Schulbegleitung?

Trulla72

Neues Mitglied
Hallo zusammen!
Auch ich bin neu hier im Forum, jedoch schon etwas ADHS-erfahren. Habe 3 Söhne (fast16, 9 u. 7), alle 3 sind diagnostiziert und medikamentös eingestellt. Der 9-jährige, Alex, ist jetzt in die 3. Klasse gekommen. Die 1. Klasse hat er im Rahmen der flexiblen Eingangsphase wiederholt. Die jetzige Versetzung ist nur erfolgt, weil er ja nun mal nicht jedes Jahr wiederholen kann. Um sich abzusichern hat die Schule ihn auf sonderpädagogischen Förderbedarf testen lassen, mit dem Ergebnis, dass ihm nun 1 Schulstunde in der Woche eine Sonderpädagogin an seiner Grundschule unterstützt. Er wird differenziert beschult und ein Nachteilsausgleich wird berücksichtigt. Das bedeutet, dass er im Grunde nur solche Aufgaben bekommt, die er auch sicher schaffen kann. Wohin er nach der 4. Klasse soll... Darüber mag keiner so recht mit mir reden. Alex haengt in jedem Fach hinterher. Lesen kann er, schreiben nur dürftig. Seine Klassenkameraden beginnen jetzt mit Grammatik und kämpfen mit Rechtschreibung. Alexander übt mit Abschreibetextenuecken zwischen den Worten zu lassen; in Mathe wird nun mit "mal" und "geteilt" gerechnet, Alexander verzweifelt bei 15+9...
Seine Medikamente haben wir jetzt auf 54mg (Concerta) + 10mg (Medikinet) vormittags und noch mal 5 mg nachmittags geschraubt. Ich glaube mehr geht jetzt auch nicht mehr. Er schafft es weitestgehend in der Schule sitzen zu bleiben und hat auch nicht mehr so viele Konflikte mit anderen. Doch benötigt er beim Arbeiten beinahe Einzelbetreuung. Alleine schafft er keine Aufgabe und somit hängt er stetig hinterher. Die Lehrerinnen sind wirklich sehr bemüht und liebevoll mit ihm
Ihm, aber sie können nicht nur bei ihm sitzen. Nun hatte ich überlegt, dass wir evtl. Eine Schulbegleitung beantragen, welche ihn für ein paar Stunden die Woche im Unterricht unterstützt und ihn bei der Erledigung seiner Aufgaben und Organisation seiner Sachen unterstützt. Doch. Um habe ich gelesen dass dies in den Kernbereich der Lehrkraft gehöre und eine Schulbegleiung so nicht tätig sein dürfe. Hat jemand Erfahrung mit der Beantragung und der Argumentation dafür? Ich mache mir wirklich große Sorgen, dass sich seine Defizite nicht mehr auffangen lassen und er später auf eine Sonderschule muss. D gehört er einfach nicht hin!
Schon mal vorab "herzlichen Dank" an alle, die sich nun Gedanken machen - als hättet Ihr nicht alle ähnliche Sorgen.
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Trulla 72,

wende Dich an das nächstgelegene Sozialpädagogische Zentrum: http://snipurl.com/2503vm6
Die sind auf solche Fälle spezialisiert. In Hamburg gibt es außerdem eine Menge Selbsthilfegruppen. Da würde ich auch mal anfragen.

Deine Idee ist gut. Bleib weiter am Ball.

Liebe Grüße

Dr. Dolitle
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Ist er medikamentös denn richtig gut eingestellt? Ist es normalerweise nicht so, daß wenn medikamentös alles super ist, die Kids auch in der Schule mitkommen?
Hat er sonst noch ein Defizit - Rechenschwäche z.B.? Unser Sohn hatte damals auch Ritalin genommen und schulisch dennoch arge Probleme, Anfang der 2. Klasse wurde eine Rechenschwäche festgestellt, uns wurde damals gesagt, wenn die "bearbeitet" wird und er besser klar kommt, werden sich auch die anderen Schwierigkeiten (in Deutsch, beim Lesen usw.) bessern. Und genau das ist eingetreten, ab dann ging es schulisch deutlich besser und er hat das 3. und 4. Schuljahr super gepackt.

Die haben uns das damals so erklärt, er muß so viel Kraft aufwenden, um die Schwäche auszugleichen, daß für andere Fächer nichts mehr übrig bleibt. War nur so eine Idee....
Außerdem konnte er nichts anderes an Medikamenten nehmen, als die Einzeldosis Ritalin. Sobald wir Concerta o.ä. versucht haben, war die Wirkung so schnell weg, das hat bei ihm nicht geklappt, die Lehrer haben irgendwann "um Hilfe gerufen". Wir mußten bei ihm bei der Einzeldosis bleiben, die hat er dann in der Schule genommen, die Lehrer haben das mit unterstützt, damit er es nicht vergißt. So ging es dann super. Aber wie gesagt, alle Versuche, ihn auf diese Medis umzustellen, die länger halten, schlugen fehl. Vielleicht käme er mit der Einzeldosis auch besser klar?

Mehr kann ich dir nicht helfen/sagen.....gibt es darüber, was du wissen willst, nichts im Internet zu lesen? Die Person, die ihm 1 Stunde pro Woche hilft, hat die keine Idee, wie du das durchsetzen kannst?
 
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