Viel trinken is auch gut. Egal ob bei Kindern oder Erwachsenen. Aber wenns übermäßig viel wird, wenn einfach auffällt, dass derjenige fast ununterbrochen am Süffeln ist und die Mengen regelmäßig und ohne erkennbaren Grund weit über der Norm liegen...und ja, ich weiß, so richtig gibts "die Norm" nicht, nur ungefähre Richtlinien.
Alles andere sind...Indizien. Sachen, die einen ins Grübeln kommen lassen. Es ist nicht immer 100% genau "Wenn exakt das und das passiert, dann weil das und das nicht stimmt"
Ich geb da einfach mal ein etwas kurioses Beispiel, wie sich sowas äußern kann.
Obwohl, so kurios ist der Vergleich von Haustieren und Kindern eigentlich gar nicht, wenn es darum geht, herauszufinden, ob sie krank sind, wenn es eben nicht offensichtlich ist (Blutausscheidung oder Schmerzlaute).
Kinder sagen auch nicht immer was, und manche sind einfach noch zu klein - und die Viecher können nun mal gar nicht reden.
Man kann bei beiden nur aus dem Verhalten schlussfolgern, und dafür muss man dieses eben immer gut beobachten, damit man Abweichungen "von ihrer persönlichen Norm" erkennen kann.
Also, schlagt mich nicht, wenn ich von ner Katze erzähle, wenn ihr euch um eure Kinder sorgt.
Eines Tages fing das Tier an, in die Badewanne zu springen und mit der Pfote gegen den Schlauch zu schlagen (der wiederum gegen den Wannenrand schlug und Krach machte), bis man ihr den Hahn aufdrehte. Dann soff sie direkt vom Fließwasser. Anfangs fanden wir das niedlich und dachten noch, die Katze hat aber nen coolen Trick drauf.
Dann sprang die Katze z.B. ständig aufs Waschbecken, wenn man Hände wusch oder Zähne putzte und das Wasser lief - und hängte da den Kopf rein.
Nun nimmt so ne Katze ja mit ihrer kleinen Zunge echt nur winzige Flüssigkeitsmengen auf und man kann das überhaupt nicht abschätzen, was sie normal trinkt, und um wieviel erhöht die Menge mittlerweile ist. Dazu kommt noch, dass Katzen normalerweise nicht ständiger Beobachtung unterliegen und wer weiß wo aus einer Pfütze gesoffen haben könnten, statt daheim aus dem Napf, an dem man den Verbrauch messen könnte. Und sie sind überhaupt sehr individuell bei der Flüssigkeitsaufnahme.
Manche trinken z.B. fast gar nichts, denen reicht die Flüssigkeit, die in der Nahrung ist.
Wir dachten uns noch immer nix dabei...war auch heiß grad...dann merkten wir, dass die Katze Unmassen Urin ausschied, aber immer noch soff, als gäb es ab morgen nichts mehr. Irgendwie geriet das Trinken bei der Katze zum Mittelpunkt ihres Daseins. Sie lebte regelrecht nur noch im Bad, ging aber auch an Blumenvasen, sogar an Menschengetränke. An alles, nur nicht an ihren Napf.
Aus "niedlich" wurde bald "irgendwie doch sehr seltsam" und sogar "ein bisschen lästig" - ehrlich, wir hielten das Vieh einfach nur für verwöhnt oder ein bisschen bekloppt, und so sind ja eigentlich alle Katzen.
Aber wir riefen nen Tierarzt an, schilderten das Gesehene, die Katze wurde zu ihm gebracht und er stellte eben ein Nierenleiden fest. Ich will jetzt niemandem Angst machen, Katzen sind keine Menschen, und diese wurde zudem auch noch mit Trockenfutter ernährt (oh segensreiche 80er, in denen dehydrierte Staubbrocken als höherwertigeres Futtermittel angesehen wurden als das Zeug aus den Dosen...), aber für die Katze wars zu spät. Die Umstellung auf teures Spezialfutter half nicht mehr (und ne Katze kann man nun auch nicht gerade an die Dialyse hängen...) und so nahm sie ein qualvolles Ende, noch ehe wir uns dazu durchringen konnten, sie einzuschläfern.
Ja, es war nur eine Katze. Aber eben ein Grund für mich, mich ein kleines bisschen mit der Thematik zu befassen. Hatte auch sein Gutes, als die Katze einer Freundin Jahre später die gleichen Anzeichen zeigte (und ratet, sie fand es natürlich auch erst mal nur niedlich und wäre nie auf die Idee gekommen, deshalb zum Tierarzt zu gehen), aber so wurde das Nierenleiden ganz früh erkannt, das Spezialfutter wirkte und die Katze wurde wieder gesund.