haben alle gut lesen und schreiben gelernt mit Frontalunterricht, der über Jahrzehnte funktionierte. Heute wird geprobt, getestet, geübt und immer wieder neu entworfen. Mir tun unsere Kinder leid.......
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Ich kann Susanns Beitrag nur zustimmen.

In Regionen, die bis vor kurzem LdS-frei waren, z.B. Bayern, führen diesen Unsinn nun auch ein. Wir leben in NRW, der Höhle des Löwen. Da kämpft man erst recht gegen Windmühlenflügel.
 

doria

Aktives Mitglied
Also mein NRW-Sohn lernt auch in der "Höhle des Löwen" ganz prima Schreiben. Im letzten Jahr (seinem 1. Schuljahr) durfte er schreiben, wie er wollte - Hauptsache, die Buchstaben waren gut leserlich. Jetzt, im zweiten sChuljahr, geht's los mit den Lernwörtern - die Wörter, die schon "dran" waren, soll er richtig schreiben, bei den anderen ist es überwiegend egal. Wenn er Wörter viel verwendet (Lieblingstier Robbe z.B.), dann weise ich ihn dezent auf die richtige Schreibweise hin.
Er war im 1. Schuljahr superglücklich, als er sich mit seiner Tabelle schon nach ganz kurzer Zeit seinen ersten Text abgerungen hat zu unserem Sommerurlaub, allein die Motivation aus diesem Erlebnis ist ganz bestimmt schon einiges wert.
Als Gymnasiallehrerin habe ich im Moment eine 5. Klasse in Englisch - alle bringen aus der Grundschule einen Karteikasten von ihren Lernwörtern mit, den sie jetzt prima zum Vokabellernen gebrauchen können.
Habe nur mal gelesen, dass es schwierig ist für Kinder, die privat nicht oder nur wenig lesen - die kriegen dann offensichtlich zu wenig Sprachbeispiel.
Ohne also, dass ich mich jetzt bei der Methode als Fachfrau auskennen würde (aber mein Sohn hatte keine Fibel und erstmal nur eine Anlauttabelle), kann ich die breite Schelte hier eigentlich nicht teilen....
 

Lariela

Zickige Mama
Hallo,
meine beiden Söhne sind auf einer Schule, die ebenso Schreiben und Lesen lernten.
Wir hatten auch die Anlauttabellle auf der zu jedem Buchstaben ein Bild war, nachdem sie schreiben lernen sollten.
Nun nach vier Jahren kann ich bei meinem Großen behaupten, das er fast Fehlerfrei schreibt und ein schönes Beispiel kann ich geben

1 Jahr Farat
2 Jahr Farrat
3 Jahr Farrad
4 Jahr Fahrrad

Es war stehts die selbe Geschichte, die die Kinds anhand der Bilder beschreiben sollten.

Der Kleine dagegen liest für das zweite Schuljahr gut, tut sich allerdings mit der Schrift sehr schwer, da die Lehrerin nicht korrigiert und die Buchstaben so nicht leserlich sind.

Es hängt allerdings auch an den Lehrern, wie sie mit diesem System umgehen. Dem einen liegt es mehr, der andere hätte lieber den "Frontalunterricht"

Ach ja , ich lebe ebenso in der "Höhle des Löwen" in NRW ;-)

LG Lariela
 
D

Dr. A. Michel

Guest
Ich glaube, dass genau hierin die Problematik liegt. Es gibt keine Verbindlichkeit, jeder macht es irgendwie anders. Nach der reinen Lehre soll ja nicht verbessert werden, aber in den Fällen, in denen es die Lehrer trotzdem tun, scheinen die Ergebnisse weniger disasrös zu sein (z.B. unserem Zweitältesten, 2. Kl.). Andere Lehrer korrigieren überhaupt nicht und lassen die Kinder malen, wenn sie keine Lust zum schreiben haben.

Ein Schweizer Schuldirektor hat mir mitgeteilt, dass Herr Reichen, ein Schweizer (!!!) Lehrer, der sich das merkwürdige System in den 70ern ausgedacht hatte, mehrere Schulen verlassen musste, da in seinen KLassen das bloße Chaos herrschte. Herr Sommer-Stumpenhorst, der dt. LdS-Guru verdient sich mit seinen didaktischen Materialien einschließlich aller "Reparatur-Materialien" wahrscheinlich eine goldene Nase.
 

Damianus

Neues Mitglied
Hallo,

heute ist Zeugnistag in NRW, und somit ist auch das Thema "Lesen durch Schreiben" wieder hochaktuell.

Unter http://www.grundschulservice.de/ beschreibt ein ehemaliger Fachleiter pointiert und kenntnisreich die facettenreiche Problematik um die sog. neuen Lernmethoden und die Risiken für die methodisch falsch unterrichteten Kinder. Beispielhaft kritisiert er auch üble Werbemethoden der Lehr-/Lernmittelbranche und zeigt auf deren immensen Gewinne, gerade mit immer neuen (völlig ineffektiven) und sehr teuren Arbeitsmitteln.

Insbesondere werden fokussiert die Methoden "Sommer-Stumpenhorst", "Lesen durch Schreiben" (von Reichen) und "Tinto".

Leider sind die Texte etwas lang, dafür aber mit äußerster Gründlichkeit recherchiert.

Schönes Wochenende
Damianus

 
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