Problem -  auszug der tochter

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rumtopf

Guest
Hallo , ich brauche mal Hilfe. Unsere in wenigen Tagen 18jährige Tochter hat beschlossen,uns den Rücken zu kehren und zu ihrem Freund (25) zu ziehen,der an ihrem 1. Ausbildungsort wohnt. Sie hat dort vor einem Jahr eine Lehre begonnen,die sie jetzt abgebrochen hat (nicht wegen Dummheit,sondern fehlender Einstellung zu den einzelnen Praktikas).Sie hat behauptet ,sich um einen FSJ -Platz zu bemühen,natürlich am Wohnort von ihrem Schatz,der ,so unserer Meinung nach, froh ist, wiedermal ein manipulierbares
Mäuschen gefunden zu haben .Irgendetwas in mir sagt mir ,dass es einfach nicht mehr zu diesem Alter gehört, hinterher zu rennen und Telefonate zu führen,ob Madame denn ihre notwendigen Termine einhält oder nicht.Frage ich sie danach,werde ich meistens doch nur belogen.Alle Diskussionen enden mit Streitereien und dem Satz: Ist doch mein Leben,bin schliesslich bald 18.Ich denke ,sie fällt ganz mächtig auf die Nase.Ich hab ;angst, dass sie so tief fällt, dass auch wir schlecht helfen können.Könnt ihr uns helfen?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hallo und Herzlich Willkommen im EF

Hmm schwere situation klar sie ist fast 18 und will und soll ihr Leben auch alleine auf die reihe bekommen aber natürlich macht man sich als Eltern immer Sorgen.
Ich denke ihr solltet ihr anbieten ihr zu helfen sie aber ihre eigenen Erfahrungen machen lssen.
Klappt es ist alles prima und ihr könnt stolz sein. Klappt es nicht bietet ihr an ihr zu helfen. Ich glaube mehr könnt ihr nicht tun.
 
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rumtopf

Guest
vielen dank, deckt sich sich mit dem, was wir so denken.Hat ,denke ich ,auch nichts mit loslassen können zu tun .Wir haben noch eine grössere tochter ,ist schon aus dem Haus , hat eigene Familie.Allerdings stand sie auch schneller mit beiden Beinen fest im Leben und war längst nicht so naiv und gutgläubig wie ihre Schwester.Mir wäre einfach nur eine Ausbildung wichtig,und so wie es im Moment aussieht,weiss sie gar nicht ,wo ihr Weg hinführen soll.Dazu kommt noch,dass gute Ratschläge völlig ungehört verhallen-egal,von wem, sie werden nur mit einer handbewegung vom tisch gefegt.Schliesslich wüsste sie was sie täte.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo rumtopf,

ich würde vermutlich auch nicht so schnell klein beigeben und überlegen, wie ich meine Tochter vor einer Fehlentscheidung schützen kann. Ab einem gewissen Punkt sind einem dann allerdings doch die Hände gebunden und man muss sie machen lassen.

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, dann war ich ähnlich unterwegs wie deine Tochter: Zwar habe ich keine Ausbildung angefangen, die ich dann abgebrochen habe, aber auch ich hatte meinen eigenen Kopf. Habe eigentlich immer das gemacht, was ich mir vorgenommen habe und war unbelehrbar. Das hat mich so manche Beule gekostet (im Fachjargon nennt man das glaube ich Lehrgeld :gap). Und auf so manche Erfahrung hätte ich auch gut verzichten können, wenngleich nichts dabei war, das mich völlig aus der Bahn gehoben hat.

Wenn ich mich frage, warum ich so drauf war, dann war es sicherlich so, dass das Prinzip eine große Rolle spielte: Meine Mutter hat nie akzeptiert, dass ich mal selbstständig sein wollte, immer wusste sie alles besser und war sehr belehrend. Dieses schulmeisternde Verhalten hat dazu geführt, dass ich zu gemacht habe und für nichts mehr empfänglich war - so gut die Tipps auch gemeint gewesen sein mögen. 'Ich bin 18 und kann jetzt machen, was ich will', hätte auch von mir gewesen sein können. Auch ich hatte/habe eine Schwester, die viel konformer war zur Erwartungshaltung meiner Mutter, wenngleich sie jünger war. Zwischen den beiden gab es kaum Krach. Ich fand das unehrlich, zumal diese Haltung oft aus reiner Berechnung erfolgte. War sie folgsam, war Friede-Freude-Eierkuchen, keine Diskussionen und letztlich auch keine Sanktionen, im Gegenteil bekam sie, was sie wollte. Mir waren Strafen Wurscht, ich habe auch bewusst Nachteile in Kauf genommen, da ich das schlichtweg ehrlicher fand. Am meisten gehasst habe ich, wenn meine Schwester dann als gutes Beispiel diente. :shake

Ich denke, ein Mutter-Kind-Verhältnis ist gewachsen und kommt nicht von Ungefähr. Es gibt Umgangsformen, die sich manifestiert haben. Und ich schätze, dass es deshalb auch so ist, dass du an deine Tochter nicht mehr heran kommst. Viele Chancen hast du daher m. E. nicht mehr, auf sie einzuwirken. Du kannst nur noch einmal etwas Ungewöhnliches ausprobieren, und genau das würde ich jetzt wohl tun. Hast du schon mal darüber nachgedacht, einen Frauentag mit ihr zu machen? Etwas nur für euch zwei? Ein bisschen shoppen, nett essen gehen.. lass sie doch entscheiden, wo es hingehen soll und interessiere dich für die Lokalitäten, die deiner Tochter gefallen. Ich würde ihr schon sagen, dass du gerne noch einmal mit ihr reden möchtest und zwar ganz entspannt, ohne Belehrungen, Vergleiche mit der älteren Schwester (dieser Vergleich war für mich z. B. die Galle!!!), dass du dir wünschst, ihr einfach mal deine Ängste mitteilen zu dürfen, ganz egal, was sie dann daraus macht? Einzige Bedingung ist, dass ihr keine Eskalation zulasst.. sobald Streit naht, müsst ihr es schaffen, die Situation wieder zu entschärfen. Tja, und dann erzählst du ihr einfach von deinen Ängsten..

Bei meiner Mutter war es übrigens damals so, dass sie Ängste bis unter die Hutkrempe hatte. Allerdings hatte sie - wenn überhaupt - nur Vorschläge für mich parat, die überhaupt nicht zu mir als Kind mit meinen Fähigkeiten und Interessen passten, sondern ausschließlich zu ihren Vorstellungen. "Geh zu ner Behörde, da haste etwas Sicheres! Oder zu einer Bank, das ist solide!" Einen Rat hätte ich gebraucht für einen Job, der meine Fähigkeiten und Interessen gut miteinander kombiniert - ich war damals zu jung und unreif, um mir diese Optionen selber zu erschließen. Sowohl meine Schwester als auch ich sind letztlich übrigens in Berufen gelandet, die überhaupt nicht zu unseren Persönlichkeiten passen und uns auch keinen Spaß machen. Aber solide und sicher sind sie.. na, danke auch!

Ich hoffe, dass ich - wenn es denn mal soweit ist - an unsere Tochter besser heran komme und meine Empfehlungen von ihr angenommen oder zumindest durchgedacht werden. Schon jetzt sind wir weit freundschaftlicher miteinander verbunden, als meine Mutter dies jemals geschafft hat und wohl auch schaffen wollte. Meine Tochter ist ein absoluter Sturkopf - aber ich erreiche sie, ohne ihren Willen zu brechen. Ich hole sie einfach ab an einer Stelle, an der sie es zulässt. Ich hoffe, das hält sich so...

Viele Grüße und alles Gute :druecker
Kirsten
 
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rumtopf

Guest
Danke für deine Sicht der Dinge.Mein Bauch sagt mir-und ich konnte mich fast immer drauf verlassen-sie packt es mit vielen Blessuren.Mein Verstand sagt:sie fällt heftig auf die nase
und wird sich sehr weh tun.Es fällt mir im moment auch nicht mehr ein, ausser mir auf diesem Weg rat und hilfe zu suchen -ein bisschen hilft es schon.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich war auch so jemand, bin ich auch heute noch. Allerdings bin ich erst mit 21 ausgezogen, lag aber daran, dass ich eine schuliche Ausbildung hatte und in den ersten Jahren der Ausbildung nichts verdient hatte.
Aber ich habe alles falsch gemacht was man falsch machen konnte und das teilweise sogar mit voller Absicht.
Klar mein Vater hat auch gesagt mach das nicht, dass geht schief aber ich wollte ihn nicht glauben, den nur aus den eigenen Fehlern lernt man und nicht aus denen die schon andere gemacht haben und davon berichten.

Ich glaube so geht es allen Eltern egal ob es die Großeltern mit den Eltern waren, die Eltern mit einem selber oder aber man selber dann mit den eigenen kindern. man gibt immer Ratschläge aber oft müssen die Kinder halt einfach ihre eigenen Erfahrungen machen.
 
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rumtopf

Guest
Danke, die frage ist bloss, müssen die eigenen erfahrungen immer zu Lasten der anderen gehen? Im Moment schadet sie sich ja nicht nur selbst, sondern auch uns.unser nervenkostüm ist schon ziemlich dünn, seitdem sie angefangen hat, wilde Sau zu spielen.Als sie noch in der Ausbildung war, kamen ständig anrufe ,von wegen sie komme ständig zu spät oder gar nicht. Mag natürlich an der Entfernung liegen(300 km weg von zu Hause).Inzwischen ist es so ,dass sie die ganze familie mit ihrem verhalten durcheinanderbringt,aber es interressiert sie nicht die bohne. Wir wissen einfach nicht ,wie wir damit umgehen sollen.Sollen wir ihre Versuche wohlwollend unterstützen; Motto: mach mal ,wird schon werden, oder wie?Im Moment habe ich den dringenden wunsch,sie zu nehmen und zu schütteln (ich tu es ja nicht!) damit ihr Hirn anfängt zu arbeiten !
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Ilona
Ich glaube so geht es allen Eltern egal ob es die Großeltern mit den Eltern waren, die Eltern mit einem selber oder aber man selber dann mit den eigenen kindern. man gibt immer Ratschläge aber oft müssen die Kinder halt einfach ihre eigenen Erfahrungen machen.

Hallo Ilona,

obwohl ich diese Erfahrung mit meinen Eltern auch durchlebt habe, bin ich überzeugt, dass es auch anders gehen kann. Die Frage ist nur, ob die Grundvoraussetzungen dann andere sein müssen (z. B. Charakter des Kindes oder insgesamt ein konstruktiveres und offeneres Miteinander) oder ob man es trotz nicht so optimaler Voraussetzungen schaffen kann, den Kindern blutige Nasen zu ersparen.

Und ich denke schon, dass man es hinkriegen kann, sofern die Fronten nicht vollends verhärtet sind. Natürlich gibt es immer auch Verhältnisse, bei denen nichts mehr geht.. m. E. sind das aber die wenigsten.

Ich glaube einfach, dass die wenigstens Menschen wirklich selbstzerstörerisch unterwegs sind und vorsätzlich in Katastrophen hinein geraten. Wenn Offenheit da ist und die Bereitschaft, Ratschläge anzunehmen.. das feste Vertrauen da ist, dass die Eltern aufgrund ihrer Lebenserfahrung und ihrer Zuneigung schon wissen, was gut gehen wird und was eben nicht, dann sollte es m. E. auch möglich sein, Schaden vom Kind abzuwenden.

Ich behaupte nicht, dass das einfach ist. Im Gegenteil und insbesondere wenn das Verhältnis schwierig ist, wird es zur wahren Herausforderung. Man kann es sich als Eltern da einfach machen und sagen "Soll sie ihre Erfahrung machen, ich hab sie gewarnt!" oder eben doch mehr daran setzen, vielleicht auch einmal ungewohnte Wege zu beschreiten wie den, den ich oben mal aufgezeigt habe (ohne das Verhältnis von rumtopf zur Tochter zu kennen).

Um das Wissen reicher, wie (in meinem Fall eben sanft, empathisch und liebevoll und nicht durch Druck) und dass meine Eltern es geschafft hätten mich in ihre Richtung zu bringen, wenn sie es nur anders angepackt hätten, würde ich bei meiner Tochter diesen Weg gehen wollen und nicht bei ersten Widerständen resignieren und sie machen lassen.

Viele Grüße :bye:
Kirsten
 
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rumtopf

Guest
hallo,ich wollte mal berichten,wie es so läuft mit unserer tochter. Sie ist zum Geburtstag hier aufgeschlagen,hat sich entschuldigt für ihre Art und Weise (d.h. wie ihr auszug vonstatten gegangen ist) ,freute sich über ihre geschenke und fuhr wieder ab.Ich will jetzt mal nicht unterstellen, dass sie aus reiner Berechnung hier aufschlug, aber es kommt mir fast so vor.Seitdem ist sie nicht mehr erreichbar;weder über Mail noch über Telefon.Ich hatte bei den Verwandten ihres freundes angerufen,sie möge sich mal zu hause melden-nichts passierte.Wir wollten sie einfach daran erinnern, sich job oder Ausbildung zu suchen oder sich wengstens arbeitslos zu melden,da wir denken,das in dieser Hinsicht noch nichts passiert ist.Was meint ihr ,verhalte ich mich richtig oder soll ich einfach warten,bis sie sich allein wieder einkriegt und sich meldet? Langsam reisst selbst mir mein geduldsfaden-und dass ,wo ich immer sehr viel -vielleicht zu viel -Geduld hatte.
Ich weiss inzwischen,dass es kein Patent rezept gibt,aber ich bin für alle meinungen und tipps dankbar.Vielleicht habt ihr so was selbst erlebt?
 

Honey_1990

Mitglied
Ich war auch so ein "kleiner" Rebell...
Hab auch immer gedacht, dass ich mit dem Kopf durch die Wand muss... :wand

Wir hatten heftigenDebatten :argue , da sie nicht mehr weiter wusste, wie sie mich belehren sollte - die sich aber außer dem Raub der Nerven auch nichts brachten...

Letztendlich hat mich meine Mutter das machen lassen, was ich wollte & um ihre Nerven zu schonen (obwohl sie schon Sorgen hat/hatte) hat sie zu sich gesagt, dass es mein Leben ist & sie es sowieso nicht wirklich beeinflussen kann...

Naja, für uns war es das Beste, obwohl es mir auch lieber gewesen wäre, wenn meine Erfahrungen mir erspart blieben....
Meine Mutter hat nur stets betont, dass sie mich liebt & wenn ich was brauche - ihre Tür steht immer offen für mich... :druecker

Das war das Beste, was sie sagen konnte...


& den Satz "ich bin 18 & kann jetzt tun und lassen was ich will..." hat sie auch sehr oft von mir gehört... :whatever
 

Honey_1990

Mitglied
...& wegen deinem Verhalten... mich persönlich hat es immer genervt bzw. nervt es heute noch, wenn meine Mama glaubt, sie weiß alles besser... :whatever
& mir ständig hinterherrennt, dass ich es ja nicht vergesse... ist zwar lieb...aber es nervt trotzdem.... :zwinker:

Am Besten du lässt sie mal tun, was sie für richtig hält & sagst ihr, dass du immer für sie da bist, falls sie mal Hilfe benötigt!

Zwar, ich als Sturschädl muss sagen, dass ich heute zwar noch oft gegen die Wand renne & bei der Meinung bleibe... :whatever
...aber es tut gut zu wissen, dass die Mama einen noch liebt & sie auch noch immer für einen da ist, egal was für eine Schei*e man als (werdender) Erwachsener noch baut! ;D
 

oeko-rita

Neues Mitglied
Also bei meinem Sohn hab ich ab und zu mal eine nette SMS oder eine E-Mail geschrieben, darauf hat er dann immer geantwortert, das klappte besser als anzurufen. Auf jeden Fall den Kontakt nicht abbrechen! Nicht mit Vorwürfen und Besserwisserei daherkommen -
vielleicht irgendwann versuchen sich mit ihr zu treffen......
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Kikra ich denke in einigen Konstelationen wie du schriebst kann es möglich sein. In meinem beispiel war es so, dass ich das nästhäckchen bin und mir alles hinterhergetragen wurde. Klar man denkt das ist schön wenn man alles bekommt was man will aber irgendwann wollte ich da halt ausbrechen und mit meinem Dickkopf wollte ich dann halt mit den kopf durch die Wand.
Natürlich habe ich leergeld bezahlt.
Was ich aber sehr wichtig fand, ist das meine Eltern mir nie wirklich vorwürfe gemacht haben. Sie haben mich ausprobieren lassen und eventuelle Wunden die ich davongetragen habe verarztet, indem sie mich unterstützt haben den Scherbenhaufen den ich eventuell mal verursacht habe mit mir zusammen aufgekehrt haben und ich denke das ist viel wichtiger als wenn sie mich davor komplet abgehalten hätten.

Rumtopf ruhig bleiben und bedräng sie nicht. Also nicht jeden tag anrufen. irgendwann wird sie sich wundern warum du dich nicht mehr so oft meldest und dann wird sie sich melden.
Schone dein Nervenkostüm den im Moment kannst nichts machen ausser abwarten. :troest :maldrueck
 
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rumtopf

Guest
Hallo, vielen Dank für die lieben Worte ,ein bisschen hat es geholfen.Und schon steht ein neues Problem in der Tür(wäre ja mal schön,wenn es nicht so wäre): Gelogen hat sie ja schon immer ganz gern,natürlich,um Aufmerksamkeit zu bekommen,die sie dann auch oft bekam :Lügen wurden erst zugegeben, wenn wirklich kein Ausweg mehr zu sehen war.
und genau das ist derzeit das Problem:sie rief ganz stolz hier an,um zu erzählen,dass sie sich eine neue Lehrstelle gesucht hätte .Natürlich baten wir darum ,eine bescheinigung zu schicken ,damit wir was fürs Kindergeld-neu-beantragen haben.Pustekuchen-nichts kam.Auch die Ausbildungsstelle weiss von nichts.SUPER!Und wieder sitze ich hier und weiss nicht mehr weiter.es gibt ja wohl auch sowas wie zwanghafte Lügner. Unser Gedanke war folgender:Geldhahn zu und abwarten-aber langsam wird mir dass doch zu heiss.Was mache ich?
 

freddilysie

Urlaubsreif
Geldhahn zu wäre doch ne Möglichkeit.

Was bekommt sie denn von Euch wenn ich fragen darf. Weil eigentlich machts sie ja nichts um auf die eigenen Beine zu kommen.
 

Lilli4484

Aktives Mitglied
Und ich finde, wer meint, mit 18 ausziehen zu müssen, muss selber zusehen, wie er/sie Geld verdient.

Ich bin auch mit 18 ausgezogen vor 8 Jahren, auch gegen den Willen meiner Eltern, aber ich habe seitdem immer auf eigenen Beinen gestanden. Meinen Lebensunterhalt konnte ich mit meinem Ausbildungsgehalt und dem Kindergeld gut bezahlen.

Also, dreht mal eurer Tochter den Geldhahn zu, und wartet dann ab, wie lange es dauert, bis sie wieder zurückkommt, weil sie dann merkt, wie teuer das Leben überhaupt ist....
 

freddilysie

Urlaubsreif
Bin genau der gleichen Meinung nur das schöne Leben zu genießen und von den Eltern die Kohle kassieren finde ich echt doof.

Ich bin mit 17 ausgezogen und habe von Ausbildungsgeld und Berufsaubildungsbeihilfe gelebt. Meine Mutter hat uns geholfen indem sie die Kaution bezahlt hat für das 1 Zimmer Appartment mehr aber auch nicht.
 
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rumtopf

Guest
Tja wir hatten vereinbart,dass sie sich entweder eine betriebliche ausbildung sucht und dann das kindergeld von uns kriegt -weil die erste( hingeschmissene Ausbildung) war eine privatschule.......! Dann müsste sie hinkommen mit dem geld! Der letzte Stand war der, wenn schon keine ausbildung, dann jobben gehen und zumindestens beim Amt melden.Im Moment kellnert sie etwas ,wohnt beim freund.Ist eine konstellation,die uns überhaupt nicht passt.Hat ja keiner was dagegen,wenn sie beim freund wohnt(man passt sich halt an),aber Ausbildung wäre schon schön.Im laufenden Monat bekam sie nur das Kindergeld und das selbstverdiente.Das makabre ist ja ,wenn sie nicht bald was unternimmt,ist sie auch nicht mehr versichert!Jemand "ne Idee? Vernünftig reden ist nur phasenweise möglich!
 

Lilli4484

Aktives Mitglied
Also wenn sie keinen Job hat und GRUNDLOS auszieht mit 18, also ohne dass ein Gericht oder so sagt, dass das Wohnen bei euch unzumutbar ist, dann kriegt sie glaub ich nicht mal Geld vom Amt. Da gibt es irgendwie so ne neue Regelung seit 2 oder 3 Jahren, dass man erst ab 25 ausziehen kann und dann direkt vom Amt Geld bekommen kann.

Ach ja, du kannst auch jetzt noch Kindergeld für sie kriegen, aber nur, wenn sie beim Amt als Ausbildungssuchend (NICHT Arbeitssuchend) gemeldet ist und nachweist, dass sie sich auch um eine Stelle bemüht, d.h. sie muss Bewerbungen schreiben. Das ist dann zwar ein Hin und Her mit der Familienkasse und dem Arbeitsamt, aber das Kindergeld wird dann weitergezahlt.

Also als ich damals ausgezogen bin, waren meine Eltern strikt dagegen. Sie haben dann aber letzten Endes noch beim Umzug geholfen. Sie haben das immer so gehalten: Wenn ich Probleme habe, kann ich immer zu ihnen kommen, aber wenns um Geld geht, ist das meine eigene Sache. So hats auch am Besten geklappt, weil ich dadurch lernen MUSSTE, mit Geld umzugehen (vorher im Hotel Mama hat man nicht viel mit finanziellen Sachen zu tun). MIR hat das gutgetan, vielleicht solltest du sowas auch mal versuchen bei deiner Tochter.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
keine Ausbildung = kein Unterhalt. Das ist der Regelfall. Und Du musst sie auch nicht in Deinem Haushalt dulden.

Sie darf sich aber mindestens 1 mal bei der Berufswahl irren. Damit wärst Du wieder zum Unterhalt verpflichtet, sobald sie einigermaßen zeitnah einen zweiten Ausbldungsversuch unternimmt.

Soweit sie nach der Aufgabe der Ausbildung Harz4 benötigen würde, musst Du ihr ein Schreiben mitgeben, dass sie zu hause nicht geduldet wird - sonst bekommt sie nix, außer der Aussage sie muss "nach hause".

mfg
 
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rumtopf

Guest
Gott sei Dank liege ich scheinbar gar nicht so verkehrt mit meinen ansichten.Angst habe ich nur ,dass sie durch mittellosigkeit auf der strasse landet.
 
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rumtopf

Guest
Gott sei Dank liege ich scheinbar gar nicht so verkehrt mit meinen ansichten.Angst habe ich nur ,dass sie durch mittellosigkeit auf der strasse landet.Zur Zeit besteht erstmal wenig kontakt.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

zunächst mal zur finanziellen Situation von volljährigen Kindern, die von zu Hause ausgezogen sind: Gerhard hat Recht; grundsätzlich sind die Eltern dann zum Unterhalt verpflichtet, wenn sich das volljährige Kind in der Ausbildung (wozu auch ein Studium gehört) befindet, wobei es auch dabei einige Beschränkungen gibt: Ein Student darf zum Beispiel die Regelstudienzeit nicht wesentlich überschreiten. Und: Wird Unterhalt gezahlt, können die Eltern bestimmen, auf welche Art und Weise (bar oder in Naturalien, also beispielsweise Kost und Logis) er geleistet wird, wobei auch dabei dann ein Anspruch auf eine gewisse Barleistung besteht. NICHT bestimmen dürfen die Eltern hingegen die Wahl von Ausbildung oder Studium.

Befindet sich das erwachsene Kind nicht in einer Ausbildung, erlischt auch sein Unterhaltsanspruch: In diesem Fall hat es für seinen Unterhalt selbst zu sorgen, wobei ein Antrag auf ALG II nur dann erfolgversprechend ist, wenn das Kind bereits verheiratet ist, denn ansonsten kann es dazu verpflichtet werden, wieder bei den Eltern zu wohnen, deren Einkommen dann ebenfalls in die Berechnung mit einbezogen wird. Ausnahmen sind ausgesprochen selten; eine Erklärung, das Kind werde zu Hause nicht mehr geduldet, wird dafür nicht ausreichen.

Womit ich bei rumtompf und ihrem Problem angekommen bin: Du kannst momentan nichts machen, außer daran zu arbeiten, eine neue Beziehung zu DeinerTochter aufzubauen, die idealerweise auch von etwas mehr Verständnis für Deine Tochter geprägt sein sollte, denn nur dann gewinnst Du wieder Einfluss in ihrem Leben.

Mir sind in diesem Thread eine ganze Reihe von Dingen aufgefallen, an denen Du arbeiten könntest und solltest, denn sie sind klare Indikatoren dafür, warum die Dinge zwischen Euch so schief gelaufen ist, warum Deine Tochter um Fünf nach 18 die Flucht ergriffen hat. Du, weil Du nun mal hier bist, und Deine Tochter nicht, und Du, weil Du die ältere und weisere von Euch beiden sein solltest, und deshalb die Lage der Dinge besser verstehen können solltest, als Deine Tochter.

Da ist mir zum Beispiel gleich am Anfang Dein Satz aufgefallen, dass der Freund Deiner Tochter wohl froh sei, ein manipulierbares Mäuschen gefunden zu haben. Auf den ersten Blick wirkt das wie eine Abwertung dieses Mannes, wirkt es so, als sähest Du ihn als Macho und Frauen-Unterdrücker. Aber dann: Du wertest auch Deine Tochter ab, und zwar zum manipulierbaren Mäuschen, also zu einer Frau, die keine eigenen Entscheidungen treffen kann, und sich deshalb in großer Gefahr befindet, vor der Du sie gerne beschützen würdest.

Es ist legitim, sein Kind, auch wenn es volljährig ist, beschützen zu wollen, gerade und vor allem vor solchen Menschen, wie jenen, als den Du den Freund beschreibst. Aber leider gehören zu solchen Abhängigkeitsverhältnissen (von dem wir nicht wissen, ob es in diesem Fall wirklich existiert) stets zwei, und weil das so ist, sollte die oberste Frage sein, wie es passieren konnte, dass Deine Tochter zu diesem manipulierbaren Mäuschen werden konnte, wenn sie das wirklich ist.

Du hast 18 Jahre damit verbracht, deine Tochter zu beschützen, Du hast hinterhertelefoniert und getan und gemacht, und es ist gut möglich, dass sie sich darin nicht mehr selbst gefunden hat, und deshalb ausgezogen ist: Irgendwann möchte man nicht mehr beschützt werden, irgendwann möchte man seine eigenen Fehler machen, denn aus solchen Fehlern lernt man.

Wenn Du darauf beharrst, weiter zu beschützen, wird sich Deine Tochter weiter von Dir entfernen.

Ich vermute, dass sie momentan dabei ist, überhaupt heraus zu finden, was sie überhaupt mit ihrem Leben anfangen will - oft braucht das Zeit.

Du kannst natürlich die rechtliche Situation voll ausschöpfen, und wahrscheinlich wird sie dann auch bald damit beginnen, zu jobben - Hunger ist ein sehr mächtiges Argument dafür.

Du kannst Ihr aber auch signalisieren, dass Du für sie da bist, wenn sie Hilfe braucht, und ihr Zeit geben, sich zu entscheiden - allerdings solltest Du Dir selbst ein Limit setzen: ein halbes Jahr, ein Jahr, und dann sollte erkennbar sein, dass sie am Anfang eines Weges steht. Du kannst ihr auch helfen, in dem Du versuchst, mit ihr darüber zu reden, was ihr Spaß machen würde - allerdings ohne, dass Du ihr ein bestimmtes Ziel "aufdrückst".

Du musst auch nicht jeden Tag mit ihr in Kontakt sein - gerade in solchen Situation hilft es dem gemeinsamen Verhältnis oft extrem, einfach mal eine Zeit lang sein eigenes Ding zu machen.

Viele Grüße,


Ariel
 
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rumtopf

Guest
Hallo ,kurz vor Weihnachten noch ein Zwischenbericht für alle,die mir vor ein paar Monaten mit viel Rat zur Seite standen.Es ging um meine knapp 18jährige ,die fluchtartig das Haus verliess.Also,der aktuelle Stand ist im Moment folgender:sie meldet sich regelmässig über Mail-und nicht nur dann,wenn sie was will.Ich hab sie einmal gefragt-als sie hier war-wie die Selbständigkeit so schmeckt ,sie meinte nur ,so einfach,wie gedacht,ist es nicht,aber :"ich packe das schon."
War auch das einzige Mal bis jetzt ,dass wir darüber sprachen .Erhebliche Probleme hat sie nach wie vor mit Behördengängen ,so das sie zwar über mich krankenversichert ist,aber es leider nicht schafft, sich ausbildungssuchend zu melden,so dass ihr das Kindergeld flöten geht.Schade. Um überhaupt Geld zu haben,geht sie kellnern.Sie verdient nicht viel,aber genug um klarzukommen.Gaaaanz langsam-ihr hattet recht,manchmal braucht sowas zeit und Abstand-dämmern uns unsere Fehler.Vielleicht wars auch nur ein Grosser:wir haben ihr zuviel abgenommen und sie zu sehr eingeengt.Manchmal sollte man sie wirklich machen lassen...
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Rumtopf wenn ihr wieder Kontakt habt ist das ja prima.
Auch das sie weis wenn es ihr mal zu viel wird sie sich an euch wenden kann. mehr kann man nicht machen.
Die Hauoptsache ist, dass sie weis, dass du sie auch wenn du nicht immer ihre meinung teilst hinter ihr stehst und sie im notfall auffängst.

Ich wünsche euch, dass sie es packt und ihr euer nun besseres verhältnis noch festigen könnt.
 
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