brauche Rat -  Tochter ADHS verträgt Medis nicht?

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

meine Tochter ist 7 Jahre alt und seit einem Jahr ist sie ausgetestet und bekam erst Medikinet, damit hatten wir auch schon unsere Probleme, Übelkeit, weinerlich, Kopfweh, das schilderte ich der Psychologin und sie bekam Concerta, wäre angeblich verträglicher.

Das nimmt sie jetzt noch, nur nehme ich eine extreme Aggression in kauf, sobald sie sich gestört fühlt, schlägt sie zu, es klingelten schon 12-14 jährige hier und Beschwerden sich.

Bei der U11 letztens sprach ich dieses auch beim Kinderarzt an, er meinte sie solle die Medis weiter nehmen, da ich ihr sonst die Schullaufbahn die sie schaffen könnte, ohne Medis verbauen würde.

Allerdings kam bei dem IQ Test der Psychologin nur ein IQ von 77 heraus, was ja zeigt das eh nicht alles so ok ist und sie macht mit Medis auf mich auch kein super schlauen Eindruck, bitte nicht falsch verstehen, mein Sohn bekommt auch Medis und er ist dadurch überhaupt erst in der Lage klar zu denken, Dingen zu folgen und diese auch auszuführen. Bei E habe ich diesen Eindruck gar nicht.

Jetzt würde ich gerne mal die Meinung jener hören die damit zu tun haben, aber auch jener die sich eine Meinung darüber bilden können.

Soll ich akzeptieren das es meinem Kind scheinbar mit den Medis nicht gut geht und sie ihre Schullaufbahn ( was ja nur Vermutungen sind ) gut besteht oder soll sie sein wie sie ist, dann reicht es eben nur für eine "Förderschule" ( sollte es überhaupt soweit kommen )?

Für Tipps bin ich dankbar, Morgen früh werde ich auf jeden Fall die Psychologin kontaktieren.

LG Kati
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
huhu,
also das kenne ich ...
mein Sohn nimmt seit fast 10 Jahren diese Medis (MPH)
bei concerta hatte er angstzustände u. war depri, bei ritalin hat er nimmer geggessen... bei medikinet (nimmt er nun) geht alles ganz gut...

teste aus, welches die besten medis sind...wir haben auch ausprobiert u. sind dann bei medikinet hängen beblieben...

ausprobiert hatten wir Methylphenidat, Strattera (mal was anderes) , Concerta (ging gar nicht) ,Ritalin, Medikinet.

also lass dich nicht "festsetzen" von iwelchen Docs...teste aus u. entscheide !!! das sind zumindest MEINE Erfahrungen !!!
 

Martin_E

Neues Mitglied
Es gibt leider Menschen die vertragen Methylphendat nicht oder nur schlecht. Aber es gibt eine ganze Batterie oft unbekannte Alternativmedikamente. Die haben zwar alle gegenüber Ritalin, Medikinet, Concerta und Equasym Nachteile - sei es dass sie "Spiegelmedikamente" sind, also erst nach einer Weile wirken, sei es dass sie schwerer zu dosieren ("schmale Therapeutische Bandbreite") sind oder umständlich in der Apotheke angerührte werden müssen. Aber es lohnt sich in kinffeligen Fällen allemal sie auszuprobieren.

Es kann aber auch sein dass ihre Ausbrüche keine Nebenwirkungen sondern Wirkungen sind - wenn sie nämlich plötzlich klar sieht wo es bei ihr hapert. ADHSler jeden Alters schützen sich ja indem sie sich gerne mal immer gut finden, dieser (Selbst-)Schutz bricht unter Medikamenteneinfluss zusammen. Dann muss der Therapeut ran.

Nimm's mir nicht übel, du weisst es ja selber, mit IQ 77 liegt deine Tochter im Bereich der Minderbegabung bzw. Lernbehinderung. Und genau in so einem Fall sollte man ALLES versuchen um dem Kind auch Medikamentös zu helfen, sonst hat sie 0,0 Chance.
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hi,

danke für eure Antworten.

Also ohne Medis geht es also doch nicht, bzw. schade ich ihr noch mehr.

Die Psychologin wurde unterrichtet, sie meldet sich im laufe des Tages noch bei mir, dann schauen wir mal.

Aggressiv war sie schon immer, bei der U-irgendwas mit ca. 4 Jahren steht schon impulsives Verhalten, das ist meines Erachtens durch die Meids noch schlimmer geworden, vor allem wenn die Wirkung gegen Nachmittag nach lässt, da ist sie außer Rand und Band.

Was an dem Medis gut ist, sie hatte vorher ein unkontrolliertes Essverhalten, was sich schon sehr durch die Tabletten gebessert hat, sie hat nicht abgenommen, aber es hat sich verwachsen. Sie konnte davor Essen ohne Punkt und Komma und das schon seit dem sie ein Baby ist.

Wie gesagt die Psychologin ist unterrichtet und mal sehen was sie sagt zu unserem Problem.

LG Kati
 

Martin_E

Neues Mitglied
Aggressiv war sie schon immer, bei der U-irgendwas mit ca. 4 Jahren steht schon impulsives Verhalten, das ist meines Erachtens durch die Meids noch schlimmer geworden, vor allem wenn die Wirkung gegen Nachmittag nach lässt, da ist sie außer Rand und Band.

Aggressionen/Impulsivität ist (mit stark schwankender Leistung) DAS Leitsymptom, nicht das Gehibbel und die Konzentrationsstörungen wie alle immer meinen.

Was du am Nachmittag beobachtest, die Verschlimmerung der Symptome, ist der so genannte "Rebound". Steht auch in dem Beipackzettel: Beim Nachlassend er Medkamentewirkung treten bei den meiste ADHSlern die Symptome vorübergehend verstärkt auf. Man kann da manchmal was machen, aber es ist ja doof eine normale Wirkung mit noch einer Pille zu bekämpfen. Am besten legt man aber einfach täglichen Sport in diese Phase oder - je nach Charakter - Basteln oder die erlaubten 30 Minuten Computern. Das muss jeder rausbekommen. Bei manchen dauert der Rebound ein paar Minuten, bei anderen eine gute Stunde, es ist aber immer vorübergehend. Das gehört zu den normalen Wirkungen. Danach herrscht wieder "normales Chaos".

Ich schreibe das aus der Betroffenenperspektive: Es ist unangenehm aber lohnt sich auszuhalten. Ich geh dann Joggen. Und ich denke mal das empfinden Kinder genau so.

Was an dem Medis gut ist, sie hatte vorher ein unkontrolliertes Essverhalten, was sich schon sehr durch die Tabletten gebessert hat, sie hat nicht abgenommen, aber es hat sich verwachsen. Sie konnte davor Essen ohne Punkt und Komma und das schon seit dem sie ein Baby ist.

Die meisten älteren ADHSler sind übergewichtig, wenige Untergewichtig und noch weniger Normalgewicht: Impulsive Befriedigung durch Essen gehört zu ADHS wie hibbeln, bei Kindern wird es halt meist durch den Energieverbrauch beim rumrennen aufgefangen. Deswegen sind die oft so dünn. Die gehen aber mit 16, 17 schlagartig aus dem Leim.

Was du beobachtest ist auch eine normale Wirkung des Medikaments: Die Kontrolle über die eigene Handlung wird besser, es gelingt, nur zu essen wenn man Hunger hat und nicht bewusstlos reinzuschieben nur weil das Belohnungssystem einen Kick braucht.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Bekommt sie den irgendwelche Therapien zu den medis?

Bei meinen großen hat zum Glück das erste Medikament (Medikinet) super gewirkt aber ich weis auch dass es noch andere Möglichkeiten gibt ud im normalfall probiert der Arzt alle durch bis er das richtige gefunden hat.
Auch eine Kombination aus 2 Medikamenten ist möglich.
Wurde der IQ Test unter Medis gemacht oder ohne?
Wenn er ohne gemacht wurde kann das ergebnis verfälscht sein. Es kann sein, dass sie sich einfach nicht ausreichend konzentrieren konnte. Mit Medis haben die meisten ADHS Kinder einen höheren IQ.
Letztens las ich erst von einem Jungen der den test ohne Medis gemacht hat und dadurch auf eine Förderschule kam. nur leider war das die völlig falsche entscheidung, da er unter Medis einen ganz normalen IQ hatte und er eine Regelschule problemlos geschaft hätte. Leider war er zu lange aus der regelschule raus so dass er einfach mit dem Stoff nicht mehr hinterher kommen würde.


Wir selber warten leider noch auf einen Therapieplatz, da er leider auch oft das nachmedikamentieren in der Schule vergisst und das sieht man dann wenn er vergleichsweise eine mathearbeit vom Vormittagsunterricht und eine vom Nachmittagsunterricht mit nach hause bringt. Vormittags eine 3, Nachmittags eine 5
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hi,

danke für eure Antworten, man liest das ihr euch auskennt und bin dankbar dafür, das ihr mir Tipps gebt.

Kurzes Zwischenfazit:
Am Donnerstag bin ich von der Lehrerin zum Elterngespräch geladen, morgens halb acht! :sn7

Ich habe AAAAAAAAAAAngst :(

LG Kati
 

Martin_E

Neues Mitglied
Ach was Angst. Nimm's als Chance.

:druecker

Mach ich auch so in so Fällen. Bisher hab ich es immer geschafft dass die Lehrer anschließend das Kind ("einbestellen" gibt's nur bei einem, das andere läuft glatt durch) besser gekannt und gerechter behandelt haben.
 

Martin_E

Neues Mitglied
da er leider auch oft das nachmedikamentieren in der Schule vergisst

Da hilft ein Wecker.

Es gibt auch einige ADHSler die in der spannenden Situation beim Intelligenztest extrem gut abschneiden (Stichwort Hyperfokus) ... um dann in der Routine komplett zu versagen. So eine hab ich. Erst bei richtigen Belastungstests (langweilige Kringelchen um Zahlen malen etc) kommt unter Laborbedingungen das Aufmerksamkeitsdefizit raus.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
kati so ein gespräch haben wir Morgen mit Klassenlehrerin und Sozialarbeiterin.

Ich hab keinen bammel den ich sehe es als Informationsaustausch um Alex im Anschluss besser fördern zu können.
Lass dich nciht verrückt machen. ;D

Martin E Ja das machen wir jetzt demnächst auch mit hilfe einer Uhr bei der man so eine Erinnerungsfunktion einstellen kann.
Allerdings müssen wir das mit den lehrern und den Erziehern absprechen, nciht das die uhr zu oieosen anfängt wenn sie gerade Hausaufgaben machen, dass sie ihm die uhr lassen (einem anderem kind wurde so eine uhr nämlich schon abgenommen weil es permanent im unterricht an dieser uhr gespielt hat)
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hi,

ich habe mich wieder ein bisschen beruhigt, allerdings würde mich interessieren warum??

E sagt das ein Mädel heute wegen ihr vor der Tür gesessen hat, sie hätte E´s Kopf geschüttelt, was immer das heißen mag. ?( ?(

Der IQ Test war ohne Medis, einer unter Medis soll noch gemacht werden, wenn sie irgendwann richtig eingestellt ist.

Die Psychologin hat sich noch nicht gemeldet, scheint nicht wichtig genug zu sein! :sn7

LG Kati
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Liebe Kali,

ein Depotpräparat wie Concerta ist sicher einen Versuch wert. Viele ADHSler vertragen nur ein bestimmtes Methylphenidat-Präparat eines einzigen Herstellers. Eine gute Alternative wäre auch Amphetamin, das meist sanfter wirkt. Wegen der Aggressionen könnte man eventuell einen SSRI-Präparat verwenden - zum Ausprobieren eignet sich das kurzwirksame Citalopram, für eine längerfristige Behandlung Fluoxoxetin oder als ein Präparat gegen Aggresionen, Depressionen und ADHS das SSNRI Venlafaxin. Wichtiger als Medis ist aber die Therapie bei einem guten Ergotherapeuten oder spezialisierten Kinder- und Jugendterapeuten, der auch mit Bewegungsspielen arbeitet. Außerdem sollten die Eltern IMMER ein spezielles Elterntraining für ADHS absolvieren, damit sie Ihren Kindern das bestmögliche Umfeld bieten können. Ziel sollte sein, so viel Medikation wie nötig, aber auch so wenig und so kurz wie möglich, ohne den Kindern notwendige Chancen zu verbauen. Die Medikamentengabe in der Schule funktioniert bei jüngeren Kindern oft besser, wenn sich in Absprache mit dem Kind die Lehrerin darum kümmert.

Was sagt Deine Tochter Dir eigentlich, warum sie so agressiv reagiert? Das wäre wichtig zu wissen. Eine Förderschule solltest Du unbedingt vermeiden. Die Kinder dort sind in den allermeisten Fällen verloren und für immer Sozialfälle. Wenn eine Regelschule nicht möglich sein sollte, sind Integrationeschulen eine gute Alternative.

Liebe Grüße

Dr. Dolittle
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Halli Hallo,

heute durfte Töchting vor die Tür, sie hat den Unterricht massiv gestört, also gehen wir doch mal davon aus das das Medikament NICHT hilft, oder ?(

LG Kati
 

ostseebrise

Neues Mitglied
Hallo liebe 5fachmama,

Deine Problemschilderung kommt so bekannt vor. Auch wir haben ein ADHS- und ein ADS-Kind. Bei meinem ADHS-Kind haben wir erst mal jahrelang auf die treffende Diagnose warten müssen, sind dann aber an eine wundervolle Ärztin geraten, die uns super unterstüzt hat. Bis dahin hatten wir auch wirklich Glück mit den Lehrern, zu denen wir immer einen sehr engen Kontakt hatten (Grundschule) und somit immer verhindern konnten, dass er als "unbeschulbar" abgeschoben worden ist.

Auch wir mussten lange ausprobieren, welches Medikament und vor allem die richtige Dosierung. Bei meinem war es so, dass wir tatsächlich innerhalb kürzester Zeit bei Concerta 54 mg, muss dazu sagen, dass mein Sohn damals schon 12 war und mit der Pubertät schon schwer am kämpfen war.

Parallel haben wir auch konservativ, also therapeutisch, behandeln lassen, das wichtigste ist, für das spätere Leben unter dem Aspekt mit möglichst wenig Medikamenten auszukommen, das passende "Werkzeug" an die Hand zu bekommen, Signale selbstständig zu erkennen und aktiv entgegenwirken zu können, gerade was "Wutausbrüche" o.ä. betrifft.
Bei unserem ist es immer in besonderen Stresssituationen aufgetreten, wenn die Belastung und Geräuschentwicklung für ihn als Betroffener so hoch war, das er sich anders nicht mehr schützen könnte. Er hat es dann gelernt, die für ihn "gefährlichen" Situationen/Momente frühzeitig zu erkennen und durfte sich dieser entziehen, auch und gerade im Schulalltag, was natürlich nur geht, wenn die Lehrer sich ein wenig mehr mit der Thematik und auch der Problematik auseinandersetzen.

Ganz große Probleme gab es dann, als er auf die weiterführende Schule wechselte, noch dazu nach einem Umzug, also alles komplett neu.
Auch hier hagelte es Anrufe, Beschwerden, Missbilligungen, Beurlaubungen, keine habe ich unbeantwortet gelassen, bin jedesmal in der Schule vorstellig geworden und fast immer sind diese "Vergeltungsmaßnahmen" wieder revidiert worden. Angenervt habe ich dann aber mit der Schulleitung Kontakt aufgenommen und wir haben gemeinsam einen Info-Abend zu ADS und das eben so besonders auffällige und störend wirkende ADHS veranstaltet.
Damals habe ich mich als betroffene Mutter bereit erklärt, ein Referat zu halten und unsere Ärztin hat im Anschluss daran den medizinischen Vortrag gehalten.

Die Lehrerschaft kam auf mich zu, teilweise mit Tränen in den Augen und den Worten "ich hatte ja keine Ahnung, wieviel Leid dahintersteckt"
Für mich war es damals eine wirkliche Überwindung, weil ich doch wirklich tief habe in unser Leben blicken lassen. Mit so viel Verständnis hatte ich nicht gerechnet und es hat tatsächlich einen Ruck in der Lehrerschaft gegeben. Mißbilligungen oder ähnliches gab es dann nicht mehr, das persönlich Gespräch wurde immer vorgezogen und so haben wir vieles gemeinsam (Kind, Eltern mit Lehrern) gut lösen können.

Übrigens haben wir uns auch Hilfe vom Jugendamt geholt und eine Förderfähigkeit (Integrationsklassen mit 2 Lehrern) "Wiedereingliederung" erwirkt. Der Paragraph fällt mir gerade nicht mehr ein, der Tenor war aber "wegen einer drohenden Behinderung", diese besteht bei von ADHS betroffenen Kindern ohne Zweifel. Bei uns war es der Fachdienst - Eingliederungshilfen Bereich Kinder / Jugend. Die Dame hat uns am Anfang auch in der Schule, bei einer Klassenlehrerin die darauf bestand dass mein Sohn mit einem Füller zu schreiben hat, obwohl er das auf Grund seiner Motorik nicht konnte, unheimlich toll geholfen. (Die Lehrkraft ist danach in den Burn-Out-Ruhestand gegangen).

Die Akzeptanz in der Gesellschaft ist glaube ich eine größere Problematik, als die medikamentöse Einstellung.

Nur Mut, nicht aufgeben, auch wenn es manchmal so hoffnungslos erscheint.
Mein Sohn ist heute 17 und hat gerade eine Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker begonnen. Seinen Alltag bewältigt er heute ohne die Medis.
All die Lauferei, meine Hartnäckigkeit, mein Kampf, der oft so hoffnungslos aussah, hat sich aus heutiger Sicht absolut gelohnt.

All die Jahre hat mich ein Satz immer geleitet und getragen:
"Liebe mich, wenn ich es am allerwenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten."

Die Liebe der Familie ist die größte Stütze für solche Kinder, damit sie sich selbst nicht aufgeben.

Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft und Liebe. Denke immer daran, Du bist nicht allein mit Deinem Schmerz und dem Leid diesen schweren Weg gehen zu müssen.

Liebe Grüße

Mom4kids
 

ostseebrise

Neues Mitglied
So, habe noch mal nachgeschaut:

§ 35a SGB VIII

"drohende SEELISCHE Behinderung"

Bei von ADHS-betroffenen Kindern absolut logisch.


LG

Mom4Kids
 

ostseebrise

Neues Mitglied
Sorry, ich bin es nochmal.

So wie wir das alles erlebt haben, tritt ADHS meist auch mit weiteren Defiziten auf.

Bei meinem Sohn sind parallel auch eine "auditive Wahrnehmungsstörung"
und "Tiefensensibiltätsstörung" diagnostiziert worden. Auch das will ja alles irgenwie
berücksichtigt werden. Aus diesem Grund war unser Sohn z.B. besonders
Geräuschempfindlich und kapituliert regelmäßig ab einem gewissem Geräuschpegel.


LG

Mom4Kids
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hi Mom4Kids,

danke für deine vielen Tipps. :bye:

Wir sind ja schon mit E in Behandlung seit dem sie 2 Jahre alt ist, halt falsch, seit dem sie 4 Monate alt ist, da waren wir wochenlang im Kkh wegen einer zentralen Koordinationsstörung, so fing ja ihre Verzögerung bereits an und so zieht sich das wie ein roter Faden durch ihre Geschichte.

Dann kamen impulsiver Verhalten mit ca. 2 Jahren hinzu, immer wieder Entwicklungsverzögerung, auditive Wahrnehmungsstörung, visuelle Wahrnehmungsstörung und taktile Wahrnehmungsstörung, expressive Sprachstörung und und und,

Als Therapie hatten wir Ergo und Logo, wobei die Logo an Mangel der Mitarbeit eingestellt wurde und das zweimal bei unterschiedlichen Therapeuten.

Auch mit Medis, ist da kaum was zu machen, seit einem Jahr haben wir die Diagnose soziale Entwicklungsstörung, es wird statt besser, immer schlimmer.

heute hat sie sich gefreut vor der Klasse sitzen zu dürfen, sie bekommt dann Aufmerksamkeit und findet das toll, also ist so mein Gefühl, kein Kind der Welt würde das als erstes erzählen wenn es Heim kommt.

Mein Sohn hat ADS, er ist soo ganz anders, ich finde es eben noch doppelt so schlimm, weil sie ein Mädchen ist, obwohl sie nicht viel weibliches Zeigt.

Wenn man sie fragt nach dem warum??? Dann antwortet sie, weil die mich auch ärgern oder die sie sagt sogar, sie habe gar nix gemacht und bleibt auch bei dieser Aussage. Sie merkt nicht das sie ein falsches Verhalten an den Tag legt.

Ach ich könnte noch Stundenlang schreiben, besser wird es dadurch jetzt auch nicht. :(

Die Psychologin hat mich angerufen, sie will Morgen nach dem Elterngespräch noch mal mit mir sprechen und dann entscheiden, sie hält einen Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie vielleicht für sinnvoll.

Ich habe Angst vor der Zukunft, es ist doch mein Kind und es tut einfach nur weh, sie so im Abseits zu sehen.

Traurige Grüße Kati
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Auch mit medis kommt es zu solchen Situationen. Meiner verweigert auch ab und an den Unterricht und gibt patzige Antworten. Das liegt an der Impulskontrollstörung. Nicht alles kann durch medikamente geregelt werden. MPH fördert die Konzentration aber die Komorbiditäten bleiben erhalten.

Erst Heute Vormittag hatten mein Mann und ich deswegen ein Elterngespräch mit seinen Lehrern und der Sozialpädagogin der Schule wobei es eher ein Erfahrungsaustausch war.
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

das Elterngespräch war halb so schlimm, nix was wir nicht eh schon wussten, nur das wir bei E am Ball bleiben sollen, was wir ja eh schon machen.

Sie hat Defizite vor allem in der auditiven Wahrnehmung, was auf jeden Fall noch mal einem Arzt vorgestellt werden soll und eventuell therapiert werden soll.

Von den Medis, die ihr durchaus bekannt sind, merkt sie im Unterricht nix, sie redet viel, ist zappelig und unkonzentriert und stört die Mitschüler.

Der Psychologin habe ich das mitgeteilt, Morgen habe ich ein kurzes Gespräch, sie will eventuell irgend einen Saft probieren, was immer das auch sein mag, kennt das Jemand?

Im Großen und ganzen war es also ok, die schlaflose Nacht hätte ich mir schenken können :pfeif

LG Kati
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja das kenne ich ist sicher ein Amphetaminsaft und besser zu dosieren und mit einer etwas anderen Wirkungsweise.

Siehe hier wobei man beachten soll, dass bei ADHSler die gegenteilige Wirkung wie dort beschrieben statt findet also kein Aufputschmittel sondern eines zum beruhigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Amphetamin
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Liebe Kati,

hast Du den Eindruck, Deine Kleine leidet unter ihrem Außenseiterdasein? Oder kommt sie vielleicht als Einzelgänger besser zurecht? Manche Menschen fallen deutlich aus dem Rahmen und kommen trotzdem gut durchs Leben.
Daß, was gemeinhin als Störung bewertet wird, ist neutral betrachtet eigentlich nur eine Andersartigkeit. Allein durch den Vergleich mit unseren Erwartungen sehen wir es als eine Störung an. Mich würde interessieren, welche einzigartigen Eigenschaften deine Tochter hat, die Dir besonders gut an ihr gefallen. Steckt da vielleicht sogar Gutes in dem, was Dir Sorgen bereitet?
Versuche auch daran zu denken, daß Schwierigkeiten eine Gelegenheit sind, an ihnen zu wachsen. Wer weiß, zu welcher inneren Größe sie dein Sorgenkind vielleicht irgendwanneinmal reifen lassen.

Eine stätionäre Behandlung in der Psychiatrie - ohne die Mama! - sollte bei einem so kleinen Kind aus meiner Sicht nur das allerletzte Mittel sein. Vielleicht kannst Du stattdessen eine Mutter-Kind-Kur speziell für entwicklungsgestörte Kinder machen, auf die Du alle Deine Kinder, oder zumindest die kleinen, mitnehmen kannst. Oder vielleicht könnte Dein Mann sich parallel Urlaub nehmen und sich mit den restlichen Kindern ganz in der Nähe einquartieren, damit Ihr auch gemeinsam etwas unternehmen könnt.

Liebe Grüße

Dr. Dolittle


P.S.:Ist alles leicht gesagt, schon klar, aber ich hoffe, daß Du vielleicht doch ein wenig Hoffnung daraus schöpfen kannst. :troest
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hi,

kurzes Featback, E bekommt jetzt das Concerta 36mg, allerdings erstmal 2 Wochen lang, dann wird ein erneutes Gespräch gemacht und eventuelle Umstellung auf Amphetamin-saft, sollte das Conterta immer noch nicht greifen.

Schauen wir mal, gut das jetzt ein Wochenende ist und ich sie die zwei Tage mit der erhöhten Dosis selber beobachten kann.

LG Kati
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Tachchen,

so heute ist Tag 2 mit Concerta 36mg, gestern war sie wie betäubt mit den Medis, heute ist sie schon wieder voller Action, zwar ruhiger als vorher aber wieder hibbelig und Aggressiv, sobald jemand nicht reagiert wie sie das gerne hätte.

Morgen ist Schule, werde der Lehrerin eine Mitteilung ins Heft schreiben und hoffe sie nimmt sie die nächsten zwei Wochen in Augenschein, damit ich wirklich weiß wie es in der Schule läuft.

Schaun mer mal!

LG Kati
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Habt Ihr eigentlich einen guten Ergotherapeuten o.ä? Ich denke, das braucht sie unbedingt.
Vielleicht wäre auch eine stationäre Kurzeittherapie etwas für Euch, so wie bspw. hier: http://www.therapie-zisi.de/index.php

Wart Ihr schon mal beim Sozialpädiatrischen Zentrum? Die haben meist umfassende Angebote für Kinder wie Deine Tochter.
 
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