Mit 14 für 1 Jahr ins Internat?

lillu

Mitglied
Hallo liebe Community!
Ich möchte hier um Rat bitten. Meine Schwester hat einen Sohn, der ist 14 und baut sehr viel Mist, um es nett auszudrücken. Er ist schon 2x aus der Schule geflogen (obwohl er eigentlich ein guter Schüler ist, nur macht er halt viel Blödsinn) und jetzt möchten meine Schwester und mein Schwager ihn in ein Internat ins Ausland nach Österreich schicken. "Er soll ja mal sehen, wie er da zurechtkommt. Wenigstens waren wir noch so nett eines auszusuchen, wo sie Deutsch reden."
Ich frage mich nur, ob es wirklich die richtige Lösung für einen "so jungen" Jungen ist, 1 Jahr mit relativ wenig Ausicht und elterlicher Liebe auszukommen. Sie sind aber schon überzeugt, ihn ab November ins Theresianum zu schicken.
Was kann ich dagegen tun, bzw. denkt ihr ich habe überhaupt das Recht, mich einzumischen, wenn ich überzeugt bin richtig zu handeln?
 

Ostanna

Neues Mitglied
Oh, das ist schwer zu sagen. Als Mutter würde es mir schwer fallen mir da reinreden zu lassen aber anhören würde ich mir auf jeden Fall was dazu von Außen an mich heran getragen werden würde.
Ist das Internat sehr weit von euch entfernt? - Ist ein Wochenend heimkommen möglich?
14 wäre mir persönlich viel zu früh... als Erzieherische Maßnahme ist das so eine Sache. Klar lernen Kinder sicher Disziplin, Selbstvertrauen gibt es sicher auch wenn man sich erst mal durchgebissen hat aber ob es das nicht auch anderes gibt.
Mir würde es sehr schwer fallen meine Tochter in ein Internat zu geben...
 

lillu

Mitglied
Hallo! Erstmal danke, dass du mir die Möglichkeit gibst, mich mit jemandem auszutauschen. Anscheinend haben hier noch nicht viele dieses Problem erlebt, bzw. möchte keiner etwas dazu sagen.Tatsächlich habe ich mich auch ähnlich entschieden: Ich habe nicht das Recht meiner Schwester reinzureden und vielleicht ist es ja doch "verdient". Dennoch habe ich mich entschieden, mit meinem Neffen bald mal nach Wien zu reisen, um mit ihm die Stadt kennenzulernen. Vielleicht gefällt es ihm ja. Wie findest du diese Idee?
Es soll keine Belohnung oder Mittleidsreise werden, ich möchte ihm einfach die Umgebung näher bringen, ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen und die Öffis dort entdecken.
 

KatiHutt

Neues Mitglied
Einerseits gehörst du zu Familie und darfst deine eigene Meinung haben. Insbesondere in solch schwierigen Situationen kann deine Schwester einen Rat gut gebrauchen. Andererseits braucht man Fingerspitzengefühl. Viel hängt von deiner Schwester ab. Will sie dich in das Problem einbeziehen? Möglicherweise wird sich deine Hilfe auf die organisatorischen Sachen beschränken.
 

lillu

Mitglied
Wie schon oben gesagt, sie sind fest überzeugt, ihn ins Internat zu schicken, er ist auch schon angemeldet mittlerweile. Allerdings habe ich die Erlaubnis bekommen, mich ein Wochenende mit ihm in Wien umzuschauen (er war schon einmal kurz dort wegen der Anmeldung, das reicht aber nicht um die Stadt kennen zu lernen). Ich schätze wir werden mit dem Auto runterfahren, da Flüge mir kurzfristig zu teuer sind. Kennt vielleicht jemand ein günstiges, schönes und modernes Hotel in Wien, unweit des Theresianums?
 

KatiHutt

Neues Mitglied
Ja, ein Wochenende ist relativ kurz. Es reicht aber dafür, das Stadtzentrum zu besichtigen. Dann nimm das Hotel beim Theresianum von Austria Trend. Es liegt praktisch ums Eck und bietet ein gutes Frühstück an.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich war erst vergangene Woche ein paar Tage in Wien. Also...um Wien, vorallem die Atmosphäre in Wien und die Wiener kennenzulernen, würde ich auf keinen Fall im Hotel frühstücken. Die Wiener Kaffeehäuser sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, weder zum Frühstück noch zur Kaffeezeit. Die Kaffeehäuser sind für Wiener wichtige Institutionen ;) und wer dort den Tag beginnt, wird die Stadt und seine Bewohner sofort lieben!
 

Merla

Neues Mitglied
Ich kenne das Theresianum - es ist ein wirklich sehr gute Schule, die sich um die einzelnen Schülerinnen annimmt. Und die Ausbildung ist ausgezeichnet. Allerdings bin ich auch selbst eine "Leidtragende":rolleyes: meine beiden Jugendlichen sind derzeit im Ausland; meine Tochter ist zwar schon 18 Jahre alt, wird aber 2 Jahre in Oxford verbringen. Und mein 14-Jähriger Sohn hält sich in den nächsten 5 Monaten in Spanien auf (Leistungssport). Beide kommen glücklicherweise im Dezember für 4 Wochen nach Hause.:). Und es sind sicherlich tolle Erfahrungen, die beide machen können. ABER: diese langen Auslandsaufenthalte kamen für uns nur zustande, da beide es unbedingt wollten. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie es funktionieren soll, wenn es nicht auf freiwilliger Basis erfolgt. Ich hätte auch Angst, dass ein 14-Jähriger dann vielleicht aus Trotz noch mehr Unsinn macht. Falls ich irgendwie behilflich sein kann (Informationen etc.), sehr gerne - ich bin aus Österreich...
LG
Merla
 

lillu

Mitglied
Danke für eure Tipps! Das Hotel ist schon gebucht. Wir werden es so machen, dass wir am 1. Tag das Frühstück dazu bestellen und am 2. in einem Kaffeehaus Croissant und Melange genießen. Mittlerweile sehe ich es auch so, dass es bestimmt eine Chance für ihn ist, vor allem scheint diese Schule einen tollen Ruf zu haben und auch eine etwas strengere Hand zu haben (was hier gut ist). Ich feue mich auf Wien, wollte schon lange mal Schönbrunn besichtigen. Habe dabei auch mitbekommen, dass es ebenfalls ein tolles Hotel von Austria Trend dort gibt, alles sehr imperial eingerichtet. Da muss ich auch unbedingt hin, nur leider ein andernmal ;) Der Zoo soll im Sommer ja auch traumhaft sein.
 

margitchen

Neues Mitglied
Wien ist eine schöne Stadt und selbst als 14-Jähriger kommt man in einem Internat meistens zurecht. Eine Freundin von mir hat ihren Sohn schon mit 12 losgeschickt - er fand es zwar am Anfang gewiss hart, aber es gibt ja immer die Möglichkeit es abzubrechen und den Sohn wieder nach Hause zu holen. Ich könnte mir vorstellen dass die etwas strengere Disziplin in einem Internat einen unruhigen, aber guten Schüler guttun wird.
 

Noretta

Neues Mitglied
Kann nur aus meinem Bekanntenkreis berichten und weiß, dass ein gutes Internat auch eine postiive Wirkung erzeugen kann. Meine Cousine hat ihre Tochter nach langem Hin und Her in ein Internat gegeben, weil sie überfordert waren mit all den Erziehungsproblemen (Drogen etc.). Nach zwei Jahren ist der Sohn wieder zurückgekommen und macht nun sein Abitur.
 
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