Problem -  17 Jahre und erwachsen!?

nici 71

Neues Mitglied
Hallo, bin neu hier und habe auch ein Problem mit unserem Sprößling. :(Er ist 17 und seit Sommer in einer Ausbildung als Maler/Lackierer. Es klappt auch alles gut. Der Chef ist zufrieden, zahlt im den Führerschein. Im Gegenzug soll unser Sohnemann dann Samstags arbeiten kommen (mit Bezahlung). Heute ist der erste Samstag an dem er seit langem arbeiten soll und welch ein Zufall, angeblich die ganze Nacht gebrochen. Da er bei seiner Freundin geschlafen hat, kann ich es leider nicht nachvollziehen ob es so ist. Habe ihn bei seiner Freundin abgeholt und bestehe darauf, dass er arbeiten geht. Muss dazu sagen, dass er während der Schulzeit auch öfter "krank" war und ich dummerweise immer gedacht habe, er hat bestimmt was, bin mit ihm zum Arzt eben das volle Programm. Besorgte Mutter. Heute haben wir schon voll gestritten nur weil ich gesagt habe, dass er es wohl schafft bis 12 Uhr zu arbeiten. Er wirft mir vor, dass ich ihn keine Fehler machen lasse. Ist es so schlimm, nur weil ich will das er seine Lehrstelle behält und sein Chef ihn weiterhin gut leiden kann. Fehler gut und schön, aber manchmal geht es echt zu weit. Er darf sehr viel. Beispiel: Er hat einen 5 Jahre älteren Bruder, der musste selbst mit 18 noch um 20 Uhr zu Hause sein, er muss erst um 22 Uhr. Er schläft an den Wochenenden bei seiner Freundin. Geht am Wochenende lange weg. Das Problem ist immer wenn man nicht seiner Meinung ist, flippt er aus. Wie schon erwähnt, wir nehmen ihn nicht ernst, wir bevormunden ihn und und und. Wir sind seine Eltern! Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder einen Rat. Danke schonmal Nici
 

nici 71

Neues Mitglied
Hallo, 2. Teil. Sohnemann kommt gestern von der arbeit. Er hat es bis 12 Uhr durchgehalten. Jetzt mit Schnupfen und Husten. Ich frage wie es ihm geht und schon geht er ab wie ein Zäpfchen. X( "Das nächste Mal bleibe ich zu Hause. Mein Chef kam um 11 Uhr zur Baustelle und hat gefragt was mit mir los ist. Habe ihm gesagt, dass ich die ganze Nacht gebrochen habe und erkältet bin. Mein Chef hat gesagt nächstes Mal soll ich zu Hause bleiben, sonst stecke ich noch alle an." Sein Kollege (wohnt im Nachbarhaus) sagte:"Das nächste Mal legst du dich einfach bei mir aufs Sofa". Jetzt bin ich natürlich die BÖSE. Kriege noch zuviel. Bin echt froh wenn das Theater vorbei ist. Bin ich den wirklich zu hart. Von der Erkältung war morgens nur ein leichtes Naselaufen zu sehen. Man kann doch nicht wegen jedem bisschen zu Hause bleiben. Außerdem haben sie ja nun gesehen, dass er es versucht hat. Hätten ihn ja auch nach Hause schicken können, wenn es so schlimm war. Sehe ich die Sache falsch, vielleicht liegt es doch an mir. :shakeWürde mich echt über antworten freuen. Liebe Grüße Nici
 

Sala

Schokoholik
Hm, im Endeffekt ist es seine Verantwortung. Er ist 17 und sollte doch so langsam lernen was es heißt/ bedeutet für sich selbst und sein Verhalten verantwortlich zu sein.
Sprich in aller Ruhe mit ihm und übergib ihm die Verantwortung. Seine Handlung, - seine Konsequenzen. Sag auch seinem Chef bescheid und dann mußt du so langsam lernen dich zurückzuhalten.
Ist bestimmt nicht einfach, mir steht das in einigen Jahren noch bevor und ich kann auch nur hoffen das ich das irgendwie hinbekomme ;)
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

der Jugendliche muss nicht nur nicht am Samstag arbeiten - er darf es noch nicht einmal, es sei denn er lernt einen Beruf, für den eine Aunahmeregelung gilt. Aber auch dann gilt stets der Grundsatz: Jugendliche dürfen maximal 40 Stunden in der Woche, verteilt auf fünf Tage arbeiten; Berufsschulzeiten gelten als Arbeitszeit. Das Maler- und Lackiererhandwerk fällt übrigens nicht unter die Ausnahmeregelung. Sollte ein Jugendlicher aus freien Stücken am Samstag im Betrieb erscheinen, muss ihn der Chef nach Hause schicken; auf gar keinen Fall darf er seinen jugendlichen Auszubildenden auch nur darum bitten, am Samstag zu arbeiten.

Das alles steht im Jugendarbeitsschutzgesetz. Dieses Gesetz wurde nicht gemacht, um Jugendliche beim Abhängen zu unterstützen, sondern um ihre körperliche und emotionale Entwicklung zu schützen. Es hat absolut gar nichts mit Erziehung zur Verantwortung zu tun, einen Jugendlichen dazu zu drängen, auf jene Rechte zu verzichten, die seine Gesundheit schützen sollen.

Es ist sogar eine Ordnungswidrigkeit: Wer gegen das Gesetz verstößt, sieht sich mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe konfrontiert, wenn die Sache auffliegt. In Fällen wie diesem ist die Sache sogar noch um Einiges Haariger: Hier wurde eine finanzielle Vergünstigung; der Führerschein, als Gegenleistung in Aussicht gestellt, die im Umkehrschluss nichts weiter als ein Druckmittel ist.
 
Oben