brauche Rat -  Mir fällt die Decke auf den Kopf

schnuppe

Aktives Mitglied
Muß jetzt auch mal einen Jammerthread eröffnen.

Meine Kiddies sind ja jetzt so langsam aus dem Gröbsten raus (7 und fast 10 Jahre alt). Und so langsam fällt mir hier mordsmäßig die Decke auf den Kopf. Ich würde eigentlich gern wieder ein wenig arbeiten gehen. Das ist aber, brauche ich ja nicht besonders zu betonen, nicht gerade einfach.
Ich bin seit 10 Jahren aus meinem Job raus (Dipl.-Ing. Maschinenbau). Da brauche ich mich also gar nicht zu bewerben. Noch dazu sind da Teilzeitjobs nicht gerade dicht gesät. Außerdem tu ich mich recht schwer mit der Kinderbetreuung, gerade in den Ferien.

Also, was ich am liebsten hätte, wäre ca. 2mal die Woche vormittags ca. 4 Stunden arbeiten. Was, ist mir fast egal. Allerdings würde ich nicht gerne von zu Hause aus arbeiten oder zumindest nicht nur, weil ich dringend mal wieder unter Leute kommen will und muß. Mein Sozialleben läßt aus verschiedenen Gründen sehr zu wünschen übrig und ich muß unbedingt mal wieder raus.

Tja, hat da mal jemand eine Idee, wie ich mir sinnvoll die Zeit vertreiben könnte? Ich werde nachher mal einen Termin mit dem Arbeitsamt ausmachen, allerdings verspreche ich mir davon nicht allzuviel. Ich würde durchaus auch was Ehrenamtliches machen, allerdings finden die meisten Dinge, die mir da so einfallen, nachmittags, abends oder am Wochenende statt, wo ich dann wieder meine eigenen Kinder "am Hals" hab.

Mir ist schon klar, daß ich hier auf ziemlich hohem Niveau jammere und daß sich wahrscheinlich einige von Euch denken, daß sie gerne meine Sorgen hätten. Aber mir geht dieses "Rumlungern" wirklich auf den Geist. Noch dazu habe ich festgestellt, daß ich irgendwie immer langsamer und unorganisierter werde, weil es ja egal ist, ob die Wäsche heut oder morgen geaschen wird. Da täten mir ein paar Verpflichtungen und ein wenig Streß ganz gut.

Außerdem danke ich, daß meine Kids und ich uns deutlich weniger auf die Nerven gehen würden, was wir nämlich oft genug tun, wenn es in meinem Leben noch was anderes gäbe, als "Kinder und Küche" (Kirche hat sich aus anderen Gründen schon erledigt).

Also, her mit Tips und Ratschlägen und Danke im voraus!

Schnuppe
 
C

Coleman

Guest
Schnuppe, ich häng mich einfach an deinen Thread dran und hoffe, dass auch für mich ein Tipp dabei abfällt... :-D

Von zu Hause aus würde ich in deiner Situation auch nicht arbeiten wollen. Da gibt es aber ohnehin nicht viel.

Erfolgversprechender als das Arbeitsamt sind sicher Agenturen wie stepstone oder monster, die ein deutlich grösseres Angebot haben. Da kannst du mit deinem Such-Profil einen Newsletter abonnieren und kriegst fast täglich mehrere Angebote. Beim Arbeitsamt kannst du froh sein, wenn du alle 2 Wochen was kriegst - und ob das passt, ist dann immer noch offen. Sinnvoll ist es trotzdem, weil du auch ohne Leistungsbezug eventuell Bewerbungskosten geltend machen kannst - lass dich also auf jeden Fall als arbeitssuchend registrieren und lass dich beraten.

Es ist für hoch qualifizierte Leute oft schwierig, einfache Jobs zu kriegen. Ich zum Beispiel würde auch als Müllmann oder Leichenwäscher arbeiten - da bekäme ich mehr, als ich im Moment habe. Aber wenn du eine zu hohe Qualifikation hast, nehmen die Arbeitgeber von vornherein an, dass du da nicht lange bleiben willst, sondern bei der ersten Gelegenheit wieder abhaust. Und selbst wenn du bleibst, haben sie die Befürchtung, dass du zu anspruchsvoll bist - oder die weniger qualifizierten aufwiegelst und Unruhe in den Betrieb bringst (gut, das gilt sicher für einen Juristen weit mehr als für einen Maschinenbauer).

Deine Qualifikation einfach unterschlagen geht aber auch nicht: kannst ja nicht ankommen und sagen: ich bin so und so alt und hab bislang nichts gemacht, wann kann ich hier anfangen?

Ich drück dir jedenfalls fest die Daumen - und ich finde es gut, dass du was für dich und dein Sozialleben tust! :druecker
 

Sala

Schokoholik
Hm, wie wäre es mit nem VHS-Kurs, oder sogar der Anfrage ob man selbst als Kursleiter für ein neues Angebot in Frage käme. Ist auf jeden Fall eine Herausforderung.
Maschinenbau für Anfänger und oder einfach Interessierte. So ein Anfängerkurs fängt ja immer mit dem Grundstock an und der bleibt ja gleich. Oder bei Coleman eine ehrenamtliche Tätigkeit als Berater in deinem Fachgebiet. Z.B. bei nem Wohlfahrtsverband.
Ehrenämter gibt es ja viele. Mal vom Altenheim abgesehen vielleicht in einem der wenigen übriggebliebenen Jugendzentren. In einem Kinderhort, als Küchenfee, in einem Behindertenheim als Spaziergangsbegleitung, privat als Einkaufshilfe (vll. sogar beim Nachbarn) oder im Tierheim (da geht vll. auch eher was Vormittags). Über kirchliche Träger (dazu muss man ja nicht gläubig sein oder so) kriegt man vll. eher einen Überblick was es noch für Möglichkeiten für ehrenamtliche Tätigkeiten gibt.
Soweit mal ein paar spontane Einfälle meinerseits ;D vll. könnt ihr ja was damit anfangen.
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
Ich würd auch ein paar Kurse machen, damit du bei deinen zukünftigen Bewerbungen signalisierst,d ass du dir vorher schon Gedanken gemacht hast und Interesse daran hattest, aus Eigeninitiative was zu machen. Kommt immer gut an.
Ich würd mich auf alle Fälle beim Arbeitsamt beraten lassen. Kostet nichts und kann dir vielleicht helfen.

Bischen beneid ich dich ;-)
 
C

Coleman

Guest
Das mit dem Ehrenamt hat den Haken, dass man da halt nur Ehre und kein Geld dafür bekommt... und ich zumindest mach's nicht, weil mir die Decke auf den Kopf fällt, sondern weil ich eine Familie zu ernähren habe.

Als Tipp isses aber trotzdem wertvoll, und daher danke, Sala!

Und jetzt geb ich zurück zu schnuppe. :-D
 

usagimoon

sadness
Also ich arbeite von zu hause aus und meine Kinder hängen mir auch nicht Hals.
Ich verstehe das man mal rauswill, aber schade das die Kinder so sehr nerven.

Geh zur VHS, Mach nen Sprachkurs aner Sprachschule, mach ein fernstudium, ein echtes Studium auf der FH. Gibt soviele Möglichkeiten, man muss einfach nur mal anfangen damit.

LG
 

mamasu

Namhaftes Mitglied
Manchmal gibt es ja auch Kurse (Arbeitsamt? VHS? AWO?) für Frauen, so eine Art Coaching, die dabei beim Wiedereinstieg in den Beruf helfen ... vielleicht ist das etwas für dich? ... und das mit den Fortbildungen, was Galaxie ansprach, würde ich auch empfehlen ...

Kann dich gut verstehen, dass dir die Decke auf den Kopf fällt ... :maldrueck
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
genau, das arbeitsamt hat das hier auch im angebot. wiedereinstieg nach den erziehungsjahren. ruf da mal an und erkundige dich.
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Also Arbeitsamt ist angerufen. Bekomme ich am Freitag einen Rückruf, wo ich meinen Lebenslauf der letzten 7 Jahre (seit Ende Erziehungsurlaub) darlegen muß. Das ist ziemlich einfach :engel:
Außerdem suchen sie in der Stadtbücherei immer Leute zum Bücher einstellen und so. Hab schon mit der Leiterin gesprochen, soll mal vorbeikommen. Das ist natürlich ehrenamtlich, aber man lernt eine Menge Bücher kennen und hat auch mit Leuten zu tun.

VHS-Kurs mach ich immer im Winter. Allerdings nicht unbedingt was beruflich Verwertbares. Sondern Kunstgeschichte. Weil's mich interessiert und weil die Dozentin einfach köstlich ist.
Und einen Kurs selber geben: Das eine oder andere Fachwissen hätte ich schon, aber entweder gibt's den Kurs schon (z.B. Schrauberkurse für PC) oder, und das ist für mich das größere Problem, ich bin didaktisch völlig unbeleckt. Wie erstelle ich ein Skript und wie halte ich die Stunden ab, so daß es auch einigermaßen interessant ist und die Leutz ein wenig was behalten?!?!

Jetzt hab ich mal einen Anfang gemacht. Mal sehen, was draus wird.
 
C

Coleman

Guest
Schneckle: sag ich doch!!

Andererseits: war das früher wirklich besser? :zwinker:


Nein, im Ernst: die Internetseite der Arbeitsagentur ist eine Katastrophe - jede andere Jobvermittlung hat bessere Seiten (obwohl die Agentur Massen von Beitragszahlungen dafür verwendet hat).

Und wenn sie dir aktiv ein Jobangebot schickt, dann vor allem, damit du dich bewirbst und sie sehen können, ob du das auch wirklich tust (weil sie dir sonst die Leistungen kürzen). Überhaupt scheint das Bemühen der Arbeitsagentur vor allem darauf gerichtet, es den Leistungsempängern möglichst unbequem zu machen, damit sich keiner in der "sozialen Hängematte" ausruht. Das ist jedenfalls mein Eindruck (ich bezieh übrigens keine Leistungen von denen).
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Was die Arge angeht, kann ich mich ja entspannt zurücklehnen, Leistungen werde ich keine beziehen. Insofern brauche ich die Spielchen nicht mitzumachen und werd mich nur da bewerben, wo es einen Sinn macht.

Ob die mir eine Wiedereinstiegsmaßnahme vorschlagen und/oder bewilligen, wird sich dann in dem Gespräch zeigen, aber das dauert ja noch ein bißchen.

Mache mir da eher wenig Hoffnungen, daß da was Passendes dabei ist. Wenn es eine spezifische Aus-/Weiterbildung ist wie bei Schneckle, ok. Was ich bisher bei uns gesehen habe, waren eher so allgemeine "Hausfrauen-Kurse", die von Bewerbungstrainig bis Grundlagen am PC alles Mögliche abdecken sollten. Ich will nicht arrogant wirken, aber da könnte ich bei vielen Themen eher dem Dozenten aushelfen. Aber vielleicht gibt's ja auch gute Vorschläge, warten wir's erst mal ab.

Über private Beziehungen geht zur Zeit auch nix, hab schon allen möglichen Leuten erzählt, daß ich mal wieder was machen möchte. Irgendwann wird schon jemand daher kommen, der genau auf mich gewartet hat.

Und coleman, was Du oben geschrieben hast, ist mein Problem auch: Für die "unqualifizierten" Jobs bin ich "überqualifiziert", für die "qualifizierten" kann ich mich nicht genug einbringen, bin zu lange raus und zu alt.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Um mal einen kleinen denkanstoß zu geben wenn es in erster lienie darum geht mal raus zu kommen kann ein Ehrenamt auch später zum Job werden. ich habe einige bekannte bei denen das dann so gekommen ist, da wurden dann doch plötzlich gelder für die Stelle genehmigt und zack schon war es zwar erst mal ein befristeter betrag aber immer hin gabs ein wenig geld für die Mühe.

Ansonsten wurden ja schon viele andere vorschläge gemacht.
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
bist du gut in englisch?
die suchen in kitas immer englischdozenten!

hast du lust den master zu machen? oder ein zweitstudium. durch deine kinder hast du bis zu ihrem 14 lebensjahr eine freistellung von den studiengebühren :pfeif

das mit den ehrenämtern ist eine gute idee! die perspektive von ilona ist sehr strebenswert. ich weiß, das bei uns hier im umfeld die ehrenämter doch bald honoriert werden sollen. da es doch mehr jobs sind die wirklich immer zeitaufwendiger werden :-D

wie wäre es mit einer art selbständigkeit oder spezialisierung auf einem fachgebiet. programmierung oder sowas und du gibst kurse dazu!
warum bietest du keine nachhilfe für studis im grundstudium. die zahlen richtig viel geld für mathenachhilfen oder statik, physik.

kannst du an unis vielleicht irgendeinem dozenten ab und an schriftlich unter die arme greifen? sprich klausuren korrigieren, labortests auswerten oder ähnliches?
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Wenn du nicht unbedingt Geld damit verdienen musst wäre doch ein Ehrenamt sicher was zum einsteigen.

Ich selber bin "stille Mitarbeiterin" bei den grünen Damen. Die Frauen und Männer machen Besuchsdienste, Büchertische, vorlesen u.s.w. im Krankenhaus. Ich kann mich momentan so nicht einbringen und versorge den jährlichen Weihnachtsbasar mit selbstgestrickten Socken. Irgendwann möchte ich aber auch ins Krankenhaus gehen und dort ein paar Std. meiner Zeit spenden.

So ein Ehrenamt macht sich übrigens auch ausgezeichnet in einem Lebenslauf.

Kurse zur Weiterbildung ist immer so ne Sache. Ich hab eine Bekannte die macht einen Kurs nach dem anderen und bekommt nichts. Das Arbeitsamt schickt sie weiterhin in die Kurse, dann taucht sie nicht als arbeitslos auf.

LG :bye: Cordu
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Stimmt, Nachhilfe wäre noch eine Idee. Die Sachen aus dem Grundstudium habe ich zwar nicht mehr so parat, aber den Abi-Stoff in Mathe sollte ich eigentlich noch zusammenbringen. Muß mal Tante Google befragen, was in Bayern im Mathe-Abi so verlangt wird. Und eventuell auch in Physik.

Englisch kann ich zwar sprechen, aber ich kann es nicht jemandem beibringen, weil ich nie Regeln gelernt habe. Ich war mal eine Zeit in USA und da hab ich halt sprechen gelernt, wie ein Kind: etwas gesagt und dann auf die Mienen der anderen geschaut, ob die das Gesicht verzogen haben oder nicht. :engel D.h., ich kann sagen, wie man es spricht, aber nicht, warum. Damit ist leider keinem Schüler geholfen.

In Kindergärten aushelfen: Ganz ehrlich, ich bin total froh, daß meine dem Kiga-Alter entwachsen sind, mich zieht es zu kleineren Kindern zur Zeit nicht so furchtbar hin. Was ich mir in dieser Richtung schon mal überlegt habe, ist, im Krankenhaus in der Kinderstation eine Vorlesestunde abzuhalten. Das ist aber wieder eher was für nachmittags, da vormittags ja meist die Behandlungen stattfinden. Wäre aber mal eine Anfrage wert.

Auf alle Fälle Danke für Eure Tipps, jetzt muß ich nur meinen Allerwertesten hochkriegen, dann wird es schon.
 
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