Kompliziert -  11 Jähriges Mädchen

sandra01

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hallo,ich habe mich soeben neu angemeldet,weil ich gerne wüsste was andere leute dazu sagen. kurz gefasst,ich habe eine 11 jährige tochter. aber mein kind wurde mir damals ( weil ich drogensüchtig WAR ) vom jugendamt weggenommen. damals hat es sich angeboten das die taufpatin und ehemalige jugendfreundin die kleine zu sich nimmt bis ich mich wieder gefangen habe. es war dann aber so,dass ich aufgrund meiner drogensucht nur sehr,sehr selten kontakt hatte und meine tochter dann mit der zeit sie als mutter und vater ansah und bis heute auch anspricht. es ist nun so,das ich seit ca 1 nem jahr kontakt habe weil ich einen anruf bekam,dass meine tochter in ein krisenzentrum kommt. ich bin aus allen wolken gefallen,denn ich weiss das es ihr in der pflegefam.( = taufpatin offiz. plflegefam. )wirklich an nichts fehlte bzw fehlt. der stand der dinge ist nun so,dass sie gestern einfach von zu hause ( pflegefam.) weggegangen ist ohne jacke und heimlich und mit 11 jahren einfach bis 21 uhr weg war. angeblich ist sie schwer agressiv gegen die familie - es hat ihr niemand etwas zu sagen , wann sie heim kommt usw. sie schlägt auch auf die taufpatin hin usw. sie hatten aber immer ein relativ offenes verhältnis zueinander und haben immer offen über alles gesprochen. die taufpatin meinte das es von heut auf morgen so gekommen sei.und sie sich das nicht erklären kann warum meine tochter so eine wut hat. sie waren auch bei einer psychologin,die meinte sie hat ein problem aber wenn sie nicht drüber redet dann kann man nichts machen man müsse warten bis sie bereit ist zu sprechen. aber ich verstehe einfach nicht,warum aufeinmal die extreme änderung! sie geht mittlerweile auf ein internat da es zu hause nicht mehr klappt,und in den ferien so wie jetzt und we ist sie zu hause bei ihnen und eben gestern ist es so eskaliert.
angeblich hängt sie viel mit älteren zusammen und ist sehr sehr eigen. schon klar, sie ist mitten in der pubertät,aber ich will einfach verstehen warum diese wandlung so akut ist.angeblich wechselt sie auch keine unterwäsche und redet auch nicht über die seit kurzem eingetretene periode. kleidet sich wie ein bub und die haare sind so im gesicht das man es gar nicht sieht. als ob sie sich oder etwas verstecken möchte. ich würde gerne wissen,wie man das deuten kann!? es wäre nett,wenn ich wirklich gut gemeinte antworten bekommen könnte.
danke im voraus und mfg,sandra
 

susileinchen

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manche psychischen erkrankungen brechen erst in oder nach der pubertät aus. schizophrenie kann zum beispiel eine 40 jährige frau bekommen, die vorher nie psychische probleme hatte. aber für sowas gibt es immer auslöser! ist sie so, seit dem ihr wieder kontakt habt? hast du in der schwangerschaft mit ihr drogen genommen?
 

sandra01

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danke für die antwort,aber das glaub ich nicht.
was auch komisch ist,sie hat 2 - 3 jahre auch fussball gespielt,und von jetzt auf jetzt meint sie auch das sie nicht mehr spielen will. sie war aber noch vor 3 wochen auf einem tunier in deutschland. es sind alles komische sachen die ich / wir eben nicht verstehn.
ich dachte eher das viell.irgendwas vorgefallen ist,weil sie sich ihr gegeüber so verschlossen hat und mit gar niemanden drüber redet.aber laut taufpatin,ist nichts gewesen.
 

sandra01

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achja,was die vom jugendamt auch meinten, das sie es viell.erst jetzt verarbeitet ! sprich das sie mir weggenommen wurde usw. aber wie schon erwähnt,sie wurde immer informiert warum und wieso uws. - das sie nun wirklich erst jetzt anfängt es zu verarbeiten das ich quasi nie da war? sie kennt es nicht anders. ich würde es nur gerne verstehen. vorallem geht es mir darum das wenn es nicht besser wird,das sie dann von der pflegefam.gehen muss weil sie es so nicht mehr mitmachen und sie die verantwortung tragen wenn ihr etwas zustossen sollte ( weil sie eben gestern das 1.te mal bis 21 uhr einfach weg war und das eben heimlich weil sie zu hause bleiben sollte)
 

raffcold

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hallo
vielleicht ist sie jetzt erst in dem alter um viele sachen verstehen zu könne und ist überfordert damit .vielleich fühlt sie sich nicht geliebt .hättest du sie denn wieder nach dir holen wollen oder sollte sie bei der familie bleiben.ist da denn wirklich nichts vorgefallen oft ist es einem ja unangenehm wenn man was nicht schafft und die taufpatin möchte es vielleicht nicht sagen. mit dem sport würde ich mir erstmal keine gedanken machen ,meine tochter kommt auch gerade in die pubertät und sie weiß auch nicht was sie will.
hast du denn mit deiner tochter versucht zu sprechen oder blockt sie das auch ab?
lg
 

sandra01

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hallo! naja ich hab mich seit jahren damit abgefunden das sie bei ihnen bleibt und hätte nachdem sie mich vor ein paar jahren gedrängt hat,mich dazu entschlossen das ichd er adoption einwillige. angeblich musste meine tochter auch gefragt werden und sie hat bevor sie gefragt wurde schon angefangen eigen zu werden. nur nachdem diese frage gestellt wurde vom jugendamt seitdem soll es dann richtig begonnen zu haben das sie nicht mehr zurecht kommen mit ihr. sie blockt vollkommen ab,ich hab es vor 3 tagen versucht mit ihr zu reden. aber sie steigt einfach nicht drauf ein. mein problem ist, das ich angst habe wenn sie in so eine wg kommt das sie komplett versumpert. ich selbst hatte leider kein geborgenes elternhaus und verstehe es eben nicht,weil sie wirklich geliebt wird als wäre sie ihr eigenes kind. das was mich komisch stimmt,ist das sie ja vor paar tagen bis 21 uhr ausser haus war und ich sie eben am nächsten tag angerufen habe warum sie das denn gemacht hat und wir uns ja sorgen machen. sie meinte nur,pfah, das hat sie dir erzählt ( also meine tochter meinte - die taufpatin hat es mir erzählt) und " die soll froh sein,wenn ich überhaupt noch heimkomme " auch darauf hab ich meine tochter gefragt,warum sie sowas sagt,was denn gewesen ist. sie meinte nur nichts und meinte sie will jetzt nicht reden und ist unterwegs. keine ahnung,ich denke vielleicht war doch etwas oder hat sie ein gespräch gehört das ihren ohren nicht bestimmt war!? die taufpatin meinte halt sie wisse nicht was nun wirklich der auslöser gewesen sei. die psychologin meinte sie habe ein problem,aber wenn sie nicht bereit zum reden sei,kann man ihr nicht helfen. nur sie ist 11 und noch ein kind.
ich freu mich wenn ich gute antworten erhalten würde,und bedanke mich im voraus,
mfg sandra
 

FP4Lisa

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Hallo Sandra,

da du selbst schreibst, das es extrem geworden ist, seit die Adoption dingfest gemacht wurde, denke ich das dort auch die Ursache liegt.

Ersteinmal ist es so, das Kinder gewisse Dinge bis zu einem gewissen Alter einfach als gegeben hinnehmen. Sie können einfach noch nicht so weit schauen und für sie ist das was sie bisher erlebt haben "normal". Für deine Tochter war bisher normal, das ihre Mutter nicht für sie sorgen kann, da sie krank ist und sie deshalb bei den Pflegeeltern lebt.

Irgendwann begreifen Kinder, das nicht alle auf der Welt gleich sind und nicht alle die selbe Geschichte haben. Sie beginnen zu vergleichen und Dinge zu hinterfragen. Diese Entwicklung kann Schlag auf Schlag eintreten und auch sehr dramatisch sein. Mit dem Eintritt in die Pubertät beginnen sich Kinder vermehrt mit der eigenen Person auseinander zu setzen. Sie beginnen herauszufinden, wer sie wirklich sind, man spricht nicht umsonst von der Selbstfindungsphase und der wichtigsten Phase im Leben.

Kinder benötigen in dieser Zeit ein stabiles Umfeld und jede Abweichung von der Norm erschwert diesen Lebensabschnitt. Natürlich hast du mit Sicherheit das Beste für deine Tochter getan, doch sie selbst sieht das anders. Sie denkt in dem Moment noch nicht so objektiv, wie ein Erwachsener, sondern verknüpft alles mit der eigenen Persönlichkeit. Es ist bekannt, das Kinder mit einer schwierigen familiären Situation leichter zu Problemen in der Pubertät neigen.

Deine Tochter hat jetzt begriffen, das sie "anders" lebt, als andere Kinder. Sie beginnt Dinge zu hinterfragen: Warum wurde meine Mutter krank? Konnte oder wollte sich meine Mutter nicht um mich kümmern? Warum ausgerechnet ich? Wie wäre es mit einer "richtigen" Familie? Wie wäre es, wenn ich bei meiner Mutter leben würde? Liegt es an mir?

Vielleicht hatte deine Tochter die Unterbringung in der Pflegefamilie auch immer als "Übergangslösung" gesehen. Auch wenn sie sich augenscheinlich damit abgefunden hatte, hat sie stets insgeheim gehofft irgendwann "ganz normal" bei dir zu leben. Sie hatte vielleicht stets gehofft, das du sie eines Tages abholst und sich regelrecht an dem Gedanken fest geklammert.

Als es dann um die Adoption ging hat sie sich womöglich vor den Kopf gestoßen gefühlt. Das woran sie sich fest geklammert hatte ist nun wie ein Kartenhaus über ihr zusammengebrochen. Sie kann noch nicht verstehen, das es so besser wäre und du nur zu ihrem Besten entschieden hast. Womöglich ist sie auch davon überzeugt, das die Pflegeeltern sie nicht an dich rausgeben wollen und baut nun Hass gegen diese auf. Es wäre daher interessant zu wissen, ob sie dir gegenüber auch so ist oder ganz anders.

Zu der Psychologin kann ich nur sagen, das sie sich offensichtlich keine Mühe gibt. Ihr solltet vielleicht eine andere PsychologIn zu Rate ziehen. Kinder und Jugendliche sind häufig verschlossen und reden nicht über ihre Probleme, da sie ihre Gefühle selbst noch nicht so fassen und zum Ausdruck bringen können. Ein spezialisierter Kinder und Jugendpsychologe kann auch mit anderen Mitteln herausfinden, wo der Schuh klemmt.

Ich wünsche euch viel Erfolg und finde es bewundernswert, das du es als Mutter geschafft hast dein Kind los zu lassen, nicht aus Eigennutz, sondern für das Wohl deines Kindes.

LG FP4Lisa
 
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