Frage -  Sind hier noch mehr Eltern von Asperger Autisten???

sandra

Aktives Mitglied
Hallo,

ich bin jetzt hier schon öfters über Autismus gestolpert, und wollte
mal nachfragen, ob sich hier noch mehr Eltern von Asperger Autisten
tummeln???
Mein Sohn ist zwar ADHS diagnostiziert, allerdings fällt bei uns auch des
öftern der Verdacht auf Asperger.
Nun sind wir gerade auf dem Weg der Diagnose.

lg
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo sandra-
ich hoffe nicht, dass ich zu den eltern dazu gehöre.
aber bei unserem steven fiel in letzter zeit von kiga und heilpädagogen auch manchmal das wort autismus.

wir wissen nicht, WAS steven hat, es ist noch nicht genügend abgeklärt. aber ein paar kriterien sprechen für autismus, wenn auch nur eine leichte form.
im sommer haben wir mit steven wieder einen termin in einer tagesklinik, vielelicht gibst es dann mehr anhaltspunkte oder sogar eine diagnose....

lg simone
 

Meggy

Mitglied
Jep.... "aufzeig" Ich...

Mein Sohn (mittlerweile 17) wurde mit 12 auf ADHS diagnostiziert. Er ist seit 2006 u.a. auch in Psychologischer Betreuung. Dieser Psychologe kam dann mit dem Verdacht Asperger, welches dann durch ein Autismuszentrum in Zusammenarbeit mit seinem Kinder und Jugendpsychiater bestätigt wurde.
Er ist damit also ein Asperger Autist, damit ist ADS quasi ausgeschlossen, da die Symptomatik ähnlich ist und auch erklärt, warum er von sich immer sagte, dass er unter Methylphenidat sich nicht anders fühle als ohne.

Mein Sohn findet sich in dieser Diagnostik besser wieder und das Autismuszentrum arbeitet nun mit ihm/uns zusammen.

Lieben Gruß
Meggy :bye:
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo,

man sagte mir im Autismuszentrum, das ADHS eine Folge von Autismus sein kann.
Sprich die Grunderkrankung ist eigentlich zb Asperger Autismus, und die
Nebenerkrankung ADHS.


Sasmus, wie geht dein Sohn damit um, und was hat er für "Symtome"??
Würde mich freuen, wenn du mir da evtl ein paar Beispiele oder Tipps geben
könntest.

lg
 

Pfannenwenderin

Aktives Mitglied
Ich bin zwar kein Elternteil, aber dafür Betroffene.

Bei mir wurde Asperger mit 13 Jahren (2003) diagnostiziert, gibt aber viele, dies schlimmer erwischt hat. Ich hab eher ne leichte Ausprägung und kann damit weitestgehend normal leben.
Für meine Eltern wars aber nicht immer einfach ^^

LG
die Pfannenwenderin
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
@sandra @sasmus
wie waren eure kids so im kleinkindalter, welche "besonderheiten" hatten sie?

bei steven sind manche besonderheiten autismusmerkmale, andere eigenschaften sind aber gar nicht typisch bei autismus (soweit ich es, beim googeln, mir zusammenlesen konnte)

vielelicht könnt ihr mir ein paar sachen schreiben? auch gern als PN, ist je eigentlich etwas recht privates...

vielen dank und lg
simone
 

Meggy

Mitglied
Kann ich erst die Tage was zu schreiben, da ich heute meine dreimonatliche untersuchung und behandlung in der Augenklinik hatte und daher echt probs mit dem gucken habe heute....

Ich vergesse das aber nicht.

Nur eines: ADHS ist definitiv keine Folgeerkrankung des Asperger. Es gibt allerdings einen Arzt in Köln, der Asperger in verbindung mit ADHS diagnostiziert.
Viele Dinge laufen allerdings in der Symptomatik sehr ähnlich, vor allem die entstandenen sozialen Aspekte.
Großer Unterschied ist, wie diese Kinder auf Veränderungen regieren. ADSler finden die toll, Asperger nicht so bis hin zu Verweigerung auf veränderungen...

Könnt ihr da was zu sagen?

Weiterer Aspekt sind die Emotionen. Sie empfinden sie schwer und können sie auch von anderen nur schwer bis gar nicht nachempfinden.

Und Autismus und Asperger sind zwei verschiedene Diagnosen. Da bitte vorsichtig sein beim checken.

Und mein Sohn ist auch nicht der schwerste fall, aber er tut sich mit manchen Dingen schon schwer und würde gerne oft ganz normal sein. Nicht so eine (Zitat: "schei.. Behinderung" haben wollen.

Also bis die Tage mit mehr zeit und besserem Sehvermögen
Meggy :bye:
 

flussrose

hier und jetzt
Hallo,

mein Sohn Jannik hat auch die Verdachtsdiagnose Asperger Autismus (in einer leichteren Form). Sind in 2 Wochen im Autismuszentrum zur Diagnostik und gespannt, was da raus kommt. Jannik kann uns und anderen fast nicht in die Augen sehen, gefühle kann er nur schwer ausdrücken (entweder ist was schn oder blöd, was anderes gibt es nicht).
Kann dazu auch erst mehr schreiben, wenn die Diagnostik abgeschlossen ist.
Bei uns hat die Schule uns darauf aufmerksam gemacht, das es sich villeicht um Asperger handeln könnte. Uns als Eltern ist schon lange aufgefallen, das mit Jannik was nicht stimmt. Er hat z.B. auch nie Rollenspiele gemacht im Kiga, war eher der Mitläufer, motorisch recht ungeschickt, seine Bewegungen sind oft "eckig" und "unrund" - irgendwie merkt man das als Mutter das bei seinem Kind was "anders" ist.....
Im Kiga wurden wir nie ernst genommen, aber jetzt in der Schule bekommen wir volle UNterstützung und das gibt uns echt ein gutes Gefühl. Die Zusammenarbeit zwischen Lehrern, ERziehern, Schulleitern und Eltern ist einfach spitze. Wir haben Jannik auf einer christlichen Privatschule und dort wird jedes Kind so angenommen, wie es ist.
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo,

also dann scheint meiner so ne Art Grenzgänger zu sein??

Er ist sehr offen für alles neue, auch mit anderen Menschen kommt er sehr
schnell in Kontakt. Obwohl er die Kontakte nicht lange halten kann, weil ihm
die Fähigkeit fehlt, eine gemeinsame Ebene zu finden zbw. zu halten.
Er merkt nicht wenn andere zb schon halb am expoltieren sind, und setzt
immer noch eins drauf. Also von der Körpersprache und dem Gesichtsausdruck
die Gefühle anderer abzulesen, scheint ihm nicht zu gelingen.
Er sagte das schon früher immer zu mir, wenn ich ihm vorwarf, warum er das nicht
von selber merkt. Mit dem Hintergrund Asperger schäme ich mich fast ein bischen
das von ihm verlangt zu haben.
Dadurch entsteht natürlich auch ein wahninniger Druck für uns. Es gibt halt überall
nur Beschwerden, und Verweise ect....

Auch ist mein Sohn kein Mitläufer, eher genau das Gegenteil davon!
Er hat seine Meinungen und Ansichten, und die vertritt er bis zum bitteren Ende.
Wenn zb alle Schüler das so und so machen, macht mein Sohn das wie Er es meint.
Auch so banale Dinge wie Datum Seite Nummer gehören auf einen Hefteintrag, sind
für ihn tabu! Die Lehrer versuchen das jetzt schon seit fast 2 Jahren.

Das krasseste Beispiel was wir letztes Jahr zB. hatten war:
Wir hatten an einem Gewinnspiel teilgenommen, und mein Sohn durfte Eskort Kind beim FC Bayern München sein.
Nun er hat sich natürlich erstmal riesig gefreut. Wir sollten schon um 10 Uhr morgends da sein, weil noch ein Training beim Bayern Jugendtrainer stattfand, und Mittagessen Stationführung ect.
Obwohl wir es nicht weit haben nach München ca 1,5 Stunden, fuhren wir einen Tag früher, und haben uns ein Hotelzimmer genommen. Dachte das nimmt den Druck und seine Hippeligkeit und Aufgeregtheit.
Gut beim Training waren echt Kids dabei die super mit dem Ball umgehen können. Mein Sohn ist eher kein Mannschaftssporttyp, wirklich nicht wir hatten es schon einige male versucht, und vor allem kein Fussballspieler.
Nach kurzer Zeit merkte ich das aus den Kids sowas wie eine Gruppe wurde.
Mein Sohn hatte sich mit seiner lauten, und " ich kann alles" Art wieder mal ins Abseits geschossen.
Nun ganz schlimm war es als ein anderes Kind einen Ball direkt ins Gesicht bekam. Er hatte sogar Nasenbluten. Alle anderen schauen betroffen oder uninteressiert. Was macht mein Sohn??? Er lacht ganz komisch laut.
Naja erklären konnte er mir das auch nicht, warum er gelacht hat.

Mir kommt es so vor, als wenn er Situationen erst lernen müsste. Wir sind schon viel am trainieren wie man sich angemessen in dieser uns jener Situation verhält.
Allerdings müssen die Situationen dann so oder so sein.Jede Abweichung davon verunsichert ihn dann wieder.
 

Meggy

Mitglied
Vieles von dem, was Sandra beschreibt, kann ich auch bei meinem Sohn als Kind so bestätigen. Ich wußte schon lange, das er halt "anders" ist, als andere. Auch er knüpfte gerne neue Kontakte, hielt sie aber nicht oder fiel so auf, dass man sich von ihm zurück zog.
Auch das mit dem Lachen kenne ich gut. Oder das Kind grinst, während man ihm ins Gewissen redet oder schimpft.

Es gibt viele verschiedene Ausprägungen des Autismus. Die Asperger Form ist da die "leichteste". Das Kannersyndrom besser zu erkennen und der "richtige" Autismus sowieso.

Kennt ihr den Film Rainman mit Dustin Hoffmann? Das ist ein schwerer Fall des Aspergers. Der lernte fahrpläne auswendig und rezitierte die immer wieder. So extrem ist meiner nicht, aber wenn ihn was anspricht, dann braucht er es nur einmal hören oder sehen und er kann es rezitieren. Und macht das manchmal bis zur brechgrenze.

Auch meiner konnte mir schlecht in die Augen sehen und auch die Körpersprache war oft total daneben. Davon hat er bereits viel gelernt. Aber man merkt an seinem Blick, dass es erlernt ist und wie konzentriert er dabei ist. Es wirkt oft wie "aufgesetzt".
Asperger können Emotionen anderer nicht nachempfinden. Doch gibt es da die Ausnahme bei besonders vertrauten Personen.

Das positive am Asperger ist, dass es Deutschlandweit eine eigene Asperger Hilfe über die Jugendämter gibt. Wenn man also Hilfe braucht, dann ist es einfacher, diese zu bekommen als HzE oder Eingliederungshilfe nach §35a. Bei "schweren" Fällen kann man sogar übers Sozialamt einen persönlichen Assistenten für diese Menschen beantragen.

Ich bin noch nicht sehr vertieft in dieses Thema, es ist für mich ebenfalls recht neu und auch nicht mehr wirklich relevant. Mein Sohn hat eine Wahrnehmungsstörung irgendeiner Art. das weiß ich schon lange. Viele habe gleiche Folgen und viele behandelt man sogar ähnlich. Und darüber weiß ich halt schon viel. Und wenn man versteht, dass da etwas ist, was sie einfach nicht können und erst mühsam lernen müssen, dann wird es einfacher. Was das dann im Endeffekt ist, da ist es klasse, dass man sich da Hilfe holen kann.

Simone: Findest du Autistische merkmale oder eher Verhaltensweisen? Hast du ein Autismuszentrum in deiner Nähe? Da kannst du dir einen ganz unverbindlichen termin holen. Sie helfen auch, wenn sich ein Kind "lediglich" Verhaltensweisen á la Autismus angeeignet hat. Wenn es sich z.B. in seine Welt zurückzieht, weil es sich da geschützt fühlt oder so ähnlich.

Sandra: Grenzgänger? Jeder Asperger ist wieder ein Stück weit anders und bei jedem ist es verschieden ausgeprägt. Wie reagiert er speziell auf Veränderungen? "Testet" er z.B. auch jeden neuen Lehrer wieder an?

Und gerade diese Emotionsgeschichten sind DAS merkmal schlechthin. Zu wissen, dass sie nicht auf andere menschen reagieren wollen, sondern es einfach nicht können und es erst lernen müssen. Die Folgen die daraus entstehen, die sind halt gerade bei ADS und Asperger ähnlich.

Hmmm. Weiß nicht, ob nun alles wieder geschrieben habe, was ich vorhin hatte... Aber ich schicke erstmal ab. Vielleicht fällt mir ja zu euren beiträgen noch was ein.
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
@all
danke für eure postings
ich will noch was dazu schreiben, habe aber jetzt noch keine zeit.ich fahre nämlich gleich übers wochende weg. also dann schönes WE für euch,
bis später

lg simone
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo , hie rbin ich wieder, ich wollte ja noch etwas schreiben.

zitat @sasmus:
Hast du ein Autismuszentrum in deiner Nähe?

ja , im münchen hat man gute anlaufstellen. ich will steven mal in der heckscher klinik anmelden, das hat mir eine bekannte mit autistischen jungen geraten. bin nur noch nicht dazu gekommen...

zitat @sasmus:
Findest du Autistische merkmale oder eher Verhaltensweisen?

gibt es da einen unterschied?
hm. stven war schon von anfang an etwas anders als die anderen. es fiel mir nur nicht so auf, weil er mein erstes kind war und man da noch keinen vergleich hat.
steven war motorisch ein totaler spätzünder: drehen, sitzen, krabbeln, ... alles kam viel später als bei anderen kindern.
er ist auch heute noch motorisch zurück, hat ergotherapie .

als baby hat steven nie viel wert auf kuscheln gelegt, auch heute mag er körperkontakt nicht besonders. ich als mutter darf ihn schon knuddeln und halten, aber andere schon nicht mehr.

augenkontakt- den meidet steven. es fällt sonst nicht so sehr auf, aber wenn steven jemandem die hand geben soll, dann ist es extrem, wie er sich wegwendet, um nur nicht in die augen schauen zu müssen.

steven macht auch so komische bewegungen. beim laufen hüpft er manchmal merkwürdig und es wirkt so "unrund".
und wenn er redet- vor allem bei freudiger aufregung- dann flattert er total mit den händen, hüpft manchmal wie in gummiball.

freunde hat er im KiGa noch keine, er spielt meistens nur am rand, ist eben mit "dabei", aber trotzdem allein.stvene stört das jetzt nicht, er bemerkt es kaum, leidet nicht darunter.
im gegenzug hat steven eine ganz rege fantasie, erzählt teilweise geschichten, was er mit den kindern alles gespielt hat und mit wem- (ist getaucht, in der rakete geflogen,- hat einen bagger gefahren... der wunsch wird bei ihm in der fantasie realität)

stvene kann sich relativ gut texte merken, wenn wir sie ein paar mal gesungen haben, puzzelt sehr gut für sein alter.hat einen großen wortschatz und interessiert sich vor allem für themen wie weltraum, saurier, vulkane und feuerwehr :rolleyes: da kann er dann in einem begeisterten redeschwall sein ganzes wissen rauslassen- mit den armen flatternd.

stvene merkt manchmal nicht, wenn es "ernst" wird, wenn ihn sein gegenüber ablehnt, wenn es zeit ist zu gehen oder das kind in ruhe zu lassen. er knüpft gern kontakte, freut sich imme ruaf den kindergarten. aber - wie eine vorrednerin schon schrieb- kontakte halten kann stven nicht. ihm fehlt wohl das feingefühl auf den anderen einzugehen. ok, er wird erst vier, vielleicht ist er auch noch zu klein dafür?
aber es fällt im KiGa schon auf, wo es ja auch andere kleinere kinder giobt, nicht nur ihn.

udn stven hört manchmal nicht auf uns. es scheint, er nimmt uns manchmal nicht wahr, wenn wir was von ihm wollen. ich nhme ihn dann her, schaue ihm ins gesicht, sage er soll mich ansehen, frage :hast du mich VERSTANDEN?? es dauert dann manchmal eine weile, bis er das bestätigen kann.
ich schimpfe dann manchmal mit ihm, weiss aber gar nicht ob das gerechtfertigt ist.

ich weiss jetzt nicht, ob ich etwas vergessen habe, kann schon sein.
jedenfalls:
irgend etwas ist an steven "anders", aber wir wissen bisher nicht was. es macht mir einfach sorgen, dass er ein aussenseiter wird, keine freunde bekommt oder gehänselt wird.er ist jetzt im intregrationskiga, da ist er gut aufgehoben. aber dann in der schule?

die kidnergärtnerinnen bestätigen steven fortschritte, er wird schon etwas "sozialer" .er lernt nun auch langsam das malen, die ersten "kopffüssler" sind nun da. motorisch wird es auch besser, aber er fällt trotzdem auf.
stevens heilpädagogin sprach widerholt das thema "autismus" an, wenn sicher auch nur eine leichte form. sie hat da eine fortbildung über autismus gemacht.

steven ist so ein lieber, süsser, fröhlicher und aufgeweckter kleiner junge. und dumm ist e rauch nicht, er weiss eine menge. nur "soziale kompetenz" fehlt ihm manchmal :(

ich will es einerseits nicht wahrhaben, adss er autistisch sein könnte, andererseits wäre das eine antwort auf sein verhalten.

so da wars erst mal. vielleicht fällt euch was dazu ein?
einen schönen abend und liebe grüße

simone
 

Meggy

Mitglied
Ich bin leider nicht in der Lage, dir da näher Auskunft geben zu können, was dein Sohn hat. Dürfte es hier auch gar nicht. ;D

Verhaltensweisen werden eher die Dinge genannt, die diese kinder sich aus iregnwelchen Schutzfunktionen "antrainiert" haben.
beispiel. es hat schlechte Erfahrungen mit seiner Umwelt gemacht und reagiert daher abweisend oder zieht sich zurück oder reagiert emotional halt merkwürdig.
Merkmale sind die dinge, die das kind einfach nicht "kann". Emotional reagieren halt.

Also, reagiert es emotional nicht, weil es das abgestellt hat (=Verhaltensweise) oder weil es das nicht kann (=Merkmal)

Aber in beiden Fällen wird dir ein Autismuszentrum gut helfen können. Und wenn dir selber dein Sohn "auffällig" erscheint und damit vielleicht sogar unglücklich ist oder wirkt, dann wird das nur helfen können und niemals schaden. Und bitte, zwischen Autismus und Asperger liegen Welten. Das Asperger war mal eine eigene Form der "Wahrnehmungsstörung" für sich. Es ist noch garnicht so lange eine unterform des Autismus. Und es ist kein Weltuntergang. Das er "anders" ist, sagst du ja selber. Dann hat es halt eben einen Namen, warum er anders ist. Und man kann helfen. Wär das wirklich so schlimm...?

LG Meggy :bye:
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
@meggy
danke für die antwort und die erklärung.
steven ist (noch) nicht unglücklich über die situation. ich glaube, er merkt überhaupt nicht dass er "anders" ist.

ich hab mich schon etwa smit dem thema becshäftigt in de rletzten zeit, es wäre für mich nun kein "weltuntergeng" mehr, wenn sich die diagnose bestätigen würde. weil ich nun weiss, dass mam helfen und fördern kann.
udn wnen es endlich einen namen hätte, wäre da sauch sehr hilfreich. man kann sich endlich sachen erklären, anders darauf eingehen, auch mehr verständnis haben.
aber andererseits... eine solche diagnose führt einem plötzlich vor augen: mein kidn wird IMMER anders sein. und e swird es im leben IMMER schwer haben. da smacht mir eigentlich angst.
nicht dass meine hoffnungen und träume, die ich evtl. in steven projiziert habe, dass er mal ein ganz beliebter, erfolgreicher junger mann wird, mit familie, eigenen kindern etc... nicht erfüllt werden könnten. damit könnte ich leben, glaub ich. aber dass mein kind nicht glücklich werden könnte, weil es gehandicapt ist :( das macht mir kummer.

kann mir jemad sagen, ob es KO-kriterien gibt, die den autismaus oder asperger ausschliessen?
dass steven so fantasievoll und fröhlich ist zum bsp?

lg simone
 

Meggy

Mitglied
Original von Micha
Original von nimmermehr
@meggy

:-D

:gdh

Als wenn du das nicht schon seit drei jahren weißt 8)
Kannst ja meinen Nick bei Gelegenheit ändern :engel

Simone. Dein Sohn ist noch klein und je eher man die Dinge fachmännisch angeht, desto leichter wird er es im Leben haben. Asperger sind absolut lebentaugliche menschen.

KO Symptome gegen Asperger? Das müsste ich selber nachfragen.
Asperger ist nicht messbar, wird also so ziemlich durch Ausschlussverfahren diagnostiziert...

Später mehr, hab heute Termine und mein Urlaub ist rum :crying
 

flussrose

hier und jetzt
Uns wurde gesagt, das es absolut "normal" ist, das auch Asperger Autisten fröhlich und ausgelassen mit ihren Freunden/Mitschülern etc. spielen können. Jannik hat auch so zeiten, da vermutet keiner das irgendwas nicht stimmt. Ich selbst denke dann auch, das wir uns nur verrückt machen...aber es dauert meist gar nicht lange und dann bekommen wir die Defizite wieder zu spüren.

Hab oft das Gefühl das Jannik schon merkt, das er anders ist als andere und das er damit nur schlecht umgehen kann. Er kommt an seine "gefühlsmäßigen Grenzen" und ist dann wütend oder aggressiv.

Montag und Dienstag ist ja unser Termin in der Autismusambulanz. Haben das Schreiben von der Kinderpsychologin heut bekommen und da steht drinn, das einige Verhaltensweisen auf Asperger schließen lassen.
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
@flussrose
danke für dein posting.
ja, heute nahcmittag war steven auch so fröhlich, hat mit mir herumgebalgt und wir hatten viel spass, da hab ich gedacht: alles ist doch ok, wieso die ganze aufregeung? und dann kommen wieder die situationen, da wird es mir so deutlich dass steven so "anders" ist.

es ist schön, dass ich mich hier mit euch darüber austauschen kann , das hilft mir wirklich weiter.

lg simone
 

flussrose

hier und jetzt
@simone und all die anderen: mir geht es auch so und es tut gut, nicht allein mit seinen Problemen da zu sein.

Ich weiß ja, das Asperger Autisten recht normal aufwachsen und leben können, wenn die richtige Therpie eingesetzt wird. Also sie müssen eben das soziale lernen, was anderen selbstverständlich ist. Und trotzdem könnt ich oft verzweifeln....neulich empfahl ns die Ärztin ein Buch "Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom" - ich war so fertig....ein ganzes Leben mit.....puh.

Soll ich Euch mal was schönes sagen? Letzte Woche war ich krank, eitrige Angina. Mein jüngster, der Tomke, war so fürsorglich, brachte mir eine Decke und ein Glas Wasser. Jannik schien das alles so egal zu sein das ich da krank auf dem Sofa lag. Abends bin ich dann ins Bett und hab fast geheult vor Freude: Mein Bett war schön gemacht, eine Kuscheldecke darauf ausgebreitet und überall saßen Plüschtiere um mein Kopfkissen. Auf dem Kissen lag ein Zettel und darauf stand "Libe Mama ich hofe das es dir balt wider beser get. Gute Beserung Mama"
(Jannik ist in der 1. Klasse) :inlove He, ich kann gar nicht beschreiben WIE ich mich gefreut habe!!!!!!! :love2
Am nächsten Morgen hab ich ihn umarmt und ihn gesagt, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Er hat mich nicht mal angesehen, hat sich schnurstracks aus meiner Umarmung befreit und wollte von all dem gar nichts hören - das war ihm viel zu nah irgendwie.... :(
Abends heimlich konnte er seine Gefühle "rauslassen" indem er mir das schrieb. Dann hat er ja auch geschlafen und braucht mich nicht anzuschauen - versteht Ihr???
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
@flussrose
das ist ja so süss mit dem zettel :love1 :inlove
sowas berührt einen dann ganz tief im herzen.

ich habe bei steven auch oft das gefühl, dass es ihm recht egal ist, wie ich mich fühle. wenn ich krank bin fordert er genauso, als ob ich gesund und voll belastbar bin.
aber es kommen manchmal momente, wenn ich traurig bin, dass ich weinen muss. oder wie kürzlich, (als ich trottel auf das auto meiner schwester auffuhr- schaden an einem nur 100 km gefahrenen neuen auto!!! :wand)da weinte ich aus ärger udn hilflosigkeit, wie doof ich bin.

da ist es schon manchmal passiert, dass mich steven , selbst mit tränen in den augen, gebeten hat, nicht mehr zu weinen. ob es mitgefühl war oder seine angst, was mit mir gerade geschieht, ich weiss es nicht. aber er sah dann so traurig aus, dass es mich sehr angerührt hat.

heute nachmittag hab ich steven drei mal das märchen von dornröschen erzählt.
seit vorgestern ist er auf dem märchen-trip. ich soll ihm dann am besten immer wieder das märchen erzählen, ich weiss auch nicht was ihn daran so faszinert.

einen schönen abend noch, lg simone
 

flussrose

hier und jetzt
Gestern war Jannik zur Diagnostik im Autismuszentrum. Die Psychologin sagte uns, das es schon sehr bedenklich ist was er da gebracht (oder nicht gebracht) hat und das sie den test auswerten wird - wir bekommen heute auf alle Fälle eine Diagnose bzw. eine Ausschlußdiagnose. :angst
Denn heute müssen wir ins Zentrum und werden 2 Stunden befragt...... :angst
Ich hab irgendwie Angst......und auf der anderen Seite wäre ich froh endlich zu wissen was mit Jannik los ist. Ich denke schon, das es auf Asperger hinauslaufen wird und hab Angst wie es dann weitergeht. Er wird dann sicher einen Schulbegleiter bekommen und da ist so ziemlich unsere ganze Familie dagegen (Dann wird Jannik zum Außenseiter, Wie soll er sich denn da fühlen, Habt ihr euch das gut überlegt blablabla....)
Und wir sind uns sicher, das ein Schulbegleiter Jannik helfen kann und ihn vor noch größere Problemen bewahren kann.

Nun ja, heut abend sind wir schlauer!
 

Liliki

Mensch
Hallo Flussrose,

Auch wenn die Diagnose Asperger steht, muss eine Schulbegleitung nicht unbedingt eingeschaltet zu werden: er hat doch den Schulbeginn so oder so ganz gut gemeistert und kann sich inzwischen orientieren?

Schulbegleitung soll(te) (wie alle Eingliederungshilfen) nur genutzt werden, wenn die Eingliederung ohne Hilfe nicht möglich ist / war.

Wichtiger fänd ich fachkundige Hilfe für den Kleinen selbst (zB über den Verein "Hilfe für das autistische Kind", die in unserer Region wirklich gute Arbeit leisten) und die Einschaltung eines Integrationsbeauftragten zum Thema Autismus durch und für die Schule. Hier iegt meist der Hase im Pfeffer, indem die Schulen sich sperren, externe Fachleute hinzu zu ziehen und sich dadurch "in die Karten schauen zu lassen" - da muss man als Eltern ggf etwas energischer am Ball bleiben.

Die meisten Lehrkräfte haben vorher noch kein Asperger Kind unterrichtet und brauchen Aufklärung und Hilfestellung - insbesondere auch für Themen wie "Ausflug und Klassenfahrt" und für den Nachteilsausgleich, der spätestens auf der weiterführenden Schule notwendig werden könnten, weil bestimmte Schulinhalte für Kinder mit Asperger auch bei hoher Intelligenz nur sehr mühselig zu erarbeiten sind.

:druecker für Euch, Lili
 

flussrose

hier und jetzt
Liebe Lili,

hab Dank für Deine Infos!
Jannik beendet nun die 1. Klasse und es gibt schon Schwierigkeiten. Er ist auf einer evang. Schule (Privatschule) und es besteht ein sehr gutes Verhältnis zwischen Lehrern, Horterziehern und Eltern. Die Schule sprach uns darauf an, das es mit Jannik große Probleme gibt und das es dringend notwendig ist, eine Diagnose zu stellen. Die Klassenstärke ist mit 21 Kindern recht klein und trotzdem wäre es gern gesehen, wenn Jannik eine Hilfe von außen hätte. Unsere Kinderpsychiaterin sagte uns, das, wenn er die Diagnose Asperger bekommt, sie einen Schulhelfer mit uns beantragen möchte. Dort bei der Psychiaterin haben wir dann im August den nächsten Termin.
"Unsere" Schule sträubt sich zum Glück nicht gegen Leute, die denen "in die Karten schauen wollen" - aber damit sind wir sicherlich auch die Ausnahme und haben einen echten Glücksgriff getan! *freu* Im Gegenteil, uns wurde von seitens der Schule gesagt, das sie über jede Hilfe dankbar sind.
Aber ich werde das Thema Schulbegleiter auf jeden Fall nochmal ansprechen und mich auch mit den Verein "Hilfe für das autistische Kind" in Verbindung setzen. Haben schon Kontakt zum Autismuszentrum in Chemnitz geknüpft und wurden dort sehr freundlich "aufgenommen"
Also - bei allen "Streß" und Sorgen - wir fühlen uns seitens der "Fachwelt" (Ärzte, Autismuszentrum, Schule, Beratungsstelle im Mütterzentrum) wirklich gut aufgehoben und gut unterstützt!

Ich werde berichten, wie es weitergeht.
Danke fürs zuhören
 

Meggy

Mitglied
Hallo Flussrose

Ihr seit doch schon in einem Autismuszentrum. Wenn sich also die Diagnose bestätigt, dann gehst du mit der bestätigung der Diagnose (die ja ein Kinderpsychiater mit ausarbeiten muss und dann auch stellt) und einem formlosen Antrag auf Asperger Hilfe für deinen Sohn (unterschrieben von dir und dem Vater) zum JA und gibst das ab und holst dir einen Gesprächstermin.
Autismuszentren bieten Therapien an, die könnt ihr doch nutzen. Sie setzen sich bei Probs auch mit dem Lehrkräften auseinander und arbeiten mit denen. Sie gehen auf die Schule zu, die Schule muss da nicht den erstkontakt herstellen.Das zahlt das JA und für Asperger Hilfe gibt es einen eigenen Topf.
In der Therapie kann dein Sohn lernen, wie er mit den dingen umgehen kann. bekommt "Handwerkszeug".
Einen Integrationshelfer einschalten, dass könnt ihr doch immer noch überlegen, wenn das Autismuszentrum alleine nicht genügend greift.

Den Antrag beim JA und einen Gesprächstermin könttest du dir allerings auch schon vorher holen und alles nötige dann später nachreichen. dann haben die das schonmal aufm Stapel. Sind ja nicht immer die schnellsten da...

Ich wünsche dir, dass du Hoffnung finden kannst. Asperger sind absolut lebenstüchtige Menschen, auch wenn sie manches erst erlernen müssen, was "normalo" einfach kann. Es gibt schlimmere Diagnosen.

LG
Meggy :bye:
 
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