Umzug = Schulwechsel?!?!?

Ilona

Moderator
Teammitglied
Mein Mann und ich setzen uns gerade mit dem Thema auseinander.
Durch den starken Schimmelbefall in unserer Wohnung ändern sich unsere Pläne und wir wollen so schnell es geht umziehen, bisher haben wir es immer vor uns hergeschoben. Nun haben wir schon einige schöne Wohnungen gesehen nur sind die alle in einem anderen Schuleinzugsgebiet.

Ich bin bei einem Umzug in ein anderes Schuleinzugsgebiet für einen Schulwechsel nach den Sommerferien.
Meine Meinung habe ich damit begründet, dass er durch den Umzug den jetzigen Freundeskreis schwerer halten kann, weil die Entfernung aus kindlicher Sicht einfach zu groß ist und er dadurch schwer mit den neuen Kindern die in der Umgebung wohnen in besseren Kontakt treten wird, weil ja der Kontakt in der Schule fehlt.
Desweiteren hole ich ihn meistens ab und müsste dann wesentlich mehr Zeit für den Heimweg einplanen sowie für Alex und mich eine Monatskarte kaufen, da der Weg zu Fuß einfach zu weit ist und auch wenn wir laufen würden er dann vom Abend kaum noch etwas hätte.

Mein Mann ist der Meinung, weil Alex sowieso schwer Kontakte knüpft, es besser währe in in der jetzigen Schule zu lassen, damit er nicht durch seine Kontaktschwierigkeiten keine Freunde mehr hat. Desweiteren ist Alex momentan auf einer gebundenen Ganztagsschule, was bedeutet er hat generell bis 16 Uhr Schule.
Die anderen Schulen die in den gewünschten Gebieten in die wir ziehen wollen liegen sind nur Halbtagsgrundschulen also nur bis 13:30 haben aber alle einen Hort den wir dann aber auch extra zahlen müssten.

Er kann meine Gründe verstehen und ich auch seine dennoch kommen wir auf keinen gemeinsammen Nenner.
Daher möchte ich hier mal nachfragen was spricht noch für oder gegen die beiden Möglichkeiten. Halt Dinge die wir jetzt noch gar nicht absehen können.
Vielleicht gibt es ja hier jemanden der so etwas schon durchgemacht hat und uns noch ratschläge geben kann oder aus eigener Erfahrung sprechen kann.
 

Leonie

Namhaftes Mitglied
Hallo!
Wir hatten einen ähnlichen Fall. Damals gingen meine noch in die Grundschule (2. u. 4. Klasse) und der Umzug war im Januar.
Auch ich wollte sie nicht die Schule mitten im Schuljahr wechseln lassen, weil, zumindest bei der Großen, sowieso ein Schulwechsel auf die höhere Schule nach der 4. Klasse und die damit verbundenen Abschlußfahrten der Grundschule bevorstanden.

Daher habe ich einen Gastschulantrag gestellt und die Kinder das letzte halbe Jahr zur Schule gefahren und abgeholt. Wenn du das sowieso machst, wäre das doch eine Möglichkeit. An die längeren Zeiten gewöhnt man sich schnell. Ich hatte damals eine Wohnung neben der Schule aufgegeben und musste erst nach dem Umzug immer fahren. Es war nicht so schlimm, wie ich mir vorher vorgestellt hatte.

Nach den Sommerferien hatte dann auch meine Kleine in die Schule am Ort gewechselt und schnell Anschluß gefunden.

Wenn dein Kleiner da Schwierigkeiten hat, könnte er denn nicht mal nachmittags seine "alten" Freunde besuchen? Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass er in der neuen Schule Freunde findet, da überall andere Kinder sind.

Aber die Gesundheit würde mir vorgehen. In einer schimmeligen Wohnung kann man nur krank werden... Da würde ich lieber einen Schulweg in Kauf nehmen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Na ja Alex ist in der Seph Phase bedeutet er ist im 2. Schuljahr in der Anfangsphase. nun ist er nicht der hellste bzw. noch zu sehr Kind, so dass er die möglichen 3 jahre für die Anfangsphase mit ziemlicher Sicherheit brauchen wird.
Bedeutet er würde dann noch ein jahr die Seph mitmachen und erst im 4 Schulbesuchsjahr in die reguläre 3. klasse wechseln.
Von daher hätte er in der neuen Schule noch ein jahr um sich einzufinden den in der Seph gibt es keine noten die ihn gegebenenfals später den Weg verbauen.
Das problem ist ja das er jetzt bis 16 uhr Schule hat und durch die gebundene ganztagsschule kann ich ihn auch gar nicht früher abholen.. Momentan brauchen wir 10 - 15 Min. bis nach hause. Ziehen wir um kann sich der Weg auf 45 min. hinziehen. bedeutet bis wir wirklich zu hause sind ist es 17 uhr. Um 18 uhr gibt es abendessen. Er hätte dann also zu hause nur noch eine St. zum spielen.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Ilona,

mit Jill hatten wir den Fall zwar nicht, aber ich selber bin damals mit meinen Eltern umgezogen und mitten im Schuljahr in der neuen (3.) Klasse gelandet. Ich habe es nicht so toll gefunden, aber ich glaube, auch wenn es zum Schuljahresbeginn gewesen wäre, hätte ich das nicht anders empfunden. Ich erinnere mich noch wie heute an meinen ersten Tag in der neuen Klasse: Ein hellblonder Jungen mit Pottschnitt à la Mireille Matthieu, Arne B., drehte sich die ganze Zeit nach mir um und glotzte mich unentwegt an als wäre ich das achte Weltwunder oder hätte nen Bart mit Tomaten dran. :whatever Das Problem ist eben, dass sich schon Freundschaften gebildet haben und man erst einmal seinen Platz in diesem neuen "Team" finden muss.

Letztlich habe ich aber auch das überlebt und nach ein paar Tagen Eingewöhnung war alles nur noch halb so schlimm. M. E. machen sich die Eltern da eh immer mehr Gedanken als nötig. Kinder maulen und zetern zwar gerne, aber dann passen sie sich doch schnell an die neue Situation an.

Was hältst du denn von der Idee, mit der zukünftigen Lehrerin mal zu sprechen und mit ihr einen 'Paten' für Alex zu finden. Ich kenne eine Schule, die handhabt das so mit ihren Schulanfängern in der Eingewöhnungszeit und finde diese Idee total charmant: Ein anderes (älteres) Kind wird als Betreuer und Beschützer und Platzbereiter für den Neuling abgestellt. So könnte man es in eurem Fall mit einem Klassenkameraden handhaben - die Lehrerin kann sicherlich abschätzen, wer dafür in Frage kommt. Ich wüsste nicht, warum du hier nicht die Unterstützung durch die Schule in Anspruch nehmen solltest, um euch das Eingewöhnen leichter zu machen.

Kinder sind meist ganz stolz, wenn sie eine solche Aufgabe übernehmen können, ihnen also Verantwortung übertragen wird. Sag einem Sechsjährigen mal, er soll auf ein Baby aufpassen - einen besseren Beschützer wirst du kaum finden. Ich würde also das Gespräch mit der Lehrerin suchen, ihr auch von Alex Kontaktscheu berichten (gar nicht betonen, dass er generell Schwierigkeiten hat, Freundschaften zu schließen, sonst stigmatisierst du ihn womöglich schon unnötig im Vorfeld) und dann ein bisschen von ihm erzählen wie er so ist. Sicherlich gibt es ein Kind, das gut zu ihm passen würde - entweder ähnlich ist oder ihn ergänzt. Gut sind sicherlich respektable Persönlichkeiten aus dem Klassenverbund, deren Worte in der Klasse Gewicht haben. So erstickst du Stänkereien bereits im Keim. Gemeinsamkeit macht stark - das wäre sicherlich auch bei deinem Filius so. Er hat dann direkt einen neuen Freund, muss sich seinen Platz nicht selber gegen Widerstände oder Stänkerer erkämpfen - m. E. minimierst du auf diese Weise mögliche Reibungspunkte. Auch für die Lehrerin hat das Ganze Vorteile - sie muss sich ja ansonsten selber kümmern, dass die Integration klappt.

Dann sagst du, Alex habe nur noch 1 Stunden zum Spielen. Warum misst du dem Spiel zu Hause so eine enorme Bedeutung bei? Er spielt doch in der Schule auch schon - welches Spiel ist denn 'besser' und warum? Unterricht ist ja nur bis zum Mittagessen bzw. anschließender Hausaufgabenbetreuung. Danach ist ab und zu Programm, oft aber auch freies Spiel eben mit Freunden und Kindern aus der Schule. Wenn dein Sohn dann nur noch 1 Stunde zu Hause hat, finde ich das nicht tragisch - zudem gibt es ja dafür auch noch die Wochenenden. Außerdem gilt das ja eh nur, wenn ihr weiter in die alte Schule gehen würdet und du ihn abholen müsstest, oder?

Einen richtigen Grund, mit dem Schulwechsel bis nach den Sommerferien zu warten, kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen. Schimmel in der Wohnung würde mir Flügel verleihen, denn das ist eine unumstößliche Gesundheitsgefährdung. Also besser gestern umziehen als heute und zwar gleich der Einfachheit halber mit dem ganzen Leben. ;D

Alex muss sich in jedem Fall umgewöhnen; und wenn du noch die Schulferien abwartest, könnte das für ihn auch weitere 6 Wochen Ungewissheit bedeuten, was ihn in der neuen Schule wohl erwartet. Für mich ist das, wie wenn ich zum Baden in die Ostsee gehe.. lieber einmal schnell untertauchen und an die Temperatur gewöhnen als mir 25 kalte Wellen an den Bauch klatschen zu lassen und jedesmal die Luft anzuhalten. :gap

Ich würde also nicht abwarten und den Schulwechsel gleich mit dem Umzug vornehmen. M. E. ist der Stress, den solch eine Zwischenlösung mit sich bringen würde nicht zu unterschätzen.

Liebe Grüße
Kirstin
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
kikra danke für deinen Erfahrungsbericht und auch für deine Ratschläge diesbezüglich.
Ich werde sie auf jeden fall in die Überlegungen mit einbeziehen und auch gleich noch mal mit meinem Mann darüber sprechen.
 
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