brauche Rat -  JA will Hilfe zur schweren LRS verweigern

Greeen

Neues Mitglied
.
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und unser heutiger frustrierender Besuch beim Jugendamt brachte mich in Euer Forum. (sorry, etwas lang geworden, aber bitte lest mal.)

Unser Erstgespräch war bereits im April, aber weil unsere Schule Schwierigkeiten mit dem Fragebogen und ihn erst jetzt an das JA geschickt hatte, konnte bisher nichts unternommen werden.

Der SB war im April positiv zu einer Hilfe eingestellt, zumal er auf den mitgebrachten Zetteln die Schwere der Legasthenie meines Sohnes erkennen konnte. Beim heutigen Termin sah das aber dann gar nicht so aus. Unsere Schulleiterin hat höllische Angst um ihren guten Ruf der Schule und hatte den Fragebogen so ausgefüllt, dass mein Sohn angeblich kaum Schwierigkeiten in der Schule habe.

Dann zeigte sich: Von einer LRS-Therapie - im April mündlich zugesagt - wollte der JA-Sachbearbeiter nichts mehr wissen. Sehr schnell kam der Satz "Ich sehe die Ursache der Schulunlust und schlechten Noten ganz woanders, bestimmt nicht in der LRS." Er sagte sogar "Wenn ich Ihnen eine LRS-Therapie genehmige, und nach 3 Monaten kontrolliere, werden wir schon feststellen, dass sie nichts gebracht hat."

Ich bin wütend! Verzweifetl!
Mein Sohn hat seit seiner ganzen Schulzeit schwere LRS-Probleme. Sein IQ ist sehr hoch und er kam immer sehr gut in der Schule mit. Inhaltlich. Mit mündlichen Beiträgen. Nur das Schreiben fiel ihm immer so schwer, dass er es bei jeder Aufgabe vermieden hat. Nun ist er in der 8. Klasse Gymnasium und der Stoff wird immer schneller unterrichtet. Er kann das Tempo nicht halten und sitzt jeden Tag bis abends 19 oder gar 21. Uhr an den Hausaufgaben. Das Arzt-Attest sagt das gleiche aus, aber der Sachbearbeiter lehnte es im jetzigen Gespräch rigoros als "unklar und unwichtig" ab. (ganz im Gegensatz zu seiner Haltung im April)

Ich möchte ...
1.) ... verhindern, dass der SB unangenehme Privatinfos (die ich heute in einer etwas frustrierten Stimmung gesagt hatte) in die Akte einträgt.
2.) ... dass der SB die LRS-Probleme ernstnimmt.
3.) ... dass mein Sohn endlich die LRS-Fachhilfe bekommt, die er benötigt.
4.) ... dass der Leistungsabsturz meines Sohnes in die jetzigen 5en und 6en endlich aufhört. (Deutsch, Englisch, Latein)

Ich habe hier einen eigentlich sehr netten Jugendlichen, der aber nur noch widerwillig zur Schule geht, weil er mit Schreiben und Lesen nicht mehr mitkommt. Ich will ihm helfen!!!!!! Ich kann das nicht mehr mit ansehen, wie er immer weiter in den Noten absinkt, immer frustrierter wird bis hin zu phasenweisen Desinteresse und Gleichgültigkeit.

Bitte helft uns.
Was sollen wir tun?

Greeen
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Tja, schwierig. Wir haben einen Sohn mit Rechtschreibschwäche, er konnte, als er im 2. Schuljahr war, nicht mal selbstständig Geld für 1 Eisbällchen (60 Ct) nehmen!!! Wir haben ein INstitut speziell dafür gefunden, ihn angemeldet und erst mal geguckt, ob das was ist und dann den Antrag beim JA gestellt.
Ja, er habe die Probleme, aber er wäre ja psychisch stabil, wegen seiner tollen Familie und wenn er nicht gefördert würde und deshalb auf die Förderschule müßte, würden wir ihn gut auffangen! Ich bin fast explodiert!

Ich weiß nur, daß man Widerspruch einlegen kann, das geht aber nur beim Verwaltungsgericht, das hätte unsere Rechtschutzversicherung (ist ja noch relativ neu) nicht bezahlt! Wir haben es gelassen, waren froh, daß die ganze Familie geholfen hat!!!

Wenn Du die Möglichkeit hast - schalte einen Anwalt ein, erkundige Dich und kämpfe!!! Leider ist das aber wirklich so, die Chancen sind höher, wenn Du erst den Antrag stellst und wartest und dann Dein Kind förderst......hätten wir gewartet, hätte er von der Grundschule gemußt!! Leider gibt es nur diesen Weg.
Entweder sofort fördern und sehr wahrscheinlich selbst bezahlen, oder warten, bis das Kind im schlimmsten Fall psychisch total fertig ist - aber dann tritt doch der §35 ein, oder nicht? Dann ist das Kind psychisch gefährdert, oder sowas....

Wenn Du die Möglichkeit hast - frage einen Anwalt, die kennen sich damit besser aus! Die Kassen vom JA sind leer und somit versuchen sie alles, um Kosten abzuwenden, ist leider so!!! Toi toi toi :druecker
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Noch was - ist er denn mal von Fachleuten auf LRS getestet worden? Hast Du es schriftlich, von einem anerkannten Fachmann, daß er LRS hat?
 
S

susann

Guest
Der § 35 a greift aber nur wenn die SA die Notwendigkeit sieht. Und wenn die Lehrerin in ihren Angaben schwammig war und eher darauf plädiert, dass der Junge vielleicht die Schule verlässt, damit der Ruf nicht geschädigt wird, dann wird es wohl nicht genehmigt werden. Wer hat denn getestet? Mit diesem Gutachten in den Widerspruch gehen.
Was die Bemerkungen von dir im Gepräch betrifft, da wirst du wenig tun können, dass landet in der Akte. Du kannst nur nochmal versuchen Akteneinsicht zu bekommen, damit du siehst was vermerkt wurde. Aber ob dich das auf eurem Weg weiterbringt???
Die JÄ zahlen immer weniger diese Leistung, da immer mehr Kinder mit LRS/Dyskalkulie/ADHS Training ect. da beantragt werden. Ich würde versuchen noch mal im Gespräch plausibel zu machen, dass euer Sohn auf dem besten Weg ist eine seelische Störung von Dauer zu entwickeln, wenn er keine Hilfer bekommt.

Susann
 

Greeen

Neues Mitglied
Hallo kathy,

ja, eine LRS-Diagnose hat er. Die hat er auch durch das Attest der Psychiaterin, die in ihrem Schreiben ja deutlich sagt, dass mein Sohn von seelischer Behinderung bedroht ist. Diese Formulierung gibt übrigend genau den § 35 a wieder: Förderung nur bei seelischer Behinderung (seelische Störung reicht da nicht aus).

Wenn die JA-Kassen leer sind, dann könnte genau das der Grund für den seltsamen Sinneswandel des Sachbearbeiters sein. Ich hatte den Eindruck, dass der irgendwie das LRS-Problem und die damit diagnostizierte seelische Behinderung wegdrücken will. Sein ständiges Gerede, dass das Attest keinen Wert habe, die seelischen Probleme andere Ursachen hätten und eine Therapie nach 3 Monaten ja doch nichts bringen würde, das machte mich schon sehr stutzig.

Dass bei Euch die ganze Familie mithilft ist für Euch bestimmt eine sehr gute Situation. Wir haben das nicht. Und aus Geldmangel kann ich meinen Sohn auch nicht fördern lassen. Die Gefahr, den Antrag nach Beginn der Förderung zu stellen, bersteht also gar nicht. Es ist sogar so, dass mein Sohn bisher immer 4en hatte. Nun aber hat er einige 5en und 6en. Es ist also genau das eingetreten, wovor unsere Ärztin gewarnt hatte: Leistungsabsturz und seelischer Schaden.

Das kann ich als Beweis dafür nehmen, dass die Förderung wirklich notwendig ist. Das Blöde ich ja aber, dasss dieser Sachbearbeiter das ganze Thema so überhaupt nicht ernt nimmt. Der scheint nur Gründe zu suchen, die unabhängig von LRS für den seelischen Zustand meines Sohnes herhalten können, damit er dann Maßnahmen an das Gesundheitssystem abgeben kann, d.h. Verweis auf Psychotherapie statt LRS-Therapie.

Das scheint hier wohl eher in einen Machtkampf auszuarten, auf dem Rücken des behinderten Kindes: Gewinnt das JA, weil es kein Geld hat? Oder gewinnt die Mutter, weil dem Kind die LRS-Therapie zusteht?

Was sagen die anderen Leser dazu?
Wer hat Tipps und Erfahrungen mit einem Teenager-LRS-Kind?
Und wie geht man erfolgreich mit Behörden um?

Grüße
von Greeen
 

Betty

Aktives Mitglied
wenn dein Sohn einen sehr hohen IQ hat, würde ich mich an die Hochbegabtenförderung wenden, die können dir bestimmt weiter helfen...oder halt mal zu einem Anwalt gehen. Bei geringen Einkommen steht dir ein Beratungsschein vom Amtsgericht zu mit dem Du zu einem Anwalt gehen kannst um dich über Eure Rechte zu informieren.
Ich hab auch versucht den §35A zu bekommen....leider vergebens
zum Glück haben wir es auch alleine geschafft. Zwar geht mein Sohn nun auf eine Förderschule ( vorher Gesamt) aber das ist uns egal, über den 2. Bildungsweg kann er immer noch Realabschluß und Abi machen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe das ihr bald eine Lösung finden werdet.

Betty
 

Greeen

Neues Mitglied
Hallo Susann,

Danke für Deine Hinweise.
Ichhabe heute Morgen versucht, den SB telefonisch zu erreichen (ist aber wg. Außenterminen unterwegs). Ich dachte mir, dass ich dem mündlich sage, dass es uns gestern nicht so gut ging und wir deshalb ein paar Dinge zu negativ dargestellt haben. Nach genauerer Überlegungen auf dem gestrigen Weg nach hauses sei und das erst aufgefallen. Ich hoffe, es funktioniert, dass er da unsere Situation nicht zu dramatisch in der Akte schildert.

Außerdem habe ich den Antragsbogen hier zu hause. Da kann ich ja bei der Frage "Welche Umstände erfodern Ihrer Meinung nach eine Hilfe?" unsere familiäre Situation nochmals beschreiben, in positiverer Darstellung. Das wäre dann auf jeden Fall auch in der Akte (falls die mal von wem auch immer durchgelesen wird).

Dabei hatte ich mir vor dem Gesprüch soooo feste vorgenommen, bloß nichts Negatives zu erzählen. Und dann ist mir beim Erzählen über die schwierige Situation meines Sohnes dann doch so einiges rausgerutscht. Sowas aber auch!! *kopfschüttel*

Greeen
 

Greeen

Neues Mitglied
hallo Betty,

an eine Förderschule hatte ich schon oft gedacht, in der Annahme, dass die dortigern Lehrer den LRS-Kindern das Lesen und Schreiben besser beibringen. Allerdings befürchtetet ich, dass mein HB-Kind dort intellektuell unterfordert sein könnte und nur noch Blödsinn macht.

Berichte doch bitte mal von der Förderschulke und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.

Gruß
Greeen
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Greeen
Wenn die JA-Kassen leer sind, dann könnte genau das der Grund für den seltsamen Sinneswandel des Sachbearbeiters sein.

Die JAs stehen alle uner massivem Kostendruck. Vlt ist Ende des jahres eine weniger gute zeit zum beantragen als Anfang eines neuen jahres mit neuem Etat ;-)

die seelischen Probleme andere Ursachen hätten

Also wenn der Leistungseinbruch zB schon Selbstwertproblematiken mit depressiven Anklängen verursacht hat dann beantragt doch eine 'normale' Therapie ;-) Damit kann deinem Kind in jedem Fall auch geholfen werden und die Bedrohung für die seelische Behinderung ist klar dokumentiert ;-)

Dazu einen Kinder- und Jugendlichen Therapeuten aufsuchen.

d.h. Verweis auf Psychotherapie statt LRS-Therapie.

Warum macht ihr das nicht? Dann kann ein Thera evtl. bestätigen das die LRS des Wurzels Übel ist. Und dein Kind bekommt in jedem Fall erstmal professionelle Hilfe.

HTH,
Tina
 
U

User8

Guest
hallo,
ich frage mich gerade ob es eine gute Idee ist auf den nachteilsaqusgleich zu beharren. Ihr habt die LRS ja...ich sag mal bescheinigt. Essteht zwar im Zeugniss, aber der Druck um die versetzung ist dann gemindert. naja und die schukle erkennt damit die LRS gezwungernermaßen an
Ich hab keine Ahnung ob das geht....stell das mal so als Gedanke hin...
L.G
Rebecca
 

SBM14

Aktives Mitglied
Hallo,
ich habe für meine beiden Töchter eine Lerntherapie vom Jugendamt bezahlt bekommen.
Die zweite lief zwar nur über 25 Einheite, aber das haben wir über fast 1 Jahr gestreckt.
Was willst du dem Jugendamt wieder relativieren?
Ich habe damals beim Jugendamt die Situation geschildert wie ich sie empfunden habe. Und wenn du als Mutter unter der Situation leidest wird es deinem Kind auch nicht gut gehen, machen es Beispielen fest.
Was mich verwundert ist , dass das JA das Gutachten des Psychiaters ignoriert.
 

Betty

Aktives Mitglied
Original von Greeen
hallo Betty,

an eine Förderschule hatte ich schon oft gedacht, in der Annahme, dass die dortigern Lehrer den LRS-Kindern das Lesen und Schreiben besser beibringen. Allerdings befürchtetet ich, dass mein HB-Kind dort intellektuell unterfordert sein könnte und nur noch Blödsinn macht.

Berichte doch bitte mal von der Förderschulke und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.

Gruß
Greeen

Mein Sohn hat einen IQ von 106 guter Durchschnitt aber lange keine HB...ich kann nur sagen das sich mein Sohn super gemacht hat gerade in der Rechtschreibung. Es wird tatsächlich an jedem kind individuell gearbeitet. Mein Sohn ist aber kein vergleich zu deinem Sohn der aufs Gymnasium geht. drum erzähl ich dir von den Sohn meiner Freundin, IQ136 er war in ettlichen regelschulen stark auffällig im sozialverhalten, er war agressiv hat sich und auch andere in gefahr gebracht. Erhatte eine Empfehlung für das Gymnasium...dort kommt er aber weder mit dem leistungsdruck noch den großen Klassen zurecht. Drum hat meine Freundin ein sonderschulverfahren einleiten lassen. Er kam auf eine Förderschule wo sie erst einmal nachgesehen haben auf welchem Stand er ist. Er war natürlich sehr weit vorraus. Somit hat er auch schnell ne Klasse übersprungen und wurde auf 10.Klasse Hauptschule unterrichtet. Nach 2 Jahren wussten die lehrer nicht mehr weiter, sie hatten in sozial und emontional so gut hinbekommen, das er einen schulversuch in einer Regelschule starten durfte. Er ist nun Stufenbester ( 9klassen im Jahrgang) einer Gesamtschule.

Mein Sohn kann wenn er möchte ebenfalls Schulversuche starten um halt zu schauen ob es aufg der regelschule klappt. Ich mache mir bei ihn um das Schulische keine Sorgen, bei ihn ist es mehr das meist unstrukturierte Lernumfeld das ihn aus der Spur laufen lässt. drum ist es für ihn der beste weg auf der schule seinen hauptschulabschluß zu machen und dann über den 2. Bildungsweg zu gehen. Wir ahben einige HB Kinder in der Schule, die leider das Wissen nicht abrufen können und deshalb halt auffällig wurden. Bei uns gibt es keine reinen E oder LB schule, darüber bin ich auch sehr froh. Denn Timo war im Verhalten sehr auffällig, aber nicht agressiv...müsste er mit starkl Verhaltensauffälligen kindern zur Schule gehen, wäre dies sein untergang gewesen da er der klassische tagträumer ist

Deine Sorge das er dort unterfordert sein könnte, ist berechtigt, diese hatte ich auch. Die lehrer der Schule wissen aber mit solchen kindern umzugehen und fördern sie in anderen dingen...es klappt glaube mir. Meiner ist z.b. der Ansprechpartner beim PC Unterricht , wenn es ums organisieren geht ect...die sind dort sehr Praxisorientiert und bekommen viel mehr Lebenswichtiges beigebracht als regelschüler. z.b. fangen die schon in der 6.klasse mit Berufsorientierung an
 

Greeen

Neues Mitglied
Hallo Betty,

Du bestätigst, was ich schon die ganze Zeit vermutete: im Gymnasium wird das Wissen immer nur angerissen, aber nicht wirklich unterrichtet. Mein Sohn muss sich immer am Nachmittag hinsetzen und selbständig das nun zu lernde Wissen irgendwo herbekommen. Manchmal gibt es Arbeitsblätter, die aber - um Geld zu spraen - auf DIN A5 oder gar DIN A6 verkleinert sind. Lücken zum Ausfüllen reichen nie aus. Das Gekrackel und Geschmiere dann dementsprechend eine Katastrophe. Gymnasium ist eine Anstalt, in der die dort Hingehenden rein kognitiv angesprochen werden, als vorgezogenes Studium. Ergebnis: die Schüler lernen nix, es wird ja auch nix verlangt. Passivität pur! Ihre Energie stecken sie in das Zur-Show-stellen-des-nicht-vorhandenen-Wissens.

Ich hatte schon so oft daran gedacht, meinen Sohn auf die Gesamtschule zu geben. Realschule fände ich auch gut, denn mein Hauptziel wäre genau das, was Du schilderst: Schon früh das Berufsleben kennen lernen. Im Gespräch mit meinem Sohn sagte er mir immer wieder: "In unserer jetzigen Klasse bin ich der einzige, der ziemlich schnell rafft, was abgeht. Die meisten blicken eh nicht durch. Und Standing haben die alle nicht. Wie soll das dann in einer Gesamtschule oder Realschule werden, wenn da viele Kinder mit nidrigerem geistigen Anspruch sind?" Interessanter Gedanke.

Er hat ein sehr gutes Sozialverhalten, ist höflich und freundlich. läßt abschreiben und hilft. Sein ADS hat er ziemlich im Griff. Wenn diese blöde Legasthenie nicht wäre!!! Allein das Abschreiben von der Tafel! Entweder nur die Hälfte oder alles, aber mit gravierenden Fehlern und teilweise nicht lesbar. Genau wegen dieser Behinderung wäre eine Förderschule gut, Aber für das Geuistige?

Im Febr. 09 ist das 1. HJ der 8. Klasse zu ende. Das könnte ja`n Zeitpunkt zum Wechseln sein. Ich muss mich da mal in unserem Umfeld umsehen.

Nette Grüße
Greeen
 

Greeen

Neues Mitglied
Original von SBM14
Hallo,
ich habe für meine beiden Töchter eine Lerntherapie vom Jugendamt bezahlt bekommen.
Die zweite lief zwar nur über 25 Einheite, aber das haben wir über fast 1 Jahr gestreckt.
Was willst du dem Jugendamt wieder relativieren?
Ich habe damals beim Jugendamt die Situation geschildert wie ich sie empfunden habe. Und wenn du als Mutter unter der Situation leidest wird es deinem Kind auch nicht gut gehen, machen es Beispielen fest.
Was mich verwundert ist , dass das JA das Gutachten des Psychiaters ignoriert.

Heute kam mir eine Idee: Unser Erstgespräch war ja im April. Der Sachbearbeiter hatte da bereits das Gutachten unserer Ärztin, mit den Infos "seelische Behinderung" und "unbedingt Hilfe notwendig". Formal hatte ich zwar den Antrag noch nicht gestellt, aber das JA kannte ja nun die Situation meines Sohnes. Wenn ich da gestern die Klassenarbeiten mit den 5en und 6en anschleppe (die er übrigends n i c h t sehen wollte) dann hat der vielleicht Schiss, daß ihm jemand an den Karren fahren kann. Das JA hat doch die Aufgabe, den Jugendlichen zu helfen! Und von April bis Dezember ist mein Sohn in die 5en und 6en abgerutscht. DAS könnte doch auch ein Grund sein, warum der SB immer wieder im Gespräch erwähnte: "Ihr Sohn ist ja so höflich. Der hat doch keine auffälligen Sozialverhalten. Na dann hat er auch keine seelischen Leiden, erst recht keine Behinderung." Doch hat er. Er ist höflich u n d deprimiert!

Der SB sagte auch: "Wenn Ihr Sohn doch seelische Leiden hat, dann kommen die von Ihrer familiären Situation, aber auf keinen Fall von der LRS!" Unter dieser Voraussetzung wäre dann die Kostenübernahme für eine LRS-Therapie nicht mehr möglich. D e s h a l b will ich unsere Familiensituation (als Alleinerziehende zu viel zu tun) nicht in der JA-Akte haben. Denn die LRS-Therapie braucht mein Sohn oberdringend!!

Wioe gesagt, der Sachbearbeiter reagierte beim Dez-Gespräch völlig anders als im April, als er aufgeschlossen und hilfsbereit war. Er wollte uns damals 2 Therapie-Std pro Woche genehmigen und zusätzlich 2 Therapie-Std für Englisch, sagte er damals. Vielleicht waren seine Worte im April nicht wirklich so gemeint gewesen?

Nachdenkliche Grüße
Greeen


PS: Wieso zahlt bei Euch das JA die Lerntherapie? Das ist doch Krankenkassenleistung. Oder irre ich mich?
 

SBM14

Aktives Mitglied
Ich habe mich an das Jugendamt gewendet und einen Antrag auf Legastheniehilfe gemäß § 35aSGB gestellt.
Es wurde ein Gutachten des Psychiaters eingereicht, ein Schulentwicklungsbericht und es gab ein 2 Stundengespräch Mutter- SB.
Das Jugendamt hat Verträge mit Lerntherapeuten für diese dann, je nach schwere der Legasthenie, Stunden bewilligt werden. Nach ablauf der Therapie wird geprüft wie sich das Kind entwickelt hat und evtl. gibt es "Nachschlag".
Ich kann nicht sagen wie es in anderen Kreisen oder Bundesländern gehandhabt wird.

Man kann das Pferd auch andersrum aufzäumen: Dein Kind ist nicht seelisch behindert weil du alleinerziehend bist, sondern deine Situation als alleinerziehende ist besonders schwierig weil dein Kind eine seelische Behinderung ( Legasthenie) hat.
Wie lange seit ihr allein, kann man dort zeitliche Zusammenhänge sehen?
Kannst Du Unterlagen aus der Grundschulzeit bekommen?
 

SBM14

Aktives Mitglied
Habe nochmal deinen ersten Beitrag gelesen.
Hatte nicht gesehen, dass dein Sohn schon in die 8. geht.
Meine beiden waren in der 3.Klasse.
Ich würde auf jeden Fall versuchen eine Therapie zu bekommen, ein Test nach bereits 3 Monaten wie der SB meinte wird in jedem Fall kaum Besserung zeigen, bei meinen kam die Verbesserung nach mehreren Monaten.
Wieviel Schulfrust hat dein Sohn?
Wird er gehänselt?
Bei meiner Großen haben wir damals mit der Lerntherapie angefangen und sie eine Klasse runtergestuft, dadurch hatte sie etwas Luft, weil sie den Stoff schon kannte.
Meine beiden haben in Deutsch eine 3, aber aufgrund der Mitarbeit im Untericht, Mappenführung, Referate etc.
In Rechtschreibung pendeln sie zwischen 5-6.
 

Ankele

Neues Mitglied
hallo greeen,

ich hab mal einen einwand da ich mich doch wundere...

wie konnte dein sohn mit einer lrs es ins gymnasium schaffen und dazu noch bis zur 8. klasse???

mein sohn geht in die zweite und hat jetzt schon das problem daß er überall durchrasselt weil er nicht richtig lesen und schreiben kann. habe mich eben stark gewundert wie dann überhaupt eine versetzung in solchen fällen möglich ist. weil seine arbeiten muß er ja trotzdem schreiben bzw. seinen notendurchschnitt für das gymnasium haben...

lg
anke
 

Betty

Aktives Mitglied
Original von Ankele
hallo greeen,

ich hab mal einen einwand da ich mich doch wundere...

wie konnte dein sohn mit einer lrs es ins gymnasium schaffen und dazu noch bis zur 8. klasse???

mein sohn geht in die zweite und hat jetzt schon das problem daß er überall durchrasselt weil er nicht richtig lesen und schreiben kann. habe mich eben stark gewundert wie dann überhaupt eine versetzung in solchen fällen möglich ist. weil seine arbeiten muß er ja trotzdem schreiben bzw. seinen notendurchschnitt für das gymnasium haben...

lg
anke

weil bei einer LRS die nachweisbar ist das Kind in Deutsch nicht benotet werden darf.Zumindest ist dies hier der Fall bei den Sohn meiner Freundin
 

Ankele

Neues Mitglied
hallo betty,

ja schon klar. aber wenn er nicht richtig lesen und schreiben kann wie geht das dann in den anderen fächern?? egal ob in mathe oder englisch oder wo auch immer. es muß ja überall gelesen und geschrieben werden....
deshalb fällt mir die vorstellung da recht schwer wie das gehandhabt wird. wie gesagt mir fehlt da noch die praktische erfahrung weil meiner ja erst in der 2. ist.

lg
anke
 

Greeen

Neues Mitglied
Hallo an alle,

ich kann nicht auf alle Fragen einzeln eingehen und versuche deshalb alles mal im Zusammenhang zu schreiben.

Warum hat mein Sohn es bis zum 8. Schuljahr im Gymn. geschafft? Ich glaube, das lag daran, dass ich neben meiner Berufstätigkeit viel meiner Freizeit dafür verbraucht habe, um seine Behinderung zu verstehen und ihm im Alltag in einer - für ihn geeigneten - Form helfen zu können. (diverse Therapien und eigene Fortbildung im Bereich LRS).

Wegen des Gymnasiums muss ich noch erwähnen, dass unsere Lehrer so gut wie kaum was verlangen. Sie lassen die Schüler irgendwie machen. Hat den zweifelhaften "Vorteil", dass den Lehrern die Schreibschwächen nicht wirklich auffallen. Sie verbuchen das unter "Pubertät" oder "na ja, nicht jeder kann alles gut.". Außerdem ist in unserem Bundesland bis jetzt keine LRS anerkannt.

Zum JA ging ich, weil meine Hilfe bei meinem Sohn nicht mehr so gut ankommt. In diesem Alter wollen sich die Jugendlkichen ja eh nichts von den Eltern sagen lassen. Von daher ist der Gedanke nicht schlecht, dass zunächst ICH keine Kraft mehr habe - wg. der LRS meines Sohnes - und nun um Hilfe bitte. Genau hierfür wird vom JA eine "Familienhilfe" angeordnet. Etwas unangenehm hierbei wäre, dass mein Sohn dann immer noch auf die LRS-Therapie warten muss. Und er wartet ja schon seit April(!!) 08 darauf.

Wie war das bei Euch als Ihr die LRS-Therapie beantragt habt?
Was muss man sagen/machen, damit man eine Zusage bekommt?

Erfolgversprechendes würde ich gerne ausprobieren.

Nette Weihnachtsgrüße
Greeen
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von Greeen
Genau hierfür wird vom JA aber eine "Familienhilfe" angeordnet und die kann ich in unserem Haushalt nun mal gar nicht gebrauchen.

Mal unbeachtet ob diese Massnahme tiefsinnhaft ist: Hol sie dir doch, sie wird dich entlasten und damit hast du wieder mehr Kraft für dein Kind.

Mich wundert ehrlich ein bißchen das jede andere Massnahme als die von dir richtig empfundene komplet ablehnst. Nimm doch verdammt nochmal erstmal alles was du kriegen kannst um euch zu entlasten.

LG,
Tina
 

Greeen

Neues Mitglied
Original von Hextina
Original von Greeen
Genau hierfür wird vom JA aber eine "Familienhilfe" angeordnet und die kann ich in unserem Haushalt nun mal gar nicht gebrauchen.

Mal unbeachtet ob diese Massnahme tiefsinnhaft ist: Hol sie dir doch, sie wird dich entlasten und damit hast du wieder mehr Kraft für dein Kind.

Tina

Hallo Tina,
vielen Dank für deine Anregung. Hattest Du schon mal eine Haushaltshilfe - vom JA organisiert - zuhause? Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir von Deinen Erfahrungen berichten könntest.

Diese Bitte richte ich auch gerne an Euch alle. Könnt Ihr mir von Erfahrungen berichten? Ich hatte mal Schlimmes erlebt und deshalb Angst davor. Vielleicht könnt Ihr mir die Angst nehmen. Wäre schön. :)

Greeen
 
Oben