Majus heile-Welt-Blog

Maju

Namhaftes Mitglied
Applaus, Applaus, Applaus (Kermit)

Sofie spielt gerade noch Blockflöte, das Anfängerinstrument, das sich für alle gut eignet, weil es so schön einfach ist. Anna spielte ihre Flöte auch recht schön, Marie hat sie von Anfang an gehasst, aber Sofie ist durch und durch eine Flötistin.

Jetzt wird es Zeit für Sofie, sich ein anderes Instrument auszusuchen. Wenn die 3. Klasse beginnt, soll sie dann damit anfangen. Gitarre wäre ihr größter Wunsch, darf sie auch machen, aber für mich ist das höchstens ein "Zweitinstrument". Da bin ich streng.

Da ich unbedingt ein gemischtes Kammerorchester daheim haben möchte, fallen bei der Instrumentenwahl die Geige und das Klavier schon mal weg. Ich halte es außerdem für sehr wichtig, dass gerade das jüngste Kind etwas anderes macht als die älteren. Dann hat es wenigstens mal einen Bereich in dem nur es gut ist. Keiner kann dann seine Erfolge runtermachen, als Babykram bezeichnen und "kann ich schon längst"- Kommentare abgeben.

Da ja das Flöten Sofies Ding ist, versuche ich sie in Richtung Klarinette zu überzeugen. Saxophon ist zu laut und passt nicht zu den anderen, Querflöte scheint mir nicht so vielseitig zu sein, aber ist noch in der engeren Wahl. Eine Klarinetten-Probestunde haben wir schon hinter uns. Die Lehrerin war sehr zufrieden und gab ihr Okay.

Gestern Abend besuchten wir also noch das interne Klarinettenvorspiel der Musikschule, wo etwa 30 Schüler ihren Eltern mal zeigten, was sie so alles auf dem Kasten haben. Es war toll!!! 90 Minuten lang, keine Sekunde langweilig. Jede erdenkliche Musikrichtung, total unterschiedliche Klänge -die Klarinette ist ein echter Allrounder. Und die Schüler waren top!

Nur eines haben sie alle (noch) nicht gelernt: Ihren Applaus zu genießen. Und den gab es reichlich. Selbst ein Geschwisterpaar, das dreimal drauskam und jedesmal "Scheiße!" zischte, wurde euphorisch beklatscht (wahrscheinlich weil jeder erleichtert war, dass die peinliche Situation doch noch gut endete).

Alle anderen Schüler spulten mehr oder weniger unbeeindruckt ihr Programm ab, nahmen die Noten und setzen sich hin. Nicht ein Lächeln, nicht ein dankbares Kopfnicken für die Anerkennung.

Was ist los mit den Kindern? Nur Arbeit, Arbeit, Arbeit und nie zufrieden mit sich selbst? Ist vielleicht ein bißchen schwäbische Mentalität, aber doch echt Käse!

Ich schließe mit Worten von Christian Morgenstern und hoffe, dass ihr alle heute eure Anerkennung bekommt und genießen könnt!

"Sei mit dir nie zufrieden, außer etwa episodisch, so dass deine Zufriedenheit nur dazu dient, dich zu neuer Unzufriedenheit zu stärken."
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Distanz

Mit etwas Distanz betrachtet ist alles nur noch halb so wild.

Als Anna in die Schule kam, wurde unsere Wohnung zu klein. Sie teilte sich mit Marie das Kinderzimmer, in dem ein Etagenbett, ein fünftüriger Schrank und zwei Schreibtische standen. Zum Spielen war dort kein Platz mehr.

Sofie hatte ihr Kinderzimmer in unserem Esszimmer. Und die Esszimmermöbel standen im Wohnzimmer.

Ich denke gerne zurück an diese Zeit. Das beengte Wohnen bot den Kleinkindern, die ohnehin immer zwischen Mamas Beinen spielen, viel Nestwärme.

Aber irgendwann platzte die Wohnung aus den Nähten und die Kids verlangten nach Rückzugsmöglichkeiten.

Also zogen die zwei Großen im Alter von 6 und 7 Jahren aus. In die Dachwohnung des Dreifamilienhauses. Wir anderen blieben im Parterr.

Bedingungen waren: Anna und Marie sollten ihre Wohnung selber in Ordnung halten und putzen. Morgens alleine aufstehen, abends rechtzeitig das Licht ausmachen. Nachts keine Hilfe benötigen im Falle eines Albtraums.

Nichts von all diesen Dingen klappte zuvor in der gemeinsamen Wohnung, im Hotel Mama. Doch der Wunsch nach Unabhängigkeit brachte in diesem Fall mehr als alle kläglichen Erziehungsmethoden von meiner Seite.

Die Kinder waren vom Tag ihres Umzugs an sehr verantwortungsbewusst, ordentlich und "erwachsen". Ihre Bude ist oft aufgeräumter als meine. Mittlerweile ist auch unsere Katze dort eingezogen ( :crying). Und Sofie schläft mal oben, mal unten, wie es ihr gerade passt.

In einer kleinen Wohnung hat man es schwerer diese Distanz zu bieten. Aber Ziel der Erziehung muss es wohl trotzdem sein, dass die Kinder unabhängig werden und gleichzeitig wissen, dass sie immer kommen dürfen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Die Welt mit Kinderaugen sehen

lasst euch mal auf die Knie runter und krabbelt duch die Wohnung. Schaut euch eure Möbel, sanitären Einrichtungen, Böden usw mal genau von unten an. Dabei ganz nah ran gehen mit der Nase, Kindernasen sind ja sehr empfindlich, und tief die Luft einsaugen. Auch im Klo :uebel.

Wenn wir diesen Selbstversuch dann abgeschlossen haben, verstehen wir vielleicht, dass die Kinder uns so komisch anschauen, wenn wir sie zu Ordnung und Sauberkeit anhalten. Übertriebene Sauberkeit und Ästhetik sind da unten nämlich meistens nicht zu finden.

Kein Wunder also, wenn sie später mal nur großzügig übers Waschbecken wischen und dann behaupten, es wäre doch in Ordnung so. Oder wenn sie absolut keinen guten Geschmack, in unserem Sinne, entwickelt haben.

:lhg Nehmt mich heute nicht so ernst! Ist Faschingszeit!!!

Aber vielleicht bekommt ja der eine oder andere jetzt Lust auf einen Frühjahrsputz. Dann wünsch ich viel Spaß dabei!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Valentinstag

Ich bin eine alte Kratzbürste und kann Romantik nicht ausstehen. Und noch weniger kann ich Romantik und Kitsch und Liebesbezeugungen ausstehen, die man erhält, weil es sich jemand ausgedacht hat um Geld zu verdienen.

Nie würde ich es von meinem Mann verlangen, sich einzureihen in die Schlange derer, die pflichtschuldig Blümchen kaufen am Valentinstag. Ja, ich wäre sogar sauer, wenn ich ausgerechnet an diesem Tag Blumen bekäme.

Für mich hat der 14. Februar eine andere Bedeutung: da hat meine Großmutter Geburtstag. Leider wurde ich von Verwandten die weiter entfernt wohnen gebeten ihr Blumen mitzubringen. Da steht man nun in dieser Schlange im Blumenladen und würde am liebsten laut schreien: Es ist nicht das was ihr denkt!!!

Und wer jetzt denkt, blöder kann es nicht mehr kommen: Es ist auch unser Hochzeitstag heute :wand Nein, ich will wirklich keine Blumen heute!!!
Der Termin kam rein zufällig so zustande. Er war der nächstbeste der uns vom Standesbeamten vorgeschlagen wurde. Von Romantik also keine Spur.

Mein Mann schenkt mir übrigens sehr oft Blumen, einfach so.
 
D

die_andere_Mama

Guest
Achhhh nee... ich muss echt schmunzeln - Valentinstag feierst du deinen Hochzeitstag und hasst romantik! ... eigentlich echt zum brüllen :lhg

Ich hoffe du hattest trotzdem einen schönen Hochzeitstag gehabt und warst von den Konsumdenken der anderen etwas abgelenkt wurden!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Putzwut

Kann man das Frühjahr überreden früher im Jahr zu kommen, wenn man einen Frühjahrsputz veranstaltet? Wahrscheinlich nicht. Aber wenigstens geht bei uns daheim die Sonne auf.

Heute Morgen waren es auch draußen zwei Sonnenstrahlen. Die haben in mir wohl verborgene Kräfte geweckt. Doch jetzt bin ich total fertig, habe seit dem Aufstehen am Morgen nur noch zum Essen und zum Elternforum gesessen. Aber es ist eine Art glückseliger Erschöpfung.

Überall wo ich anfange zu ordnen und zu schrubben, tun sich gleich weitere 10 Abgründe auf und ich frage mich, wie ich das so lange ignorieren konnte. Meine Nachbarin hält mich übrigens für eine vorbildliche Hausfrau - ja, mit ihr verglichen bin ich das vielleicht...

Wir haben ja gerade Ferien und die Kinder sind jetzt plötzlich auch am Wühlen wie verrückt. Hat ein bißchen länger gedauert bei ihnen, denn sie sind ja erst um 11 Uhr zum Frühstück gekommen. Na, da bin ich gespannt, ob sie dann heute eine Nachtschicht einlegen bei dem Eifer.

Ich habe schonmal einen Flohmarktstand gebucht...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Auf Wiederlesen

Einmal im Jahr beweise ich mir, dass ich auch wirklich einen starken Willen habe, dass ich Herr der Lage und von nichts besessen bin. Ich mache dann bei "7 Wochen ohne" mit, einer Fastenaktion zwischen Aschermittwoch und Ostern.

Diese Zeit nennt sich Passionszeit. In den Kirchen gedenkt man der Leiden Jesu und früher wurden in dieser Zeit strenge Fastenregeln eingehalten. Obwohl ich Christ bin, spielt bei mir der biblische Hintergrund aber keine so große Rolle in dieser Sache.

Es ist das was auch viele Nichtchristen so faszinierend finden am Fasten. Passion ist Leiden und Leidenschaft. Es ist nicht nur Verzicht und Opfer, sondern gleichzeitig gewinnt man auch sehr vieles. Das Leben fühlt sich plötzlich intensiver an. Wo Türen geschlossen werden, öffnen sich andere.

Und Ostern ist nicht mehr nur ein leeres Wort. Man kann dieses Fest nach der Fastenzeit mit allen Sinnen genießen. Wer einmal 7 Wochen ohne Aromastoffe, Zucker, Alkohol oder anderes überstanden hat, dem explodieren fast die Geschmacksknospen auf der Zunge an Ostern. Allein dafür lohnt sich die ganze Aktion.

Aber am wichtigsten für mich ist, dass ich wieder mehr Achtung vor mir selber bekomme. Ich befreie mich selbst alljährlich von dem, was mich am meisten beherrscht. Bisher war das die Schokolade.

Dieses Jahr fiel meine Wahl auf den Computer.

Ab Morgen gibt es also bis Ostern hier nichts Neues mehr zu lesen. Sollte jemand an Entzugserscheinungen leiden, dem rate ich entweder zu 7 Wochen ohne Maju oder wieder von vorne anzufangen zu lesen.

Bis bald
Eure Maju
 

June77

Aktives Mitglied
Na dann, viel Erfolg!
Bei mir wird es dieses Jahr die Schokolade sein. :unsch

Immerhin schlägst Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Du "fastest" computermäßig und sparst gleichzeitig damit jede Menge Strom. ;-) :-D


Edit, P.S.

Du wirst erstaunt sein, wie viel freie Zeit Du plötzlich haben wirst.
Ich hab' so was auch mal gemacht.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ich wünsche Dir für die nächsten 7 Wochen alles Gute, Erfolg und Erkenntnis und sage:

Bis bald wieder hier!



Edit: Und bitte nicht nur putzen!!!

:-D
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
"Und bitte nicht nur putzen"

Hat da jemand nach mir gerufen?

Ich wünsche Dir eine bereichernde, angenehme Fastenzeit.

Liebe Grüße,

Ariel
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Nach dir gerufen, Ariel?
Naja, wenn du mir helfen möchtest...

Ich habe gerade 20 Meter weißen Lack-Stretch bestellt, aus dem ich ein paar heiße Teile für eine Hip-Hop-Gruppe nähen werde.
Ich werde also meinen Spaß haben, zumal ich auch noch 10 Pinguin-Kostüme fürs Kinderballett machen darf. Für mich ist also gut gesorgt.

Danach kann ich wieder einen Großputz starten, weil die Wohnung "etwas" vernachlässigt wurde.

Mir ist nie langweilig.

Danke, June, Lilly und Ariel für die guten Wünsche!
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
7 wochen ohne computer? :scared:
hab mal 10 tage nix gegessen, das ging noch. aber ohne pc...

würde auch gar nicht gehen weil ich dran arbeiten muss...

alles gute für dich und deine familie in der fatsenzeit!

lg simone
 
D

die_andere_Mama

Guest
Wow - das ist echt stark! Da wünsche ich dir viel Erfolg! Mal sehen, wo möglich lese ich deinen Blog doch nochmal ganz neu :)
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Huhuuuuuuuuuuuuu, da bin ich wieder :bye:

Die Fastenzeit ist zu Ende und ich muss beichten:
Ich habe ab und zu meine Mails angeschaut, mit Marie ein Referat ausgearbeitet und, ähhhh, ein paar hundert Euro über ebay verdient. Aber hier im Forum war ich nicht ein einziges Mal, ehrlich!!!

Nachträglich habe ich meine Fastenziele also etwas korrigiert. Ich habe letztendlich Süßigkeiten, Fernsehen und Elternforen gefastet. 7 Wochen ohne PC scheint wirklich unmöglich zu sein. Aber "unmöglich" reizt mich! Nächstes Jahr werde ich es nochmal versuchen.

Meine Verwandten, besonders meine Schwester, wurden mit Briefen von mir bombardiert. Ich schrieb an die 10 Seiten pro Woche. Da kann man schon erahnen, dass es eins meiner Grundbedürfnisse zu sein scheint, mich mitzuteilen...

...und das werde ich ab jetzt wieder häufiger hier tun.

Frohe Ostern!!!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Mich hat ein Job gefunden

Vor etwa 4 Wochen passierte mir folgendes:
Ich legte gerade die Komposttonne mit Altpapier aus, da sprang mir die Anzeige "Schneiderin gesucht..." ins Auge. Ich fischte sie mit spitzen Fingern wieder raus und rannte sofort ans Telefon. Als ob das Rennen noch was gebracht hätte, die Zeitung war ohnehin schon ein paar Tage alt...

Am nächsten Tag hatte ich ein vielversprechendes Vorstellungsgespräch: Also, ich habe 3 Kinder, 3 Urlaube gebucht und donnerstags kann ich nicht...

Ich durfte trotzdem Probearbeiten. Nach 3 Tagen bekam ich eine Zusage. Ich hätte mich ehrlich gewundert, wenn ich die nicht bekommen hätte, denn schließlich warf sich dieser Job ja mir, ungebeten und ungesucht, voll an den Hals. Ich habe zwar immer mal wieder die Stellenangebote durchgelesen, aber ich suchte nicht gerade verzweifelt nach Arbeit. Muss aber gleichzeitig gestehen, dass mir doch etwas langweilig war in letzter Zeit...

Jetzt arbeite ich seit 3 Wochen wieder regelmäßig. Es redet mir keiner rein, ich darf arbeiten wann, wo und wie ich will. Meine Kolleginnen halten mich für eine Zauberin und bei den Kunden hatte ich schon nach einer Woche einen "guten Ruf".

ICH GENIESSE DAS SEHR!

Und das eigene Geld natürlich auch...

Habe ich nicht erst am 16.02. geschrieben "wo man Türen schließt, gehen andere auf"? Traf auf mich zu 100 Prozent zu!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Über diese Liedstrophe bin ich anfangs meiner 7-Wochen-ohne-Elternforum gestolpert und ich finde, dass sie gut in meinen Heile-Welt-Blog passt:

Was helfen uns die schweren Sorgen,
was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.

Der Clou an diesem Lied ist, dass es aus dem Jahre 1657 stammt und trotzdem aktuell ist.

Kennt es jemand von euch?
Vielleicht verrate ich euch morgen, wie der Titel dieses Hits heißt. ;D

Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch!!!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Wenn unsere Babys das erste Zähnchen bekamen, dann war das erstmal immer ein Grund zur Freude. Einen Zahn zu haben bedeutet, man gehört fast schon zu den Großen...

Nur leider waren die Babys dann quengelig, ständig sabbernd, kränkelnd und das Stillen wurde schmerzhaft.

Nach 11 Jahren freuten wir uns über den letzten Milchzahn unserer Marie genauso wie über den ersten. Keinen Milchzahn mehr zu haben bedeutet, man gehört fast schon zu den Großen...

Nur leider war der Abschied vom Milchgebiss sehr schmerzhaft und Marie war nach dem Zahnarztbesuch erstmal nur zur Meerschweinchensprache fähig.

Nur gut, dass sie unsere gesamte Bügelwäsche von einer Woche schon am Morgen erledigt hat (und das hat sie wirklich ganz toll gemacht und ich habe nichts nachgebessert!!!), denn am Nachmittag war sie platt und wollte nur noch schlafen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Frühlingssonne weckt ungeahnte Kräfte

Von 10 bis 15 Uhr waren wir im Zoo. Danach zog aber keiner die Straßenschuhe aus. Die Rucksäcke flogen nur zur Haustür rein und dann schwangen sich die Kinder draußen auf ihre Fahrräder und spielten Fußball, Papa wechselte die Reifen an den Autos, ich fegte und räumte die Garagen auf.

Nebenbei brachte ich allen drei Kindern das Stelzen laufen bei. Offensichtlich waren sie heute reif dafür, denn sie konnten es alle schon nach 10 Minuten. Frühere Bemühungen waren stets erfolglos geblieben, weshalb ich heute aus dem Staunen gar nicht mehr rauskam.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Auf Wunsch meiner Chatfreundin starte ich hier eine kleine Reihe zum Thema:

Das Leben vereinfachen

1.
Es braucht uns sehr viel Energie zu übersehen.
Die meisten Menschen müssen den ganzen Tag Dinge und Arbeiten, Erinnerungen und Mitmenschen übersehen, weil sie ihnen über den Kopf wachsen. Das raubt ihnen dann die Kraft selbst für Vorgänge, die ihnen Spaß machen könnten.

Am oder im Haus wollte man irgendwann noch dies und das machen, seit Jahren ist es ein Provisorium und eine Beleidigung fürs Auge. Eine oder sogar mehrere Bastelarbeiten/Hobbyzubehör liegen seit langem herum und sie wirken wie ein Vorwurf (wann hast du endlich Zeit für mich?), das selbe gilt für angeschaffte und nie benutzte Sportgeräte, Flohmarktartikel die man verkaufen wollte, usw

Zuerst gesteht man sich ein, dass man eigentlich gar keine Lust mehr dazu hat. Das ist kein Verbrechen!!! Dann beseitigt man möglichst sofort das Problem indem man entweder einen Handwerker beauftragt oder die Sachen beseitigt (und zwar richtig, nicht bloß in den Keller).

Leider muss man auch in zwischenmenschlichen Beziehungen und Erinnerungen manchmal aufräumen und das ist dann für den anderen möglicherweise schmerzhaft. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Wer das geschafft hat, wird nichts als unendliche Erleichterung spüren. Man hat wieder mehr Energie, die sich an anderer Stelle bezahlt machen wird.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
2. Das bisschen Haushalt...

Nur was man mit Freude macht, kann man über einen längeren Zeitraum tun, ohne ein Burn-out zu riskieren. Nicht jeder kann/mag alles machen, aber es steht ja auch keiner alleine auf der Welt!

Ich koche und backe zum Beispiel nicht gerne, leider steht das aber regelmäßig an. Also schaute ich nach einigermaßen gesunden Fertigessen, die sich fast von alleine kochen. Es hat lange gedauert bis ich mir eingestehen konnte, dass es so besser ist. Andere Frauen suchen einen Lebensgefährten, der kochen kann oder schicken ihren Mann in den Kochkurs.

Eine Freundin näht nicht gerne. Sie backt mir wunderbare Torten zu unseren Festen und ich stopfe ihre Klamotten. So haben wir beide weniger Stress.

Mein Mann saugt gerne Staub, Marie bügelt gerne, Sofie mag Bad putzen, Anna wühlt wie eine Verrückte im Garten und fegt den Gehweg. Gut, dann sollen sie es auch tun!

Und wenn es für eine Tätigkeit niemanden gibt, der es gerne macht, dann ist nicht automatisch Mama dran! Dann wird entweder abgewechselt oder jemand eingestellt (Hemden waschen und bügeln gibt es ab 1,50 €). Und man beschließt natürlich gemeinsam, dass es eigentlich gar nicht nötig ist, das so oft zu tun, z.B. Fenster putzen...

Wenn alle zusammenhelfen, dann reichen 3-4 Stunden gemeinsames Putzen am Wochenende. Unter der Woche muss natürlich noch täglich abgespült und die Wäsche gewaschen werden, was man ja glücklicherweise größtenteils den Maschinen überlassen und wo man sich auch gut abwechseln kann.

Ich setze natürlich voraus, dass der Haushalt schon komplett entrümpelt wurde, sonst dauert das Putzen doppelt so lang :D

Wer seinen Haushalt soweit durchorganisiert bekommt, der hat jetzt eine Menge Freizeit übrig! Es ist möglich, wir sind der lebende Beweis dafür!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
2 1/2. Ein Nachtrag zum Thema Putzen

Wer alle Mitbewohner in die Hausarbeit mit einbezieht, der erzieht sie zu verantwortungsbewussten Menschen.
Das ist gut für die Schule, im Fall der Kinder, nur so nebenbei bemerkt...

Aber es fällt auch gar nicht mehr so viel Arbeit an im Haushalt, weil jeder darum bemüht ist, Dreck zu vermeiden.

Wer verantwortlich für ein sauberes Treppenhaus ist, der tritt seine Schuhe gut ab beim Betreten des Hauses. Wer bügeln muss, der zieht nicht jeden Tag etwas Neues an. Wer Spiegel putzen muss, der patscht nicht mit Fettfingern drauf. Wer sein Zimmer selber saugen muss, der krümelt lieber am Esstisch rum. usw.

Wir 5 hier sind jedenfalls Meister geworden im Vermeiden von Verdreckung. Das kann man ziemlich einfach Kindern beibringen, wenn man sie selbst beseitigen lässt, was sie verursacht haben. Ich finde das das normalste auf der Welt.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
3. Die großen Entscheidungen des Lebens

Was soll ich anziehen?
Die erste quälende Frage des Tages, der erste Frust beginnt vor dem Kleiderschrank.

Deshalb jetzt Schrank aufmachen. Zuerst alles rausnehmen was nicht mehr passt, dann alles was nicht mehr gefällt, danach alles was man schon seit einem Jahr nicht mehr angehabt hat, als nächstes alles was nicht dem persönlichen Farbtyp entspricht, zuletzt alles was dem Ehepartner nicht gefällt.

Na, Schrank leer? Gut, dann können wir ja gemeinsam ganz neu durchstarten, aus meinem schauen nämlich auch schon die Motten mit verheulten Augen raus.

Dann verrate ich euch als nächstes, wie man intelligent Kleider einkauft damit in Zukunft das Ich-hab-nichts-anzuziehen-Gefühl vermieden wird. Für einen stressfreien Start in den Tag und aufbauende Komplimente!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
4. Typberatung

Es gibt 4 Farbtypen, die nach den 4 Jahreszeiten benannt sind:
Der Frühling ist meist hellhäutig und hat honigfarbenes Haar.
Der Sommer hat oft rosige Wangen und aschblondes Haar.
Der Herbst ist oft gebräunt und hat z.B. kastanienfarbenes Haar.
Der Winter ist oft ein Schneewittchen-Typ: Weiße Haut und dunkles Haar.

Das sind nur einige Beispiele zu jedem der Typen unter vielen anderen. Es lohnt sich, mal ein gutes Buch darüber zu lesen und seinen Farbtyp zu ermitteln. Man kann das gut alleine machen und braucht nicht unbedingt eine teure Farbberaterin aufzusuchen.

Und wozu?
Damit wir nie mehr vor dem Schrank stehen und uns diese Fragen stellen müssen:
-seh ich heute ausgeschlafen genug aus, um das gelbe T-shirt riskieren zu können?
-ob ich mit der Jeansjacke meine Augenringe wieder mal hervorhebe?
-ob ich noch Zeit habe meinen kränklichen Teint zu überschminken, wenn ich mal wieder das Grüne trage?
-welche Teile passen hier eigentlich zusammen?
-hab ich eigentlich irgendwas im Schrank, was mir steht?
usw.

Einkauf mit Farbkarte
In der Handtasche sollte sich immer eine Farbkarte befinden, falls uns einmal ein Frustkauf überrumpeln will. Jeder Typ hat seine eigene Farbkarte und spätestens kurz vor dem Bezahlen sollte man das ergatterte Teil damit vergleichen, damit es nicht zu einem Schrankhüter wird, den man "irgendwie nicht gerne trägt".

Im Schrank sollten sich idealerweise nur kombinierbare Farben, die unserem Farbtyp entsprechen, befinden. Am einfachsten 1 bis 2 schlichte Farben für die Basics wählen und 2 bis 3 interessantere, zu den Basics passende Farben für modische Einzelteile. Egal was wir in unserem morgendlichen Tran dann aus dem Schrank fischen, wir sehen immer gut darin aus!

Damit wären dann die ersten Minuten des Tages vereinfacht, das Shoppen auch und teure Fehlkäufe gehören der Vergangenheit an!

Gilt natürlich auch für Männer!!!
 
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