Schwierig -  Sohn Playstation süchtig ??--wegnehmen ?

Biene169

Mitglied
Hallo. Ich habe ein Problem bei dem ich langsam echt nicht mehr weiß was richtig und falsch ist.Ich habe einen Sohn von 14 Jahren.Im April 15.Er hat eine Playstation 3.Auf dieser spielte er sehr viel. Zu viel.Und es ist ein Kampfspiel. Leider war ich anscheinend zu schwach in der Vergangenheit und gab seinem Druck nach " Alle anderen haben das Spiel auch ".Mit einem mulmigen Gefühl.Aber ich gab nach. Ok nun ist es so, dass seine Noten im vergangenen halben Jahr sehr schlecht wurden. Nach einem Gespräch mit seinen Lehrern die mir mitteilten, dass er sehr teilnahmlos im Unterricht wäre, wusste ich klar ich muss definitiv etwas ändern. Nun ist es so, dass ich einen Partner habe seit 8 Jahren, wir wohnen aber nicht zusammen.Mein Partner macht mir schon seit Monaten die Hölle heiß weil mein Sohn zuviel " Ballerspiele spielen würde ".Nach dem Gespräch in der Schule, von dem ich ihm erzählte meinte er nun das Playstation weg zu nehmen und Basta.Ich bin und war aber schon immer ein Typ der Kompromisse sucht, auch bei meinem Sohn.Mit meinem Sohn.Er hat nun genaue häusliche Pflichten, die erledigt sein müssen, er muss erst lernen, Hausaufgaben machen usw. dann darf er zwei Std.spielen.So dachte ich kommen wir erst mal klar.Ich werde nun auch im zwei Wochen Takt mit seinen Lehrern sprechen ob sich an seinem Verhalten etwas gebessert hat.Ich versuche meinem Sohn noch mal eine Chance zu geben.Aber mein Partner ist da ganz anderer Meinung und nun zerfleischen wir uns fast täglich seit Monaten wegen diesem Thema. Er will nun auch nicht mehr in meine Wohnung kommen, weil ihn das zu sehr stört, dass ich seinen Rat nicht befolge und die Konsole weg nehme.Langsam habe ich das Gefüh je mehr Druck er mir macht desto mehr wehre ich mich dagegen. lDas Ganze macht mich langsam echt total fertig. Fix und fertig. Mit was kann ich leben ? Oder sehe ich hier was völlig falsch und sollte sofort die Konsole entfernen ? Davor habe ich ein Stück weit Angst, weil ich diesen Krieg mit meinem Sohn nicht anfangen wollte. Nicht so.MeinPartner macht mir aber so einen extremen Druck, dass ich gar nicht mehr weiß was ich tun soll. Kann in so einem Fall dies die einzigste Möglichkeit sein ? Bin ich zu schwach ? Ich wäre sehr dankbar über einen Rat.
Und sorry, wenn dies hier schon in der Art disskutiert wurde. Ich habe es nicht gefunden.

Liebe Grüße
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Biene,

ich habe eine 14jährige Tochter. Aus Erfahrung weiß ich, dass man zwar kleinen Kindern gefährliche Gegenstände einfach wegnehmen kann, aber Jugendlichen nicht. Ich finde, du handelst richtig. Ich hätte auch Angst vor den Folgen eines Komplettverbots.

Hast du denn schon das Gespräch gesucht mit deinem Sohn? Also nicht nur Kompromisse geschlossen, mehr Hausarbeit und Lernen eingefordert, sondern über seine Zukunft gesprochen, darüber dass Computerspiele süchtig machen können, über sein Abrutschen in die virtuelle Welt, seine Teilnahmslosigkeit...

Ist er einsichtig? Sonst nützen auch die Kompromisse nichts.

Was deinen Freund betrifft: Ich finde das reichlich kindisch, wenn man nicht mehr zu Besuch kommen will, weil ein Rat nicht angenommen wurde. Auch dass ihr kein anderes Thema findet und euch täglich zerfleischt wegen diesem einen Problem, gibt mir das Gefühl, dass mit euch auch nicht alles in Ordnung ist. Kannst du nicht einfach sagen: "Lass uns heute über etwas anderes reden. Die Sache mit der Spiele-Sucht ist jetzt ausdiskutiert, ich zieh' mein Ding durch."
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Biene,
ich finde ebenfalls das du auf dem richtigen Weg bist.
Man kann einem fast 15-Jährigen nicht einfach was wegnehmen nur weil man der Ansicht ist (zurecht oder nicht) das es nicht gut ist für ihn.
Ich selber habe drei (fast) erwachsenen Söhne die alle drei auch die bösen, bösen Ballerspiele gespielt haben bzw. immer noch spielen.
Bei uns wars so das Söhne sagten man kann bei manchen Spiele nicht einfach nach 1, 2 od. Std. aufhört. Manchmal ist man in einer Spielsituation die man einfach fertig spielen muss.
Gut wir haben uns dann darauf geeinigt das dann das Spiel für ein paar Tage tabu ist. Das war ihnen lieber.
Ob sein Verhalten wirklich auch was mit den Spielen zu tun hat ist ja auch nicht sicher. Er ist jetzt in der Hochphase der Pupertät, da haben die Heranwachsenden auch noch andere Probleme.
Auf alle Fälle ist der Weg über das Gespräch und dein Kompromiss meiner Ansicht nach sinnvoller als ein totales Verbot.
LG :bye: Cordu
 

Biene169

Mitglied
Ich danke Euch sehr für Eure Antworten.Ich habe sehr viel mit ihm über die Problematik und auch über seine weitere Zukunft gesprochen.Er ist einsichtig. Er akzeptiert Grenzen und macht es dann aus.Aber er versucht dann immer wieder neu zu verhandeln.Und er hat diese unglaubliche null Bock Phase auf Schule.Er ist unglaublich schwer zu motivieren, dass er das ja für sich und seine Zukunft tut..usw..Das versteht er glaub nicht wirklich.Er versucht auch mit mir zusammen Lösungen zu finden wegen dem Playstation, ich solle halt reinkommen und sagen, so jetzt machst Du aus und machst eine Pause und was anderes usw. Es stinkt ihm schon, dass er jetzt weniger spielen darf, aber er akzeptiert es.Und deswegen glaube ich, dass ich mit diesem Weg vielleicht mehr erreiche wie wenn ich ihm wie einem kleinen Kind es weg nehme, ohne jedes Mitspracherecht, und fertig.Also nochmal danke, mein Bauchgefühl täuscht mich wohl doch nicht das richtige für mich und meinen Sohn zusammen zu tun.
Was meinen Freund anbelangt....ja wir haben diverse Probleme...ich nehme ihm auch übel, dass er ein Verhalten von mir verlangt zu dem ich nicht fähig bin und es auch nicht will.Ich bin nicht er.Und ihm stinkt es wohl, dass er nicht handeln darf wie wenn es sein Sohn wäre.Deswegen verlangt er dass ich seine Einstellung ausführen soll.Er akzeptiert meine Meinung nicht.
Manchmal denke ich es wäre besser wenn ich mit meinem Sohn wieder alleine wäre, aber durch diese negative Einstellung für die Zukunft meines Sohnes durch meinen Freund, habe ich inzwischen schon Angst es alleine gar nicht mehr hin zu kriegen und aus meinem Sohn wird gar nichts oder ein Versager, Verbrecher oder sonst was... :traene... :bye:
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich sehe es genauso in dem Alter was wegnehmen dann fühlt er sich bevormundet und stellt erst recht auf Stur. Man muss einen Kompromiss finden und das hast du gemeinsam mit ihm getan.

Was deinem Partner betrifft solltet ihr versuchen in Ruhe noch mal darüber zu reden.
 

Sala

Schokoholik
Hallo Biene,
Ich finde meine Vorschreiberinnen haben Recht. Und DU auch.
Du scheinst, in anbetracht von Pubertät und deinem Freund, trotzdem einen guten Draht zu deinem Sohn zu haben. Nicht jeder in seinem Alter ist einsichtig und und sagt dann sogar du sollst ins Zimmer kommen und sagen daß es genug ist!
Auch sonst scheinst du doch dein Leben mit deinem Sohn gut zu meistern.
Ich will dir nichts einreden, nur mal von einer anderen Seite aus gesehen: du kannst dein Leben sehr gut meistern, auch ohne deinen Freund. Es ist schwer eine liebgewonnene Gewohnheit aufzugeben, doch manchmal kann man sich danach sogar besser fühlen als man es vorher zu hoffen gewagt hat.
 

Biene169

Mitglied
Nochmal danke für Eure Antworten.Ihr habt mir wieder ein Stück Selbstvertrauen zurück gegeben..Wieder einmal... :bye:
 

SH! Mediencoach

Neues Mitglied
Liebe Eltern,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der Initiative „SCHAU HIN! Was deine Kinder machen.“

Suchen Sie noch einmal das Gespräch mit Ihrem Partner und erklären Sie ihm, dass Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Nach einer Aussprache, können sie sich anschließend zusammensetzen, um ein konstruktives Gespräch über die richtige Erziehungsmethode bei Ihrem Sohn zu entscheiden. Wichtig ist, dass sie eine gemeinsame Entscheidung treffen und nicht eine Meinung mit Nachdruck durchgesetzt wird. Ihr eigener Standpunkt sollte dabei immer in eine gemeinsame Lösung mit einfließen. Zeigen Sie ihrem Partner, dass Sie erkannt haben, dass Sie in der Vergangenheit möglicherweise falsche Entscheidungen getroffen haben, diese in Zukunft aber nicht mehr treffen möchten und deshalb seine Mitarbeit und Hilfe benötigen.

Indem Sie klare Regeln aufgestellt haben, haben Sie den ersten wichtigen Schritt getan. Ihre Aufgabe ist es nun auf die konsequente Einhaltung dieser Regeln zu achten. Daher sollten Sie genau darauf achten, ob sich Ihr Sohn in den nächsten Wochen an die Abmachungen hält. Sollte er sich an die Regeln halten, können Sie ihn auch gerne dafür loben. Wichtig ist, dass das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Sohn wieder aufgebaut wird. Wir empfehlen daher, ihrem Sohn mehr Zuwendung als Kritik entgegenzubringen. So merkt ihr Sohn, dass er Ihnen wichtig ist.

Wir empfehlen Ihnen weiter, sich an eine Beratungsstelle zu wenden, weil diese Ihnen konkret helfen und mit Ihnen gemeinsam herausfinden kann, ob das Wegnehmen der Spielekonsole eine Lösung ist, die alle weiter bringt.
Schauen Sie auch unter http://schau-hin.info/initiativen-atlas/initiativen-suche.html in unseren Initiativen-Atlas. Dort finden Sie bei Eingabe Ihrer Postleitzahl Beratungsstellen vor Ort, die Ihnen auch in Hinblick auf die Situation mit Ihrem Sohn und Ihrem Partner Hilfestellungen geben können.

Gerne würden wir Sie auch auf das Interview von SCHAU HIN! mit Herrn Jannis Wlachojiannis, Projektleiter von „Lost in Space“ verweisen. Das Gespräch erläutert Faktoren, die zu Computerspielsucht bei Kindern beitragen können und Maßnahmen, um übermäßigem Spielen vorzubeugen. Das Interview finden Sie unter http://schau-hin.info/presse/details/schau-hin-interview-computerspielsucht.html.
Darüber hinaus finden Sie unter http://schau-hin.info/medienerziehung/computerspielsucht.html eine Zusammenstellung 15 häufig gestellter Fragen, die Ihnen den kindgerechten Umgang mit den elektronischen Spielen vermitteln sollte

Wir wünschen Ihnen alles Gute
Ihr SCHAU HIN! Team
 

andros

Neues Mitglied
jap, ich sehs auch so wie die anderen, mit ihm offen darüber zu reden, und ihm die konsole nicht einfach wegnehmen. Das führt nur zu unnötigem ärger....
viel glück
 

Biene169

Mitglied
Hallo. Ich muss jetzt mal was mitteilen was mir persönlich bei meinem Sohn aufgefallen ist. Nachdem ich mir einen rießen Kopf gemacht habe über sein Verhalten, hat sich die Lage ohne mein Zutun geändert. Es kamen die ersten Sonnenstrahlen raus und mein Sohn war nur noch draußen beim Skateboard fahren. Wochen lang ohne einmal zu spielen.
In vielen Situationen bei meinem Sohn in denen ich mir einen rießen Kopf mache, ändert er auf einmal sein verhalten ohne mein Zutun... :argue
Er macht alles extrem....auch extrem lange...und dann auf einmal macht er etwas ganz anderes, genau so mit gleicher Hingabe. Bis ihn das wieder langweilt und er sich dann wieder etwas anderem zuwendet.
Ich weiß auch nicht ob das normal oder bzw.gut so für ihn ist.
Aber oft bis ich eine Lösung nach langem hin und her gefunden habe, hat sich die Sachlage geändert und ich habe mir zuviel Kopf gemacht.
Ein Freund sagte mir einmal, Dein Sohn wird seinen Weg gehen, so oder so. Mach Dich nicht verückt...Vielleicht hatte er recht... :druecker

Liebe Grüße
 
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