ewiger Geschwisterstreit, wer hat Rat?

Hallo und guten Abend,
da ich heute Abend wieder einen entsetzlichen Geschwisterstreit meiner Töchter gehabt und dachte mir ich suche mal im Netz nach Möglichkeiten auf einen Austausch und bin hier auf dieses Forum gestoßen. Nun aber zu meinem "Problem"

Wir haben 3 Töchter im Alter von 3,7 und 12 Jahren und in letzter Zeit ist der Alltag besonders in den Abendstunden sehr nervenaufreibend. Nur mal eine Sitiation: wir sitzen alle gemeinsam zu Tisch und es gibt einfach keine Ruhe. Erst gängelt die Mittlere, die Kleine, dann die Große die Mittlere dann verbünden sich die beiden Kleinen gegen die Großen und so geht das irgendwie den ganzen Tag. Wobei die Kleine mit ihren 3 Jahren nur das macht was die beiden älteren Mädels vorleben. Dieses Verhalten zieht sich bis sie ins Bett gehen irgendwie immer so hin. Die beiden Großen haben in der oberen Etage ihre Zimmer und nutzen beide gemeinsam ein Bad - selbst da sind sie ständig am gängeln und zänkeln. Dann ruft die Eine und will was petzen dann die Andere und das geht irgendwie total an die Substanz.

Ich weiß nun garnicht ob ich mich richtig ausdrücken konnte? Kennt vielleicht jemand ähnliche Probleme und kann mir Tipps geben wie ich unsere "Kampfhühner" dazu anhalten kann gesittet und einigermaßen respektvoll und normal miteinander umzugehen? ?(

Gruß Kerstin

Kenn ich nur zu gut.
Ich habe drei Jungs, da wars genau so.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht das ich mich nicht auf eine Seite habe ziehen lassen und mich normalerweise aus dem Gezanke rausgehalten habe.

Ich kann dir nur eins sagen.
Sobald sie was gegen die Eltern ausheken halten sie zusammen wie Pech und Schwefel..

Und ich habs gut. Meine sind ja jetzt schon älter und das Gezanke hat (fast) ein Ende.
Wird dir jetzt nichts helfen.

Ich kann dir nur sagen das es wohl ein Stück weit normal ist und dir ganz viele gute Nerven schenken.

LG :bye: Cordu

Ich würde mich da auch möglichst raushalten. Sollen die das mal unter sich ausmachen.

Wenn meine beiden jungs sich streiten halte ich mich da auch solange raus bis es zu wild wird erst dann greife ich ein also wenn die Gefahr besteht, das einer den anderen zu sehr weh tut.
Sie müssen halt lernen die Grenzen der anderen Ggeschwister zu akzeptieren und das geht nur indem sie sie immer wieder übertreten und auch deren eigenen Grenzen übertreten werden.
Irgendwann haben sie sich ausgelotet und wissen wie weit sie gehen können.

ich danke Euch erstmal für Eurer schnelles antworten.

Wenn sie sich richtig streiten halten wir uns möglichst raus, da ich die Situation ja nicht wirklich beurteilen kann. Mit diesen "normalen" Streitereien habe ich eigentlich auch kein Problem.

Ich finde nur diese unnötige Unruhe störend, es kann ja keiner an dem anderen vorbeigehen ohne das angestubst und dann ein übertriebenes "Auuuuu" in den Raum geworfen wird. Oder zum Beispiel meine mittlere Tochter sitzt auf dem Boden im Eingangsbreich und will sich die Schuhe anziehen meine Große geht an ihr vorbei und die Mittlere sagt Aua - Mama E........ hat mich angestoßen!!!! Obwohl das garnicht stimmt. Und umgekehrt gibt es auch ähnliche Dinge. Ich finde dieses Verhalten einfach unnötig und verstehe nicht warum sie ständig mit solchen Aktionen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.

Vielleicht sollte wir dies wirklich einfach ignorien. Aber ich habe Angst dass sich dadruch ein Verhalten einschleift was dann immer herrscht! Ach ich hab einfach keine Ahnnung mehr was richtig ist.

Gruß Kerstin

Bei uns ist es gerade relativ anständig. Die Kinder spielen den ganzen Tag miteinander und geraten ca. 6 mal dabei in Streit. Das finde ich noch normal. Meistens trenne ich sie dann kurz voneinander. Weil sie aber unbedingt wieder miteinander spielen wollen, kriegen sie sich schnell wieder ein. Streit heißt bei mir, dass sie sehr laut sind, dass Türen knallen oder eine heult. Alles andere lasse ich sie selber regeln.

Gehauen wird bei uns schon lange nicht mehr, weil ich dann immer total austicke. Das lasse ich keinem durchgehen. Und wenn ich nicht rauskriege wer es war, dann kriegen eben alle die gleiche Strafe. Ich gleiche dann einem Vulkanausbruch.

Wenn es nervig wird, keiner mehr am anderen vorbeikommt ohne Streit anzufangen, dann denke ich mir ein "Bestrafungssystem" aus. Ich habe dann auch schon Strichlisten geführt und demnach Süßigkeiten, Computer- und Fernsehzeiten gekürzt. Aber bevor ich das eingeführt habe, saßen wir alle am Tisch und haben darüber geredet, wie doof die Situation gerade für uns alle ist. Die Kinder sahen ein, dass sich etwas ändern muss. Meistens durften sie sich ihre Strafe selber aussuchen. Viel zu bestrafen gab es dann schon nicht mehr, weil sie sich schlagartig gebessert haben.

Gerade habe ich meine 12jährige gefragt, was sie denn am wirkungsvollsten findet. "Computerverbot. Da kann ich mich dann ganz schnell beherrschen."
Leider scheint Erpressung die zweitbeste Erziehungsmethode (die beste habe ich heute in meinem Blog erwähnt...)

Wenn sie dann älter sind, hoffe ich, dass vernünftige Gespräche (nach dem Motto: Ertrage andere, wie du selbst ertragen werden möchtest) ausreichen werden.

Maju ich denke strafen bringt nicht wirklich was klar man bestraft die Kinder aber es ist doch keine Strafe die auf ihr verhalten hinausläuft sondern es hat nix damit zu tun.

Man soll positives verstärken indem man die Kinder eher belohnt wenn sie etwas tun was man möchte.
Mal als beispiel Alex mein großer hat in der Vorschule angefangen wieder einzupullern.
Ich habe alles probiert aber am Erfolgreichsten war, für jeden tag den er nicht einpullerte bekam er einen Aufkleber hatte er 7 hintereinander gab es eine Belohnung.
Später wurde der zeitraum verlängert da auf toilette gehen ja eine normale Tätigkeit ist die im normalfall keine Belohnung verdient.

Wie war das doch gleich Beachtung bringt Verstärkung, Nichtachtung bringt Entlastung.
Reagiere ich also auf das Unerwünschte verhalten wird dieses noch verstärkt
Reagiere ich aber auf das positive wird dieses verstärkt und das unerwünschte verhalten beachte ich nicht und entlaste mich und auch alle anderen damit.

Auch am Belohnungssystem gibt es Haken.
Die Kinder könnten irgendwann nur noch gegen Belohnung funktionieren.
Die Belohnung hat oft auch nichts direkt mit dem Problem zu tun.
Aber grundsätzlich hast du Recht.

Meine Strafen waren ja nur eine Kürzung der Belohnungen und Extras. An allem wichtigen hat es den Kindern ja nicht gemangelt.

Da fällt mir noch etwas ein.
Reagiere ich bei heftigem Streit nicht, weil ich glaube, es wird besser, wenn ich ihn nicht beachte und ihn verstärke, wenn ich ihn beachte, dann geht das letztendlich immer zu Lasten meiner Jüngsten. Sie ist die letzte in der Hackordung.
Bei schlechten Angewohnheiten ist der Tipp, nicht zu beachten okay. Aber bei Streit kann man schlichten und auch dadurch den Kindern beibringen, wie man zu einer Einigung gelangt. Und wenn die Einigung vorerst darin besteht, dass man sich mal kurz aus dem Weg geht.

Maju nein fehlen soll es den kindern auf keinen fall an irgendwas.
Wegen dem Hacken daher wurden die Abstände ja dann verlängert als sich die ersten positiven Ergebnieinstellten.

Jeder hat da andere methoden bei meinen beiden zieht es eher wenn ich sie mit Belohnungen locke.
Beide kidner hatten z.B. schon mal ein leeres Kinderzimmer. Strafe weil sie gespielt haben anstatt zu schlafen. Hat beide nicht im geringsten interessiert.

Hi Kerstin ,

ich habe 2 Jungs 11 Jahre und 5 Jahre ich dachte gerade du schreibst von uns ;o)

Ich kann dir den Tipp geben ignoriere solche Zickereien..... damit geht es dir besser glaub mir und es lässt nach wenn sie merken es kommt nichts an bei Muttern....

Hallo,
danke für den zahlreichen Austausch.

Ich habe heute einen Belohnungsplan an die Pinnwand gehängt und in diesem können meine "Damen" dann ihr Verhalten selbst einschätzen und eintragen mit Absprache mit mir!

Dann gibt es diverse neue Regelungen: z. B. sollen sich meine beiden größeren Mädels nach einander in ihrem Bad fertig machen somit muss auch keiner an dem anderen vorbei undkeiner spritzt mit Wasser oder guckt einfach komisch.

Dann decken die Kids NICHT mehr gemeinsam den Tisch auf und ab sondern jeder ist gesondert dran. Die Eine deckt mit mir oder meinem Mann zusammen auf und die andere dann ab und die jüngste Maus nehme da ganz raus und hab mir ihr zusammen nach einer "Aufgabe" gesucht (sie will ja auch helfen und ich will sie in ihrem Vorhaben nicht bremsen) wir haben uns entschlossen dass sie künftig zu dieser Zeit ihr Zimmer aufräumt und sie darf ab heute ihre Kleidung allein raussuchen und für den nächsten Tag hinlegen - dann besprechen wir ob es ok ist und sie ist mächtig stolz.

Heute hat es PRIMA geklappt - aber erstmal abwarten ob sich das auch wirklich bewährt!!! Ist wahrscheinlich nur spannend weil es neu ist.

Gruß Kerstin

@dreams Klingt gut!

Ich kann die Zickereien bei uns auch nicht einfach ignorieren. Mir geht da einfach die Hutschnur hoch. Und mit dem Trennen der Kinder (nur einer ins Bad, zum Tisch decken...) hat man schon etwas mehr Ruhe. Leider muss man dranbleiben, von alleine bleibt das nicht so.
Ich kenne eine Mutti von 5 Kindern. Die hat aufgegeben. Ignoriert Streit und Gezicke komplett. Zuckt nicht mal mehr mit der Wimper, wenn die Kids sich die Haare rausreißen. Ich kann und will das nicht so haben!

Meine Kinder sehen ihre Familie als außergewöhnlich friedlich und ruhig. Das fällt ihnen immer dann auf, wenn wir bei anderen zu Besuch sind. Für mich bedeutet das aber, dass ich bei jedem lauteren Streit auf der Matte stehe. Wird aber immer weniger. Heute war gar nichts, ein echt guter Tag!

Wow, da bin ich wirklich froh, dass sich meine 5 Geschwister so gut verstehen... die sind schon eher das andere Extrem, sie stecken ständig zusammen und sind ein Team. Das ist manchmal schon fast unheimlich. (Die Eltern sagen, dass sie sich total gegen sie verbünden manchmal. Gegen mich machen sie das zum Glück nicht, oder zumindest hatte ich noch nie das Gefühl.)

Aber auch bei ihnen gibt es ein "Konfliktbewältigungssystem", das von unserem Vater kommt (der ist Jurist, der muss es ja wissen ;D): Wenn sich zwei streiten, dann wird ein Schiedsrichter bestimmt (meist ist das der Älteste), dem die Sache vorgetragen wird. Dabei gibt es dann so gewisse Bedingungen wie jeder lässt den anderen ausreden, man bleibt sachlich etc. Offenbar haben sie sehr schnell festgestellt, dass diese Art des "Streitens" Vorteile hat.
Problematisch wird es am ehesten noch, wenn der Älteste selbst "Partei des Verfahrens" ist, aber dann muss eben ich schlichten, oder ein Elternteil.

Ich weiß nicht, ob sowas bei allen Geschwistern funktionieren kann, weil da doch ein gewisses gegenseitiges Grundvertrauen dazugehört und die Bereitschaft, jemand anderen auch zu respektieren, aber ich denke, dass es je nach Konstellation einen Versuch wert ist.

Was das Bad betrifft... einfach feste Zeiten einführen, wer von wann bis wann im Bad ist. Anders ginge das bei uns absolut nicht (auch mit 2 Badezimmern).