Hallo,
danke für die Auskunft. Du scheinst dich damit auszukennen.... Zu dieser ganzen Geschichte merke ich an, dass hinter uns schon unzählige Gespräche liegen, viele schlaflose Nächte und vor allem tränenreiche Tage. Unsere Tochter ist schon immer anstrengend gewesen, Bsp.: Zuerst kam im Kiga der Verdacht auf, sie hätte ADS. Nach einigen Untersuchungen war der Verdacht nicht bestätigt, wir sind dann lange mit ihr zur Ergotherapie gefahren. Ergänzend dazu bekam sie Reitunterricht, das sollte ihr Körpergefühl stärken. (Sie reitet noch heute.)Wir sind einige Male in die Schule geladen worden, weil sie beim Rauchen erwischt wurde, einmal weil sie einen Ladendiebstahl (auf dem Nachhauseweg) beging, ein anderes Mal schwänzte sie die Schule. Mit fünfzehn verabredete sie sich ohne unser Wissen mit einem 20jährigen, den sie im Internet kennengelernt hat. Ein halbes Jahr später hatte sie einen ersten festen Freund, wieder 20 jährig. Nach langem Hin und Her haben wir erlaubt, dass er hier übernachtet. Seit einem Jahr habe ich das Gefühl, sie hätte den größten Teil der Pubertät überstanden, nachdem sie letztendlich begriffen hatte, das ihr Verhalten in der Schule und hier zuhause immer für Zoff und Stress gesorgt hat, wir sie aber nie haben fallen lassen. Das weiß sie auch. Sie hat in der Schule lerntechnisch nie Probleme gehabt, konnte immer ohne Hilfe super Zensuren schreiben. Ich machte ihr den Vorschlag, zur Familienberatung zu gehen, damit wir wieder eine Basis haben, miteinander auszukommen, das lehnt sie aber ab. Ich weiß nicht mehr, was in ihr so vorgeht und ob ihr etwas fehlt und- sie kann es selber gar nicht definieren! Frag ich sie danach, sagt sie, sie will hier nur weg, ihr eigenes Leben leben und vor allem ihre Ruhe haben!!! Da wären wir schon zwei, antwortete ich, weil ich auch keine Lust auf ständige Konfrontation habe. Auf der anderen Seite- was meint sie mit Ruhe? Wir quatschen sie nicht voll, wenn wir merken, sie hat keine Lust dazu. Mal abgesehen davon dreht sich die Welt nicht bloß um sie, sie hat noch eine Schwester und berufstätig sind mein Mann und ich schließlich auch noch.
Wenn also eine Entfremdung vorliegen müsste, damit das Sorgerecht von uns auf das Jugendamt übertragen würde, wer beurteilt so etwas? Ich hab ehrlich gesagt, Angst vor dem, was da kommen könnte. Das würde die sowieso schon schwierige Beziehung noch mehr belasten. Und finanziell wäre das ohne Frage eine mittlere Katastrophe für uns, wir gehen ja nicht umsonst beide arbeiten.