Wer schafft es, seine Kinder einen Tag nicht zu loben?

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Wer schafft es, seine Kinder einen Tag nicht zu loben?


Hört auf mit der Erziehung! Ihr müsst die Kinder ent-ziehen! Ent-ziehung wie Ent-Wicklung! Eine Ent-Ziehungskur vom Erziehen. Eine Erziehungs-Ent-Ziehungskur! Sie schaffen das von allein, die Kinder! Sie können das! Weg mit den Regeln, Geboten, Verboten, weg mit dem ganzen Erziehungs-Rumgeseiere, her mit der Luftlosigkeit des nackten Sich-auf-die-Kinder-Verlassens.


Vor allem weg mit der Anerkennung! Schluss damit! Wegen jedem schiefen Hicks werden die Kinder gelobt! Nein, das hast du aber fein gemacht! Hast du das wirklich ganz allein gemalt? Nein, schau mal, was für ein schönes Häufchen du in die Windeln gesetzt hast! Au, das war aber ein allerliebstes Bäuerchen! Neinneinnein, wie hübsch du das Bällchen schon rollen kannst. Hupshupshups, heiteitei und Hassenichgesehn!

Hat sich schon je einmal irgendwer gefragt, wozu diese permanente Lobessintflut führen wird? Wir stülpen den Kindern die totale Fremdbestimmung über! Wir machen aus den Kindern Narzissmus-Monster, die entweder im Sumpf der Minderwertigkeitsgefühle versinken, weil keiner sie mag – oder aber zu Anerkennungsjunkies mutieren, die alles tun, um geliebt zu werden.


Probiert es wenigstens mal aus, für einen Tag das Kind nicht zu behudeln, ihr werdet sehen, es wird nicht gehen. Ihr selber seid nur Kinder eurer Eltern, ihr selber hechelt und röchelt noch immer auf den Knien eures Geistes nach dem wohlwollenden Nicken in den Augen eurer Väter, ihr seid anerkennungskorrumpierte Selbstbestätigungskrüppel!
 

Ostanna

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Ich lobe wenn es angebracht ist - einen Tag bewust darauf verzichten würde ich nicht.
Allerdings lobe ich nicht jedes Werk meines Nachwuchses... dann wäre das Lob an sich nichts besonderes mehr und würde seinen Zweck nicht erfüllen. Mir persönlich ist ein ehrliches loben lieber als das mechanische Abnicken manch anderer Eltern.
 
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