Frage -  Wieviel Hilfe sollte ich geben?

MamaistLehrerin

Neues Mitglied
Hallo!

Als Gymnasiallehrerin für die Fächer Englisch und Französisch bin ich sehr gefordert im Beruf. Wir haben zudem eine kleine Tochter, die im Oktober 4 Jahre jung wird. Céline fordert uns auch sehr und wir versuchen jede freie Minute mit ihr zu verbringen.

Wegen einer Schwangerschaftsvertretung musste ich gleich im ersten Jahr nach der Elternzeit einen Französisch-Leistungskurs im Abtiturjahrgang übernehmen. Das war eine Leidenszeit für uns alle. Denn Vorbereitung für einen LK ist sehr zeitaufwendig. Wir haben Candide und Trois versions de la vie behandelt. Gut, dass meine Kollegin Phèdre schon durchgenommen hatte. Selbst als Lehrerin muss ich mich für einen LK sehr intensiv vorbereiten. Und Klausuren zu korrigieren war auch sehr anstrengend. Die Kleine kam oft zu kurz.

Aus der Verwandtschaft und aus dem Bekannten- und Freundeskreis werde ich auch ständig nach Unterstützung gefragt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr kann. Nachdem ich die Franz-Abiklausur korrigiert hatte, kam Nachbarsmädel mit einer Freundin an. Die beiden mussten für eine Englisch-Klassenarbeit im sechsten Schuljahr lernen. Beide schwankten zwischen 2 und 3. Dank meiner Hilfe haben beide noch die 2 erreicht. Eine Nichte von mir hat Englisch und Französisch als Lk gewählt. Auch sie fragt mich ständig um Hilfe. Ich weiß nicht, wie ich am besten ablehnen soll. Ich kann doch nicht für alle da sein. Ich selbst habe im kommenden Schuljahr keine Leistungskurse. Man hat meinem Wunsch entsprochen und verstanden, dass ich nächstes Jahr etwas mehr Zeit für meine Kleine haben möchte und mir den vorgesehenen Englisch-LK nicht gegeben.

Wie soll ich mich zukünftig verhalten, wenn die alle nach Hilfe fragen? Prinzipiell bin ich von Natur aus ein hilfsbereiter Mensch.

Mein Mann ist zudem sauer gewesen, dass er sich am Wochenende oftmals ganz allein um die Kleine kümmern musste, da ich Französisch-Klausuren korrigiert habe. Aber was soll ich machen, eine Französisch-LK-Klausur korrigiert sich nicht in 10 Minuten. Zudem arbeitet mein Mann in der Kommunalverwaltung und hat ab freitags mittags frei. Natürlich wäre ich auch lieber mit den Beiden spazieren gegangen. In den Sommerferien fahren wir ständig in Zoos und unternehmen viel. Das holen wir nun nach. Ich habe auch oft ein schlechtes Gewissen gehabt. Meint Ihr ich habe die Kleine zu viel vernachlässigt? Ich wusste nicht, dass Gymnasiallehramt als Beruf kombiniert mit Kind so stressig ist.

Liebe Grüße
MamaistLehrerin
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Vernachlässigt ist ein Kind meiner Meinung nach erst, wenn sich gar niemand um es kümmert. Wenn du nicht für deine Tochter dasein konntest, hast du doch sicher für eine andere gute Betreuung gesorgt. Ich denke, es ist nicht so wichtig, wie viel Zeit man für seine Kinder hat, sondern dass man gute Zeiten miteinander verbringt, dass man in der wenigen Zeit die man für sein Kind hat, gut gelaunt und aufmerksam ist.
 

f.j.neffe

Aktives Mitglied
Einfluss auf die entscheidenden Kräfte

Wenn Du nicht mehr kannst, dann können Deine Kräfte nicht mehr und sie brauchen STÄRKUNG. Mit AUTOSUGGESTION in der hohen Qualität von E.Coué geht das schnell, einfach und gut. Wenn Du für Deine Kräfte gut sorgst und sie ausstrahlen, dass es ihnen gut geht mit Dir, dann hat das auch eine Atmosphäre mit SOGwirkung auf fremde Kräfte zur Folge, dann wird sehr viel schon durch Deine Ausstrahlung verstanden, was Du zuvor mühevoll mit wortreichen Erklärungen nicht erreicht hast.
Wenn Du also so gut mit Deinen Talenten kommunizierst, dass sie mit Dir glücklich sind, dann wirkt es schon, wenn Du Deinem Kind im Geiste Dein Glück mit-teilst. Du kannst ihm auch Stärkung und alles zu-denken, was es für eine gute Entwicklung braucht. Als Ich-kann-Schule-Lehrer achte ich bei allem, IN WELCHEM GEISTE ich es tue. Überleg mal: Dieser Geist managt permanent unsere 100 Billionen Zellen! Wenn er das für uns tut, da wäre es doch klug, mit ihm achtungsvoll zu kommunizieren, dann tut er noch viel mehr für uns, auch wenn wir es wünschen. Dann kannst Du auch den Leuten, die Dich scheints aussaugen wollen, mit einem einfachen Gedanken alles schicken, was sie für eine gute Entwicklung brauchen - inclusive ihrer Selbständigkeit; das genügt. Bisher hast Du sie angezogen, weil ja auch DIR noch eine Menge fehlt: denke es Dir selbst zu, stärke Dich selbst!
Wenn Du Dir ein schlechtes Gewissen machst, dann strahlst Du es aus und belastest die Atmosphäre für Dich und alle. In der Ich-kann-Schule stärkt man in solchem Falle seine Talente und denkt sich nicht Schlechtes sondern GUTES zu. Das kannst Du Deinem Mann dann entgegenstrahlen und zugleich etwas Stärkung für seine strapazierten Nerven. Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe
 

Sala

Schokoholik
Setze doch bestimmte Zeiten an, in denen du hilfst. Gib allen die oft nach Hilfe fragen die Zeiten durch und sage gleich dabei; wer zuerst fragt, kriegt die "Hilfezeit". Wer zu spät kommt muß sich selbst helfen. So bist du immer noch für alle da, aber wenn die "Hilfezeit" um ist bist du wieder Lehrerin bzw Mama. Z.B.: 2mal in der Woche, Montags und Donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr ist Hilfezeit. Du kannst es auf 2mal 1 Stunde splitten oder komplett an einen vergeben. So weiß jeder wo er dran ist und keiner kann sauer sein, wenn er sich zu spät meldet hat er eben Pech gehabt. So bleibt es auch für dich überschaubar und absehbar.
 
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