Rotes Kreuz: Massiver Mangel an Blutkonserven

Ilona

Moderator
Teammitglied
Rotes Kreuz: Massiver Mangel an Blutkonserven

Berlin/München (dpa) - Wegen der Hitzewelle und Ferienzeit herrscht in Deutschland ein massiver Mangel an Blutkonserven. «Es müssen schon planbare Operationen verschoben werden, weil die benötigte Blutgruppe nicht da ist.»

Das sagte der Ärztliche Geschäftsführer des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Bayern, Franz Weinauer, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. «Wir leben von der Hand in den Mund, die Reserven reichen maximal für eineinhalb Tage.» Allerdings warnte Weinauer vor Panik: «Jeder Notfall kann versorgt werden.»

Täglich brauchen die Kliniken in Deutschland nach DRK-Angaben etwa 15 000 Blutkonserven, vor allem für Krebspatienten und Operationen. «Engpässe gibt es derzeit bei allen Blutgruppen, vor allem bei 0», sagte Weinauer. Aber auch bei den Rhesus negativen Gruppen sei es besonders problematisch. Bei der Blutgruppe 0 kommt es zusätzlich zu Schwierigkeiten, weil diese als Universalkonserve genutzt werden kann - und Kliniken davon auch Gebrauch machen. Das allerdings hält Weinauer für «ethisch nicht in Ordnung».

Er appellierte an die Krankenhäuser, nur identische Blutgruppen zu verwenden. Konserven der Blutgruppe 0 sollten auf Notfälle beschränkt werden, wenn beispielsweise die Blutgruppe eines Verletzten nicht bekannt sei, «und nicht nur aus logistischen Gründen genommen werden, weil man so sein Depot leichter in Ordnung halten kann».

Als Gründe für den Mangel an Blutkonserven nannte der Transfusionsmediziner vor allem die Hitze und die Ferienzeit. «Wer niedrigen Blutdruck hat, kommt bei der Wärme lieber nicht - was ja auch verständlich ist. Die, die es verkraften können, sollten jedoch spenden.» Auch schon während der Fußball-WM seien deutlich weniger Spender gekommen als normal. Weinauer appellierte an die Bürger, sich zum Blutspenden bereitzuerklären. Im Bundesschnitt sind laut DRK nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung regelmäßige Spender.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich muss mal auf meinen Ausweis schauen ob ich wieder darf. mit 0 neg.(universalspender) nehmen sie mein blut ja mit kusshand.
 

lailamausi

selten da...
Wenn ich die Blutgruppe hätte, würde ich auch auf jeden Fall blutspenden gehen :druecker

Ich hab das heut auch im Radio gehört und ernsthaft darüber nachgedacht, es auch mal zu versuchen. Allerdings hab ich zum einen die Allerweltsblutgruppe und zum anderen sowieso schon immer recht schnell Kreislaufprobleme. Und wenn ich Blut bzw. Wunden sehe, wird's mir schwarz vor Augen :sn7
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich denke die Blutgruppe ist egal den gerade wenn es eine allerweltsblutgruppe ist wird sie ja auch gebracuht. 0 neg. nehmen sie wenn sie nicht wissen was für eine der Patient hat wie z.B. bei notfällen. ansonsten achten sie halt darauf, dass die paatienten die passende Blutgruppe bekommen.

Aber mit kreislaufproblemen sollte man lieber nicht spenden. man kann zwar noch bis zu max. 2 St. liegen bleiben aber trotzdem raten sie dann davon ab.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Gerhard schön dass du dich darüber lustig machen kannst indem du offtopic postest.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

es steht natürlich jedem zu, sich auch über die Thematik lustig zu machen, und sie damit klein zu reden. Allerdings sollte man sich, wenn man vor hat, von seinen Rechten auf freie Meinungsäußerung und hemmungslose öffentliche Selbstdemontage durch betonten Verzicht auf Benutzung der Gehirnzellen Gebrauch zu machen, dies nach Möglichkeit schnell tun, denn es ist leider so, dass in Deutschland Blutkonserven fehlen, und dies bedeutet, dass es ganz schnell vorbei sein kann - nämlich dann, wenn man in einen der 3000 Unfälle, die täglich in Deutschland die Gabe von Blutkonserven erforderlich machen, verwickelt ist, oder aber durch eine schwere Krankheit plötzlich zum Hauptdarsteller einer Operation wird.

Dass das Rote Kreuz sagt, es sei noch was da, gibt wenig Anlass zur Beruhigung: Es reicht eine einzige Katastrophe, ein Bahnunglück zum Beispiel, oder eine Explosion, Dinge also, von denen wir hoffen, und erwarten, dass sie nicht jeden Tag passieren, und die Blutkonserven sind alle - und der allerbeste Arzt nützt nichts mehr.

Auch wenn noch Brühe da ist, bedeutet das nicht, dass alles in Ordnung ist: Man muss auf Großéreignisse vorbereitet sein, denn wenn sie passieren, dann bleibt keine Zeit mehr dazu, die Leute an die Zapfsäule zu rufen. Die Leute hören nicht einfach auf, Unfälle zu haben, oder krank zu werden, weil das Blut alle ist.

Blutgruppe 0+ Rhesus negativ gibt es übrigens nicht.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Danke Hitnak

Aufgrund meines doch etwas niedrigen blutdruckes darf ich leider nicht so oft wie andere Spenden (anstatt alle 3 nur alle 6 monate) und das nächste mal erst wieder im August.
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
ich war jahrelanger Spender, war ja auch ein toller Anreiz, 25,- € pro Spende.

Jetzt darf ich wegen dieser doofen Autoimmungeschichte nicht mehr 0(

Ich appelliere aber an alle zu spenden, ihr wärt auch dankbar, wenn genug Blut da ist, falls es Euch oder eure Kinder trifft, was,so hofft wohl jeder, nicht eintreffen wird.

Hoffen ist gut, keiner weiß, was morgen ist...
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ich hätte mich trotz meiner Angst auch schon getraut, aber bei der Anmeldung vor einigen Jahren bin ich auch abgelehnt worden. Dann eben nicht, muß ich da sagen.


Im übrigens ist dieser Engpaß an Blutkonserven doch jedes Jahr im Sommer, wenn ich das so richtig mitbekommen habe?!
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

es kommt drauf an - dieses Mal ist es dramatischer, weil auch anderswo in Europa Konserven fehlen. Es ist zu heiß: Die Leute spenden deshalb nicht und werden deshalb öfter krank.

Blut zu spenden ist übrigens weniger dramatisch als es klingt - falls es jemand noch nicht gemacht hat, und darüber nachdenkt. Ja, man kann sich danach etwas komisch finden, aber es ist nicht lebensbedrohlich.

Allerdings ist es auch ein schönes Gefühl, wenn man darüber nachdenkt, dass möglicherweise irgendwo jemand ist, der wegen einem selbst lebt.

Unser neuester Sohn zum Beispiel lebt, weil Menschen sich die Mühe gemacht haben, Blut zu spenden. Ein anderer meiner Söhne erhielt nur wegen der Blutspenden anderer die Chance einer Operation, die es ihm ermöglicht hat, schmerzfrei zu leben - es gibt sehr, sehr viele solche Menschen, die wir nie kennen lernen werden, die aber dafür dankbar sein werden. Und wir selber könnten irgendwann einmal selbst zu diesen Menschen gehören.

Nicht jeder kann Blut spenden, weil natürlich nicht die geringste Risiko eingangen werden sollte. Aber jeder kann sich anbieten.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
wulffine wie dafür gibt es doch kein geld. Also hier jedenfals nicht. Wenn man Glück hat bekommt man hinterher eine Kleinigkeit zu essen und auf jeden fall immer sehr viel zu trinken.
Davon abgesehen würde ich nicht des geldes wegen spenden.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Rechtfertigt ein klein(er)es Risiko (einfach chronische Krankheit ohne lebensbedrohlich zu sein) das große Risiko, einen Menschen durch fehlende Blutkonserven zu verlieren?
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@Ilona,

ich habe 175 mal Blut bzw. Plasma gespendet. Da ich immer mehr oder weniger in die selbe Stelle in die Arme angestochen wurde, habe ich dort Dellen/Narbe im Fleisch - ich seh aus wie ein Ex-Heroinsüchtiger (zumindest nur in den Ellenbeugen). Als es noch die Grenzkontrollen gab, musste ich immer den Ausweis dabeihaben, denn sonst gab's Ärger.
Ausserdem sind die Venen an der Einstichstelle dick vernarbt. Daher, wenn ich heute mit dem Armen arbeite, dann spüre ich die verdickten Stellen der Venen in der Beuge unangenehm. Wenn ich heute im Hochsommer einen Anflug von Gräser-Allergie bekomme, dann jucken auch die ehemaligen Blutspende-Einstichstellen als allererstes.

Ich denke, ich habe meine Schuldigkeit getan. Ausgeschieden bin ich wegen so ner ähnlichen Geschichte wie wulffine.
Ausserdem habe ich einen Rückenmarks-Spenderausweis.

Hatte mich vor Jahren ein paar mal bei Autounfällen direkt als (Universal-)Spender bei den Sanka's und der Polizei vor Ort zur verfügung gestellt - aber die nehmen das nicht an. Selbst wenn dem Verunfallten schon einige Liter fehlen.

Irgendwie stimmte angeblich mit meinem Blut irgendwann was nicht mehr und bekam einen Brief. Mit dem Brief bin ich zum Hausarzt - der lachte! Mein Hausarzt fragte mich: "trinken Sie? - weil ihre Leberwerte irgendeinen Grenzwert fast erreichen..."

Das reichte mir dann. Ich fühlte mich den Anforderungen nicht mehr gewachsen und sagte dem Hausarzt, daß er sich keine weitere Mühe mehr machen braucht. Ich bin ab dann nie wieder hin.

mfg

PS: Kannst du mich jetzt verstehen, daß ich mir gefrozzelt vorkomme?
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Also bevor jetzt eine große Panik ausbricht, und Horden von Menschen vor Horror erzittern, weil sie sich vor vernarbetem Gewebe, und irgendwas mit Allergien, und den Grenzkontrollen fürchten: Wenn man 175 mal Blut gespendet hat, kennt man seine Blutgruppe. Gerhard kennt seine Blutgruppe nicht.

Ein Mann darf sechs Mal im Jahr Blut spenden. Selbst wenn man das seit 29 Jahren, also 175 mal, wie Gerhard behauptet macht, bekommt man davon keine Gewebeschwäche und man sieht auch nicht aus wie ein Heroinsüchtiger - die Einstichverletzung verheilt genauso wie bei jeder Blutentnahme beim Arzt nach sehr kurzer Zeit - uns da mindestens acht Wochen zwischen den Spenden liegen müssen, ist es unmöglich, dass es zu den von Gerhard beschriebenen Symptomen kommt. Die im Übrigen schon lange vor dem 175. Mal dazu geführt hätten, dass man ihn an einer Blutspende teilnehmen gelassen hätte. Die Narben, die manche Heroinsüchtige aussehen lassen wie Heroinsüchtige, stammen von Entzündungen und mangelnder Hygiene.
 

Pumba

Aktives Mitglied
Original von Gerhard S.
@Ilona,

...

Hatte mich vor Jahren ein paar mal bei Autounfällen direkt als (Universal-)Spender bei den Sanka's und der Polizei vor Ort zur verfügung gestellt - aber die nehmen das nicht an. Selbst wenn dem Verunfallten schon einige Liter fehlen.
e?

ei wer macht denn sowas ? hast Du da gewartet bis die Polizei ausrückt und bist hinterher ?

mein Blut ist rot ----- nehm die mich jetzt auch :weg


Ich kann es mir nicht vorstellen das es sowas gab ( ausser in Kriegsfilmen hatte man solche Szenen auch schon gesehen oder bei Kobra 11 im TV )

bis zu welchem jahr gab es denn solche Möglichkeiten der "Direktspende" ..... würde ich wirklich mal gerne wissen

Danke für die Info
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

es gab in der Tat mal Vollblutsgaben - die wurden allerdings bereits Ende der 80er abgeschafft und durch Plasma ersetzt, weil das Infektionsrisiko einfach zu hoch war, und sie wurden auch nie direkt am Unfallort von jemandem genommen, der des Weges kommt und behauptet, er habe guten Stoff anzubieten - es hätte ja auch der Falsche sein können. Es gibt ja Menschen, die ihre Blutgruppe nicht richtig hinbekommen, und deshalb muss man das erstmal überprüfen.

Mal abgesehen davon: Blutgruppe Null war nur bis dann universal, als die Vollblutspende abgeschafft wurde. Und das ist 20 Jahre her. In Zeiten des Plasmas ist AB das am heißesten begehrte Format.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Original von Pumba
ei wer macht denn sowas ? hast Du da gewartet bis die Polizei ausrückt und bist hinterher ?

Beispiel München:
Ein Motorrad-Fahrer(1991, damals sogar in meinem Alter) hatte einem Zusammenprall mit einem PKW und wurde gegen die Leitplanken(-Pfosten) geschleudert. Ich stand im sich bildenden Stau 50m vor der Unfallstelle und musste warten.
Ich ging die 50m vor und sah, daß sie dem Schwerverletzten bereits Salzwasser verabreichten - hörte aber auch die Sanka's sprechen: Hat kaum Überlebenschance - Blutkonserven zu teuer. Andererseits ist Salzwasser nicht gut, denn dem Salzwasser fehlt die Möglichkeit, Sauerstoff zu transportieren.
So bin ich hin und bot mich an, mit Spenderausweis. Mindestens 1 Liter wollte ich geben - obwohl mir klar war, daß ich selbst dadurch eventuell vorrübergehend nicht mehr laufen können könnte. Für mich war das kein nennenswertes Risiko; im Verhältinis zu dem Verunfallten, der vielleicht Kinder hatte.
Die Polizisten hatten mich weggeschickt, nein danke. 2 Tage nach dem Unfall rief ich die Polizei an und erkundigte mich nach dem Motorrad-PKW-Unfall auf dem Mittleren Ring/Tunnel. Zuerst hätte ich ja gar keine Informationen bekommen; da ich aber sagte, daß ich derjenige gewesen sei, der sich als Blutspender vor Ort meldete, erfuhr ich dann doch: Der Motorradfahrer ist auf dem Weg ins Krankenhaus leider verstorben.

Diese 'ungewöhnliche' Spendebereitschaft rührte daher, weil das Blutspende-Institut uns allen Spendern damals Plakate zeigte, auf denen auf diese Möglichkeit hingewiesen wurde. Angefangen hatte ich 1988 mit Blutplasma - es muss wohl gerade die Phase des Umdenkens im Blutspendewesen gewesen sein.

1993 gab's den HIV-Blutspende Skandal. Minister Horst Seehofer griff mit aller gebotenen Gründlichkeit durch:
Er ordnete eine Untersuchung aller Blutspenden und Einrichtungen aller Art in dem Zusammenhang an. Vom Kanülenhersteller bis zum Labor-Personal.
"Mein" Institut, in dem ich Plasma spendete, verlor damit seine Existenz. Die Behörde fand heraus, daß aus Kosteneinspargründen bei uns mehrere Spenden gleichen Typs in einen Topf zusammengeschmissen wurden, um dann nur mit 1 Test auszukommen.
Dafür bekamen die Geschäftsführer Gefängnis-Strafe und lebenslanges Verbot, ein gleiches Unternehmen wieder aufzubauen - nach Absitzen der Strafe in der Zelle, versteht sich.

:bye:

PS: Heute kennt man 29 verschiedene Blutgruppen.
 

Pumba

Aktives Mitglied
nachtrag : Danke für die Informationen . , sieht man mal wieder was man noch so lernen kann :Lesen
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hier mal ein paar Impressionen für die Ungläubigen:
 

Anhänge

  • Ellenbeuge_li.jpg
    Ellenbeuge_li.jpg
    19,2 KB · Aufrufe: 104
  • Ellenbeuge_li_Loch.jpg
    Ellenbeuge_li_Loch.jpg
    10,6 KB · Aufrufe: 103
  • Ellenbeuge_re.jpg
    Ellenbeuge_re.jpg
    15,6 KB · Aufrufe: 100
  • Ellenbeuge_re_Loch.jpg
    Ellenbeuge_re_Loch.jpg
    8,4 KB · Aufrufe: 101

usagimoon

sadness
ich kipp um beim Blutabnehmen Oo und wenn ich nur schon an Blut denke wird mir übel. In Vollnarkose würde ich das auch machen, aber ansonsten habe ich zuviel Angst ;_;
 

lailamausi

selten da...
Irgendwie hat mich das Thema die letzten Tage immer wieder beschäftigt. Heute hab ich zufällig auf der Suche nach dem Impfpass meiner Katze auch wieder meinen Mutterpass in die Finger bekommen. Da steht ja auch die Blutgruppe drin. Und was seh ich da? A rhesus negativ - haben nur 6 %... und wird immer wieder dringend gesucht :hae? Tja, dann werd ich mich (sobald ich wieder gesund bin) wohl auch mal "überwinden" ;D Ich hoffe nur, dass es mich nicht wirklich umhaut :whatever
 

lailamausi

selten da...
Ups, hab grad gelesen, dass man nach Antibiotikum 4 Wochen lang nicht spenden gehen darf. Dann müssen die sich wohl noch ein bisschen gedulden, bis sie mein wertvolles Tröpfchen kriegen. ;-)
 
Oben