Problem -  Mobbing

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

mein Sohn 13 wird seit Anfang des Schuljahres wohl ziemlich gemobbt in seiner Klasse, von Sachen von ihm rumwerfen, über Beleidigungen, sogar einmal eine Kopfnuss war dabei, das ist das was ich weiß.

Gestern hat einer in seinem Namen in Facebook, sich in seinem Account eingehackt, wir wissen auch schon wer, und seiner Freundin komische/perverse Dinge geschrieben. Er war so schlau wohl mal sein Passwort preis zu geben, was wir gestern natürlich geändert haben.

Unser eigentliches Problem ist aber, das er lieber dieses mobbing erträgt, als sich zu wehren, in der Angst das es noch schlimmer wird, auch uns als Eltern will er nicht das wir uns einmischen, er hat Angst das er dann aufs Maul bekommt :(.

Wir würden wegen der Schulsache gerne den Lehrer kontaktieren und diese Beiden Lümmel die sich eingehackt haben, werden auch konfrontiert wenn wir sie sehen!

Aber er weint, schreit er könne nicht mehr, will aber keine Hilfe, wir würden es nur noch schlimmer machen, etc.

Wir hatten vor kurzem die J1 mit ihm und der Kinderarzt sagte mir im Nachgespräch das er den Anschein hat das Tristan eventuell mal Depressiv würde, er neige dazu, da er die Frage ob er manchmal ohne Grund weine, mit ja beantwortete.

Auf seinem Facebook account hat er auch die Seite des Mädchens abonniert, welches sich vor kurzem wegen mobbings das Leben nahm, Amanda Todd, oder so ähnlich.

Was kann ich machen, was soll ich machen, wer hat Ideen, Ratschläge bzw. Erfahrung mit dem Thema.

Würde mich echt freuen, konnte diese Nacht kaum schlafen ?(

LG Kati
 

berlin

Neues Mitglied
hallo kati,

das ist nicht schön. ich selbst war der fussabtreter meiner klasse, wenn man mitten drinn steckt ist es eine lange zeit. das schlimmste wäre gewesen, wären meine eltern zur schule oder gar zu den kindern gegangen. das rächt sich

es wurde mit der zeit besser, als wir alle älter wurden und die klasse einfach zusammen wuchs, ausserdem lernte ich, am besten ist es nicht auf die hänseleien einzugehen und auch nicht den weggenommen sachen hinterher zu rennen, denn die anderen verlieren dann die lust. es macht keinen spass jemanden zu ärgern den es nicht interessiert.

sicher ist es heute schwerer gerade mit FB. mein sohn ist auch ein kandidat für doche sachen, er ist z.B der einzige mit langen haaren in seiner klasse und damit machen sich natürlich andere lustig, aber es geht einfach an ihm vorbei.

es wäre vieleicht sinnvoll mit dem lehrer zu reden eine stunde über mobbing zu reden, ohne das ein schüler direkt angesprochen wird, er könnte aufführen was in ganz schlimmen fällen passieren kann und allgemein darauf eingehen das das kein kind wollen kann, mit dieser schuld zu leben. denn das ist doch auch eins der probleme, das jugendliche nicht bis zum ende denken.

christina
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
huhu Kati,
mein Sohn (heißt auch Tristan) ist fast 16 und mit Mobbing in der Schule hatten wir leider Jahre zu tun....es fing in der Grundschule an u. ging auf der Realschule weiter (die gleichen Kids).

Wir haben schon zur Grundschulzeit angefangen den Schuldirektor, die Sozialpräventorin, u. die Klassenlehrerin damit zu konftrontieren. Immerhin heißt es ja in den Regelsätzen der Schulen : kein mobbing u. keine Gewalt. Es fanden damals immer viele Gespräche statt u. auch das Jugendamt wurde eingeschaltet (der Junge, der Tris so massiv gemobbt u. auch geschlagen hatte, war polizeil. bekannt)...

Es gab dann Ruhezeiten u. nach jedem Vorfall (da musst du auch mit Mitschülern oder deren Eltern in Kontakt stehen , um das auch zu erfahren- falls dein Kind nix sagt) gab es wieder Gespräche bis dann die weiterführende Schule kam.

Auf der Realschule haben wir dann auch sofort Kontakt mit der Lehrerin u. der Direktorin gesucht u. die Probleme geschildert. Wir hatten Glück: die Direktorin duldet keinerlei mobbing etc u. "Vorfälle" habe ich sofort per E-Mail, Telefon an die Direktorin gegeben u. die hat sich dann gekümmert. Aber richtig gekümmert: mit 2-3 Tagen Schulverbot und Jugendamt u. lange Gespräche mit den Eltern. Seit dem (der letzte Vorfall ist 2 Jahre her u. da war auch die Polizei involviert) ist RUHE !!!

Ich kann dir nur raten: tausche dich aus : mit deinem Kind, mit den Lehrern, mit anderen Eltern (Elternsprechtage stehen an) u. wenn ihr habt mit den Sozialpräventoren (Kummerkastentante in der Schule)

Ich drück dir die Daumen, dass ihr auch einen Weg findet u. dein Tristan offener zu dir wird u mit dir redet wenn was ist !!!

Mein Tris geht mittlerweile beim kleinsten Schubbser zur Direktorin u. "beschwert" sich :druecker In seiner Klasse ist er top integriert u. in einem halben Jahr geht er auf die nächste Schule (nach der 10. macht er noch 2 Jahre Schule aufm Wirtschaftsgym).
 

Capricorn70

Aktives Mitglied
Meine Tochter ist 13 und auch sie war schon Mobbingopfer. Leider hat sie es erst in sich hineingefressen und als sie sich mir dann anvertraute brach sie in Tränen aus. Sie hatte auch Angst, dass alles noch schlimmer wird wenn ich es der Schule melde. Aber meine Tochter hatte durch die ständigen Mobbingattaken schon psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall...etc. Ich bin dann mit ihr zum Arzt gegangen und habe mit ihm über die Situation gesprochen. Nachdem er mit meiner Tochter ein Gespräch hatte sagte er mir dass sie eine depressive Verstimmung hat und ich sofort etwas unternehmen muss! Er gab mir den Rat nicht länger zu warten bei Mobbing muss man sich wehren! Ich schaltete den Schulpsychologischen Dienst ein, ging zur Schulleitung und zum Vertrauenslehrer, machte die Dringlichkeit der Situation klar und bestand darauf, dass man sofort etwas unternimmt! Man hat mich mit diesem Anliegen sehr ernst genommen und uns wurde erfolgreich geholfen! Meine Tochter wurde noch einmal dazu ermutigt sich nie etwas gefallen zu lassen sondern sofort was zu sagen und alles klappt super! Ihr geht es wieder gut!
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

erstmal danke für eure Antworten!

Die letzten Beiden Antworten sind ja eher meiner Meinung, die erste Antwort eher der Meinung meines Sohnes, aber ich verstehe nicht warum ich wegsehen soll, wenn es meinem Sohn damit offensichtlich schlecht geht?

Wir haben gestern noch mal mit ihm gesprochen, er zeigte sich auch etwas einsichtiger, das wenn er sich selber nicht helfen kann, das wir als seine Eltern ihm gerne dabei helfen würden. Er hat immer noch Angst das es danach noch schlimmer wird, nur wir machten ihm auch klar, das auch unsere Mittel ihm zu helfen auch ausreizbar sind. Zur Not suche ich mir Hilfe bei der Polizei, wenn alle Stricke reisen, fand er nicht lustig, aber ich habe ihm auch meine Ängste klar gemacht, das er eh so sensibel ist und ich nicht zugucke wie er sich mit 15 oder so vor den Zug wirft.

Da haben wir Beide ne Runde geheult und sind uns einig,wir schauen nicht weg, wir suchen uns Hilfe und schweigen das Thema nicht tot.

Natürlich werde ich die so genannten Mitschüler nicht konfrontieren, aber den Klassenlehrer werde ich kontaktieren, er soll das erstmal im Rahmen der Klasse versuchen zu klären, werde ihm aber auch sagen das er keine Namen nennen soll, wenigstens erstmal nicht!

Ist schon schwierig, wir als Erwachsene haben uns eine dickes Fell angefressen, was den Kids noch fehlt, da muss man aufpassen das man nicht überreagiert, andererseits aber die Problematik im Auge behält und die Kids nicht alleine dastehen lässt ?(

LG Kati
 

Lischen Müller

Neues Mitglied
Hallo,
Ich wurde in meiner Mittelschulzeit selber massiv gemobbt.
Heute als erwachsene habe ich einen ganz anderen Blick als früher auf die Situation.
Damals wahr meine größte Angst das es jemand raus findet.
Ich hatte Angst vor jedem Elternsprechtag . Heute weiß ich man hätte viel tun können um meine damalige Situation zu verbessern. Ein Klassen oder Schulwechsel wehre eine gute Lösung gewesen.
Damals habe ich das Gefühl gehabt das ich noch mehr Probleme an der hake habe, wenn meine Eltern die Wahrheit wüßten. Dann hätte ich nicht nur meine Mitschüler mit den ich fertig werden musste, sondern auch noch die Sorgen meiner Eltern an der Hake und müsste ihren , wie ich es damals empfunden habe, blinden Aktionismus im Zaum halten.
Wenn meine Lehrer mal wider etwas verraten hatten wollten sie Gespräche mit den Eltern der betreffenden Schüler führen und so.
Mein Tipp für dich wehre:
Hab ein offenes Ohr für deinen Sohn, tu nichts was er nicht möchte , dann kommt er in Zukunft vielleicht wider zu dir und erzählt wie es im geht. Halte guten Kontakt zu der Lehrern und arbeite mit der schule zusammen.
Vielleicht wehre auch eine externe Person gut mit der er reden kann, ohne sich sorgen zu machen dass sie sich sorgen macht und hilflos fühlt. Eine Vertrauenslehrerin oder Sozialpädagogin oder so.
Zwing ihn nicht zu Klassenreisen und so wenn es andere Möglichkeiten gibt.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Mobbing ist KEIN kavaliersdelikt und kann zu schweren Störungen bei kindern führen.

Auf jeden fall würde ich wie du ja schon vor hast die Klassenlehrerin darauf anzusprechen.
Hier hat z.B. jede Schule die Mglichkeit sich von aussen auch bei dem thema Hilfe vom Jugendamt zu holen. indem z.B. mit Pädagogen und Psychologen ein projekttag zu dem thema mit allen Schülern der Schule gemacht wird oder aber auch nur mit der Klasse.

Da wird dann genau darauf eingegangen was mobbing bedeutet und was es bewirken kann und wie es ausarten kann.
 

Capricorn70

Aktives Mitglied
Ich halte es auch für wichtig, dass du aktiv wirst. Allerdings wie schon erwähnt wurde nur in Absprache mit deinem Sohn! Ich habe mit meiner Tochter gesprochen und ihr erzählt, dass es wichtig ist etwas zu unternehmen, aber das ich nichts mache was sie nicht will. Dann habe ich ihr verschiedene Möglichkeiten genannt und ihr gesagt wie ich gerne vorgehen würde. Ich hatte das Glück, dass an der Schule meiner Tochter ein sehr guter Vertrauenslehrer ist, der dann ein Gespräch mit meiner Tochter in meinem Beisein geführt hat. Er hat ihr ganz klar gesagt, dass er es nicht duldet, dass ein Kind unter Angst in die Schule kommt und wie er gerne vorgehen würde. Er sagte ihr aber auch, dass er dafür ihr ok braucht und auch nur dann so vorgeht. Ich denke, dass ihr das ein Gefühl der Sicherheit gegeben hat, denn sie merkte, dass man ihr wirklich helfen will aber dass nichts passiert was sie nicht möchte. Sie hat daraufhin zugestimmt und ihr wurde wirkungsvoll geholfen. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass deinem Sohn bald geholfen werden kann, denn ich weiß wie belastend so eine Situation ist. Ich drücke euch ganz feste die Daumen! :druecker
 

5fachmama

Aktives Mitglied
Hallo,

danke für die vielen Antworten, wir haben bei meinem Sohn den Klassenlehrer kontaktiert, da findet bald ein Elterngespräch statt.

Dafür war ich heute bei meiner Tochter in der Schule, sie wird auch gemobbt, von drei Mädels, nur mit dem Unterschied, das das eine Mädel eine ältere Schwester in der Schule hat und diese sie jetzt mit fertig macht. Sie wird beleidigt, gehauen, getreten.

Nachdem der Lehrer die betroffenen Mädels heute gesprochen hatte, wurde sie wieder getreten, ich hab dann den Lehrer angerufen, so geht es nicht!

Er wird sich kümmern, er wirkt entsetzt und meinte nur, da das Geschehen heute nach dem Gespräch stattgefunden hat, wird es für die Mädels noch schlimmer!

Was immer er auch meint?

LG Kati
 

clara.jane

Neues Mitglied
Hallo Kathi,
ich finde berlins Vorschlag ziemlich gut! Nicht darauf eingehen, wenn man geärgert wird und es so nicht an sich heran lassen. Ich glaube es würde sich noch besser machen, wenn die Klasse in einem Fach zum Thema Mobbing einen Text liest (Zeitungsartikel zum Thema Mobbing und was es im schlimmsten Fall anrichten kann. Im Anschluss würde ich dann darüber sprechen, weil sonst ist es wieder zu offentsichtlich werden Denkanstoß dazu gegeben hat....
Ich wünsche euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen :)!
 

MariaFem

Neues Mitglied
Ich habe damals durch das Mobbing auch Panikattacken bekommen. Das war eine echt harte Zeit.
Nun habe ich aber meine Gefühle wieder in den Griff gebracht. Mir hat da sehr ein E-Book zum Thema
Panikattacken geholfen, was es auf dieser Webseite gibt.
 
Oben