Was tun gegen die Angst?

Meine Tochter ist acht und hat alles immer toll gemacht. Sie ist super in der Schule und ein tolles Kind. Nun hatte sie zwei Erlebnisse, die sie sehr beschäftigen.

1. Hat ihr ihre beste Freundin erzählt, es würde im Dorf ein Kindermörder wohnen und der hätte sie auch schon versucht ins Auto zu holen. Lara hat ihr geglaubt und mir erst einige Tage später davon erzählt. Sie traute sich nun seitdem nicht mehr allein ins Dorf, obwohl ihre Freundin inzwischen zugegeben hat, dass die Geschichte frei erfunden war.Ich hab ihr auch gesagt, es besteht keine Gefahr und sie weiß ja wie sie sich verhalten muß gegenüber Fremden, aber bisher keine Besserung.

2. War sie bei Oma im Keller um was zu holen, als plötzlich eine Maus aus dem Regal gelaufen kam. Sie hat sich laut Omas Angaben wohl zu Tode erschrocken und war ganz aufgelöst. Seitdem ist es mit der Angst sehr schlimm geworden und sie hat sogar in ihrem Zimmer Angst, es könnte etwas aus der Ecke springen. Das ist nun seit 3-4 Tagen so. Ich leide mit, wenn ich sehe, wie sie so unnötig Angst hat und hab versucht mit ihr in allen Ecken zu sitzen, damit sie sieht, dass es nichts zum fürchten gibt, aber bisher ist es nur ein klein wenig besser geworden.

Vielleicht hat noch jemand Tipps, wie man am besten mit der Situation umgehen kann. Bisher war sie einfach ein fröhliches Kind und wir hatten nie Probleme dieser Art. Hoffe jemand kann mir weiterhelfen.

Oh je, das hört sich schwierig an und ich kann dich gut verstehen das du mit deiner Kleinen mitleidest. Leider kann ich dir keinen wirklichen Tipp geben, es ist schwierig sowas aus dem Kopf zu bekommen.

Ich hatte als Kind selbst auch immer Angst das jemand unter meinem Bett oder im Schrank war und die Angst hat sehr lange angehalten.

Ein kluger Mensch (aus diesem Forum) riet mir einmal in einem ähnlichen Fall: Ablenkung! Sehr viel Ablenkung.

Logischerweise redet man und erklärt man ohne Ende, dass es ja gar keinen Grund gebe für die Angst. Aber wenn man das tut, beschäftigt man sich ja ständig mit der Angst und so kann sie nicht anderen Gefühlen Platz machen. Alles dreht sich nur noch um die Angst.

Unternehmt viel miteinander und dann wird sie wieder Vertrauen zum Leben bekommen.

Ich stimme Maju`s Beitrag zu!
Vll. kannst du ihr anbieten mit ihr ins Dorf zu gehen, wenn sie z.B. ne Verabredung hat, oder machen will. Oder sagen daß du bis da und dahin mitkommst weil du noch etwas besorgen, oder jemanden besuchen willst (irgendwann kommt bestimmt ein "Mama ich geh alleine, ich bin doch kein Kind mehr" :zwinker: ).
Evtl. tut ihr auch ein vorerst etwas ausgedehnteres Abendritual gut (zusammen noch ein paar Minuten im Bett kuscheln, oder etwas vorlesen, oder über den Tag reden [falls ihr gläubig seid vll. ein Gebet] oder ähnliches).

Danke für eure Antworten. Das mit dem Erklärdrang, dass es keinen Grund gibt stimmt schon. Ist mir irgendwie auch selbst schon aufgefallen, dass ich ihr das dauernd irgendwie sage, aber mit der Ablenkung, das ist eine gute Idee. Wir lesen und beten sowieso jeden Abend im Bett und vielleicht sollten wir das wirklich etwas ausdehnen. Am Montag fahren wir auch in Urlaub. Hoffe das hilft auch noch ein wenig, alles zu vergessen. Drückt mir mal die Daumen.

Wollte nur mal kurz berichten, dass es jetzt schon viel besser geworden ist. Hab nun vermieden, dass Wort Angst überhaupt in den Mund zu nehmen und bin halt unauffällig mitgegangen, wenn ich merkte, dass sie nicht in diese oder jene Ecke wollte. Sie schläft jetzt schon wieder ohne Licht ein und traut sich schon fast alles wieder wie früher. Die restlichen Kleinigkeiten bekommen wir hoffentlich auch wieder hin und nun fahren wir erstmal in Urlaub. :]

Es ist toll, dass es deiner Tochter besser geht. Es ist wirklich wunderlich, was alles auf so einen kleinen Menschen einwirken kann. Schönen Urlaub wo auch immer ihr geht.