"Babynachtdienst" und Job-/Familienverträglichkeit

Bilbo47

i am so smart S-M-A-R-T
Hallo Forumsmitglieder,

ich darf mich kurz vorstellen, ich bin Bilbo, 28 Jahre alt und frisch gebackener Vater. Meine kleine Tochter ist nun 10 Wochen alt und zuckersüß J

Ich habe allerdings eine Frage an euch bzw vor allem an die Väter hier:
Wie habt ihr Job + Familie unter einen Hut bekommen?

Kurz vor der Geburt bekam ich von meinem Arbeitgeber die Möglichkeit mich weiterzuentwickeln und zwar so, dass meine Frau nicht mehr arbeiten gehen muss. Finanziell also seeeehr attraktiv. Leider (oder eher natürlich) wird die Arbeit und deren Aufkommen nicht weniger sondern mehr.

Ich habe also lange Tage mit meiner Frau gemeinsam überlegt ob ich diesen Schritt gehen soll, denn schließlich will ich ja auch etwas von Frau und Kind haben und nicht nur arbeiten. Wir einigten uns darauf dass ich den Karriereweg einschlagen soll, wir hätten ja insofern etwas davon als dass meine Frau sich um die Kleine kümmern kann und dann genug Zeit für sie hätte.

Nichtsdestotrotz soll ich sie natürlich unterstützen und ihr das mögliche abnehmen und übernehmen. Kein Problem, sagte ich.

Nun ist es doch eins.

Die Tage sehen so aus: ich verlasse zwischen 7-8 Uhr das Haus und bin zwischen 20-22 Uhr wieder zu Hause. Wir telefonieren 2-3x am Tag miteinander um uns wenigstens noch zu hören wenn wir uns schon wenig sehen.
Meine kleine Tochter ist allerdings sehr aktiv. D.h. Tagsüber schläft sie gar nicht und will nur bespaßt werden. Sie irgendwo „ablegen“ ist nicht möglich. Von 7h morgens bis 18-19h abends ist sie wach und fordert meine Frau. Sie will immer unterhalten werden, rumgetragen werden, geschaukelt, spazieren gehen etc.

Das ist ungemein anstrengend, abgesehen davon dass sich der Haushalt auch nicht von alleine macht.

Wenn ich dann abends nach Hause komme hatte die Kleine ihre „letzte“ Flasche gegen 18.30h und schläft. Das nächste Mal wird sie dann so gegen 2h wach und möchte essen.

Wenn ich also noch ne Stunde mit meiner Frau verbringen will (wenn sie nicht schon schläft) gehen wir so gegen 22h ins Bett. Wenn mein Mäuschen dann um 2h schreit und Hunger hat, höre ich sie nicht. D.h. ich werde nicht wach.

Also steht meine Frau auf und kümmert sich. Es ist wirklich heftig: selbst wenn die Kleine bei uns im Bett schläft und direkt neben mir liegt wache ich nicht auf obwohl sie ziemlich laut schreit. Das ist aber nur zu der Uhrzeit so. Die nächste Flasche (so gegen 6) höre ich dann wieder und kümmere mich dann um sie. Leider wird mein Schatz dann trotzdem wach und schläft nicht durch.

Ich vermute dass das mit meiner Tiefschlafphase zusammenhängt und ich deshalb nicht aufwache. Meine Frau ist nun mittlerweile echt sauer und enttäuscht. Sie kommt sich „hängen gelassen“ vor und würde auch gerne mal wieder eine Nacht durchschlafen. Was ich sehr gut verstehen kann.

Dadurch meine Kleine tagsüber so fit, wach und fordernd ist kommt meine Frau auch dann nicht dazu ein wenig Schlaf nachzuholen. Mit der Zeit zehrt das selbstverständlich ordentlich an den Nerven.

Was kann ich tun?
Wie habt ihr das geregelt?
Steht ihr jedes Mal mit auf oder werdet ihr wach wenn die Maus schreit?


Ich habe meiner Frau jetzt gesagt dass ich die Nächte Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag alleine organisiere damit sie mal wieder 2 Nächte schläft.

Wie soll ich mich verhalten?

Grüße Bilbo
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
hmm schwere Situation.
Die mir allerdings bekannt vor kommt. Bei uns ist es ähnlich. mein mann arbeitet sehr viel (Selbstständig) und ich bin wenn ich nciht auch arbeite für die kidner und den haushalt zuständig.

gerade als unser großer geboren war hat mich das genauso wie deine Frau fertig gemacht.
Mir hat geholfen wenn ich unterstützung hatte egal von wem. Meine Schwiegermutetr kam oft und ist mit unserem Sohn mal für 2-3 St. spazieren gegangen. meine Schwester kam vorbei und half im haushalt etc.
Versucht familie und freunde so gut es geht einzuspannen.
Ich weis ja nicht wie eure finanzielle Situation aussieht aber schon mal daran gedacht eine Haushaltshilfe/Reinigungskraft ein zu stellen? Dann ist deiner Frau das schon mal ein wenig abgenommen.

10 Wochen ist ja auch noch nicht lang udn es dauert einige zeit bis sich alles einspielt.
 
J

jumi

Guest
hmm... also ich stelle immer wieder fest wieviele frauen hier mit ihren kindern überfordert sind...
bei meinem sohn war es um einiges schlimmer als das was du so schreibst. ich musste ihn nachts (als er in diesem alter war) alle 2 stunden stillen, manchmal auch öfters und tagsüber jede halbe stunde. dazu kam dann eine kolik, d.h. bis zu 6 stunden dauerschreien und man kann nichts tun ausser das kind trösten.
mein freund war in dieser zeit allerdings kaum da, da er beruflich sehr viel unterwegs war (ist). er ist mindestens 3 tage am stück gar nicht zuhause und wenn er da ist muss er schlafen und dann wieder weiter. und es kommt auch mal vor, dass er von montag bis freitag weg ist.
klar ist das für deine frau extrem anstrengend, aber ich finde deine frau muss auch einsehen, dass du genauso deinen job machst. übrigens, mein freund hört unseren sohn nachts auch nicht wenn er schreit (wenn er denn mal zuhause ist), ich denke da braucht der körper einfach seinen schlaf.
meine meinung ist, dass du deine frau samstags und sonntags so weit wie möglich unterstützen solltest. du könntest ja vielleicht mal samstags mit der kleinen brötchen holen gehen und das dann mit einem spaziergang verbinden, dann könnte deine frau noch etwas länger schlafen.
aber unter der woche noch mehr zu machen finde ich total übertrieben, ihr habt euch gemeinsam dafür entschieden, dass du karriere machst, dann muss sie auch mit den folgen klarkommen.
mein freund würde mir was erzählen wenn ich ihn unter der woche auch noch für kind und haushalt einspannen wollte ;-)
im übrigen frage ich mich ernsthaft wie die ganzen alleinerziehenden das machen?? da ist niemand da, der sie unterstützt, nicht mal am wochenende, und die schaffen es ja auch irgendwie :respekt
ausserdem: mein sohn ist jetzt ein jahr alt und ich kann dir nur sagen es wird besser, die kinder schlafen durch und halten ihren mittagsschlaf, da bleibt dann genug zeit für haushalt usw.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
jumi ja aber du kannst mir ncht sagen,d as du alles gleich von Anfang an so locker aus dem handgelenk gemacht hast. Es braucht halt seine Anlaufzeit die ist bei einem küzer und beim anderen länger.

Ich hab ca. ein halbes jahr gebraucht um mich in die neue rolle enizufinden. Eine freundin von mir war erst nach einem jahr richtig in ihrer Rolle andere brauchen nur wenige Wochen. Gerade wenn es das erste Kidn ist wo noch alles so neu ist udn man noch nicht den Kniff raus hat wie man so die Aufgaben erledigt, das man auch mal freizeit hat sind sehr anstrengend, wenn dann auch der partner nicht da ist mit dem man sich mal austauschen kann seinen kummer auch mal abladen kann, dann ist das ganze noch schwerer.

Wie das Alleinerziehende machen? Keine Ahnung aber ich ziehe definitiv meinen hut vor ihnen.
 
U

UserB

Guest
Unsere Kleine ist jetzt fast 6 Wochen alt und wir haben es von Anfang an (auch bei unserer Großen) so gehandhabt, dass ich die Nächte mache. Aus einem ähnlichen Grund. 1. mein Mann hört das Babygeschrei nachts nicht (ich frag mich, wie das geht, weil sie kann ziemlich laut werden :rofl )
2. mich stört das Aufstehen deutlich weniger
3. kann ich mir tagsüber eher ne Auszeit nehmen und sei es, wenn die beiden mittags mal zeitgleich schlafen (was so gut wie nie vorkommt, aber in der Theorie hört es sich klasse an)
Ich habe allerdings auch das Glück, dass unsere Jüngste gegen 20 Uhr die letzte Mahlzeit bekommt und dann erst wieder gegen 5 etwas möchte. :weg

Einen wirklichen Tipp für euch habe ich nicht. Vielleicht mal Oma und Opa einspannen zum Spazierengehen mit dem Baby, damit Mama mal was im Haushalt schafft oder, noch besser, mal was für sich tut. Der Haushalt läuft nämlich nicht weg.
 
U

User3

Guest
Mein Mann macht den Nachtdienst immer von Freitag auf Samstag,
wenn ein Feiertag oder sowas ist meistens auch die Nacht noch.
Im Urlaub wechseln wir uns ab.
Er geht nun einmal arbeiten, wenn zum Glück auch nicht so lange wie Bilbo, und auch mir graut manchmal davor, dass ich noch soundsoviel Stunden mit dem Kurzen alleine bin. Das hat aber nichts mit Überforderung zu tun, sondern mit unterschiedlichen Tagesformen, einem unterschiedlichen "Nerv"-Pegel :zwinker: des Kindes, etc. Es gibt bestimmt viele Frauen, die genau das ganz leicht geregelt bekommen, womit Bilbos Frau auf Dauer Probleme hat. Und es gibt bestimmt genauso viele, die die gleichen Probleme haben wie sie. Das kann man nicht pauschal beantworten.

Ich versuchs mal so:
Wäre tage-oder stundenweise eine Haushaltshilfe oder ein Kindermädchen für euch denkbar und natürlich auch finanzierbar?
Wäre ein bis zweimal die Woche eine Tagesmutter eine Entlastung für sie?
Wäre eventuell ein Au pair was für euch?
Würde deine Frau vielleicht auch gerne wieder arbeiten?

Vielleicht bringt euch die Beantwortung dieser Fragen der Lösung ein Stück näher.
 

Bilbo47

i am so smart S-M-A-R-T
Mmmhhh, ich wollte eigentlich nicht den Eindruck erwecken dass meine Frau überfordert ist. Im Gegenteil, sie macht das ja ganz toll. Sie hat Spaß mit der Kleinen etc.

Sie bräuchte halt mal 1-2 Stunden am Tag für sich allein denke ich damit sie nicht nur auf das Baby fixiert ist. Also wenn ihr wisst was ich meine.

Sie arbeitet schon wieder, allerdings (erstmal) nur einen Tag in der Woche für 3 Stunden. Meine Eltern wohnen leider 600> Kilometer weit weg und ihre Eltern sind schon so alt dass sie nicht wirklich entlasten können. Alleine der Fahrweg von 50km bereitet meinem Schwiegervater schon Probleme (vor allem im Dunkeln).

Während der Schwangerschaft äußerte meine Frau schon Bedenken bezgl. des "Nachtdienstes", einfach weil mein Schlaf so fest ist. Ich war der Meinung das würde sich bestimmt geben wenn das Kind da ist, es heißt ja man wird hellhöriger und Aufmerksamer.

Nun, da dem offensichtlich nicht so ist, macht sie mir den Vorwurf es sei egoistisch durchzuschlafen während es für sie so anstrengend ist. Wäre ich tagsüber da, würde ich ihr ja helfen. Das geht nunmal nicht.


Was soll ich im Endeffekt tun?

Wenn ich ihr sage, stell dich nicht so an - andere und vor allem alleinerziehende Frauen haben es ungleich schwerer kriege ich wohl die Kündigung :gap

Im Prinzip bleibt mir doch eigentlich gar nichts anderes übrig als entweder nur Verständnisvoll für ihr Unbehagen zu sein und die Wochenendschichten zu übernehmen oder die Karriereleiter erstmal stagnieren zu lassen damit ich öfter zu Hause bin.

Oder ist das noch zu früh für so eine Entscheidung? Wie lange soll ich zusehen wie sie immer müder, gereizter wird?
 
U

User3

Guest
Original von Bilbo47
Wenn ich ihr sage, stell dich nicht so an - andere und vor allem alleinerziehende Frauen haben es ungleich schwerer kriege ich wohl die Kündigung :gap
:shake Das ist auch kein Argument.
 
I

IlkaM.

Guest
Aj weh ... das hört sich ganz nach "Eigentlich wussten wir nicht so genau, was da auf uns zukommt" an - willkommen im Club! :p

Ihr macht das wie ein Bilderbuch-Neuelternpaar: Die Mutter dreht sich ums Kind und der Vater arbeitet mehr als vorher, auch wenn er doch eigentlich für seine Familie dasein will. Das scheint ein Mechanismus zu sein, der fast allen jungen Eltern "passiert".

Was tun?

Für Dich heißt es in der Tat, Dir darüber klar zu werden, ob Du wirklich Karriere machen willst oder ob Du was von Deiner Familie haben willst bzw. beim Aufziehen Deines Kindes dauerhaft etwas zu sagen haben willst. Beides geht nicht, Punkt. Wenn Du arbeitest wie ein Blöder, ist das sicherlich toll für Eure Finanzen und Ihr könnt Eurem Kind dann auch vieles ermöglichen - den Papa ersetzen wird das Geld aber nicht, und auch für eine stressfreie Mama sorgt es nicht.

Deine Frau arbeitet schon wieder stundenweise - gut so. Für sie scheint das Rund-um-Mutter-Dress nicht das richtige zu sein und damit steht sie nicht alleine da. Vermutlich ist es absolut richtig für sie, sich ohne allzu lange Pause auch wieder ins Erwerbsleben zu stürzen.

Dann könnt Ihr mittelfristig wieder beide arbeiten, Euer Kind wird stundenweise betreut oder Ihr teilt Euch die Arbeitszeiten clever auf.

In der momentanen Situation finde ich es schonmal gut, dass Du Deiner Frau ein paar Nächte abnehmen willst. Dass Du nicht aufwachst, ist für einen Vater normal - Männer ticken da scheinbar anders. Du könntest Deiner Frau aber die offizielle Erlaubnis geben, Dich zu wecken. SIE wird sowieso wach, alles andere kann sie sich abschminken - zumindest einige Monate nach der Geburt ist das noch hormonell gesteuert.

Alles in allem: Euer Baby ist noch soooo klein! Es braucht einfach eine 24-Stunden-Betreuung, und sich darüber bewusst zu sein und es zu akzeptieren, macht schon viel aus. Freie Zeit ist für Eltern mit Kindern in dem Alter ein purer, oft unerreichter Luxus. Aber eins ist sicher: Kinder werden größer, und die Zeit wird auch wiederkommen, in denen man an sich selber denken kann.
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
also mein mann hat damals seinen schichtdienst quittiert u mit mir normalschicht zu machen. wir haben beide mit schichten viel mehr verdient. aber so haben wir alle einen geregelten ablauf.
ich habe mit dem studium und der "abgabe" meines 1. kindes in die krippe ne menge verpasst! aber ich habe nicht wirklich viel verpasst, weil der kacker mehr krank war als alles andere :zwinker:
so war ich mehr mit ihm zuhause und habe nebst job, die karriere ein wneig an den nagel gehängt.
mein mann ist der jenige der nachts mit aufsteht und die kleine wieder ablegt nach dem stillen, wenn ich ihn darum bitte. er ist total hellhörig. ich lasse die kleine aber nachts garnicht laut werden.

wenn mein mann viel um die ohren hat, dann lieg tdie kleine ganz bei mir im bett. so bekommt er garnichts mit vom stillen und so. wenn sie nachts doch mal durst hat. meist nur um sich anzudocken und zu gucken ob mama noch da ist. also wenn dann einmal nachts. das pack ich locker alleine. tagsüber wenn sie schläft, schlafe ich mit.
der große ist dann im kindergarten. mein haushalt habe ich binnen 1-2 stunden am tag fertig. mein mann pack tneuerdings alles gleich weg, damit ich nicht hinterher räumen muss :ausheck
jeden tag putze ich ein zimmer komplett und täglich sauge ich und zweimal die woche wische ich. bäder haben mein mann und ich aufgeteilt. er hat dusche/wc jeden tag zu machen ich das große bad.
wir renovieren nebenbei. und haben noch einges anderes was wir machen. ich sage mir, solange ich zeit im netz finde, komme ich klar :rofl

mein mann macht am wochenende den haushalt mit. haben ja auch garten und wie schon erwähnt anderes.
aber sumasumarum habe ich von der erfahrung und der hilfe meines mannes beim ersten kind ungemein profitiert.
mein mann steht nachts auf wenn de rgroße mal ruft, weil er auf dem töpfchen war. eine absprache von denen. männe kümmert sich wann er kann.

ich hoffe du bereust es nicht, dass du eine menge von deinem kind verpasst.
aber das ist nebensächlcih. ich tue das. aber wir brauchen das geld und die karriere wurde schon vorher angekurbelt, bevor ich mein studium nebenbei begann. aber jetzt hetze ich mich nicht mehr ;D


bc hat die richtigen fragen gestellt und ilkam hat es besser formuliert als ich es je könnte ...
 

julchendrache

*** gerne hier... ***
ich denke unter der Woche leistet Ihr beide Euren Teil der Familie, ich denke Du arbeitest ja auch ewig jeden Tag, wie sollst Du da noch was anderes machen. Da ist dann glaub ich abends einfach zuhören angesagt, in den Arm nehmen und einfach Verständniss haben, denn den ganzen Tag nur Baby um sich rum ganz allein, macht einen manchmal (so sehr man sein Mäuschen liebt) mürbe und man will einfach verstanden werden ;).

Am Wochenende könntest Du doch wirklich mal versuchen 2-3 Stunden ausser Haus was mit dem Mäuschen zu machen und Deine Frau zum Nichtstun verpflichten, sei das Schlafen, Lesen, in der Badewanne ausspannen etc.... nur Zeit für sie selber ohne Haushalt, Baby usw.

Aber ich denke da müsstet Ihr echt ausm Haus sein, sonst kann man net entspannen, sprech da aus eigener Erfahrung, da ist man doch immer mit einem Ohr dabei was grad so los ist... lach

Oder können net am WE mal Freunde bitten für 2-3 Stunden auf die Kleine zu schauen und die Zeit zu 2. geniessen? Auch ganz wichtig finde ich, ist bei uns unter gegangen und tat uns gar net gut damals...

LG Susi
 
J

jumi

Guest
@ilona
klar geb ich dir recht, dass das alles für eine frau nicht einfach ist, war es für mich auch nicht, aber da muss frau eben durch.
bei mir war es das erste halbe jahr purer stress, da wollten meine eltern den kleinen nicht nehmen weil sie angst hatten was falsch zu machen und die eltern meines freundes wohnen 700 km weit weg.
meine freizeit beschränkt sich auch jetzt noch auf alle 2 monate, da meine eltern auch 60 km weg wohnen und nicht immer zeit haben (dazu noch 1,5 stunden autofahrt für eine strecke...).
aber ich freue mich wenn ich dann alle 2 monate mal was allein mit meinem freund unternehmen kann.
dazu kommt ja noch, dass alle 2 wochen die kinder meines freundes bei uns sind und um die kümmere ich mich auch noch, also kochen, wäsche waschen usw.

@bilbo
ich denke es geht alles wenn man sich nicht selbst unter druck setzt, ich musste das auch erst lernen. vielleicht musst du auch deiner frau klarmachen, dass es nichts ausmacht wenn im haushalt mal was liegen bleibt. kann ja sein sie denkt sie müsse sich rechtfertigen wenn sie nicht alles schafft. dann sag ihr du nimmst die kleine am wochenende, so dass sie ihren aufgaben in ruhe nach kommen kann.
hätte auch noch vorschläge, worüber deine frau sich bestimmt freuen würde:
1. sag ihr mittags sie soll sich abends (wenn du feierabend hast) schick anziehen, die kleine in den babysafe packen, ihr habt noch was vor. und dann geht ihr zusammen essen, so als überraschung.
geht aber nur wenn die kleine nicht bei jedem geräusch aufwacht. ansonsten nen babysitter für 2-3 stunden finden um dann gemeinsam etwas zu unternehmen.
2. ein- bis zweimal im monat eine tagesmutter/babysitter für ein paar stunden, damit ihr etwas für euch machen könnt. ich denke vielen frauen fehlt auch nach der geburt eines kindes die zweisamkeit ohne verpflichtungen.
3. sag ihr sie soll mal was ohne dich unternehmen, sie hat doch sicher freundinnen/freunde. du könntest ja z.b. samstag abend mal mit der kleinen allein zuhause bleiben.
 

albatros

Aktives Mitglied
Alsi ich kann deine Frau mehr als gut verstehen. Ich war in einer ähnlichen Situation. Und es hilft ÜBERHAUPT nicht, wenn irgendjemand dann sagt "andere schaffen das auch" oder "es gibt auch allein erziehende Mütter"... Das zieht einen nur noch mehr runter. Ich war sowohl die ganze Schwangerschaft, als auch das 1. halbe Jahr fast allein, weil mein Mann in dieser Zeit 700 km weit entfernt gearbeitet hat. So verrückt wie das klingt, war für mich diese Zeit einfacher, als die Zeit, als mein Mann wieder da war. Ich habe mich danach irgendwie "alleinerziehend mit Mann gefühlt" und das war viel schlimmer, als die Zeit, wo ich ganz auf mich allein gestellt war. Mein Sohn schläft heute noch schlecht und ich muss fast jede Nacht raus. Auch mein Mann wacht nicht auf (sagt er).

Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Für mich spielte sehr wohl eine Rolle, dass ich eben nicht allein bin... eigentlich... die Enttäuschung saß tief. Jedes Mal habe ich gehofft, dass ER aufsteht, dass ich nicht sagen muss, dass ich Hilfe brauche etc. pp. Mit jedem Mal wurde die Enttäuschung größer, dass das nicht passierte... ein Kreislauf, aus dem ich nicht mehr raus kam. Man wird gereizt, mürbe, die ganze Kraft, die übrig ist, bekommt das Kind... Vielleicht spielen da auch die Hormone eine Rolle, vielleicht auch der extreme Schlafentzug, der sich bei mir im Laufe der Zeit zu einer handfesten Schlafstörung entwickelt hat... wer weiß das schon. Jeder geht da anders mit um. Es ist also wenig hilfreich, wenn andere einem in der Situation sagen, dass es irgendwo noch viel schlimmer ist :shake

Ich denke, deine Frau ist in einer ähnlichen Situation. Es mag ja sein, dass es Frauen gibt, die sich spielend 24 Stunden mit Freude und Elan tagein tagaus dem Nachwuchs widmen können. Aber ich raste aus, wenn Jemand mit dem Argument kommt "aber der Mann geht so sooo schwer arbeiten.... der Arme..." (Achtung! übertrieben ;D). Ich bin beizeiten wieder arbeiten gegangen und ich muss sagen, DAS war Erholung pur dagegen. Für mich jedenfalls! Ich fand es sehr, sehr anstrengend, mich 24 Stunden am Tag auf das "Babyniveaus" zu begeben und im Nacken den eigenen Anspruch, perfekt zu sein, alles richtig zu machen... Auch mein Kind hat nur sehr wenig geschlafen. In der Konsequenz hat mein Körper irgendwann gestreikt und ich bin krank geworden. Schlafentzug hält kein Mensch auf Dauer unbeschadet aus! Ich habe es 2 Jahre ausgehalten, dann ging nichts mehr. Und das, obwohl es - wie hier schon angesprochen - eigentlich immer leichter wird mit den Knirpsen, hatte ich die Kurve einfach nicht mehr gekriegt.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung jedenfalls sagen, lass es nicht so weit kommen. Hilf deiner Frau, soweit es dir möglich ist. Vielleicht kannst du deine Karriere einfach nur mal die nächsten paar Monate ein bisschen zurück stellen. Die ersten Monate sind die Schwersten, für alle. Wir haben auch aus Mangel an Gelegenheiten, da wir uns nicht mal jedes Wochenende sehen konnten, einfach den Zeitpunkt verpasst, rechtzeitig über unsere Gefühle zu reden. Deshalb sag deiner Frau, was du denkst. Ich finde das toll, was du dir für Gedanken machst! Weiß sie das?

Es wurde schon angesprochen: eine Haushaltshilfe (kann ja auf Zeit sein) tut Wunder und die Möglichkeit 1 x in der Woche auszuschlafen auch!
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Hallo Bilbo,

ich finde es toll, wie sehr Du Dir - trotz ehemaliger Absprache - Gedanken um Deine Frau machst. Dieses Glück haben nicht viele Neumamas. Sag ihr, was Du denkst. Allein das wird ihr schon etwas helfen! Einfach verstanden werden, einfach mal hören, dass Du ihre Anspannung siehst und gerne versuchen willst, ihr zu helfen.

Vielleicht kannst Di ihr wirklich kleine Freiräume im Alltag ermöglichen, mal ne Runde lesen, schlafen, baden, Sauna was weiss ich, was sie eben mag. Muss gar nicht lang sein, muss nicht als fester Termin stehen...einfach als Zeichen für sie, dass Du da bist und verstehst.

Schon schwierig, wenn man so viel arbeitet wie Du und ich denke, das siehst sie ja auch. Sie wird sicher nicht erwarten, dass Du jede Nacht aufstehst und die Kleine sofort nach Feierabend übernimmst....zeig nur Du auch Dein Verständnis für sie, es ist ja offensichtlich groß, sonst hättest Du ja hier nicht Rat gesucht. ;-)

Mit gegenseitiger Hilfe wo es eben nur geht und etwas Geduld kommt ihr sicher durch diese Zeit. Wie schon geschrieben wurde: es wird besser! *g*
 

Bilbo47

i am so smart S-M-A-R-T
Vielen Dank für eure Antworten. Na klar mach ich mir Gedanken, es geht schließlich um meine Frau und mein Kind. Würde ich mir keine Sorgen machen müsste meine Frau sich welche machen. Wenn ihr wisst was ich meine. Dann hätte ich mich als guter Vater schonmal disqualifiziert.


Gestern waren die Schwiegereltern den ganzen Nachmittag da und haben meiner Frau etwas Zeit "geschenkt" und das schönste:

meine kleine Süße hat von 18.30h bis 5.45h heute morgen durchgeschlafen ! Das erste Mal. Sollte sich das verstetigen wäre das (m)ein Garant für eine ausgeglichene Frau :druecker
 

mary68

Aktives Mitglied
Hallo Bilbo,

euere kleine ist jetzt 10 Wochen alt - das heißt ihr befindet Euch noch in der Gewöhnungsphase. Das Leben hat sich mit der Geburt Euerer Maus um 180 Grad gedreht. Das muss man erst mal verdauen.

Du arbeitest unter der Woche täglich bis zu 10 Stunden - ich denke dass ist Stress genug. Lass es nicht so aussehen, als würdest Du Deine Frau mit allem alleine sitzen lassen und Dir einen faulen Lenz machen. Du leistest schon ganz schön viel. Ihr habt Euch dazu entschieden, dass Deine Frau zuhause bleibt und Du das Geld verdienst. OK. Das heißt für Deine Frau Augen zu und durch. Ich kenne das auch. Stress ohne Ende. Man hat das Gefühl, dass man nur noch funktioniert und überhaupt keinen Gedanken mehr an sich verschwenden kann.

Ich habe mir abgewöhnt zu glauben, dass mein Haushalt perfekt sein muss.Deine Frau sollte immer mal eine Kleinigkeit erledigen, wenn grad Zeit ist. Sonst am WE - da bist Du ja dann da und freust Dich sicher auf Deine Kleine aufzupassen. Es handelt sich dabei um eine Phase. Es wird also besser. Solange müsst ihr durchhalten.
 
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