brauche Rat -  3 1/2 jähriger lehnt Vater oft ab.

IsumiChi

Neues Mitglied
Guten Tag,

ich wende mich mit einem Problem an sie, das bei uns in der Familie leider nun schon fast ein halbes Jahr besteht: Unser Sohn (jetzt 3 1/2) lehnt seinen Vater teilweise sehr rabiat ab.

Zum Beispiel:
-> Wenn mein Mann auf dem Sofa sitzt, der Kleine vom Mittagsschlaf kommt und der Vater ihn fragt, ob er kuscheln will: Sehr häufig lehnt der Kleine das ab und setzt sich statt dessen zu mir.
-> Sonnstags schmeisse ich meine Männer für mindestens 1 Stunde aus der Wohnung, um ihre Beziehung zu verbessern, erst gerade eben heulte der Kurze los, er wolle nicht mit dem Papa weg, er will bei der Mama bleiben, hat gebrüllt und gestampft, usw.
-> Unser Sohnemann reagiert, bzw. ignoriert Anweisungen ganz geziehlt und wenn man ihn (auch mal schon wütend) darauf anspricht grinst er uns (für meinen geschmack doch recht unverschämt) an und sagt "Ich mach's nicht wieder" o.ä.

Es trifft meinen Mann sehr, dass er Tageweise derart abgelehnt wird und im gleichen Augenblick nervt es mich, dass der Kurze derart an meinem Rockzipfel hängt.

Gibt es eventuell Tipps oder Vorschläge, wie man die Beziehung der beiden verbessern könnte, bzw. was mein Mann machen könnte um sie zu verbessern?

Ich wäre über jegliche Art von Hilfe sehr dankbar.

MfG
IsumiChi
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hallo

zunächst einmal möchte ich sagen das man mit zwang bei Kindern genau das Gegenteil erreicht also würde ich raten die Zwangsstunde am WE sein zu lassen oder so abzuändern, dass ihr drei gemeinsam etwas unternimmt.

Gleichzeitig würde ich an deiner Stelle versuchen mich aus der Situation raus zu nehmen, wenn dein Sohn etwas möchte, was der Vater genausogut machen kann sag ihm auch mal nein ich habe jetzt keine Zeit frag den Papa. Entweder macht er es oder das was er machen oder haben möchte bekommt er dann eben nicht sofort sondern er muss warten bis du mit deiner momentanen Tätgkeit fertig bist.

So merkt er, dass der Papa das gewünschte auch kann auch wenn es vielleicht ein wenig anders ist.

Anweisungen ignorieren ist in dem Alter nichts ungewöhnliches sie lernen ihren eigenen Willen kennen und versuchen ihn durchzusetzen.
Schimpfen erzeugt dann oft noch mehr Trotz. Redet in Ruhe mit ihm warum das jetzt getan werden muss oder warum er dieses oder jenes nun gerade nicht darf.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hei,
da gibt's mindestens ein Buch dazu. Hab's leider nicht parat, welches das war und welche Autorin. Aber so ungefähr an die Quintessenz kann ich mich noch erinnern:
Wir Erwachsene haben eine Erwartungshaltung, die uns dazu verleitet, den Jungen als Mann zu behandeln. Weil wir Erwachsene uns mit Männern am besten auskennen. So ungefähr zeigt sich das auch in der Ausdrucksweise "schmeisse ich meine Männer für mindestens 1 Stunde aus der Wohnung"
Und darin läge der erste Knackpunkt, laut dieser Buchautorin. Denn die geschlechtseigene Entwicklung ist bein kleinen Jungen noch lange nicht gefestigt - und der Kleine weiss auch noch garnicht, was ein Mann ist. Er ist noch ein Kind. Wir Erwachsene müssten uns nun leidergottes kindgerechte Denkmuster angewöhnen - und auf den direkten "Faden" zum (kleinen) Mann verzichten. Wir Erwachsene müssen lernen, dass es nicht notwendig ist, dass das Kind uns stets gehorcht; den Mut haben, auch mal locker lassen zu können. Nur weil der Junge einmal nicht sofort das tut, was wir Erziehungsberechtigte von ihm erwarten, wird aus ihm schon kein "Schul-Störer".


Der zweite Punkt: "und der Vater ihn fragt, ob er kuscheln will" <- ist sicherlich kein Verschreiber, sondern die Wirklichkeit.
Die Buchautorin empfiehlt uns Eltern, nicht die Entfernung zum Kind mit unserer Initiative zu überbrücken. Sondern dem Kind die Entscheidung überlassen, ob es auf mich zukommen möchte. Umgesetzt auf die Beschreibung hier: Papa sitzt auf Couch und Kind kommt vom Mittagsschlaf. Papa meldet sich vielleicht 1x mit Hallo, mehr nicht. Zeigt sich nicht enttäuscht, wenn sein Junge erstmal nicht auf ihn zugehen möchte.
Irgendwann fängt der Junge von selbst an, die Nähe zum Papa zu suchen. Und zwar auf seine Weise. Muss sich nicht streicheln lassen, kann den Papa einfach nur so anfassen.
In 2-3 Wochen sei es soweit, der Junge hat gelernt, dass sein Papa für ihn immer da ist - ohne "Gegenleistung". Kann mit Papa zusammensein - oder auch aprupt vom Papa weggehen, weil momentan etwas anderes interssanter ist.

Auch den Hinweis nicht vergessen, dass der Buchtext kein Vorwurf oder Kritik an uns Eltern sein soll. Auch ohne dieses Buch tun wir Eltern das richtige. Aber vielleicht hilft es, unnötige Konflike zu vermeiden.

:bye:
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Hallo !
Wie wäre es denn wenn ihr etwas sucht was dein Kleiner liebt.
Raus FAhrrad fahren, auf den Spielplatz, an eine bestimmte Stelle spazieren gehen (z.B. zu Tieren) oder baden gehen, mit einen ferngesteurten Auto fahren oder oder oder.
Und das wird ab sofort NUR noch mit Papa gemacht.

Meine Mädels sind z.B. auch die Mama-Kinder. Nur ins Bett bringen soll immer der Papa, da der mehr Quatsch mit ihnen macht und es lustiger ist. Hat sich irgendwie so eingespielt bei und ;-)


VIEL GLÜCK !!!
 

Celeste

Vernarrte Jungmami + Alienstiefmutter
Ein Kind in dem Alter kann doch schon artikulieren was es machen will und lässt sich auch begeistern. Wenn ich lese "Ich schmeiße die Männer raus um ihre Beziehung zu verbessern" klingt das für mich nach: Der Vater hat eigentlich auch keinen Bock das von sich aus zu machen. Das wird das Kind schon merken und entsprechend reagieren.
Da müsste der Vater hingehen und sagen "So, wir haben jetzt unsere Männerzeit! Was willst du machen? Du darfst dir was tolles aussuchen!" und die Mama sagt "Ui toll! Ihr werdet eine super Zeit haben!" und wenn das Kind nicht mag dann noch ein bisschen verlocken "Sollen wir auf den großen Spielplatz gehen? Den mit dem Klettergerüst? Das fandest du doch so toll, weißt du noch? Wir können auch einen Ball mitnehmen und Fußball spielen!"

Und wieso sitzt der Vater auf dem Sofa wenn das Kind vom Mittagsschlaf kommt? Und dann soll sich der kleine noch hinbewegen um den Vater zu bespaßen? Aufstehen! Schnappen, lachen, zeigen das man sich freut und Bauchpusten wenn sich gewehrt wird! Das irgendwie locker machen und nicht traurig schauen wenn das Kind erstmal verneint.

Das Anweisungen ignorieren ist ne andere Baustelle, da gehts um Regeln und Konsequenzen.
 
Oben