Gefühlskälte nach Affärenende

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@Herzblut,

ok, freut mich für euch, daß du ihm nicht mehr wegen dieser Geschichte misstraust. Also ersma locker durch die Hose atmen und dann sehen wir weiter.
Aber da ist noch die Sache mit seinem zurückgezogenen Verhalten. Du möchtest jetzt am liebsten sofort den "Beweis" sehen und spüren. Und diese deine Erwartungshaltung dürfte ihm klar sein. Rein instinktiv würde ich sagen: Tut es nur dann, wenn ihr eurem Partner auf diese Weise zeigen wollt, wie gern ihr sie/ihn habt - und nicht zu einem anderen Zweck.
Da ist was mit der Nähe:
Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß er damit ein Problem hat. Ausserdem kenne ich euch ja gar nicht.
Für Frauen kann es sehr kränkend sein, abgewiesen zu werden. Andererseits wollen wir Männer auch mal von ihr... na du weisst schon, nach 18 jahren Ehe, denke ich ;-) Aber wie man sieht, kann es da leicht ein Missverhältnis geben, das so gar nicht beabsichtigt ist. Ist es übrigens so gut wie nie; es passiert einfach mal... Ich bin mir sicher, ihr habt euch bisher nicht auf eine Art und Weise geeinigt, die Nähe/den Abstand partnerschaftlich zu regeln. Dazu gehören leider auch mal deutliche, aber liebevolle Ansagen. Und da spreche ich leider auch von mir/uns, als wir noch zusammenlebten. Obwohl wir beide auch jeweils einen Mund zum reden haben wie ihr zwei - ist uns zumindest der Teil "liebevoll" gründlich misslungen.

Das mit der Therapie hab ich ein bissel unglücklich hingeschrieben. Was sagt er zur (kostenlosen) Paarberatung der Caritas? Die haben einen anderen Ansatz - und könnten wunderbar bei so einem begrenzten, einzelnen Problem helfen.
Ich schlage dir für heute vor: Sich erst dann ins Schlafgemach gemeinsam zurückziehen, wenn kein (versteckter) Groll mehr vorhanden ist. Und vielleicht heute gedämpfte Romantik. Also mit irgendwas den Partner ständig berühen - zum Einschlafen - nicht mehr draus werden lassen. Also ihm eine Hand oder ein kaltes Frauenbein unterschieben und selig so einschlummern. Oder Rücken an Rücken. Also meine Frau sagte mir das mal, daß sie so "geerdet" am besten einschläft.

§1 Paargesetz: Intimes, Privates, Familiäres bleibt unter euch. Wenn du etwas hast, dann ist ER der (erste) Ansprechpartner. Gut, wenn man gute Freunde hat. Aber Freunde können auch dann noch Freunde bleiben, wenn sie nicht alles wissen.

lg Gerhard
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hallo Gerhard,
stimmt, momentan kann er es mir vermutlich sowieso nichts recht machen, weil meine Ansprüche einfach zu groß sind und ich jedes Wort auf die Goldwaage lege. Das mit dem händchenhaltend einschlafen kann ich aus Sicht einer Frau nur bestätigen - das wirkt Wunder :maldrueck. Vermutlich ist es seinerseits auch nur ehrlich vorerst auf Abstand zu gehen. Er hat aufrichtig zugegeben, dass für die andere Frau ernste Gefühle im Spiel waren und die verschwinden sicherlich nicht von heute auf morgen nur weil er sich offiziell für ich entschieden hat. Man, ich wäre so gern taffer und würde nicht so sehr auf Nähe aus sein. Aber das ist Frau in der Schwangerschaft nun mal um so mehr und ich kann schon bei den Nachrichten losheulen - da braucht er sich nicht mal große Mühe zu geben. Eigentlich bin ich mir sicher, dass wir das wieder hinkriegen. Ich muss einfach lernen auch mal die Klappe zu halten und vor allem die Vorwürfe weglassen. Das haben wir nun oft genug durch und irgendwann ist auch mal wieder Zeit nach vorne zu gucken...
Paartherapie macht er sicherlich nicht mit - in welcher Form auch immer. Er redet einfach nicht gern und ich würde da nie mitkommen. Für ihn ist das alles abgehakt und er will darüber nicht mehr reden, daran denken... Er hat sich entschieden und dabei bleibt er und alles andere braucht einfach nur etwas Zeit.
Wie lange macht Ihr diese Therapie denn schon? Hast Du das Gefühl, dass sie Euch wirklich etwas gebracht hat was Ihr allein nicht hinbekommen hättet? Ich bin ja da ehrlich gesagt auch etwas skeptisch.

Liebe Grüße
Herzblut (...aus der inzwischen eigentlich schon eine 'Herz-auf-Reha' gworden ist :kisses)
 

pit2

Neues Mitglied
Hallo Herzblut,

etwas gemein, aber nicht von der Hand zu weisen:

Ein Mann mit 3 kleinen Kindern kann sich nicht scheiden lassen.
Ausnahme: Er ist stinkreich oder er legt das Armutsgelübde ab.

Alles Gute
pit
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Huhu,

Ich ich würd dein Männe mal herzhaft innen Popo treten wollen. Guckste mal eben weg? Ich kann Frauen nich heulen sehen, wenn deren Männer Schmerzen bekommen...
:-D

Nagut, dann redet (erstmal) nicht mehr über die und überhaupt...

Paar-Beratung ist keine klassische Therapie. Dies machten wir nach ca. 1,5 Jahren, weil meine Frau abends immer wieder mal, auch mal ohne Erklärung, wegging und sich verbat, ihr hinterherzutelefonieren. Tat ich es dennoch (also um 23 Uhr sie anrufen und fragen, ob sie heute oder erst morgen nachhause kommt) wurde ich ausgelacht und beschimpft. Als Reaktion darauf zog ich mich für ne Weile zurück. Und diese Rückzieher wollte sie nicht akzepieren, bzw. sah sie nicht ein, denn sie hätte nix verbotenes gemacht. (aber gerade das nicht-verbotene macht's *gg )

In der Paar-Beratung gab ich dann zu, eifersüchtig zu sein. Mein Weib hat mir in diesen Sitzungen nochmal großzügig verziehen, daß ich mich so lächerlich verhalten habe, nur weil sie nachts weggeht und nicht sagen will, mit wem und wohin.

Der totale Quark - wo und mit wem sie sich da dann immer aufhielt, weiss ich bis heute noch nicht (genau). Von ein paar mal weiss ich nur: so spezielle "Parties".

Das einzig Positive an den Paar-Beratungen war: Die Erkenntnis, daß wir miteinander reden sollen/müssen und wenn streiten, dann bitteschön kultiviert.
Ein durchgreifendes Konzept fehlte, brisante Punkte wurden geschickt unter den Teppich gekehrt. Daß es Probleme gab, sah die Sozialpädagogin zwar - aber ihre Augen baten mich still, ich möge das bitte einvernehmlich mit meiner Frau alleine regeln. 6 Sitzungen à 1h waren es damals.
Na klasse - alleine regeln wollte ich schon immer, dafür hab ich die Beratung nicht gebraucht.

Aktueller Stand bei uns: Am 10.2.2010 geht meine Frau gemeinsam mit mir zu "meinem" Psychologen. (Ich hatte sie an ihre Worte erinnert: "Gerade weil mir an unserer Beziehung und an dir noch was liegt, gehe ich zur Beratung/zum Psychologen") Sie hatte mich dazu ausdrücklich freiwilig und von selbst bei mir gemeldet - ich machte dann den Termin für uns klar. Es ist gut möglich, daß ich jetzt einer echten Ehetherapie nicht abgeneigt wäre. Aber ich kann dazu noch nichts konkretes sagen.

Also ich habe den Störfaktor "Liebe" und Bedürfnis nach Vertrauen in mir. Ich bin nunmal so... :wand


Gerhard
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hallo Gerhard,
oh Mann, deine Geschichte klingt auch nicht wirklich gut und auch deine Erfahrung mit Paarberatung klingt so wie ich es mir so vorgestellt hätte....
Treten könnte ich meinen Mann übrigens auch des öfteren. Wenigstens hat er sich heute mal seit längerem am Familienleben beteiligt, ein paar Sachen repariert und nicht gearbeitet. Gerade macht er sogar mal etwas mit den Kindern allein.
Aber er hat gestern Abend mal wieder erwähnt, dass er noch sehr oft an sie denken muss und seine Stimmung daher hoch und runter geht. Wäre mir gar nicht aufgefallen... :evil: Dementsprechend bin ich heute mal wieder etwas am Boden. Kommt hier eigentlich auch irgendwann mal wieder die Sonne raus?

Liebe Grüße
Herzblut
 

emma0668

Aktives Mitglied
:sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

ganz viel sonne nur für dich :) weiterhin viel kraft
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Kommt hier eigentlich auch irgendwann mal wieder die Sonne raus?

Hier und bei dir auch:

:sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne



Ich sehe, es wird bei euch. :druecker :druecker :druecker
 

Ratsuchender

Neues Mitglied
Hallo Herzblut,

dachte mir, ich muss auch mal in deinem Thread vorbei schauen und dir eine :sonne vorbei schicken.

Vielleicht tröstet es dich ein bisschen, wenn ich sage, dass deiner Geschichte mir bei meinem eigenen Problem hilft. Zumindest sind da viele Parallelen mit dir und deinem Mann. Bis auf die Charakterzüge seiner "anderen" kommt mir da vieles bekannt vor.

Alles Gute!
 

Mariella85

Neues Mitglied
Hallo Herzblut,

ich drück dich ganz furchtbar doll und fühle mit dir! :maldrueck

Ich kann dein Handeln soooo gut verstehen! Ich war in der gleichen Situation: 2 Tage vor Weihnachten 2008 :crying

er hat Fortbildungen (3- 5 Tage unter der Woche, weit entfernt und schrieben jeden Tag SMS und telefonierten jeden Abend , sind verheiratet, haben eine 3jährige Tochter, ich war schwanger (Wunschkind, und er freute sich darauf), wir zogen um in ein gekauftes Haus, gingen zum Weihnachtsmarkt und machten Familienbilder, kauften zusammen für unser Haus ein, renovierten, er sagte, er liebte mich,.... Also alles ganz normal

wir kuschelten auf dem Sofa und er sagte mir, nachdem ich merkte, dass er in Gedanken ist und ich fragte woran er denkt: Er liebe noch seine Ex (hätte aber keine Treffen oder Sex gehabt) Ich war skeptisch
Er übernachtete woanders (ich wusste nicht wo und ob er wiederkommt)

Wir sprachen uns am nächsten Abend aus. Und wieder schwor er mir unter Tränen, dass er mich liebt und sich weder mit ihr getroffen hätte oder Sex gehabt hätte. Ich meinte, wir bekommen das hin...

Ich brauchte die Gewissheit und schaute im Handy nach SMS- fand keine
Aber Emails!! Er hatte sich mit ihr getroffen und Sex und sprachen über weitere Treffen... er liebte sie!

er schwor mir immer wieder seine Liebe, es sei mit ihr vorbei....

nach nochmaligen Emails gucken sah ich, es war nicht vorbei (hatten immernoch email- Kontakt

Es folgte eine Auszeit (über silvester und die Woche danach), wo er eigentlich mit niemanden Kontakt haben wollte (hielt sich nicht dran, schrieb ihr und sie ihm auch)

auf Druck seiner Familie hin traf er sich dann mit mir und sagte, er hätte sich für mich und seine Familie entschieden! Wollte keine Paartherapie!

1 Woche lang weinte er auch ihr hinterher! War depri und wollte nichts sagen, nichts essen und lag nur auf dem Sofa rum! Er hatte heftiges Liebeskummer (weil er ja auch ihre Nummer und Email-Adresse löschen und seine Adresse wechseln sollte)

Unseren 8. Jahrestag überging er auch einfach! Als ich ihn drauf ansprach, dass er nichts für uns tut und ja nur an sie denkt, sagte er: ja, so ist es! Sein Verstand hat sich zwar für mich entschieden, aber sein Herz für sie! Er müsse es mit ihr probieren! Er ging!

Hatte bei ihr übernachtet ( sagte, sie hätten kein Sex gehabt) und kam reumütig mit Rosen und dicker Entschuldigung zu mir zurück!

Wir entschieden uns für einen Versuch des Neuanfangs.

2 Wochen später las ich hier im Forum, dass er sich Hilfe gesucht hatte unter Jack2008 (da erfuhr ich auch zum 1. mal, dass er öfter mit ihr Sex hatte)

ich hab dann auch mit ihr Kontakt aufgenommen und da sagte sie mir alles! Er hätte nicht verhüten, ihr gesagt, dass er sie liebt,sich ausreden für mich ausgedacht um sich mit ihr zu treffen ....

ja, ich bin bei ihm geblieben! Weil ich ihn liebe und weiß, wie glücklich wir vorher immer waren! Er war und ist ein guter Papa und ein liebevoller Mann. Meine Schwangerschaft war auch ein absoluter Ausnahmezustand für mich (ein Leben ohne Mann und Papi für die Kinder wollte und konnte ich mir nicht vorstellen ) und ich hätte es bereut, es nicht wenigstens probiert zu haben. Wir haben ein paar Paartherapiesitzungen gehabt.
Ich kann sagen, dass ich mir recht sicher bin, dass er jetzt keinen Kontakt mehr mit ihr hat. Und er gibt sich seitdem er damals zurück zu mir gekommen ist enorm Mühe!
Aber ich sage es klar: jetzt weiß ich, ich hätte mich damals von ihm trennen müssen und es ihm nicht so leicht machen dürfen. So große Verletzungen hat er mir angetan und nun, wo über 1 Jahr vergangen ist, kanbbere ich noch sehr daran und habe öfter Heulanfälle! Weil ich es nach wie vor nicht verstehe, warum er unser Glück so zerstört hat und er sie wollte.

Tut mir leid für diesen Megatext!! :traene

liebe Grüße Mariella
 

Herzblut

Neues Mitglied
Liebe Mariella,
ich bewundere deine Stärke. Wäre er mit ihr ins Bett gegangen, hätte ich ihn wahrscheinlich vor die Tür gesetzt oder hätte wäre wesentlich weniger verständnisvoll mit ihm umgegangen. Letztlich ist es nicht einfacher, dass mein Mann sich in seine Affäre verliebt hat, aber irgendwie ehrt es ihn in meinen Augen auch, dass er nicht mit ihr in der Kiste war obwohl die andere sicher nicht nein gesagt hätte...
Trotzdem kann ich Dich gut verstehen. Auch ich habe meinem Mann des öfteren gesagt, dass er ein freier Mann ist und machen kann was er will und ich ihm vielleicht sogar das verzeihen würde wenn er hinterher wieder ankommen würde. Aber versprechen könne ich ihm das nicht, denn ich habe diese Erfahrung bisher nun einmal nicht machen müssen und ich war immer sehr stolz darauf, dass wir in wirklich allem die ersten füreinander waren. Das wäre dann natürlich dahin und die Bilder hätte ich vermutlich noch lange vor Augen. Letztlich fehlte ihm dazu bisher der Mut, denn er meinte er würde viel zu viel riskieren. Manchmal denke ich fast, dass sein Verhalten gerade durch die Schwangerschaft noch gefördert wurde weil er der wachsenden Verantwortung irgendwie entkommen will. Bei meiner ersten Schwangerschaft, die ebenfalls gewollt und geplant war, hat er auch nach wenigen Tagen die Notbremse ziehen wollen und hat die Panik gekriegt und wollte, dass ich das alles rückgängig mache. Da habe ich ihm einen Vogel gezeigt und gesagt, dass die SS geplant war und ich das mit meinem Gewissen nie vereinbaren könnte... Und hinterher war er der stolzeste Papa, den man sich vorstellen könnte!
Die hier sind für deine Stärke :geb4 ! Wie viele schmeißen in so einer Situation hin. Du hast da echt Kraft bewiesen und darauf kannst Du echt stolz sein. Ich bewundere Dich dafür!

Alles Gute weiterhin und nächstes Mal bist Du mit Verlieben dran :-D !

Viele Grüße
Herzblut
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@Mariella85

die Situation auf dem Sofa war alles andere als einfach für dich. Und er hatte gelogen.

ja, ich bin bei ihm geblieben! Weil ich ihn liebe und weiß, wie glücklich wir vorher immer waren! Er war und ist ein guter Papa und ein liebevoller Mann. Meine Schwangerschaft war auch ein absoluter Ausnahmezustand für mich (ein Leben ohne Mann und Papi für die Kinder wollte und konnte ich mir nicht vorstellen ) und ich hätte es bereut, es nicht wenigstens probiert zu haben. Wir haben ein paar Paartherapiesitzungen gehabt.

Habt ihr denn eine Antwort gefunden, warum deiner trotz Harmonie mit seiner Ex was anfing?
Ich denke mir, daß es genügt hatte, daß sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Und, seine Ex-Beziehung war nicht aufgearbeitet. Und ihm, als seine Ex "nimm mich" rief, nicht wirklich bewusst war, daß sogut wie jede Frau früher oder später verlangt, daß man(n) sich für sie(die Geliebte) entscheidet.

Aber ich sage es klar: jetzt weiß ich, ich hätte mich damals von ihm trennen müssen und es ihm nicht so leicht machen dürfen. So große Verletzungen hat er mir angetan und nun, wo über 1 Jahr vergangen ist, knabbere ich noch sehr daran und habe öfter Heulanfälle! Weil ich es nach wie vor nicht verstehe, warum er unser Glück so zerstört hat und er sie wollte.

Vielleicht helfe ich mit einer möglichen Antwort:.
Ich könnte mir vorstellen, daß er tatsächlich dem Irrglauben unterlag, die Ex würde auf ewig mit der Rolle der losen Gespielin zufrieden und einverstanden sein. Die Ex hatte sicherlich alles daran gesetzt, sich ins gemachte Nest zu setzen, sie hatte nichts zu verlieren. Und da sich die beiden mal liebten, empfand die Ex es nicht so: Sex gegen eine, wie auch immer geartete, indirekte Bezahlung.

Bitte suche nicht länger "Fehler" bei dir. Ich bin mir sicher, das Geschehene hat nichts mit deinem Körper oder deiner Persönlichkeit zu tun. Du bist eine ganz liebe Frau - und ich bewundere dich.
Er scheint aber immer noch zumindest etwas unsensibel zu dir zu sein.
Mein Vorschlag:
Gehe selbst ohne ihn zum Psychologen oder Thera und bespreche mit den Fachleuten, ob und wie du deinem Mann alle deine Gefühle offenbaren sollst: Dazu würde auch gehören, daß du ihm sagst, daß du still ab und zu weinst.
Vielleicht beweist dein Mann dann, wenn er im Bilde über seine Frau ist, daß erste Mal in seinem Leben wirkliche Stärke. Bespreche also mit den Fachleuten, daß du trotz wiedererlangter Harmonie still noch etwas unglücklich bist und es keine Lösung sein kann, nur um den Hausfrieden zu wahren, zu glauben den Mund halten zu müssen. Viellleicht hast du ein intimes Problem - möchtest aber alles andere als unglücklich sein. Die momentane Paar-Situation ist immer noch von Verdrängen und Unsicherheit geprägt. Es ist absolut verständlich, daß nur in einem liebevollen Umgangs-Klima auch heisse Eisen angepackt werden können.

Ich sage es jetzt mal ganz deutlich in die Richtung meines Geschlechtsgenossen: Die Ex war ein Fehler. Du, der Mann von Mariella85, beweise wirkliche Stärke und komme über den Schmerz mit Ex hinweg! Deine Ex hatte dich damals gehen lassen, vergiss das nicht! Zur Liebe gehört auch Verzeihen-können, und mit deiner derzeitgen Partnerin Mariella85 hast du in dieser Hinsicht beneidenswertes, begnadetes Glück! Diese Frau ist wirklich stark! Ich glaube nicht, daß du jemals wieder eine zweite Mariella finden würdest! Weniger sprechen ist manchmal mehr. Vor allem wohlüberlegte Ansagen, die sie unmissverständlich verstehen kann - sie braucht das dringend!!!


In einer gleichberechtigten Partnerschaft darf und soll man sich alle Gefühle anvertrauen dürfen. Vielleicht können die Fachleute dich beraten, wie man die richtigen Worte findet.
Du schriebst ja schon, daß er sich jetzt ganz doll mehr bemüht; aber wenn er weiss worum es geht, sich dann das "mehr Mühe" sinnvoll in deine Richtung bewegt.
Ich meine, wenn ER sich z.B. ab und zu beim Abwaschen und Kochen beteiligt, dann ist das ein Signal. So schön ein solches Signal auch sein kann - ein weinenedes Herz beruhigt das nicht (so schnell). Zur Wiedererlangung des Paarglücks gehört meiner Ansich nach auch, sich dem Partner zu öffnen, sich hineingucken zu lassen, sich mitzuteilen.
Zukünftig:
Es wird immer wieder mal passieren, daß andere Leute Gerüchte verbreiten oder irgendetwas über dich(euch) (nach-)sagen - sowas kann man nicht verhindern. Oder ganz allgemein: Oder ihr, wie auch immer, auf eine Belastungsprobe gestellt werdet (keine Ex mehr, denke ich!)
- und dann müsst ihr professionell erlernt haben, miteinander so umgehen zu können, daß die "Belastungsprobe" keine Chance hat, euch erneut auseinaderzunehmen. Ihr keine Angst mehr voreinander haben müsst, daß ihr euch jederzeit alle Gefühle mitteilen könnt. Zu spüren, daß die Partnerin die Nr. 1 ist.

Vielleicht willigt er auch in weitere, gemeinsame Paartherapiesitzugen ein. Die vertraute Nähe wird er vielleicht eines Tages nie nie mehr missen wollen. Und: Es werden auch immer wieder mal Zeiten kommen, in denen zwar euer Kontakt zueinander nicht abbrechen wird (nicht abbrechen soll!) - jedoch mindestens einer von euch ein zeitlang Abstand ("Verschnaufpause") möchte. Es wäre wichtig für euch zu wissen, daß das ganz normal ist in Paarbeziehungen; und daß ihr bis dahin gelernt habt, euch ohne Groll und Misstrauen locker lassen zu können.

Du möchtest verstehen, warum er euer Glück so zerstört hat, damit du dem entgegenwirken kannst und Gewissheit haben kannst.
Ich möchte deinen Mann jetzt nicht damit verteidigen, weil ich selbst ein Mann bin: Mein Gefühl sagt mir, daß er nicht mal selbst eine Antwort dafür hat. Der liebe Gott hat nunmal genauso viele Frauen wie Männer erschaffen - und es gibt kein Gesetz, daß es verbietet, beim reich gedeckten Gabentisch zuzugreifen. Bei den christlichen Paaren gibt es dieses "Gesetz". Unsere Zukunft sieht bedenklich aus (das tat sie schon immer) - und so liegt der Gedanke an den Versuch nahe, mit ein paar wenigen Handlungen, Entscheidungen beizeiten, sein/ihr ganzes weiteres Leben zu bestimmen.

:geb4



Hallo Herzblut,

für die Panik beim Mann, wenn die Frau SS ist, gibt es einen Fachausdruck. Fällt mir im moment nicht ein. Aber wenn wir da drauf kommen würden, dann könntest(en) du (wir) eventuell recherchieren... und vielleicht zu Erkenntnissen und Strategien gelangen...

:geb4
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hallo Gerhard, hallo Mariella,

das Gefühl, die Beziehung (zumindest vorerst) erst einmal besser beendet zu haben, kommt bei mir auch immer wieder hoch. Gerade vorgestern haben wir mal wieder über die Andere gesprochen und ich habe ihn gefragt, was er empfindet wenn er sie sieht. Darauf bekam ich zur Antwort, dass sie, auch wenn sie privat keinen Kontakt mehr haben, allein durch Ansehen wüßten, dass es zwischen ihnen auch funktioniert hätte (sie sehen sich beruflich noch 1-2 wöchentlich). Das ist schon hart, dass er das sagen kann obwohl er sie ja kaum kennt. Da wünsche ich mir dann, dass er mit ihr richtig auf die Nase gefallen und reumütig zurückgekommen wäre. In solchen Momenten würde ich ihn am liebsten vor die Tür setzen! Würden da nicht 3 Zwerge dranhängen... So frage ich mich dann, ob mein verletzter Stolz das wert ist. Aber wird er jetzt zukünftig immer wenn wir streiten denken, wäre ich doch bloß gegangen...?! Zumal er sich nach wie vor keine bemerkenswerte Mühe gibt irgendetwas wieder gutmachen zu wollen. Klar, wir beide achten nun wesentlich mehr auf unseren Umgang miteinander aber es ist nicht so, dass er mal früher nach Hause kommt, Blumen mitbringt oder zu Hause durch besonderen Einsatz glänzt. Für ihn geht es einfach so weiter wie vorher. Ich weiß, wäre die Situation andersherum und mir ware jemand anderes begegnet: er würde genauso handeln. Daher ist es schwer ihm dies negativ anzuhängen.
Irgendwie fehlt ihm einfach eine riesige Portion Erfahrung in Liebesangelegenheiten. Er verhält sich so naiv wie ein 14-jähriger(er ist wohl auf dem Stand von damals als wir uns kennengelernt haben stehengeblieben) und ist sich seines Handelns überhaupt nicht wirklich bewußt. Im Nachhinein glaube ich, dass er nie ernsthaft in Erwägung gezogen hat wirklich zu gehen. Er hat das alles sicherlich in Gedanken durchgespielt und sich vorgestellt was wäre wenn, aber der Mut hätte ihm eh gefehlt... Aber fragt man ihn, wie er sich sein Leben mit ihr vorstellen würde (will er nochmals eine Familie gründen?- denn das will sie mit Anfang 30 bestimmt, wird sie es akzeptieren, dass er 80-90 h wöchentlich arbeitet und dann die Sonntage und Teile seines Urlaubs mit seinen Kindern verbringt? usw.) dann kommt die Antwort, dass sie darüber nie gesprochen haben. Ja aber das sind doch Punkte, die ich berücksichtigen würde, bevor ich eine eigentlich gut funktionierende Ehe wegwerfe, oder? Also ich verstehe meinen eigenen Mann einfach... Ihn hätte eben ihre Ausstrahlung angezogen. Klingt für mich irgendwie immer noch wie mit dem Kopf bis zur Wand gedacht...

Kopfschüttelnde Grüße
Herzblut
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Huhu Herzblut,

das Gefühl, die Beziehung (zumindest vorerst) erst einmal besser beendet zu haben, kommt bei mir auch immer wieder hoch. Gerade vorgestern haben wir mal wieder über die Andere gesprochen und ich habe ihn gefragt, was er empfindet wenn er sie sieht.

-> Ich schlage dir hier ein "Spiel" vor: Wir tun jetzt mal so, als ob ich dein Mann wäre. Und du du fragst mich hier all das, was du (über die Andere) wissen willst.
Und ich versuche, so gut wie möglich, mich in die Situation deines Mannes zu versetzen. Ok, also ich bin der Sünder, habe mindestens fremdgeküsst. Und diese ominöse Arbeitskollegin gibt es (ich denke mir dann eine aus, die es bei uns im Büro gibt). Unser 3. Kind ist in Arbeit und eigentlich habe ich es geschafft. Ich könnte glücklich und zufrieden sein und Arbeit ist bei mir keine Mangelware. Ich lege dazu in meinen Gedanken den Schalter um auf "möchte mit Herzblut alt werden." Und natürlich mixe ich meine Erfahrungen mit Frauen mit rein. Lange vor meiner Ehefrau hatte ich 3 Freundinnen.

Ein Zweck des Spiels könnte sein, daß dir dadurch bewusst(er) wird, welche Möglichkeiten du hast, dich nicht eines Tages von "Herzblut" auf "Herzzerbrochen" umzubenennen zu müssen.

Gerhard :geb4
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hi Gerhard,
naja, eigentlich will ich über die andere gar nichts wissen denn inzwischen sehe ich die "Hauptschuld" in meinem Mann. Sie hat eine schwierige Vergangenheit mit politischem Hintergrund, der der Sache nach vermutlich sowieso schon einmal fast jeden Mann interessieren und in gewisser Weise auch faszinieren würde. Ich persönlich finde ihre Geschichte auch schrecklich und gönne das keinem... Aber mich würde vielmehr interessieren wie er auf die Idee kommt, dass das mit ihm und ihr gutgegangen wäre ohne das er sie ernsthaft kennt (ich denke mal das kann man nach vielleicht 10 Stunden telefonieren, ca. 200 SMS und 6-7 privater Treffen nicht wirklich sagen). Ich mache ihm ja auch gar keine Vorwürfe, dass er sich verliebt hat aber ich würde doch gern wissen:

1) Wie kann man nach so kurzer Zeit wissen sich "echt" verliebt zu haben und nicht nur Schmetterlinge im Bauch zu haben? Und ernsthaft sollten die Gefühle schon sein wenn man diese 18 gemeinsamen Jahren mit einer anderen Frau gegenüberstellt?!

2) Und ist er nur bei mir geblieben weil ich die Mutter seiner Kinder bin und das nun die vernünftigeste Lösung ist? Er hat ja von Anfang an gesagt, dass sich an seinen Gefühlen für mich nichts geändert hat. Die Antwort "Ich weiß ja was ich an Dir habe" macht mich jetzt nicht so glücklich. Ich weiß auch was ich an unserem Geschirrspüler habe: er spart mir täglich ca. 1h Arbeit... :evil:

3) Wie groß ist die Gefahr, dass er "rückfällig" wird? Letztlich hat sie den privaten Kontakt ja abgebrochen. Vermutlich reicht ein kleines Entgegenkommen von ihr und er steht wieder als Seelentröster zur Verfügung?! Gelegenehit macht bekanntlich Liebe...

4) Welche Rolle spielt hier sein Mitleid ihr gegenüber? Er sagt immer, sie hätte es am schwersten weil sie so viel Gefühl investiert hätte, sowieso noch nie Glück im Leben hatte und nun ihre Träume komplett zerschlagen sind (allein so was bringt mich ja ein wenig auf die Palme - man kann sich auch in seinem Elend vergraben und immer anderen die Schuld für sein Elend geben anstatt einfach mal zu sagen "Jetzt erst recht!").

Ich bin mir für die vernünftigste Lösung einfach zu schade. Zu sagen, dass hätte mit der anderen hätte auch geklappt macht mich in meinen Augen austauschbar und als Ehefrau möchte ich doch gern als besondere und einzigartige Person gesehen werden. Man, ich halte dem Kerl in allen Dingen den Rücken frei, habe selbst einen sehr anspruchsvollen Job, bin Anfang 30, habe 2x erfolgreich studiert, bald 3 Kinder, sage und zeige ihm auch nach 18 Jahren noch regelmäßig, dass ich ihn liebe und habe mir von männlichen Artgenossen bestätigen lassen, dass ich für 3 Kinder ein verdammt heißer Feger bin. Da will man doch nicht mit einer vorbestraften, unzufriedenen, in Scheidung lebenden Frau mit Hauptschulabschluss auf eine Stufe gestellt werden...! Sorry, das klingt jetzt sicherlich arrogant, soll aber nur heißen, dass ich auch eine Menge zu bieten habe...Sind denn Männer wirklich so empfänglich für Komplimente und Bestätigung durch eine andere Frau???

Lieber Gerhard, was geht denn bloß in den männlichen Köpfen vor :D???
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Herzblut,
auf deine Fragen habe ich Antworten, auf den ersten Blick aber positive. Im Moment hab ich aber noch ne andere Baustelle und ausserdem muss ich mich, alleinelebend, noch heute um meinen Lebensmitteleinkauf kümmern.
Besonders das "Ich weiß ja was ich an Dir habe" liegt mir am Herzen, das zu erklären.

gerhard
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Lo Herzblut,

Zu 1.):
Ich hatte bis vor kurzem keine Ahnung, kein Wissen über diesen Bereich. Dieser einzige ganze Themenkomplex ist mindestens genauso umfangreich wie das ganze Forum hier. Für den einen Ehe-Partner, der liebt(e) (so wie ich), bedeutet zwar das Wissen um die Umstände, Hintergründe und Ursachen die wohltuende Aufklärung - jedoch beinhaltet es auch die Gefahr, wahnsinnig zu werden.
Ich möchte es mal so kurz umreissen:
- Zumindest für sie ist vermutlich Verliebtheit oder "Schmetterlinge im Bauch" nicht notwendig.
- Sie hat einen permanenten, pathologischen Schmerz (= d.h. auf Misshandungen, Vernachlässigung in ihrer Kindheit und Jugend zurückführbar). Diesem Druck muss sie entfliehen können, diese Leute verwenden sehr viel (unbewusste) Energie dafür, nicht "erkannt" zu werden und still im Leidenszustand zu verharren. Alleine ohne Hilfe können sie sich nicht davon lösen, weil sie die Alternativen nicht kennen und auch nicht kennenlernen möchten.
- Sie brauchen ein Ventil. Promiskuität und Alkohol sind Ventile, um wenigstens stundenweise "glücklich" sein, "vergessen" zu können, gerade auch bei Frauen, was man(n) bisher gar nicht so glauben wollte...
Entschuldige bitte meine ungeschminkten Worte. Das alles hat nichts mit deinem Mann zu tun! Dein Mann ist lediglich von ihr und ihrer Bereitschaft, relativ rasch Nähe zu wollen, fasziniert. Aber ich glaube, ich hatte es so ähnlich schon früher angedeutet.

Zudem kommt, daß diese Frauen-Persönlichkeiten einen möglichen "Kandidaten" von Anfang an schon fast hemmungslos idealisieren. Für einen Mann ist es sehr schwer, nein zu sagen, wenn er ein ganzes Tablett mit unmoralischen Angeboten gereicht bekommt. Figürliche Aspekte sind dabei nebensächlich... Egal, ob die nur 1 Horn oder 3 Hörner hat...
Eigentlich verstehe ich es auch nicht so recht, was mit ihm los ist - weil du doch schon schriebst, daß er auch bei dir nicht "zu kurz" kommt, nochdazu in der SS. Diese Frau ist eine Gefahr für ihn. Ich schreibe das nicht, um mich dir, liebe Herzblut, anzupassen - sondern weil sie ihn tatsächlich zugrunde gehen lassen könnte. Völlig zurecht hast du Angst um deine Familie und Ehe.
Als einzigen Ausweg sehe ich nur seinen völligen Kontakt-Umgangs-Abbruch mit dieser Frau. Aber den hat er ja, deinen letzten Ausführungen folgend, bereits durchgesetzt. Wenn da nicht die Verknüpfung mit dem selben Arbeitgeber/Arbeitsbereichen in 1 Firma besteht?
Muss er sich halt zwingen, nicht mehr hinzugehen zu ihr am Arbeitsplatz.

Mein vorsichtiger Abschluss dazu:
Wahrscheinlich ist dein Mann deprimiert - und das nicht nur erst seit kurzem - und wahrscheinlich auch nicht wegen dieser anderen Frau. Eventuell könnte er sich Hilfe holen (wollen). Empfehlen kann man es ihm. Mit Druck würdest du nichts erreichen. Einfühlsame Interviews, was nicht so läuft, wie er es sich vorstellt.
Beschliesse, daß dein Mann mit der Affäre nichts wirklich hatte und sich für dich entschieden hat. Lebe in Frieden mit dieser Festsetzung. Glaube ihm, wenn er seine "Unschuld" beteuert.
Solltest du irgendwann hinreichend ernste Hinweise auf gegenteiliges bekommen, dann konfrontiere ihn damit - auch auf die Gefahr hin, daß eure Karten neu gemischt werden müssen. Dieser Rat stammt von einem Radio-Moderator und studierten Philosophen.

zu 2.):
"...Und ist er nur bei mir geblieben weil ich..."
^^falsch. Er ist gar nicht weggegangen von dir.

"Er hat ja von Anfang an gesagt, dass sich an seinen Gefühlen für mich nichts geändert hat."
^^Wie sieht's denn tatsächlich mit seinen Gefühlen aus? Empfindest/spürst du es auch so, daß sich nichts geändert hat?

"Ich weiß ja was ich an Dir habe"
^^Bei einer neuen Liebe kann man(n) sich nicht sicher sein, wie sie wirklich (im Verborgenen) tickt. Oft auch nicht nach 5 Jahren des Zusammenlebens. Bestes Beispiel dafür bin ich (leider unfreiwillig).

Zu 3.):
Wie groß die Gefahr ist, dass er "rückfällig" wird, kann ich nicht einschätzen, da ich ihn nicht kenne.
Verweise daher auf meinen Schlusstext zu 1.) Eine eventuell existierende Gefahr ist sicherlich kleiner oder gar ganz weg, wenn er wieder glücklich werden könnte. Der erwachsene, verantwortungsbewusste Mann spricht mit seiner Frau über alles und holt sich notfalls Hilfe, wenn er merkt, daß es so nicht mehr weitergeht oder ihm der "rote Faden" verloren gegangen ist.


Zu 4.):
Er hat(te) kein Mitleid mit ihr.
Besser, ihre Träume sind zerschlagen - als eure Familie zerschlagen! Gefühle kann die auch genausogut beim nächsten Mann investieren.
Ich glaube sogar diesen Worten:
"...sowieso noch nie Glück im Leben hatte..."
^^ so bedauerlich und ehrliche Wahrheit das auch sein mag - es laufen bei Gott genug männliche Singels herum!!!

Ich denke, du unterziehst ihn immer wieder mit Unterredungen, wo er erklären soll, wer und wie und warum die Andere so ist. Er spricht dann mit dir über sie, weil er sicher weiss, daß miteinader Reden wichtig für ne Beziehung ist. Das fatale aber daran ist, daß du verletzt bist und es dir gar nicht wirklich darum geht, seine 'Affäre' (nochdazu für ihn) systematisch aufzuarbeiten. Es ist schon fast egal, was er von der erzählt - es verletzt dich immer wieder auf's neue und macht dich misstrauischer - selbst wenn es von ihm doch nur als Beschwichtigung/Beruhigung/Deeskalation gedacht ist.
Du brauchst ganz dringend wieder Vertrauen in deinen Mann. Ich empfehle ihm, nicht mehr an die zu denken. Und wenn er nicht mehr an die denkt, dann hat er auch nichts mehr zu erzählen.
"habe selbst einen sehr anspruchsvollen Job"
^^ ohlala, an der viel zitierten Doppelbelastung von Müttern ist auf jeden Fall was dran. Solle er dir immer wieder mal ein Lob dafür geben.
"Was geht denn bloß in den männlichen Köpfen vor"
^^läßt sich wahrscheinlich nicht rational erklären. Die Männer, die einem waschechten Seitensprung nicht abgeneigt sind, sprechen so gut wie nie darüber. Es sei denn, es ist ein Geburtsfehler *g

"...zeige ihm auch nach 18 Jahren noch regelmäßig, dass ich ihn liebe und habe mir von männlichen Artgenossen bestätigen lassen, dass ich für 3 Kinder ein verdammt heißer Feger bin...
soll aber nur heißen, dass ich auch eine Menge zu bieten habe..."

^^Hier der Kontrast:
Meine Frau zeigte mir schon immer eher selten was - und schon gar nicht regelmässig! Mit ihren 140-150kg hat sie auch ne Menge zu bieten, wenn auch ganz sicher anders, was du gemeint hattest. Liebe war wahrscheinlich schon länger ein Fremdwort für sie - und ich wagte gar nicht mehr, danach zu fragen. Befürchtete patzige, bedauernde Antworten zu bekommen; und begnügte mich damit, daß sie zumindest und offensichtlich Spass mit mir hatte, wenn sie ihn hatte.
Sie ging ing immer wieder mal mit Arbeitskollegen abends aus, brachte auch mal einen mit nachhause. Sah keinen Sinn mehr in gemeinsamen Familienaktivitäten am Wochenende. Hat 1 KS-Narbe und 2 Narben von Bauch-OP's. Als Ehemann wurde ich von ihr schon lange nicht mehr als besondere und einzigartige Person gesehen. Ihre Freundinnen wissen jedes noch so (auch fehlende) intimste Detail von mir/uns. Bei Problemen war ich, der Ehemann, nicht erste Anlaufstelle - sondern es wurde grundsätzlich erstmal "die Meinung von andern Leuten dazu eingeholt" (so drückt sie sich heute aus). Irgendwann ging es los mit den massiven und offensichtlichen Abwertungen meiner Person; dazugeholfen von ihrer SchwieMu und ihren Freunden.
Und trotzdem: Ich dachte immer, sie sei depressiv wegen der Todesfälle in ihrer Familie (Schwester, Vater) - und es würde sich schon nach Jahren geben, biss die Zähne zusammen. Ich liebte sie nachwievor und machte keinerlei Anstalten, mir eine Andere zu suchen. Das Internet benutzte ich zwar, aber nicht zum Anbandeln ;-)
Du siehst, die äussere Hülle ist nicht entscheidend. Zum schluss, kurz vor ihrer Trennung von mir, wurde ich auch noch von ihr verachtet "hast du einen Fetisch?" "stehst wohl auf Dicke, was?" - und trotzdem. Ich zog mich von ihr nur zurück, dachte nie an Trennung/Scheidung.
Halte dich bitte jetzt fest:
Eine andere Frau in Form von einschlägigen Bildern, die ich mir aus dem Internet zog, gab es dann doch. Vor allem in den letzten 1-2 Jahren, bevor ich komplett von ihr verlassen wurde.
Aber real - nein, gab es keine. Nicht mal Email-Kontakt o.ä.
Ich wollte mit ihr trotz allem glücklich sein, wollte mit ihr alt werden, wollte einer Frau, die sowieso noch nie Glück im Leben und eine misshandete Kindheit hatte mit mir zusammen die Sonnenseite des Lebens bieten.

Habe jetzt ein halbes Jahr um sie und um unser Kind gekämpft. Geblieben ist mir das Kind. Meine Frau habe ich in dem Sinn nicht verloren, weil sich jetzt herausgestellt hat, daß sie mich noch nie, die ganzen 9 Jahre nicht geliebt hat.
So ist auch zu erklären, warum sie bei Problemen eher neue Perspektiven sucht - als heisse Eisen aufzuarbeiten, mit mir partnerschaftlich umzugehen...


lg Gerhard (1 Diplom hab ich ;-) )
 

Mariella85

Neues Mitglied
Hallo Gerhard,

ich bin so überrascht!! Du kennst mich überhaupt nicht- und triffst den Nagen so auf den Punkt!

Ich spreche öfter über die Ex und die schmerzhafte Zeit mit ihm. Aber, es kommt immer von meiner Seite (weil ich vielleicht im Radio oder Fernsehen mit dem Thema konfrontiert werde, ich davon geträumt habe, oder die gemeinsamen jetzigen Momente so schön sind, dass ich mich frage warum er mir überhaupt so fremdgegangen ist,...) ! Ich vermute, er ist so unsicher, wie er von sich aus mit dem Thema anfangen soll! Er sagt, er merkt genau, wann es mir schlecht geht und ich daran denke- aber er will mich durch ein Gespräch auch nicht schmerzhaft daran erinnern!

Er sagt immer, er hätte keine Erklärungen für sein Verhalten damals! Er hätte sie weder attraktiver gefunden als mich, noch wäre der Sex mit ihr besser gewesen! Mittlerweile sagt er auch, er hätte sie rückblickend noch nicht mal wirklich geliebt. Er wäre verblendet gewesen, nicht er selber!
Unsere Lebensumstände waren damals schwierig! Aber diese Umstände hatte ich genauso wie er!!!!
Wenn ich ihn frage, ob er noch manchmal an sie und die Zeit mit ihr denke, sagt er: er wüsste garnichts mehr von damals, erinnert sich nicht mehr an die Zeit und denkt nicht an sie! Irgendwie kann ich das nicht glauben! Zumindest geh ich davon aus, hätte ich sowas getan- würde ich mich doch daran erinnern! Er sagt, er schämt sich für sein damaliges Verhalten und dass er sich soetwas auch nicht zugetraut hat. ich hab natürlich auch angst, dass wenn sie sich eventuell wieder melden würde (und seit Internet absolut möglich) es wieder passieren würde! Er verneint das! Er schwört, dass das niemals wieder passieren könnte, weil er jetzt mehr als jemals zuvor sich sicher ist und ich mich darauf absolut verlassen könnte, dass er nur mich liebt und er mich will!

Ich trauere so unserer glücklichen gemeinsamen Vergangenheit hinterher! Bei uns hängen immernoch nicht wieder unsere Hochzeitsbilder! Mich macht es so traurig zu sehen, was aus unserer Liebe geworden ist! Zu oft versuche ich meinen Schmerz und meine Trauer mit Schokolade zu lindern! Natürlich ohne Erfolg, aber ich kann es auch nicht lassen...

Manchmal glaube ich an unseren Neuanfang- manchmal nicht! ich fühle mich oft als der Verlierer! Und habe auch schon daran gedacht, es ihm heimzuzahlen und ihm auch fremdzugehen! Kennt ihr das Gefühl?

An Herzblut:
ich würde mich nicht so sicher sein, dass es nur ein Kuss war! (dachte ich ja vorher auch, bis ich seine Emails las) Und so, wie es klingt: er ist über sie noch nicht hinweg- darum tut er nichts für dich und für euer Glück (wie damals bei mir)
Lass ihn zu sinnen kommen! Vorher kommst du nicht wirklich an ihn heran! ( ich konnte vor seiner echten Entscheidung nicht mit ihm vernünftig reden! Er war wie ein trotziger 3-jähriger- kein Mann!) Momentan scheint er noch garnicht so sicher zu sein, was und wen er in seinem Leben will! Die Frage, die er sich stellen sollte ist also: Warum zweifelt er an seinem bisherigem Lebensmodell? Was fehlt ihm? Denn ich glaube, auf Dauer wird er seinen Mangel auch bei keiner Anderen finden! Es ist doch nur ein Aufschieben der Probleme, wenn er zu einer Anderen rennt! Versucht gemeinsam herauszufinden, was ihm (oder euch) in der Beziehung fehlt und schaut, ob ihr eine gemeinsame Lösung für den Mangel finden könnt. Wenn er vielleicht eine Chance sieht seine Wünsche bei Euch umzusetzen, könnte das Interesse an der Anderen verschwinden....

Liebe Grüße an euch!

Eure Mariella
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hallo Mariella, hallo Gerhard,
darüber haben wir schon so oft gegrübelt aber er sagt, es würde ihm nichts fehlen und er war glücklich bis er sie getroffen hat, aber er kennt ja auch nichts anderes. Sie würde ihn einfach faszinieren mit ihrer Ausstrahlung und er wüßte, dass es mit beiden funktionieren würde. Andererseits fehlt ihm der Mut es zu probieren und fürchtet letztlich alles zu verlieren. Er scheint fast besessen von ihr und denkt auch überhaupt nicht logisch. Als ich ihn fragte, ob er denn glaube, dass sie bei seinen Arbeitszeiten von 80-90 h/Wo akzeptieren würde, dass er die Wochenenden und Teile seines Urlaubs mit den Kindern verbringen würde sagt er, darüber habe er noch gar nicht nachgedacht denn das wäre ja so abstrakt. Ja aber worüber denkt er denn dann nach wenn nicht über sein Leben mit ihr? Woran macht er seine Sehnsucht denn fest?
Nachdem er nun mal wieder gesagt hat, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie beide gibt, beschimpft sie ihn er hätte ihr Leben zerstört, sie würde nie wieder jemanden lieben können, würde ihn hassen usw.. Das macht ihn völlig fertig und er hat ein so schlechtes Gewissen ihr so wehgetan zu haben (und trauert sicher insgeheim immer noch seiner Entscheidung und den unerfüllten Träumen nach). Als ich ihn dann damit konfrontierte, dass er, sollte ich so etwas sagen, vermutlich entgegnen würde ich solle mal erst mal nachdenken bevor ich so etwas sage und das sowieso nicht so meinen würde, läßt er sie und ihre Wut so an sich ran. Völlig unüberlegt und naiv, denn das man nicht jemanden heute liebt und morgen hasst liegt ja wohl auf der Hand?!
Ich bin drauf und dran die Dame mal anzurufen und zu fragen, ob sie wirklich einen Mann haben möchte, der seine Frau und Mutter 3er Kinder 3 Wochen vor dem Entbindungstermin verläßt und sie es nicht erbärmlich findet die alleinige Schuld für ihr Leid bei anderen zu suchen. Immerhin wußte sie dass er verheiratet ist, ein Kind in Arbeit ist... Da hat sie an ihrem Unglück ja zumind. 50% selbst Schuld. Aber dann denke ich wieder, letztlich ist es seine "Schuld", dass er das so an sich ranläßt und dieser Frau so nachtrauert und ihre Wut/ Trauer so an sich ranläßt aber keinen Mut hat zu seiner Entscheidung zu stehen oder sie eben zu revidieren. Aber er will immer noch alles haben.

Eure und unsere Beziehung wird sicherlich nie mehr so wie sie war. Sie kann anders sehr schön werden aber ich denke, beide Partner haben sich in der Krise viel zu viel verändert als das man da anknüpfen könnte wo man in (scheinbar) glücklichen Zeiten aufgehört hat.
Das paradoxe an all dem ist immer noch, dass er seinen Halt in dieser Krise bei mir sucht und ohne mich in ein noch tieferes Loch fallen würde. Als ich ihm gestern eine Pause / eigene Wohnung vorgeschlagen habe um erst mal den Kopf frei zu kriegen (nicht als Trennung, sondern nur Ausweichmöglichkeit wenn ihm die Nähe hier zu viel wird) ist er völlig zusammengebrochen und sagte, dann hätte er jetzt alles verloren. Oh Mann, er will keine psychologische Unterstützung aber ich fürchte, er kommt da allein nicht wieder raus...

Viele Grüße
Herzblut
 

Tschens

Neues Mitglied
Herzblut,

trotz des bereits sehr umfangreichen Threads in Deiner Sache, möchte ich mir erlauben ihn noch um einen Beitrag zu ergänzen.

Deine Geschichte erinnert mich fatal an meine eigenen Erlebnisse in den letzten Monaten. Allerdings bin ich in der Geschichte nicht betrogene Frau oder verschmähte Geliebte, sondern das Opfer - also der Mann.

Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Vor einiger Zeit habe ich eine großartige Frau kennengelernt und mich auch verliebt. Ich hatte eine gute Zeit bis ich eine Entscheidung treffen musste. Ich habe mich dann nicht für das Mädchen entscheiden können. Wir hatten dann zwar noch Kontakt, aber nach einiger Zeit hat mir das Mädchen mitgeteilt, dass es sich in einen anderen Mann verliebt hätte und "unsere Zeit" vorbei sei. Ich war schockiert und unendlich traurig. Ich fühlte mich als Opfer des Schicksals.

Meine Frau wusste von meinen Gefühlen für das andere Mädchen. Meinen Schmerz hat sie ebenfalls mitbekommen, ohne allerdings den genauen Hintergrund zu kennen. Wir haben uns über meine Trauer (noch) nicht ausgetauscht. Da sie eine kluge Frau ist, hat sie sich die Zusammenhänge zusammengereimt. Die Zeit des Aufarbeitens ist noch nicht da, aber sie wird kommen. Und es wird hart für mich werden. Zu recht.

Vor diesem Hintergrund meine ich das Verhalten Deines Mannes ebenfalls gut einschätzen zu können. Dass Dein Mann sich als Opfer fühlt und einer verpassten Liebe hinterhertrauert, ist menschlich verständlich. Er möchte nun Trost und Mitleid, weil er so eine schwierige Entscheidung fällen musste. Dabei findet er das Mädchen so toll, bleibt aber aus Pflichtgefühlt bei seiner Familie.

Doch diese Trauer ist alleine seine Angelegenheit. Wenn er sie besprechen will, dann soll er seine Kumpels oder einen Psycho damit belästigen. Die werden ihm allerdings sagen: "Alter, was willst Du eigentlich? Du hast doch eine Riesenzeit gehabt. Und nun verhalte Dich wie ein Mann und steh zu Deiner Entscheidung!"

Den Mülleimer für diese seelischen Qualen hat er in Dir, der Person, die am meisten zu verlieren hat, gefunden. Du gibst ihm das volle Brett an Verständnis. Und sorgst und kümmerst Dich. Wahrscheinlich suchst Du die Schuld auch noch bei Dir. Dein Mann überlässt Dir seine ureigenen Probleme, anstatt der Realität ins Auge zu sehen. Dein Mann steht nicht zu seiner Entscheidung, weil es aus seiner Sicht keine Lösung des Problems gibt. Beide möglichen Alternativen bedeuten Trauer für ihn. Am Besten wäre für ihn Freundlin und Familie. Zweigleisig fahren. Aber das ist nicht mehr drin.

Niemand kann sagen, ob eure Ehe noch zu retten ist. Wenn Du ihn nicht rausschmeissen magst und er nicht gehen will, dann lass ihn alleine trauern. Da muss er durch. Wie jeder Trauernde wird auch Dein Mann diese Angelegenheit nur dann verarbeiten, wenn er loslässt. Das muss allerdings er alleine machen. Dann geht es im Übrigen auch schneller. Je schneller er wieder normal denken kann, um so einfacher werdet ihr die eigentlichen Herausforderungen eurer Beziehung angehen können.

Falls er Trost sucht, dann erinnere ihn an seiner Entscheidung. Verschaff Dir Respekt durch eine klare Ansprache. Das hilft auch ihm. Es ist nicht Deine Aufgabe ihm in dieser Situation durch Anhören seiner Liebe zu der anderen Frau zu helfen. Da bist Du eindeutig der falsche Ansprechpartner. Du kannst ihm nur den Platz an Deiner Seite anbieten. Er ist am Zug, um Vertrauen zu Dir aufzubauen. Kümmere Dich um Dich und die Familie. Quäl Dich nicht mit dem Gedanken an das Mädchen und ruf sie nicht an. Das Mädchen wusste zwar worauf sie sich einlässt, aber deine Ansprache bringt da keine schnelle Einsicht. Sie ist nicht das Problem, sondern Dein Mann.

Meine Meinung.
 
D

die_andere_Mama

Guest
@Herzblut
es wurde ja schon viel geschrieben--- aber ich muss auch was dazu loswerden.
Ich bin der Meinung, das man "nur" einen Kuss schon verzeihen kann!

Okay - aber wenn er sich für seine Familie entscheidet und dir dann noch was von verpassten Momenten erzählt .... :angryfire

Ich hätte ihn rausgeschmissen! An deiner Stelle. Nachdem er seine Wut über das vorläufige Ende seiner "Affäre" an dir ausgelassen hatte, hätte ich seine Koffer gepackt ihn in die hand gedrückt und gesagt, das er sich klar werden soll, was er da sagt!
ich bewundere dich, das du mitmachst und soviel verständis für ihn aufbringst! Aber ich trage irgenwie die Sorge, das du nur wegen deiner erneuten SS und deiner Kinder her tust. Klar ist das ein Grund. Man sollte versuchen diese probleme rational zu lösen. Aber weiß gott, er kann dir kein Vorwurf machen. Er sollte alles in der Welt dransetzten, das du ihn überhaupt verzeihen und vertrauen kannst! Warum in dreiteufelsnamen heult er sich bei dir (!!!) aus! Egal wie gut eine Ehe ist, aber das ist weißgott unter der Gürtelline.

meine Meinung.
 

Herzblut

Neues Mitglied
Hallo Ihr,
über den Punkt des Ausheulens sind wir inzwischen glücklicherweise hinweg. Er kommt mit seiner Entscheidung ganz gut klar, hat jedoch der anderen gg.über ein schlechtes Gewissen weil sie offenbar sehr leidet. Da smit dem Loslassen seinerseits ist so eine Sache. Einerseits schafft er es ganz gut und sie sehen sich nicht mehr. Ab und zu telefonieren sie miteinander und sicherlich gibt es auch SMS Kontakt. Er hat das Gefühl sie hängen gelassen zu haben und sich in die Reihe derer, die ihr wehgetan haben, eingereiht zu haben. Aber ich finde auch er ist nicht der richtige Ansprechpartner für ihren momentanen Liebeskummer. So lange er da nicht einen Strich ziehen kann, kommen die Probleme bei uns zu Hause immer wieder hoch. Sobald ich einen schlechten Tag habe und ihm sage, wie sehr mich das alles verletzt hat, kommt es zum Streit und ich kann darauf warten, dass er sie anruft. Dabei ist es noch nicht einmal die Tatsache, dass er sich verliebt hat, die ich ihm vorhalte, denn das kann ich irgendwie wirklich nachvollziehen. Das hätte mir vielleicht auch passieren können obwohl ich sicherlich zu einem früheren Zeitpunkt die Notbremse gezogen hätte. Was mich belastet sind die Lügen und der Mißbrauch meines Vertrauens. So finde ich immer wieder Dinge, die ich gar nicht wissen möchte wie Quittungen für Schmuck zum Geburtstag obwohl er ihr angeblich nichts geschenkt hat und mit meinem Einverständnis nur kurz gratulieren gefahren ist. Da toleriert man so viel und wird trotzdem noch belogen. Das kann ich nicht verstehen. Und am meisten tut nach wie vor weh, dass er sein Handeln mir gegenüber nicht bereut. Ihr wehgetan zu haben macht ihn fertig, aber mich hochschwanger so hängen gelassen zu haben - damit hat er offenbar kein Problem oder möchte jedenfalls nicht darüber sprechen. Das er insgeheim kein schlechtes Gewissen hat, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen...Er ist das Opfer und ich habe eigentlich keinen Grund zu klagen, denn es ist ja nichts ernsthaftes passiert und er wäre ja geblieben... (toller Hauptgewinn, juchu :ironie:)
Momentan bin ich an einem Punkt, an dem ich mich zwar freuen würde wenn wir es wieder hinbekommen, aber durchaus auch damit leben kann, wenn es eben nicht mehr klappt. Ich liebe ihn nach wie vor, aber er hat eine Menge an meinem Respekt verloren und ich empfinde ihn oft als Schwächling weil er nicht konsequent zu seiner Entscheidung stehen kann. Wir kommen im Alltag gut miteinander klar, vermeiden aber derzeit das Thema. Dafür ist offenbar noch nicht der Zeitpunkt gekommen, denn solange er ihr nachtrauert und nicht zu schätzen weiß was ihm geblieben ist, endet das eh nur im Streit. Irgendwann wird das sicherlich alles aufzuarbeiten sein wenn mein Vertrauen wiederkommen soll, aber momentan habe ich dafür selbst ehrlich gesagt auch keine Nerven. Ich freue mich über meine Kinder und versuche mich auf die Geburt des Babys in den kommenden Tagen zu konzentrieren. Inzwischen bin ich mir sicher, dass er nicht gehen wird und dass wenn ich es sein werde, die die Beziehung beenden wird. Und deshalb fühle ich mich wieder stärker!
An den Worten von Tschens ist vieles dran was mir bekannt vorkommt. So sagt er immer wieder, dass er es sehr bedauert, nicht beides haben zu können. Sexuellen Kontakt zu ihr möchte er gar nicht haben aber sie eben auch nicht ganz und gar aus seinem Leben gehen lassen und weiterhin Kontakt zu ihr haben. Aber das möchte sie nicht (und geht trotzdem ans Telefon wenn er anruft...-sehr konsequent) :(
Der Grund warum ich ihn getröstet habe, ist eigentlich etwas gemein. Wenn es ihm so schlecht ging weil er sie enttäuschen muss, ging es mir insgeheim gut :aetsch Und er sieht sich wirklich gern als Opfer und lebt das auch. Männer...
Lieber Tschens, wie empfindest Du denn heute deiner Frau gegenüber? Trauerst Du der entgangenen Chance noch immer nach? Oder bist Du froh, dass Du Dich für den vernünftigen Weg entschieden hast? Wie lange hat es gedauert bis Du sie so halbwegs hinter Dir lassen konntest? Ich glaubte ehrlich gesagt, dass er das alles nur deshalb so auslebt, weil er eine sehr starke Frau hinter sich weiß, die wirklich eine Menge wegstecken kann. Ich bin tatsächlich so doof, dass mir eine ernsthafte Entschuldigung und eine ehrlich gemeinte und sein aufrichtiger Liebesbeweis im Alltag reichen würden, um ihm fast alles zu vergeben und ich würde mich dabei noch nicht einmal als Opfer fühlen. Letztlich bin ich stolz, dass unsere Ehe das bisher alles ausgehalten hat, obwohl ich derzeit noch eingestehen muss, dass das bis hierher wohl allein mein Verdienst ist und seinerseits dringend noch etwas kommen muss..... !!!

Viele liebe Grüße,
Herzblut
 

Tschens

Neues Mitglied
Liebes Herzblut,

Verzeih, wenn ich nicht auf Deine Fragen eingehe. Ich befürchte, dass Du meine Gefühle zur Einschätzung der Gefühle Deines Mannes verwenden könntest. Das wäre nicht richtig. Meine Gefühle sind nicht auf Deinen Mann übertragbar. Ich hoffe, Du verstehst das.

Meine Anmerkungen sollen und sollten allein darauf abzielen, dass ich die emotionale Lage Deines Mannes verstehe. Sein Verhalten Dir gegenüber verstehe ich nicht und finde ich extrem respektlos. Auch ich habe mich respektlos gegenüber meiner Frau verhalten, da gibt es nix zu deuteln. Doch sehe ich es nicht als meine derzeitige Aufgabe an, sie noch mehr leiden zu lassen.

Die meisten anderen Personen, das wirst Du auch an den Reaktionen in diesem Thread gemerkt haben, würden anders auf Deine sehr spezielle Situation reagieren. Alle diese Personen würden versuchen ihr eigenes Leiden abzukürzen, in dem Sie der Sache ein schnelles Ende setzen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende. Letztlich ist das aber auch ein gesundes Maß an Eigenschutz zur Erhaltung der eigenen Identität.

Du dagegen scheinst mir extrem leidensfähig zu sein und hast einen anderen Weg gewählt. Die Gründe dafür kennst nur Du. Überprüfe Dich selbst, ob die Gründe wirklich ausreichend sind, um diese sehr bizarre Situation weiterhin zu ertragen. Lass bei der Abwägung die Hoffnungen an Deinen Mann weg. Sein Verhalten scheint mir nicht berechenbar und unehrlich in jede Richtung. Du hast ein riesengrosses Herz, aber denk an das jetzt und an Dich. Schau nicht auf ihn und seine Gefühle, sondern auf Dich. Er hat auch nicht auf Dich geschaut, als er die Liason mit dem anderen Mädchen angefangen hat.

Dein letzter Beitrag stimmt mich dahingehend froh, als Du nun tatsächlich das Mitleid für Deinen Mann zurückgeschraubt hast. Bei allem Verständnis für seine Situation sollte das Mitleid auf zugefügtes Leid begrenzt sein. Das Leiden deines Mannes erscheint mir nicht fremdzugefügt, sondern ein Weiden in seinem eigenem Schicksal. Gib ihm nicht die Hoffnung für dieses selbst zugefügte Leiden bei Dir Trost zu finden.

Meine Meinung.
 

Herzblut

Neues Mitglied
Lieber Tschens,

danke Dir für deine Meinung. Das letzte Wochenende verlief seit langem mal wieder ohne Streit, auch wenn es schwer ist damit umzugehen, wie sehr wir uns doch voneinander entfernt haben. Ich sehe, dass er sich Mühe gibt mehr zu Hause zu sein, sich um die Kids zu kümmern und er telefoniert / SMSst nur noch selten mit der Anderen. Dennoch hat er nach wie vor eine Mauer um sich gezogen und wirkt durch und durch deprimiert. Mich belastet diese schlechte Stimmung sehr. Ich bin sehr harmoniebedürftig und kann Streit nicht wirklich ertragen. Mein Mitleid ist aber inzwischen überwiegend in Wut umgeschlagen und ich erinnere ihn in kritischen Situationen dann lieber, dass er aus freien Stücken hier ist und ich ihn nicht zwinge zu bleiben wenn es bei uns für ihn nicht erträglich ist. Er sagt immer wieder, dass er noch Zeit bräuchte. Er hat sich von allem abgekapselt - seiner Familie, seinen Freunden, seinen Hobbies...

Tschens, meine Fragen zielten auch darauf ab nachzuvollziehen, ob jemand seine Meinung / Gefühle wirklich ändern kann?! Für mich ist das schwer nachvollziehbar, denn ich hätte vermutlich ewig das Gefühl aus Vernunft auf etwas verzichtet haben zu müssen. Warum sollten sich Gefühle ändern - insbesondere wenn man mit der Anderen ja nicht im Streit auseinandergegangen ist oder weil es doch nicht geklappt hat sondern eben nur aus Vernunft...?! Er betont immer wieder, dass sich an seinen Gefühlen mir gegenüber nichts geändert hat und er wisse, was er an mir habe, uns wesentlich mehr verbindet usw.. Aber sagen, dass er mich liebt oder mich mal spontan in den Arm nehmen, das kann er nicht?! Darüber hinaus kriege ich nicht aus meinem Kopf, dass er einer anderen, die er so wenig kennt, seine Liebe gestanden und mit ihr ernsthaft über eine gemeinsame Zukunft nachgedacht hat. Klar, über etwas nachdenken und es dann in die Realität umzusetzen sind 2 verschiedene Paar Stiefel, aber kann man die Frau, mit der man 18 Jahre zusammen ist und für die man angeblich immer noch Gefühle hat, da einfach so ausblenden?

Ich werde da wohl auf jeden Fall noch eine ganze Weile dran zu knabbern haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gefühl, dass der Andere zu 100% hinter einem steht, wiederkommen wird.

Traurige Grüße
Herzblut
 
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