Probleme im Gy

seeloewe

Neues Mitglied
Hallo!
wir haben ein kleines Problem. Unsere Tochter (11, 6. Klasse Gy) ist eigentlich ziemlich intelligent (denke ich), aber in diesem Schuljahr lief alles schief.
Sie schrieb lauter fünfen, konnte sich nur schwer konzentrieren und hat eine Mords-Prüfungsangst entwickelt. Sie sitzt dann vorm leeren Blatt und alles, was sie vorher gelernt hat, ist wie weggeblasen.
Zum Teil ist sie im Unterricht regelrecht abwesend - in Wolkenkuckucksheim eben.
Wir haben bald einen Termin bei einer Kinderpsychologin, weil wir denken, sie hat vielleicht ADS(ohne H). Das wäre nicht erstaunlich, denn von ihren Vorfahren haben es ganz bestimmt auch mehrere - nur damals war es nicht so bekannt/wurde nicht so genannt.
Na wer weiß, vielleicht ist es ja auch nur ein Durchhänger, aber es geht ihr selber schlecht damit.
Vielleicht finde ich ja hier jemandem, dem es ähnlich geht. Wäre schön.
Ich bin zur zeit einfach nur traurig, das sie es so schwer hat und auch leicht überfordert...
Seelöwe
 

doria

Aktives Mitglied
Was sagen denn die Lehrer über die Entwicklung? War es in der 5 auch schon so oder hat es sich erst entwickelt?
Bei sprunghaft abfallenden Leistungen sollte man auch über andere Sachen nachdenken - was könnte das Kind bedrücken? Wovon träumt sie denn, wenn sie in Wolkenkuckucksheim ist?
 
U

User8

Guest
Ich stimme da erstmal doria zu. ADS bekommt man meines Wissens ja nicht plötzlich-oder?
In Wolkenkuckucksheim( ein Ausdruck den der Klassenlehrer meines Sohnes gern anwendet) hält sich mein Sohn schon immer gern auf- vor allen wenn ihn etwas zu anstrengend oder langweilig erscheint :rofl.... er ist dann entweder auf Mittelerde..... oder liefert sich einen Kampf gegen die Bösewichte aus Star Wars*gg*
Setzt vielleicht die Pupertät bei ihr ein, ist sie verliebt :love1, hat sie Stress mit den Freundinnen....all sowas eben....
L.G
Rebecca
 

seeloewe

Neues Mitglied
Hallo Doria,
danke für die Antwort.
die Lehrer sagen, daß sie einfach nicht geistig anwesend ist, ihr Heft nicht aufschlägt und nicht mitbekommt, was gesagt wird. Eine Lehrerin berichtete sogar ziemlich besorgt, daß sie auf direkte mehrfache Ansprache einfach nicht geantwortet hat, sondern nur groß dreinschaute und nichts mitbekam.
sie schreibt auch nicht besonders viel mit, und wenn, dann läßt sie meistens eine Seite jeweils dazwischen frei. Wenn das heft voll ist, fängt sie auf den noch leeren Seiten dazwischen an, weiterzuschreiben. Trotz intensiver Bemühungen ist das immer noch teilweise so. Klar, daß man dann hinterher nicht mehr durchsteigt.
In der 5. war es nicht so, aber es begann dann gegen Ende der 5. Klasse.
In ihrer Klasse hat sie nur wenige Kontakte.
Sie hatte diese extreme Träumerei auch schon einmal in der 3. Klasse, so daß der Unterrichtsstoff zuhause nachgeholt werden mußte (war kein problem für sie, das ging zuhause dann ganz einfach).
 

seeloewe

Neues Mitglied
Hi,
ich weiß nicht, ob sie ADS hat, es ist lediglich eine Vermutung. Und wenn, dann hat sie es schon immer, denn sie war schon als Klenkind extrem langsam, verträumt und trödelte. Das war aber früher nie ein Problem, denn in der GS kam sie auch so ohne große Mühe durch.
Pubertät und Streß mit Freunden - stimmt ganz sicher. Aber ob das zu solchen "Absencen" führt, wie sie sie hat?
Sie sagt selber (grinsend), sie hat keinen Liebeskummer, sie findet Jungs noch doof...
Ich kenn das ganz gut, ich war als Schülerin auch manchmal regelrecht wegetreten. Von etwas bestimmtem geträumt habe ich dann nicht, sondern ich glotzte vor mich hin, war einfach weg und habe absolut nichts mehr mitbekommen.
Meine Lehrerin war der Ansicht, ich nehme Drogen. Das Gymmi habe ich allerdings auch geschafft - trotz Weggetretenseins :)
Mein Mann hat seine Schulzeit ebenfalls regelrecht verpennt. Nur in Mathe war er eine Leuchte. Ich habe wg. unserer Tochter ein wenig was über ADS gelesen (klar, das macht mich nicht zur Expertin), aber wir beide sind ganz sicher Kandidaten, die das als Erwachsene nur einfach zu kompensieren gelernt haben.
Unsere jüngere Tochter hat diese Probleme zum Glück nicht.
 
I

IlkaM.

Guest
Na ... also zu einer ADS Diagnose braucht's schon mehr als geistige Abwesenheit im Unterricht und ein schludrig geführtes Schulheft - oder irre ich mich da?

Setz Dich mit Deiner Tochter zusammen und versuch mal, herauszubekommen, wieso sie so absent ist. Keine Lust auf den Lernstoff? Anderes im Kopf? "Weiß nicht"?

Dann kannst Du noch einen Schritt näher treten und ihr mit all Deiner mütterlichen Autorität sagen, dass im Unterricht nicht gepennt wird, wenn man dann schlechte Noten schreibt. Du kannst Dich in ihr Lernen einschalten und ihr damit auf die Nerven gehen, dass Du die ordentliche Erledigung aller Hausaufgaben verlangst und kontrollierst. IMMER mit einem freundlichen Blick im Gesicht und einem verbindenden: "Komm schon - wir schaffen das zusammen! Ich hab Dich lieb und weiß, wie schwer es manchmal ist, sich auf die Schule zu konzentrieren - aber es muss leider sein. MIR macht das übrigens auch keinen Spaß ..."

Und dann: Verbreite bitte keine Untergangsstimmung! Auch das Bestehen der 6ten Klasse ist nichts, was Dein Kind braucht, um im späeteren leben mal glücklich zu werden oder den Nobelpreis zu gewinnen. Auch ein phasenweiser Durchhänger bricht ihr nicht das Genick. Sie muss nur wieder rauskommen da - und dabei kannst Du ihr helfen.
 

seeloewe

Neues Mitglied
Danke für die Tipps. einige Maßnahmen haben wir auch schon ergriffen: HA kontrollieren, beim Lernen unterstützen, Zimmer zusammen umgeraumt, renoviert und ausgemistet (war schon lange von ihr selber gewünscht).
Zur Untergangsstimmung: bei mir ist allerdings Untergangsstimmung, weil die Sache langsam anfängt, für alle ziemlich qualvoll zu werden. Erst wird geübt,weil eine Arbeit ansteht, und dann ist es wieder eine 5 oder 6, alles nur weil sie nicht bei der Sache war und das gelernte nicht wiedergeben kann (obwohl sie es kann, wir schreiben mittlerweile immer vorher gelingende Übungs-Probearbeiten, um die flatternden Nerven zu beruhigen).
Das macht unsere Tochter traurig und das ist schade. Sie ist übrigens alles andere als ehrgeizig und hat sich bisher einen feuchten Kehricht für Noten interessiert.
Sitzenbleiben ist nicht das Problem - sondern, daß es doch auch beim Wiederholen der Klasse genauso weitergehen könnte. Im Moment könnte sie auch in der 2. Klasse sitzen und würde absolut nichts mitbekommen.
Ich versuche, ihr gegenüber immer positiv zu bleiben und hoffe, das gibt sich wieder.
Im Grunde wollte ich hier einmal dies loswerden und sagen, wie schade es ist, daß Schule so stressig und negativ sein kann.
Ich gebe zu, daß es dämlich ist, selber eine Diagnose stellen zu wollen - wollte ich doch garnicht, es ist nur eine Vermutung.
 
I

IlkaM.

Guest
Also Du denkst eigentlich, dass die flatternden Nerven das Problem sind? Dass sie sich da in einen kleinen Teufelskreis hineinbewegt?: Üben, scheitern, noch mehr üben, Angst vor dem Scheitern, scheitern, üben ... und so weiter?
 

doria

Aktives Mitglied
Aber welchen Rat geben die Lehrer???

Ich würde da nochmal das Gespräch und die Beratung suchen.

Dass Kinder zu Hause mehr können als in der Arbeit, gibt es ja sehr häufig. Nützt aber erstmal nichts. Wenn sie Prüfungsangst hat, muss man was dagegen unternehmen. Vielelicht macht ihr aber auch in der Schule der Zeitdruck zu schaffen? Oder unruhige Nachbarn?? Dagegen kann man was machen (in genauem Zeitrahmen üben, oder zu Hause eben keine totalst ruhige Atmosphäre sein lassen etc.). Aber auch hier wären die Lehrer gefragt - zumindest, indem sie bei der nächsten Arbeit mal genau beobachten oder vielleicht auch mal fragen-
 

seeloewe

Neues Mitglied
:tm
Hallo!
Vielen Dank für die netten Antworten. Ich wollte eigentlich weiterschreiben, aber fand es dann so sinnlos - die Probleme sind immer heftiger geworden und uns allen über den Kopf gewachsen. Lehrergespräche und Erziehungsberatung blieben ergebnislos bis auf Tipps wie mehr Disziplin, soll einfach mehr üben - naja.
die Lehrer waren der Meinung, sie bekommt zuhause keine Unterstützung (sie hat die Elternbenachrichtigungen nicht mehr gezeigt und Unterschriften gefälscht, Schulmaterial in den Müleimer befördert...)
Das Problem war Mobbing - deshalb hat sie sich total ausgeklinkt, und zwar wirklich aus allem, was ihr früher Spaß gemacht hat.
Mittlerweile ist sie sitzengeblieben. Sie wird die Schule wechseln und auf eine Gesamtschule gehen. Auf ihre neue Klasse freut sie sich und war dort auch schon einen Tag. Und es gibt für sie wieder ein bißchen Spaß, das finde ich am wichtigsten. Aus diesem Schuljahr haben wir alle (nicht nur schlechtes) gelernt. aber es wird sicher noch ein wenig dauern, bis sie sich davon erhollt hat.
Tut mir wirklich leid, Ihr habt euch Mühe gegeben und ich habe nicht mal geantwortet. Hab auch in einer Sackgasse gesteckt.
Seeloewe:(
 
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