brauche Rat -  Ratlos Bocken mit 22 Monaten

casandra9

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben !

Mensch ich weiss mir echt keinen Rat mehr und für mein Gefühl hab ich ne ganze Menge probiert.
Ich habe einen Zwilling von 22 Monaten ( Junge und Mädchen ) Nur das problem ist das Lionel er ist 30 min. älter als seine Schwester, wirklich den ganzen Tag rumbockt ! Vielleicht ist es ja normal, aber ich kriege im Moment ne kriese !

Wenn er seinen Willen nicht bekommt oder dinge nicht aus seine Weise gemacht werden dann bockt er rum, das geht wirklich den ganzen Tag so.
Seine Schwester bockt auch mal, aber im Rahmen. Bei Ihm kann man die Stunden am Tag zählen an welchen er mal NICHT bockt !!!

Ich habe probiert mit ihm in Ruhe zu reden ( so weit es geht mit 22 Monaten )
Knie mich vor ihm hin, sodass wir uns in die Augen schauen können und dann rede ich ganz ruhig...... Er schreit dann noch mehr rum oder fängt an mich oder seine Schwester zu schlagen oder schubst alles weg was Ihm in Wege steht.

Meine Reaktion ist dann meistens das ich Ihm erst mal am Arm / Hand zu mir ziehe, Ihm sage das es so nicht geht und sein verhalten nicht in Ordnung ist.
Ach das hilft bei Ihm nicht und er bockt gleich noch mehr. Klaps auf dem Hinter ( die dicke windel ist ja noch drum ) lacht er mich blöd aus. Das " dunkele " Zimmer, hat bis vor kurzen nocht etwas geholfen, er war danach zumindest abgekühlt. Aber jetzt ist er so gross das er die Tür selber aufmachen kann und kommt dann raus und will dann mit mit kuschel und gibt mir einen Kus oder so von weiterm einen Handkuss. Es ist ja süss was er macht, aber so lernt er es ja nicht.
Was denkt Ihr, ist das nur eine Phase bei Ihm ( meine Schwiegermutter sagt das mein Mann auch so war ) aber ich finde das kann ja keine Entschuldigung für sein Verhalten sein.
Habt Ihr Tips......bin ich zu weich.....muss ich Ihn mir härter zur Brust nehmen ???
Wir haben einen Campingplatz in Frankreich und die Kunden sehen das ja auch mit Ihmdas er so rumbockt und jeder meint ich muss ihn Schlagen. Aber davon halte ich selber nicht so viel. Ich kann meinem Kind doch nicht andauert eine Knallen.
Nein das ist wirklich gegen mein Prinziep !!!!! Was könnte Eurer Meinung oder Erfahrung nach helfen ????
Seit ganz lieb gegrüsst und vielen Dank für Eure Nachricht !!!!

Casandra
 

Celeste

Vernarrte Jungmami + Alienstiefmutter
Hallo :)

erstmal finde ich es ganz toll das du versuchst mit ihm ruhig zu reden und ihn in den Arm nimmst.
Aber.. dafür muss ein Kind auch bereit sein. mit einem wütenden Kind in dem Alter kannst du nicht reden, bzw. nicht erwarten das es dich versteht. es steht enorm unter Druck und das muss erstmal raus bevor es in der Lage ist etwas neues aufzunehmen.
Wenn du ihn zu dir ranziehst, ihn also festhälst gegen seinen Willen wird er nur noch wilder, hast du ja selbst schon bemerkt. Und am schwierigsten finde ich das du ihm eine unheimliche Aufmerksamkeit zukommen lässt für sein "Fehlverhalten" du belohnst ihn, und das festigt so ein verhalten noch.
Ist alles kein Beinbruch! Und ja, das ist gewiss nur ne Phase, aber man muss auch dran arbeiten das sie vorbeigeht und das Kind lernt seinen Frust anders zu kanalisieren.
Ich geh ab und zu, zu einem Elterntreff im Kindergarten den eine Erziehungsberaterin begleitet, da läuft alles auf folgende Tipps hinaus, jetzt für so kleine:

- Aus der Situation rausholen, ablenken. Dann verraucht die Wut oft Sekundenschnell. "Schau mal da!" (Natürlich nicht durch "Willst du ein Eis?" weil das wäre eine falsche Belohnung)

- Sich als Eltern genau überlegen welcher Kampf man wirklich kämpfen will

- Die Regeln müssen für alle Bezugspersonen klar sein (Kein: Wenn Mama nein sagt geh ich eben zu Papa!)

- Regeln die man wirklich wirklich braucht Konsequent einhalten! (z.B. nicht an den Herd gehen!)

- Darauf achten das das Kind einen auch ansieht wenn man ihm etwas verbietet (Um sicher zu sein das man die Aufmerksamkeit des Kindes hat), sonst kriegt es das unter Umständen gar nicht mit und ist von den Konsequenzen, die vielleicht sogar angekündigt waren, überrascht und fühlt sich ungerecht behandelt. was gerne zu bocken führt.

- Wenn dein Kind Trost braucht oder Nähe will (von sich aus) Immer geben!!

- Nie schlagen! Niemals nicht nie! Du kannst dein Kind viel einfacher bestrafen. Wenn es bockt, dreh ihm einfach mal den Rücken zu. Dann entziehst du ihm genau das was es in dem Moment eigentlich haben will, nämlich deine Aufmerksamkeit. das ist ganz furchtbar für die Kinder. Das nehme sie auch als Strafe wahr und merken das das Bocken sie nicht zum Erfolg führt.


Wenn dein Kind älter ist, oder vielleicht auch jetzt schon, kannst du ihm zeigen wie es seine Wut aus sich rausbekommt. In ein Kissen schlagen, aufstampfen, in eine Wutbox schreien!

Ganz wichtig: dein Kind macht das nicht mit Absicht, oder um dich zu ärgern. Soweit denken die kleinen noch nicht. Die sind ihren Gefühlsausbrüchen meist selbst hilflos ausgeliefert und brauchen uns damit wir ihnen zeigen wie sie damit umgehen sollen.

Probier mal ein bisschen was davon aus und halt es durch, ich bin sicher es wird besser! Viel Glück! :)
 

Sala

Schokoholik
Hallo, ich kenne das auch zur Genüge. Unsere Süße hat es zwar nicht immer es gibt so Tage..... da scheint sie von dem einen Grund zum nächsten zu taumeln, fast als ob sie nicht mal Luft holt. Wenn ich mir vorstelle - jeden Tag - au weia.
Bei Patricia hilft oft gar nix außer ignorieren. Wir versuchen uns von vorneherein zurückzuhalten und uns nur einzumischen wenn es gefährlich wird. Damit sie selber ausprobieren kann und herausfinden wie was am besten funktioniert. Da müssen wir zwar manchmal echt wegschauen, weil wir uns denken: doch nicht soo; aber es lohnt sich. Zum einen bekommt sie ein selbstgestaltetes Erfolgserlebnis und zum anderen haben wir jede Menge Nerven gespart. Wenn es nicht anders geht nehmen wir sie von der Situation weg (wenn es sein muss raus aus dem Raum), heben sie hoch, oder knien uns zu ihr runter und sagen ihr klipp und klar daß es nicht nur nicht in Ordnung ist sondern auch welche Konsequenzen es haben kann, sie hat sich schon oft genug weh getan um zu wissen was das bedeutet. Erstaunlicherweise hilft das oft. Wenn sie dann weiterbockt, lassen wir sie einfach in Ruhe. Wir kümmern uns nicht mehr um ihr gebocke und gehn wieder zur Tagesordnung über. Keine Bestrafung, keine Belohnung. Meist hält sie das nicht lange aus und beruhigt sich recht schnell wieder.
Viel Kraft für euch!
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Casandra,

ich kann mich im wesentlichen den anderen anschließen. Mein Kleiner hatte seine Trotzphase sogar noch um einiges früher und ich bin gar nicht erst groß darauf eingegangen. Wenn er getrotzt hat, habe ich ihm kurz und lieb etwas dazu gesagt, bspw. "Liebling, ich kann verstehen, daß Du jetzt xy willst, das geht aber wegen so und so nicht." Anschließend habe ich sein weiteres Trotzverhalten weitestgehend ignoriert und ihn so behandelt, als wäre absolut nichts los. Wenn er richtig Mist gebaut hat, gab es eine weitere Ansage wie oben und wir haben das, sobald er sich beruhigt hat, gemeinsam wieder in Ordnung gebracht. In jedem Fall habe ich sehr darauf geachtet, durchgehend komplett die Ruhe zu bewahren. Auf die Art ist diese Phase binnen Wochen abgeflaut und war nach zwei Monaten schon vorbei. Das war vor anderthalb Jahren und er hatte seitdem keine größeren Trotzanfälle mehr. Von anderen habe ich von ähnlich guten Erfolge mit dieser Methode gehört.

Geschlagen habe ich ihn niemals und auch sonst nicht bestraft. Stattdessen habe ich beständig erwünschtes Verhalten vorgelebt und ihm ermöglicht, aus seinen eigenen Fehlern inkl. der unmittelbaren Konsequenzen zu lernen. Wiedergutmachung ist wichtig und erzielt weit bessere Lerneffekte als Bestrafungen. Obwohl er ein wildes und sehr willensstarkes Kind ist, hat er sich so zu einem ausgesprochen sozialen, umgänglichen und durchaus gehorsamen Kind entwickelt. Wir sind die Vorbilder unserer Kinder und das Schlagen eine gute Lösung für Probleme ist, sollen sie doch sicherlich nicht lernen, oder? So würde ich es an Deiner Stelle den unverbesserlichen Anhängern körperlicher Bestrafungen erklären.

Viele Grüße

Dr. Dolittle
 

Fee28

Neues Mitglied
Meine Kleine ist 20 Monate und hat das seit einigen Wochen auch. Langsam lassen bei mir auch die Nerven nach. :wand Sie zieht ihre Bockerei ziemlich konsequent durch und ignorieren, Augenkontakt suchen, Rücken zudrehen usw. helfen nicht. Ich muss sie aus dem Zimmer schicken und ausschreien lassen, dann gehts ihr nach ein paar Minuten besser und sie kommt wieder rein. Nur hält das nicht lange, einige Minuten später geht das Spiel von vorne los.
Ich denk, da muss man als Mami einfach durch... wenn ich mit ihr schimpfe, kommt sie auch erst mal an und will knuddeln und Bussis geben. Und das kann sie immer, wirklich immer. Ich nehm sie dann in den Arm, lass sie auch weinen und schreien wenns sein muss.
Ich hab ja die Hoffnung, dass das in einigen Monaten wieder weggeht, spätestens wenn sie lernt, zuzuhören und zu verstehen... Ich glaub, das wichtigste ist, ihr auch in der Situation zu zeigen, dass ich sie immer liebhab und dass sie ihre Wut auch ausleben muss (jedoch nie andere verletzen darf, Dinge um sich schmeißen oder so, das gibt Konsequenzen). *gg* Okay, helfen tuts jetzt auch net wirklich, aber mit fällt ehrlich gesagt nix besseres mehr ein. :schiel
 

Sala

Schokoholik
Wir sind gerade an den Punkt gekommen wo ein etwas strengeres "Hör mir zu." sie erst mal verstummen läßt. Wenn ihr meine Erklärung dann einleuchtet ist schon wieder alles (fast ;)) gut. wenn nicht - nun ja - den Rest kennt ihr ja ;-) :banane:
 

casandra9

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben :bye:

Vielen Dank für Eure Nachrichten. Ich habe viel drüber nachgedacht was ich anders machen kann und auch darüber was sich seitdem er mit dem Bocken angefangen hat bei uns geändert hat und da ging mir ein Licht auf :sonne

Lionel braucht immer sehr viel Aufmerksamkeit, Melissa ist da viel selbständer aber d.h. nicht das ich Ihr weniger Aufmerksamkeit schenke. Nun ist es bei uns so das auch ich meinen Mann in den letzten Monaten mehr helfen muss. Die Kinder sind zwar den ganzen Tag bei mir, aber ich kann nicht die ganze Zeit mit Ihnen spielen und das fällt Lionel echt schwer. Wir geben Ihm jetzt wieder mehr Aufmerksamkeit und beschäftigen uns wieder mehr mit den beiden ( nicht das Ihr denkt das wir die beiden links liegen gelassen haben ;D ) und bei Lionel ist das Bocken echt viel viel viel weniger geworden.
Es wird nicht ganz weg gehen, da ich glaube das es wohl auch dazu gehört, ich denke das wir alle diese Phase in unserem Leben gehabt haben oder nocht haben :hihihi

Die Kinder kriegen wirklich sehr viel aufmerksamkeit auch von den Kunden hier und auch viel in den Hintern geschoben von den Kunden, was oft für mich und meinen Mann nicht einfach ist, da wir nicht wollen das dies alles für selbstverständlich hingenommen wird. Ich als "altes DDR Kind " muss of mit dem Kopf schütteln. Aber gut, zurück zu Lionel er braucht einfach aufmerksamkeit von Mama und Papa und wie mein Mann das seiner Mutter erzählt hat, musste Sie daran denken das mein Mann genau so war.

Also Ihr seht mal wieder "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm " :schuettel

Seit ganz lieb gegrüsst aus Frankeich !
Casandra

P.S.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Schön, daß alles wieder einigermaßen normal läuft bei Euch. Auf jeden Fall besser, wenn ich Deinen Post lese. Celeste hat es wirklich gut auf den Punkt gebracht mit ihren Tips. Schlagen ist jedenfalls kein Argument.
 
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