Berufliche Karriere trotz Elternzeit?

Birte167

Neues Mitglied
Liebe Eltern,

versuchen Sie auch den Spagat zwischen Familie und Beruf zu schaffen? Stoßen Sie dabei, wie viele andere, auf Probleme? Leiden Sie unter dem Vorurteil, dass Mütter keinen beruflichen Erfolg verzeichnen können? Dann reden Sie mit!

Derzeit schreibe ich meine Bachelor-Thesis im sechsten Semester meines Studiums der Wirtschaftspsychologie. Darin beschäftige ich mich mit den Auswirkungen, Erfahrungen und Problemen der Elterzeit im beruflichen Kontext. Für meine empirische Studie benötige ich Elternteile, die bereits Elternzeit in Anspruch genommen haben. Sie sind mir eine große Hilfe und tragen einen großen Beitrag zu meiner Bachelor-Arbeit durch die Teilnahme an meiner Fragebogenuntersuchung. Ich bin Ihnen auch sehr dankbar, wenn Sie den Link zum Fragebogen an Kollegen oder Freunde weiterleiten, die zu meiner Zielgruppe gehören.
Der Fragebogen dauert ca. 5-10 Minuten und ist absolut anonym.

Bitte klicken Sie auf folgenden Link:

http://www.unipark.de/uc/K_FH_FRESENIUS_82/3a3e/

Diese Umfrage hat keinen kommerziellen Hintergrund, sie dient nur als empirische Studie für meine Bachelor-Arbeit!

Ich danke Ihnen sehr für die Teilnahme an meiner Umfrage und verbleibe

mit freundlichen Grüßen,
Birte Peters
 

Claudia35

Neues Mitglied
Hallo!

Ich für meinen Teil kann dazu nur sagen, daß Mutter sein die Kariere zerstört. Ich hatte mich dafür entschieden , die ersten Jahre meiner beiden Kinder für sie da zu sein. Wollte 5 Jahre nach der Geburt meiner ersten Tochter wieder in meiner gelernten Arbeit (Sozialversicherungsfachangestellte) einsteigen, bin dann aber mit meiner 2. Tochter schwanger geworden und hab mich wieder für eine Elternzeit von 5 Jahren entschieden. Beide sind sehr sensible Kinder, deshalb wollte ich mir für sie die Zeit nehmen. Jetzt nach 10 Jahren Auszeit habe ich festgestellt, daß es für mich kein Zurück in meinen alten Beruf gibt. Die Gesetzesänderungen, neues Computerprogramm geänderte Zuständigkeitsregelungen des Arbeitgebers usw. sind für mich nicht mehr erlernbar. Laut AG hätte ich ein paar Monate Einarbeitungszeit, doch da ich ja praktisch nix mehr weiß, sollte ich jetzt halbtags auf diese paar Monate das selbe lernen, was andere in 3 Jahren Vollzeitausbildung erlernen. Kann man echt vergessen. Dieses traurige Ende meiner damaligen schweren Ausbildung muß ich halt jetzt in Kauf nehmen. Ich glaube, daß es bestimmt noch mehr Mütter geben wird, denen es ähnlich ergangen ist.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Also bei mir geht es wobei ich sagen muss als Selbstständige ist es da einfacher zumal ich auch nur teilzeit arbeeite.
Allerdings kann ich leider nicht an der Umfrage teil nehmen da ich nicht wiedereinsteiger bin sondern das erste mal richtig arbeite. Vorher waren es gelegenheits und nebenjobs letztere auch freiberuflich und geringfügig.
 

Claudia35

Neues Mitglied
Für mich ist es halt jetzt echt schwer überhaupt eine Arbeit zu finden, da ich ja eine Fachausbildung gemacht habe. Ich kann mich also nicht einfach als Verkäuferin oder als Bürokauffrau usw. bewerben, da ich ja etwas ganz anderes gelernt habe. Dafür hab ich meine 3jährige wirklich schwere Ausbildung gemacht und hab jetzt gar nix davon. Weiß jetzt echt nicht, wie`s weiter gehen soll :traene
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wahrscheinlich passt meine Antwort gar nicht zu der Frage...
Ich kann nicht in meinen Beruf zurück, weil ich die Leiter so weit schon hoch war, vor den Kindern, dass es das nicht Teilzeit gibt und auch in meiner Nähe überhaupt keine Stellen angeboten werden. Für mich gibt es nur noch den Schritt in die Selbstständigkeit. Das würde sich aber nur lohnen, wenn ich mehr als Vollzeit maloche, denn ich müsste ja meine Versicherungen alle selber zahlen. So viel Zeit habe ich dann aber auch nicht, weil die Kinder und der Haushalt mich brauchen. Und so bin ich jetzt halt das 12. Jahr daheim und kann es nicht mehr ganz so doll genießen, ich habe einfach zu viel Freizeit, was man u.a. daran sieht, dass ich neuerdings hier schreibe...
Natürlich könnte ich auch etwas ganz anderes arbeiten, hab ich auch schon versucht, aber wenn man mal Chef war, dann fällt es sauschwer sich unterzuordnen...
Aber eines Tages schaff ich den Absprung!!! Hab noch nicht aufgehört zu träumen!
 

Birte167

Neues Mitglied
Vielen Dank für eure Antworten. Das ist sehr interessant zu hören, wie euch die Elternzeit ergangen ist. Und dennoch ist es traurig, dass man in dieser Zeit des schnellen Wandels wenig Möglichkeiten hat, in den alten Beruf zurück zu kehren. Wie du schon sagtest Claudia, da quält man sich durch eine schwere Ausbildung, um dann nach der Elternzeit nicht mehr in dem Beruf arbeiten zu können. Aber welche Frau möchte schon darauf verzichten, Kinder zu bekommen?
 

jana0266

Mitglied
Das ist ein interessantes Thema, deshalb will ich auch mal meinen Senf dazugeben.
Ich hatte in / mit der Elternzeit überhaupt keine Schwierigkeiten. Auch nicht mit dem Arbeitgeber. Meine Schwierigkeiten liegen ganz woanders, nämlich bei den sehr niedrigen Einkommen hier im Osten. Nach der Geburt meines Sohnes bin ich 3 Monate zu Hause geblieben, dann mußte ich wieder auf Arbeit. Damals gab es nur 450 Euro Elterngeld für ein Jahr, damit wären wir nicht über die Runden gekommen (hatten uns ja vorher schon ein Haus aufgeladen und hatten auch zwei größere Kinder). Also haben wir das Problem so gelöst, dass mein Mann und ich jeweils 30 Stunden die Woche gearbeitet haben, einer morgens, der andere nachmittags, dazu dann das Elterngeld, das ging dann und jeder hatte seine Zeit mit dem Kind. Mittags, wenn sich unsere Arbeitszeiten überschnitten haben, ist der Kleine für ca. 3-4 Stunden in der Kita gewesen.
Das hat alles prima geklappt, unser Arbeitgeber (wir waren damals in der gleichen Firma) war sofort bereit, uns beide Teilzeit arbeiten zu lassen, und als unser Kind 1 Jahr alt war, gings problemlos wieder in Vollzeit. Ich war damals Projektleiterin, mit Personalverantwortung, diese Position konnte ich auch während und nach der Elternzeit behalten. Aber mir tat es sehr leid, dass ich nicht mal ein Jahr zu Hause bei meinem Kind bleiben konnte.
Jetzt ist unser Sohn 5, mein AG insolvent, ich arbeitslos und keine Chance, in meinem Beruf hier vor Ort eine neue Anstellung zu finden. Mein Mann hat einen Job, der aber auch nicht mehr einbringt, als vor 5 Jahren, also ohne meine Mitarbeit (und zwar Vollzeit) können wir über kurz oder lang auch Insolvenz anmelden. Oder aber ich lasse meine Familie "im Stich" und gehe die Woche über 300, 400 oder 500 km von zu Hause entfernt arbeiten. Und ein Job in einem anderen Beruf? da geht´s mir wie Claudia35 - keine Chance.
Ich könnte alle Mütter beneiden, die arbeiten können, aber nicht müssen. Ich vermiss den Job nicht unbedingt, ich hab mit Haus, Garten und Kind genug zu tun, zumindest im Moment.
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Ich habe bei meinen ersten beiden Kindern insgesamt 5 Jahre Auszeit genommen.
Vor den Kindern war ich stellvertretende Abteilungsleiterin.
Da ich danach nur Teilzeit wieder arbeiten konnte und wollte, musste ich die Abteilung wechseln, mich neu einarbeiten und bekam auf die Teilzeitstunden mein Gehalt von vor 5 Jahren gezahlt.
Der Teilzeitjob hatte in dem Sinn keine Führungsverantwortung oder so, ich würde ihn aber auch nicht als absoluten Rückschritt bezeichnen. Wohl aber kann man sagen, dass ich als Teilzeitkraft keinerlei Aufstiegschancen hatte geschweige denn in irgendeiner Form besondere Verantwortung.

Nun bin ich zur Zeit mit dem 3. Kind in Elternzeit und erwarte im Februar das Vierte.
Meine berufliche Karriere habe ich ad acta gelegt. Zum einen war und ist es mir wichtig, die ersten Jahre für die Kinder Zeit zu haben. Zum anderen wäre es gar nicht möglich, dass ich Vollzeit arbeite, an meiner Karriere stricke und mein Mann zu Hause bleibt. Denn mein Gehalt reicht für unser Leben nicht.
Das war schon im Grunde fast eine Nullnummer, als ich Kindergarten und Tagesmutter von meinem Gehalt bezahlen musste.
 
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