exhibitionistische Tochter

andrea1974

Neues Mitglied
Hallo,

ich mache mir große Sorgen wegen unserer Tochter, die vor kurzem 13 geworden ist und so ziemlich in der Pubertät steckt. Bisher dachte ich eigentlich immer (so war es unter anderem auch bei mir selbst), dass Mädchen und Jungs gerade in diesem Lebensabschnitt zum Teil extreme Schamgefühle entwickeln und alles daransetzen, um ihre körperliche Entwicklung vor anderen Augen zu verbergen. Insbesondere in den vergangenen Wochen scheint es da bei unserer Tochter etwas anders zu laufen: Dazu gehört etwa, dass sie zuhause nur ein Höschen trägt und sich auch nicht anziehen will, wenn Besuch kommt; lieber verkriecht sie sich da in ihr Zimmer. Als wir dieses Jahr in Urlaub waren, verstand es sich von selbst, dass anstatt eines Badeanzugs ein Bikini getragen wurde - das Ganze bei schon ziemlich entwickelter Brust natürlich ohne Oberteil. Dazu kam (das fiel nicht nur meinem Mann und mir auf) ein ziemlich provokantes Verhalten, um nur irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Das Ganze könnte nun als pubertärer Trotz gegenüber eventuellen elterlichen Ratschlägen oder Verboten verstanden werden, doch legte unsere Tochter auch schon bei zwei anderen Gelegenheiten außerhalb der Familie ein ähnliches Verhalten an den Tag. Es scheint, als ob sie es nicht nur genießt, andere Menschen mit ihrem Verhalten zu schockieren, sondern (wenn man das so sagen kann) sie bei alledem in erster Linie selbst große Lust empfindet. Was können wir tun; wer weiß Rat ?
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Meine Tochter ist genauso!

Und ich beglückwünsche sie dazu! Sie geizt nicht mit ihren Reizen und ist einfach selbstbewusst und zufrieden mit und in ihrem Körper. Das zeigt doch, dass wir in der Erziehung einiges gut gemacht haben!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Das Thema hat mich doch noch ein wenig verfolgt und dabei fiel mir eine Begebenheit aus meiner Jugend ein. Vielleicht interessiert es ja noch...

Ich dachte darüber nach, dass du, Andrea, geschrieben hattest, dass sich das Schamgefühl doch jetzt eigentlich entwickeln müsste. Ja, das wird vielleicht früher oder später kommen. Ich bin heute sehr verschämt ;D (nicht zu verwechseln mit unverschämt!), aber mit 14 war ich es nicht.

Da begleitete ich als Babysitterin eine Tante nach Ibiza. Ich kaufte mir einen Bikini und trug ihn, trotz schon entwickelter Brust, ohne Oberteil. Genau wie Andreas Tochter. Es machte mir überhaupt nichts aus. Aber ein einziger spöttischer Blick auf meinen Busen von genau der Sorte Mann, die mir gefiel, hat ausgereicht und seitdem laufe ich verhüllt durch die Gegend.

Ich wünsche diese Erfahrung keinem Mädchen. Aber wenn sie es erleben, dann wäre es doch toll, wenn sie den spöttischen Blick erwidern könnten...Ich hatte/habe dieses Selbstbewusstsein leider nicht.
 

andrea1974

Neues Mitglied
Ich habe mir auch nochmal so einiges durch den Kopf gehen lassen - besonders berührt hat mich Deine Feststellung, wir hätten in der Erziehung unserer Töchter doch einiges richtig gemacht. (In diesem Sinne - leider habe ich es zu spät bemerkt, dann ging es nicht mehr - wollte ich eigentlich den Titel meines Beitrags in Anführungsstriche setzen). Das sehe ich grundsätzlich auch so und es hat mich Deine Meldung doch einigermaßen in meiner eigenen Überzeugung bestärkt. Im Grunde ist das Verhalten unserer Tochter für uns Eltern selbst auch kein so großes Problem, wie vielleicht meine erste Meldung den Anschein erweckte.

Wenn ich von "schockieren" geschrieben habe, meinte ich damit Reaktionen von Außenstehenden: So kann es eben "passieren", dass man als Erwachsener in Begleitung eines pubertierenden, freizügig wirkenden Mädchens der Pädophilie bezichtigt wird - das erlebte etwa mein Mann, als er mit unserer Tochter im Freibad war. Von diversen einschlägigen Kommentaren und diesbezüglichen "guten Ratschlägen" schreibe ich hier mal besser nichts. Natürlich hoffe ich trotz allem, dass sie sich dieses von Dir schon genannte Selbstbewusstsein bewahren kann und sich nicht durch Druck gleich welcher Art beeinflussen lässt.
 

usagimoon

sadness
Nichts desto Trotz gibt es aber gesellschaftliche Regeln. Ein Kind welches schon recht gut entwickelt ist, sollte auch ein gesundes Schamgefühl an den Tag legen und nicht zu sehr mit den Reizen locken. Das kann in die Hose gehen. Außerdem ziemt es sich nicht, als junges Mädchen im Schwimmbad halb nackt neben Papa zu liegen, das erweckt Eindrücke.

Ein Kind welches kein Schamgefühl besitzt hat dennoch ein Problem. Der eigene Körper ist etwas besonderes und er sollte auch so behandelt werden. Ich finde, wir als Eltern sind dazu da behutsam solche Grenzen zu setzen, dem Kind klar zu machen, wieso es solche Grenzen gibt und was es für gesellschaftlichen Zwänge, Regeln und ungeschriebene Gesetze gibt.

Ein Kind mit zu viel Scham ist problematisch, aber ein Kind komplett ohne Scham auch, es bringt zumindest bei anderen Menschen "Schamgefühle" hervor. Und es geht ja nicht nur um das eigene Selbst, sondern auch um die Mitmenschen, welche man weder verletzen noch kränken möchte.

Eine gesunde Grenze sollte hier gezogen werden, zumal Exhibitionismus auch strafbar ist. Und stellt euch das doch mal umgekehrt vor, ein nackter junger Mann steht vor kleinen Kindern (13 Jahre) und die Kinder kreischen, dann bekommt der auch Ärger, ich sehe da keinen Unterschied wenn ein Mädchen in dem Alter nackt herumgeht! Gerade bei solchen sensiblen Themen sollte man Vorsicht walten lassen!

Liebe Grüße
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Andrea,

du schreibst ja das sich deine Tochter, wenn Besuch kommt, lieber in ihr Zimmer verzieht als sich anzuziehen. Das zeigt doch schon das sie eine Schamgrenze hat. Das sie sich innerhalb der Familie nur im Slip zeigt finde ich nicht besorgniserregend und würde sie lassen. Wenn sie aber nun auch noch anfangen würde sich vor euren Augen zu befriedigen dann würde ich sie schon auf ihr Zimmer schicken. Das muss ja nun nicht sein.

Im Urlaub mal oben ohne ist doch auch ok. Warum nicht. Ich hatte vor ca. 5 Jahren das Erlebnis das eine Mami im Freibad am Babybecken oben ohne lag, was solls. Die Erwachsenen (nicht die Kinder) haben einmal geschaut, dann kurz getuschelt, dann war gut.

Ich glaube schon das deine Tochter in gewisser Weise ihre Umwelt testen möchte. Jedes Mädchen möchte doch schließlich wissen wie sie auf die Männerwelt wirkt. Und ich betone Männer welt. Weil die gleichaltrigen Jungs sind dazu nicht geeignet. Das sind noch Kinder.

Vielleicht wäre ein klärendes Gespräch aber nicht schlecht. Ich würde schon klipp und klar sagen wie euer Standpunkt ist und das es, wenn sie sich im Freibad od. am Strand, oben ohne zeigt zu Reaktionen kommen kann die sie so evtl. nicht möchte und wohl auch noch nicht überschauen kann.

LG :bye: Cordu
 

sanne123

Neues Mitglied
@usagimoon

Bei allem Verständnis für gewisse Einwände von deiner Seite, aber gibt es nicht auch die alte Spruchweisheit: "Schlecht ist, wer Übles dabei denkt" ? Natürlich sind Pädophile ein leider stets gegenwärtiger Risikofaktor für unsere Kinder und so ist es selbstverständlich nötig, der von ihnen ausgehenden Gefahr entsprechend zu begegnen. Ich habe deine Einwände zunächst mal unter diesem Gesichtspunkt verstanden.

Dann kommt allerdings ein großes "Aber": Du schreibst sehr deutlich von "gesellschaftlichen Zwängen, Regeln und ungeschriebenen Gesetzen", die es wohl zu beachten gilt. Beachtet man diese nicht in der von dir (und vielleicht von so manchem anderen) vertretenen Weise, dann wird ganz offenkundig die öffentliche Moral verletzt, dann kommt man auch dazu, einem pubertierenden Mädchen Schamlosigkeit zu unterstellen !

Ich habe selbst eine knapp 14-jährige Tochter, bei der ihr Längenwachstum als das vorläufig einzige pubertäre Merkmal zu erkennen ist - es gibt also bei ihr (noch) nichts, was unter einem Oberteil verborgen werden müßte. Ich würde mir aber den Vorwurf des "Exhibitionismus" ganz entschieden verbieten - nur weil sie für sich selbst entschieden hat, beim Schwimmbadbesuch bisher noch "oben ohne" zu bleiben.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Oben ohne oder oben und unten ohne ist in Deutschland ziemlich normal geworden. In jedem Park, an jedem Baggersee tummeln sich die Nackedeis. Meistens sind es sogar die Älteren, die keine Hemmungen haben. Ich nehme an, sie möchten einfach wenigstens mal beim Baden den gesellschaftlichen Zwängen entfliehen. Davon gibt es ja noch genügend...
 

Katzenmutti

Neues Mitglied
Ich selbst war früher nicht so und es gibt auch niemanden, den ich kenne, dessen Schamgrenze in dem alter so "niedrig" war/ist. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ohne Bh oder überhaupt ohne eine richtige Körperbedeckung vor meinen Eltern rumzulaufen. Es mag sein, dass ihr ein sehr gutes Verhältnis zueinander habt und es daher zu keinem Unwohlgefühl kommt. Ich finde das vollkommen in Ordnung und ein gesundes Selbstbewusstsein ist ein klares Lob an die Eltern.

Dass das aber auf die "Öffentlichkeit" übergreift, geht wie ich finde, zu weit. Ich bin kein Verteidiger ungeschriebener Gesetzte und Konventionen, aber es ist doch wirklich nicht "normal" für eine 14-Jährige mit entwickeltem Körper vor fremden Menschen so aufzutreten. Mag sein, dass es noch zu der Phase gehört, in denen Pubertierende erforschen und Grenzen erkunden, aber als Elternteil würde ich an dem Punkt eingreifen.

Es ist am Ende euch selbst überlassen, aber das ist meine Meinung dazu.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich muss sagen, dass ich gerade erst einmal laut geschluckt habe. Wir sprechen hier von einem Mädchen im Alter von 13 Jahren, dass sich deutlich in der körperlichen Geschlechtsentwicklung befindet und so wie es beschrieben wird, gleichzeitig eine problematische geschlechtliche Identitätsentwicklung aufzuweisen scheint. Problematisch vor allem deshalb, weil das Verhalten eine ganze Reihe von sehr schwer wiegenden Folgen provozieren kann. Es ist die Aufgabe von Eltern, durch ihre Erziehung darauf hin zu wirken, dass das nicht passiert.

Ich erinnere nur an den Fall Marco W., in dem das mutmaßliche Opfer auch 13 Jahre alt war. In den deutschen Medien wurde damals ein besonderes Augenmerk auf "provokantes Verhalten" und "freizügiges" Erscheinungsbild des mutmaßlichen Opfers gerichtet. Und auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Fälle von minderjährigen männlichen Jugendlichen, die mit Mädchen gegen deren Willen Geschlechtsverkehr ausgeübt haben. Es sind in meinem kleinen Land insgesamt acht in nur einem Jahr, und die Kollegen in Deutschland haben in diesem Zeitraum mehr als 150 in ihre Bücher geschrieben - und dabei spreche ich nicht von erwachsenen Pädophilen. Selbstverständlich sind immer nur allein die Täter Schuld. Doch man muss es nicht darauf anlegen. Man darf es nicht darauf anlegen.

Es kann sein, dass das Mädchen emotional noch in den Kinderschuhen steckt. Es kann aber auch sein, und das ist auf Grund der Beschreibung wahrscheinlicher, dass sie stolz auf ihre körperliche Entwicklung ist. Aber keinesfalls ist sie dazu in der Lage, die möglichen Folgen der Signale, die sie aussendet, einzuschätzen, wenn diese Signale auf den Falschen treffen. Es ist deshalb die Aufgabe der Eltern, sie darüber aufzuklären, und es zu unterbinden, und das schlicht, um das Kind vor möglichem Schaden zu bewahren. Denn auch der Täter immer der Vergewaltiger ist, ist der Punkt ziemlich egal, wenn die Tat passiert ist - wichtiger ist, wer dann das Opfer war. Und das sollte nach Möglichkeit nicht die eigene Tochter sein.

Man kann diese Diskussion einfach nicht führen, ohne die Entwicklung der vergangenen Jahre zu berücksichtigen. Wir leben nicht mehr in den 70ern. Und wenn wir uns zum Beispiel die Odenwaldschule und einige Institutionen in meinem eigenen Machtbereich anschauen, dann muss ich auch sagen, dass ich ganz froh drum bin, dass die 70er vorbei sind.

Viele Grüße,

Ariel
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wenn das so ist, können wir unsere Mädchen ja gleich alle wegsperren. Im Bikini sind sie nicht weniger reizvoll als ohne.

Und wie kommst du, Ariel, auf die "problematische, geschlechtliche Identitätsentwicklung"? Was meinst du damit?
 

usagimoon

sadness
Ich musste außerdem gerade an bekannten Lolita Roman denken. Dem armen Mädchen ging es auch sehr schlecht. ich finde hitnaks Einwände sehr stichhaltig.

Maju genau du hast Recht. Man sollte seine Mädchen manchmal wirklich wegsperren. Vor allem nach den jüngsten Ereignissen, welche durch die Medien gehen! Oftmals steht man schon sehr große Ängste aus und man sollte echt keinen Perversling anlocken >_>Meine Tochter ist zwar erst 11, aber ich achte darauf, dass sie sich nicht freizügig anzieht, auch wenn sie noch nicht körperlich entwickelt ist, finde ich schon, dass man keine knappen Bikinis usw. kaufen soll. Ich finde auch, dass ein junges Mädchen sowas nicht anziehen soll, etwas schlichtes und ich hätte Angst mein Kind mit einem knappen Bikini schwimmen gehen zu lassen, egal ob 13 oder 16.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Mit Überängstlichkeit und Vorsicht, mit Wegsperren und Verhüllen, mit ständigem Warnen vor dem bösen Mann erzieht man aber auch "Opfer". Mädchen mit gesundem Selbstbewusstsein sind weniger gefährdet.

Wer seinen Mädchen beibringt, dass ihre Weiblichkeit Schlimmes auslösen kann, der riskiert auch nicht wenig. Es gibt doch viel zu viele Frauen, die mit Sexualität nichts anfangen können.

Aber ich sehe die Argumente von hitnak und usagimoon schon ein. Ein gesunder Mittelweg muss wohl her.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

als ich von einer problematischen Entwicklung der geschlechtlichen Identität schrieb, meinte ich damit, um das zu klarifizieren, dass das Mädchen, so wie es beschrieben wurde, dass ein solches Verhalten nicht der adoleszenten (die Phase eines Heranwachsenden vom Kind zum Erwachsenen) Entwicklungsnorm entspricht: Diese Norm, die auf so gut wie alle Kulturen anwendbar ist, und die bereits sehr lange existiert, besteht darin, dass Kinder im Laufe ihrer Einser-Jahre ihre Geschlechtsentwicklung beginnen, und damit beginnen, sich zu bedecken. Das ist ein Prozess, der unabwendbar ist, und durch familiäre und gesellschaftliche Beeinflussung mehr oder weniger ausgeprägt sein kann - in manchen Familien zeigt sich niemand unter keinen Umständen nackt. In anderen Familien ist das völlig normal. Allerdings ist dies dann, in der Norm, stets auf die nächsten Verwandten, also jene, zu denen man ein absolutes Urvertrauen hat, beschränkt. Das Bedürfnis, sich ohne Ermunterung oder Zwang unbedeckt in der Öffentlichkeit, wozu selbst Onkel und Tanten und die eigenen Großeltern zählen, zu zeigen, ist hingegen ab einem bestimmten Alter, an dem das Kind langsam zum Jugendlichen wird, nicht vorhanden und endet spätestens, wie bei Dir, Maju, beim ersten Blick eines Fremden - oder auch nur einer Bemerkung.

Das ist dann der Übertritt vom emotionalen Kind hin zum Jugendlichen. Es kann passieren, dass die körperliche Entwicklung die emotionalen Fortschritte kurzzeitig überholt: Die Kindheitserfahrungen sind noch frisch, und die Anzeichen des Erwachsenwerdens auch. In einer normalen Entwicklung allerdings bildet sich die Identität dennoch im Hintergrund, und wird dann abrupt durch einen Blick oder eine Bemerkung hervor geholt.

"Zeigfreudigkeit" hingegen bildet sich erst später aus, und das vor allem bei Menschen, die sich ihrer Geschlechtsmerkmale sehr sicher sind. Jugendliche hingegen finden an FKK von sich aus kein Gefallen.

Und damit bin ich bei den Störungsmustern: Es gibt Erlernte und Emotionale. Beide Gruppen gehören zu den psychischen Störungen. Erlernte Störungen der sexuellen Identität bei Jugendlichen sind die wohl Bekanntesten - sie finden regelmäßig in den Medien statt, wenn Jugendliche mit Jugendlichen Sex haben, als gehe man mal eben ins Kino. Dieses ist trotz der Publizität ein sehr komplexes Phänomen, dessen Ursachen bis heute nicht komplett erforscht sind. Eines weiß man aber mit Sicherheit: Es liegt ihm eine falsche Erziehung und ein Mangel an elterlicher Ansprache und elterlichem Bezug zu Grunde - die betroffenen Jugendlichen haben sehr früh Sex, aber nie Emotion kennen gelernt, aber sie wissen meist nicht, was Sex, und vor allem die jeweiligen Praktiken, für ihre Gefühle bedeuten.

Ein weiteres Störungsmuster wird von Erziehungsberechtigten herauf beschworen, in dem der oder die Heranwachsende dazu gezwungen wird, sich in einer unbeteiligten Öffentlichkeit unbedeckt zu zeigen. Dies kommt in der Realität ausgesprochen selten vor, weil zum einen ein solcher Zwang auf den Widerstand des an und für sich normal entwickelten Jugendlichen treffen würde, und weil die öffentliche Aufmerksamkeit zu groß ist, um ein solches Ansinnen überhaupt umzusetzen.

Bei emotionalen Störungen hingegen hat die Entwicklung der Identität nicht vollständig statt gefunden: Der oder die Jugendliche ist nach wie vor ein Kind, im Körper eines oder einer Heranwachsenden. Dies ist die weitaus häufigste Form der sexuellen Entwicklungsstörung. Aber: Es ist kein einziger Fall bekannt, in dem dies ohne gleichzeitige geistige Behinderung aufgetreten wäre.

Behandelt werden müssen diese Störungen, weil sie die Betroffenen sonst offen für sexuelle Ausbeutung und psychische Erkrankungen machen.

Und damit komme ich zur Reaktion von Erwachsenen auf ein solches Verhalten ihres Kindes, denn das erscheint mir in diesem Thread wichtig.

Erwachsene sind sehr viel stärker als Kinder durch gesellschaftliche und / oder gesellschaftliche Normen geprägt. Sie haben ihre eigenen Prägungen aus ihrem Elternhaus mitgebracht, haben politische und religiöse Überzeugungen entwickelt, haben Kinderschänder fürchten gelernt, und machen sich Sorgen vor dem, was die Leute sagen. Gesellschaftliche Konditionen sind Erwachsenen sehr viel wichtiger als Kindern und Jugendlichen.

In der Regel würde man sich als Eltern, wenn sich die 13jährige Tochter partout weigert, sich etwas über zu ziehen, wenn Besuch kommt, Gedanken darum machen, warum das so ist, und was man dagegen zu tun ist.

Und in der Tat schreibt Andrea in ihrem Eingangsposting, sie mache sich große Sorgen um ihre Tochter, und bitte um Rat. Nur 36 Stunden später, nachdem positive Rückmeldungen gekommen sind, schreibt sie dann, die Sorge sei gar nicht so groß, und sie sei nun in ihrer eigenen Überzeugung bestärkt, und hoffe, dass ihre Tochter sich nicht durch irgendwelchen Druck beeinflussen werde. Die beiden Postings widersprechen sich massiv.

Viele Grüße,

Ariel
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Vielen Dank, Ariel, dass du dir die Zeit genommen hast für diese, wie immer sehr gründliche, Erklärung!

Leider wirft sie bei mir gleich weitere Fragen auf.

Warst du diesen Sommer am Strand oder im Freibad? Dann konntest du sicherlich feststellen, dass kein Teenager noch im Badeanzug schwimmen geht. Oben ohne lehnt meine Tochter zwar ab, aber sie MUSSTE einfach auch einen knappen Bikini haben.

Auch erzählte letztens ein Lehrer, er wisse manchmal gar nicht, wo er hinschauen solle. Überall reizen die Mädchen mit weitausgeschnittenen, engen Oberteilen, die mehr zeigen als verhüllen.

Ist das nicht einfach eine Modeerscheinung? Man kann doch jetzt nicht allen Mädchen eine falsche Entwicklung unterstellen, oder?
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich muss mich momentan kurz fassen und möchte allerdings schnell klar stellen, dass ich mich ausdrücklich nur auf das Nichtbedecken von Geschlechtsmerkmalen in der Öffentlichkeit bezogen habe - das ist ein Unterschied zur Wahl der Kleidung durch Teenager, wozu auch Bikinis und betont körperbetonende Kleidung gehören. Kleidung dient in diesem Fall der Unterstreichung der Sexualität, und der Vertuschung sexueller Unsicherheit, aber nicht ihrer Zurschaustellung, wie es bei der Nacktheit in der Öffentlichkeit der Fall ist.

Ich erkläre das gerne später ausführlicher, wenn es jemanden interessiert,
 

BettiMen

Neues Mitglied
Ich kenne das Verhalten auch. Habe zwei Töchter, eine ist mit der Pubertät durch, die andere mittendrin (13).
Zugegeben, manchmal schlucke ich auch bei einigen Klamotten, die mehr aus Nichts bestehen als aus Klamotte ...

Meine Erfahrung: wenn etwas wirklich zu gewagt ist, kommt von Freundinenn und Mitschülern prompt die entsprechende Reaktion, die dafür sorgt, dass das entsprechende Outfit ganz tief hinten im Schrank landet.
Das wirkt wesentlich besser, als wenn ich herummeckere und wir Stress deswegen bekommen. Der fällt ja eh in dem Alter ständig wegen jeder Kleinigkeit an. :argue

Sie entdecken Neuland und probieren ihre Wirkung auf andere aus. Das ist völlig in Ordnung. Auch wenn sie dann manchmal übers Ziel hinausschießen.
Kritik die von anderen kommt ist wesentlicher wirksamer als die von den Eltern, und man kann sich doch noch darauf verlassen, dass die Kids sich gegenseitig erziehen.

Da halt ich lieber mal aus, dass sie sich im Outfit vergreift und am nächsten Tag sagt: "Hättste mir auch sagen können, dass das unpassend war ..." Dann bin ich immer ganz erstaunt und lasse mir von ihr erklären, weshalb es denn unpassend war ... :ablachen
 

MichiShimizu

Neues Mitglied
Also ich bin ja der Meinung,dass Mädchen mit 13 noch überhaupt keine Wirkung auf irgendjemanden haben sollten o_O
Vielleicht bin ich da etwas altmodisch,aber mit 13 sollte man sich noch keine Gedanken darüber machen.Kindsein ist doch eigentlich viel zu kurz und das Erwachsenensein zu lang ^^" Kinder,auch Teenager,sollten ihre Freiheiten noch ein bisschen ausleben,und nicht an Sachen wie Jungs oder Sexualität denken (auch wenn sies vllt nicht bewusst tun).
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Also ich bin ja der Meinung,dass Mädchen mit 13 noch überhaupt keine Wirkung auf irgendjemanden haben sollten
Was - wenn aber die 13-Jährige beim Anblick von Jungs eine Wirkung auf sich verspürt?
:ausheck :rofl

Also ich denke, wir hier in Zentraleuropa halten unsere Kinder auf künstliche Weise für Kinder, obwohl unsere Kinder bereits mit 13 erwachsen sein könnten.
Ich war mal in einem Dritte-Welt-Land, dort hat jede 14-Jährige mindestens ihr 1. Kind. Aber dort sind die vielleicht 15-jährigen Väter auch anders als bei uns die Jungs. Während unsere Jungs noch spielen und Quatsch anstellen - dort im Dritte-Welt-Land arbeiten die Jungs-Väter hart und jeden Tag lange, um ihre Familie zu ernähren.
 
nur die letzten zwei posts gelesen und spontan schliesse ich mich hitnak an ... :uebel :uebel :uebel :uebel
mit 13 ..... künstlich als kind gehalten ... hmhm das ist ohne worte
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ja ja tut mir leid, dass das schockt. Aber ich hab's nun mal so erlebt!


0001.gif
0013.gif
0014.gif
0057.gif
0097.gif
 

MichiShimizu

Neues Mitglied
Original von Gerhard S.
Also ich bin ja der Meinung,dass Mädchen mit 13 noch überhaupt keine Wirkung auf irgendjemanden haben sollten
Was - wenn aber die 13-Jährige beim Anblick von Jungs eine Wirkung auf sich verspürt?
:ausheck :rofl

Also ich denke, wir hier in Zentraleuropa halten unsere Kinder auf künstliche Weise für Kinder, obwohl unsere Kinder bereits mit 13 erwachsen sein könnten.
Ich war mal in einem Dritte-Welt-Land, dort hat jede 14-Jährige mindestens ihr 1. Kind. Aber dort sind die vielleicht 15-jährigen Väter auch anders als bei uns die Jungs. Während unsere Jungs noch spielen und Quatsch anstellen - dort im Dritte-Welt-Land arbeiten die Jungs-Väter hart und jeden Tag lange, um ihre Familie zu ernähren.


Aha,dann sieh dir mal die jüngeren Mütter in Deutschland an.Wie viele davon sind tatsächlich erwachsen genug,um sich um ein Kind zu kümmern?
Sex haben können bzw Kinder bekommen können =/= erwachsen sein

13 Jährige sind nunmal kindlich,egal ob man sie auf "künstliche Weise für Kinder hält" oder nicht
 

usagimoon

sadness
Ja und ich glaube auch das die 13-jährigen in 3.Welt-Ländern einfach es nur nicht besser wissen, bzw,. deren Eltern kaum über Verhütung und Aufklärung denken und denen außerdem das Geld fehlt >_>

Ich selber bin ja der Meinung, dass man Kinder solange wie möglich das Kind-sein ermöglichen sollte, denn man lebt nur einmal und wie oft habe ich mir gewünscht nochmal klein zu sein, da war alles einfach viel schöner ..

Also die Mädels mit 13,14 die ich hier im Ort kenne sind auch noch nicht so weit und interessieren sich vielleicht ansatzweise für Jungs. Das Mädel gegenüber ist 14 und denkt lieber an die Schule und ans Lernen (man glaubt es kaum) statt an Jungs.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
2 verschiedene Welten, die man nicht miteinander vergleichen kann. Deutsche 13-Jährige würden in der anderen Welt nicht leben können - und umgekehrt.
In "unserer" Welt kenne ich mich selbstverständlich am besten aus, weil ich hier aufgewachsen bin. Und Kinder bekommen können =/= erwachsen sein - sehe ich ja auch genauso wie du.
Es sind ja auch nicht wir Eltern persönlich, wir unsere Kinder für Kinder bis zum 18. Lebensjahr halten - sondern unsere Kultur.
Ich habe das Beispiel mit dem dritte-Welt-Land nur gebracht, um zu zeigen, zu was 13-Jährige (unter anderen Bedingungen!) fähig sind oder sein könnten.
Wie relativ gut es unserer Jugend bei uns geht, weiss die gar nicht. Müssen sie auch nicht wissen, wenn sie mit 15 noch gar nicht voll arbeiten dürfen.

"...erwachsen genug,um sich um ein Kind zu kümmern?" - Thema "wenn Kinder Kinder bekommen". Nee, sind die unseren nicht. Werden meistens Fälle für die Eltern oder Grosseltern oder die Lebenshilfe. :traene
 
Oben