Hilfe! -  Unser 6 jähriger Sohn ist extrem verhaltensauffällig....

engelzauber

Neues Mitglied
halllo an alle,
ich habe dieses forum gerade durch zufall gefunden. vielleicht kann uns auf diesem wege jemand helfen. unsere leidensgeschichte geht nun schon länger als ein jahr, wird immer schlimmer und keiner kann uns helfen!!!!
ich bin verheiratet und habe einen 6 jährigen sohn, welcher jetzt in die 2.klasse kommt. mit beginn der einschulung wurde sein verhalten immer agressiver und massiver. er hält sich an keine regeln oder vorgaben und weigert sich auch seine hausaufgaben zu machen. er randaliert zuhause, bedroht mich mit schere oder messer, schlägt zu oder tritt, spuckt und beschimpft mich mit den schlimmsten ausdrücken. in der schule hält er sich an alle regeln und ist sehr sozial und nicht auffällig.
wir haben mittlerweile allle ärzte durch und keiner kann uns helfen. er hat auch symtome von adhs und nimmt equasym 10 mg, damit es mit der konzentration in der schule klappt. es wurde uns auch angeraten eine paartherapie zu machen, damit wir einheitlich vor felix stehen. auch dies machen wir seit 9 monaten.
wir haben immer versucht alles richtig zu machen, aber jetzt sind wir am ende, da auch wir als eltern die belastung einfach nicht mehr aushalten. es wurde schon mit dem jegendamt gesprochen, mit kinderärzten ......keiner hat eine lösung, da er diese ausfälle immer nur zuhause hat. allerdings hat er jetzt auch angefangen seine freunde anzuschreien, wenn ihm etwas nicht passt!!!!
felix hatte immer zuwendung, liebe, konsequenz, regeln, hat nie fernsehen geschaut ( außer mal eine halbe stunde).
wir sind eine ganz normale und intakte familie, mit haus und garten, hund und katze. mein mann ist ein liebevoller vater, welcher sich viel zeit für ihn nimmt.
man muß sich überlegen, dass der kleine jetzt 6 jahre alt ist. wie soll das alles weiter gehen und wie soll unsere ehe das aushalten?
keiner aus unserem bekanntenkreis weiß eine lösung oder hilfestellung für uns.
felix macht einfach was er will und wann er es will. ich bin selber eine große und selbstbewußte frau, aber ich bin meinem 6 jährigen sohn nicht mehr gewachsen ( 139 cm) und ich habe angst vor ihm.

hat jemand einen rat??????

viele grüße

alice
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich würde Dir ja gerne helfen, aber Du müsstest leider vorher ein bisschen mehr erzählen. Zum Beispiel, wann die ADHS-Diagnose getroffen worden ist, und von welcher Art Arzt, wie oft er das Medikament am Tag nimmt und seit wann. Gut wäre auch, wenn Du versuchen könntest, Dich zu erinnern, wie Eure familiären Umstände waren, als Dein Sohn zum ersten Mal aggressiv geworden ist. Wie waren seine Tage im Kindergarten? Beim Start in die Schule?

Bei welchen Ärzten wart Ihr schon?

Vielleicht fällt mir ja dann was ein.

Viele Grüße,

Ariel
 

engelzauber

Neues Mitglied
hallo,
erstmal vielen dank für deine antwort.
es ist etwas schwierig diese ganze geschichte hier niederzuschreiben.
felix nimmt equasym nur bevor er in die schule geht und die lehrerin sagt, dass sie merken würde, wenn wir mal einen tag die tablette vergessen haben.
seine kindergartenzeit war,genau wie die schulzeit, unauffällig. dort hat er sich an regeln gehalten, aber zuhause hat er für sein alter entsprechend unverhältnismässig reagiert. heute ist er natürlich kräftemäßig ganz anders entwickelt. er kann und konnte nie menschen bei konflikten oder maßregelungen in die augen schauen. das hat er bis heute.
adhs-symthome wurden von einer kinderpsychatherin festgestellt, wir waren bei ergotherapheuten und kinderarzt kennt diese fälle nicht.
richtig schlimm wurde es letztes jahr im mai, als wir einen tollen urlaub alle hatten. wir warteten auf meinen mann und ich schaute felix an. er sagte zu mir: "schau mich nicht so an, denn ich kann deine fresse nicht mehr sehen. "
danach wurde sein verhalten immer schlimmer und mit beginn der einschlunung ist alles eskaliert. es wurden tests gemacht und er ist nicht hochbegabt oder überfordert. es ist alles normal.
szenenbeschreibung letzte woche vor den sommerferien: er kommt von der schule nach hause. ich bereite das essen zu. er sagt, dass er schon mal mit den haushaufgaben anfangen möchte. er macht dies eine minute, dann steht er auf dem tisch und ist wütend. "ich mache diese scheiße nicht, diese blöde lehrerin..." er läuft an mir vorbei und schlägt mich mit dem schreibheft und rennt in den keller. er schreit: "ich werfe das heft zum altpapier!" ich reagiere nicht. (es hat ihn zu diesem zeitpunkt keiner gezwungen seine aufgaben zu machen).
er nimmt sich dann alle saftflaschen im keller und schleudert sie an die wände. eine flasche fällt ihm auf den fuß. er wird noch saurer und öffnet diverse flaschen. ich rufe und gehe hin: "bitte beruhige dich, komm .......!!!!" ich bekomme eine flasche entgegen geschmettert.
ich laufe zu meiner nachbarin, sonderpädagogin, sie steht am kellerabgang. sie sagte später, dass sie soetwas noch nie gesehen hat und sie hatte angst. felix hat 30 sekunden gebraucht, als er ihre stimme hörte, von 200 auf 30 runter zu kommen.
wie der keller aussah kann sich jeder vorstellen. er weigerte sich mir zu helfen und saß auf der treppe mit dem komentar:"und mama putzt du auch schöne".
auch da hat er kein schuldbewußtsein.
das schlimme an der ganzen sache ist: nach so vielen monaten ist das band mama-kind auch angerissen.

viele liebe grüße
alice
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Sorry, und da kommen dann schon die nächsten Fragen auf: Habt Ihr die Psychiaterin auf die Aggressionen angesprochen? Falls ja: Was sagt die?
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Eine weitere Frage: Kann Dein Kind grundsätzlich niemandem in die Augen schauen, oder nur bei Konflikten?
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Und noch eine Frage: Wer hat die Dosierung des MPH bei Euch erfunden? Ist das mit der Psychiaterin so abgesprochen?
 

engelzauber

Neues Mitglied
die dosierung hat die psychaterien festgelegt. weißt du, nach außen würde er auf jeden, wie ein normales kind wirken! er ist sehr höflich und sehr freundlich. er ist sehr aufgeweckt und sehr wissbegierig und redet ohen "punkt und komma".
das nicht "in die augen schauen" hat sich nur auf die konfliktsituationen bezogen.
 

kay1973

Aktives Mitglied
Ganz ehrlich: das ist kein Problem das in einem Forum gelöst werden kann, nur mit professioneller Hilfe.

Wir können dir beistehen, aber helfen nicht wirklich. Maße ich mir jetzt mal so an

Viel Erfolg!!!
 

lailamausi

selten da...
Es ist unvorstellbar, was ihr da gerade bzw. schon seit langem durchmachen müßt. Ich würde definitiv eine stationäre Therapie für ihn anstreben. So kann euer Leben nicht weiter gehen. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr Hilfe findet und sich eure Situation (wenn auch nicht von jetzt auf gleich) wieder normalisiert und ein "normales" Familienleben führen könnt. :troest
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

Kay hat Recht: Das Maximum dessen, was hier möglich ist, ist dass wir Euch in die richtige Richtung weisen, aber das kann professionelle Hilfe nicht ersetzen. Sie ist sogar dringend erforderlich. Sehr dringend sogar.

Aber genau dieser Punkt wundert mich: Du schreibst, Ihr hättet schon alle Ärzte durch, und keiner davon habe Euch helfen können. Das ist sehr eigenartig, weil solcherlei Aggressionsprobleme, auch in dieser Massivität, gar nicht mal so selten sind, und weil zumindest die Psychiaterin auf die Suche nach den Ursachen hätte gehen und das mögliche Vorgehen empfehlen können und müssen.

Denn mögliche Ursachen gibt es viele: Es können Störungen des Sozialverhaltens sein, oder Probleme mit der Erziehung. Es können aber auch psychische und psychiatrische Krankheiten wie, zum Beispiel, aber nicht nur, Autismus oder ADHS vorliegen.

Womit ich bei einem Punkt wäre, der mich noch viel stärker wundert: Die Psychiaterin hat ADHS in den Raum gestellt, und MPH in einer niedrigen Dosierung einmal am Tag vor der Schule verordnet. Eine Lehrerin sagt, sie könne sehen, wenn mal eine Tablette vergessen wurde. Eine Nachdosierung am Nachmittag findet nicht statt. Dieses Vorgehen entspricht nicht den Behandlungsstandards für ADHS und ist sogar richtiggehend gefährlich, weil Methylphenidat, wenn es nicht regelmäßig in einer genau angepassten Dosierung genommen wird, aggressives Verhalten noch verstärken kann.

Ich habe keinerlei Möglichkeit zu beurteilen, ob Dein Sohn wirklich ADHS hat, aber ich kann sagen, dass man es entweder hat, oder es nicht hat, und dass man es, wenn man es hat, 24 Stunden am Tag hat, und nicht nur in der Schule. Ein Verhalten, wie es Dein Sohn an den Tag legt, müsste bei jedem Psychiater oder Psychologen die Alarmsirenen ertönen lassen, weil es nun mal, neben allen anderen möglichen Ursachen, die es gibt, auch Symptom des ADHS sein kann, wenn man diese Diagnose schon in den Raum stellt.

Ich an Eurer Stelle würde den Psychiater so bald wie möglich wechseln, und die Diagnose und Medikamentierung von einem anderem Psychiater überprüfen lassen.


Viele Grüße,

Ariel
 

engelzauber

Neues Mitglied
hallo,

ja das was ihr sagt, dass geht uns schon die ganze zeit durch den kopf. wir haben jetzt den psychater gewechselt und leider erst einen termin für ende september bekommen. außerdem beginnt er jetzt eine therapie bei einer kinderpsychologien. aber leider ist jeder tag ein alptraum bei uns.
die kinderpsychaterien sagte, dass sie an felix nicht herankommt und ihn nicht knacken kann.
das die tabletten nur morgens eingesetzt werde verstehen wir auch nicht. es wurde auch noch keine blutuntersuchung von ihr veranlasst, obwohl er die medikamente schon 5 monate nimmt. wir haben jetzt auch den kinderarzt gewechselt und fangen bei null an.
komisch ist für mich auch, dass felix dreimal in seinem leben ohnmächtig geworden ist. mit 11 monaten, 2 1/2 und 3 jahren. einfach so, war er für ca. 2 minuten einfach weg. es waren ganz normale situationen ohne stress und er sackte einfach so zusammen. er war danach auch im krankenhaus. es wurden wach- und schlaf- eeg, mrt und ekg gemacht. alles ohne befund.
für unsere begriffe stimmt irgendetwas in seinem gehirn nicht.
das schlimme bzw. anstrengende an ihm ist, dass er ohne punkt und komma spricht und das von morgens bis abends. manchmal denke ich, dass ich das alles nicht mehr aushalte. er hat auch keinerlei interessen mehr, außer sein eigenes ding im garten zu machen. eben alles sachen, welche er nicht darf.
er geht auch in keinen sportverein mehr, da er sich da nicht an regeln halten will. schwimmen, hockey alles hat er hingeschmiessen. früher hat er sich bücher genommen und dafür interessiert, aber heute nichts mehr.....!
ab morgen wird er zu einer stätischen hausaufgabenbetreuung gehen. er sagt, dass er dort die hausaufgaben machen wird, da er die leute dort nicht kennt und dann wären seine ausraster ihm peinlich! nur zuhause hat er keinerlei hemmungen.
ich wollte heute nachmittag mit ihm eine satz in schreifschrift schreiben. es war nicht möglich, denn er ist ausgerastet und stand schon wieder auf dem tisch.
ich bin wirklich mit den nerven am ende.

viele liebe grüße

alice
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

bitte zieht keine selbstständigen Schlüsse - Ihr könnt einfach nicht sagen, ob an seinem Gehirn etwas nicht stimmt, oder ob es körperliche Ursachen hat. Dafür braucht es einen Arzt, der seinen Job ernst nimmt, und es braucht Diagnostik.

Es gibt einfach so unglaublich viele Möglichkeiten dessen, was mit ihm nicht stimmen könnte - wenn es Ihr es gar nicht mehr aushaltet, wendet Euch bitte an einen psychiatrischen Notdienst in Eurer Nähe, denn ich befürchte, dass es allein eine Therapie bei einem Psychologen nicht tun wird, denn der muss auch erst einmal wissen, was mit ihm nicht stimmt.
 

keineahnung

Neues Mitglied
Hallöchen.

Es wäre auch Ratsam " epilepsie" in erwägung zu ziehen und entsprechend Untersuchungen anstellen zu lassen, denn 3 mal Bewusstlosigkeit könnte darauf hin deuten.
LG
 

keineahnung

Neues Mitglied
Sorry, meinte:pseudo-Epilepsie, bzw. Pseudo-epileptischer Anfall
Auch psychogener Anfall genannt.
Dies erfolgt aus Konfliktsituation heraus
Solche „Patienten“ wollen immer Stärke zeigen und reagieren oft sehr aggressiv und sie sind sehr manchen Sachen sehr schnell überfordert.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

was hier m.E. noch nicht erwähnt wurde ist die "Sozialpädagogische Familienhilfe" kurz SPFH.

Aus meiner Sicht rate ich Dir das dringend an. Diese Hilfe haben wir für unsere Tochter mit ähnlichen Problemen auch beantragt. Da hier Wartezeiten von mehreren Monaten üblich sind, sollte die rechtzeitig VOR jeder Form von Therapie (stationär oder ambulant) beim Jugendamt beantragt werden.

Anfangs hatte ich da Vorbehalte, denn mit dem Begriff Jugendamt sind oftmals negative Erfahrungen verbunden.

Bei mir war das nicht so. Nach den Herbstferien bekommen wir diese Hilfe. Sie wird nicht von den Mitarbeitern des Jugendamtes geleistet, sondern von speziell dafür ausgebildeten Institutionen. Hier gibt es dann mehrere Möglichkeiten, angefangen damit, dass man zu Hause direkt in schwierigen Situationen Unterstützung bekommt (wie die "Supernanny" nur ohne Fernsehen). Es kann auch so weit nötig sein, dass das Kind von der Schule abgeholt und betreut wird (nicht zu Verwechseln mit einer "normalen" Nachmittagsbetreuung, denn hier ist alles mit professionellen Mitarbeitern besetzt).

Dies würde ich also auf jeden Fall bdenken und rechtzeitig Schritte einleiten. Es gibt auch noch die schulische Erziehungshilfe, also genug Möglichkeiten und Netzwerke, die einen nicht alleine lassen mit solchen Problemen. Es kostet anfangs nur etwas Überwindung, sich die Hilfsbedürftigkeit einzugestehen und um Hilfe zu bitten. Ich habe diesbezüglich nichts bereut.
 
Oben