Liebesleben

ElkeNRW

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Wie Ihr bei Hallo, ich bin neu hier lesen konntet bin ich schon 52 und mein Sohn bereits stolze 26 Jahre alt. Ich gehöre damit sicherlich nicht zur Hauptzielgruppe, aber trotz allen bin und bleibe ich Mutter.

Meinen Sohn hat es nach dem Abitur in die große weite Welt getrieben und er hat sich für ein Studium in London entschieden, die Kosten für das Studium und alle weiteren Kosten (Unterkunft, Taschengeld usw.) haben wir ihm finanziert. Das war für uns oft ein finanzieller Kraftakt, aber was macht man nicht alles um seinen Kind. Er wird sein Studium zum Jahresende 2014 erfolgreich abgeschlossen haben. Jetzt aber zum eigentlichen Thema:

Vor 2 Tagen habe ich mit ihm geskypt, es gab kein spezielles Thema sondern lediglich ein normales Mutter Sohn Gespräch (dachte ich)... Im Verlauf der Unterhaltung sagte er mir das er bereits seit fast 5 Jahren in einer Beziehung lebt, es sei jedoch keine Frau sondern ein anderer Mann. Diesen Mann durfte ich bereits kennenlernen, allerdings wurde er mir zu dem Zeitpunkt als seinen Mitbewohner vorgestellt. Mein Sohn hatte Angst uns es vorher zu sagen weil er die Befürchtung hatte wir versagen ihm dadurch unsere Unterstützung oder gar unsere Liebe.


Ich fühle mich seit dem als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Wieso hat mein Sohn mich die letzten Jahre lang belogen, wir haben ihn immer Weltoffen und tolerant erzogen. Was muss ihn meinen Jungen vorgegangen sein das er solche Angst hatte zu sich selber zu stehen? Natürlich muss ich mich erstmal daran gewöhnen das er schwul ist, auch wenn ich diese Vermutung eigentlich schon lange hatte. Aber nichts auf dieser Welt wird mich jemals dazu bringen können ihn nicht mehr zu lieben, Was habe ich falsch gemacht das er auch nur eine Sekunde daran zweifeln konnte.

Fragen über Fragen die mir Momentan im Kopf umherirren.... Danke fürs zuhören!
 
Zuletzt bearbeitet:

Oliver2012

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Ich bin nicht schwul doch kann ich es gewisser Maßen deinem Sohn nachemfinden....den sich zu Outen, gerade den Eltern gegenber, ist sehr schwer.....den auch wenn die Eltern immer Toleranz lehren, höhrt es meist bei der Gleichgeschlechtlichen Beziehung auf....der soziale Druck ist enorm----du empfindest es als Vertrauensmißbrauch.....doch versuch deinen Sohn auch zu verstehen...wie steht dein Mann dazu
 

Noretta

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Kann ebenfalls beide Seiten nachvollzíehen. Der Druck, der auf deinem Sohn lastete, ist durch gesellschaftliche Normvorstellungen erzeugt. Die politisch-korrekte Berichterstattung in den Medien kann man m. E. nicht einfach auf die Gesellschaft übertragen, dort gibt es immer noch massive Vorbehalte gegenüber Homosexuellen.

Allerdings kann ich auch deinen Schmerz verstehen, schließlich hat dir dein Sohn etwas sehr Elementares verschwiegen und dich somit die letzten Jahre auch zum Teil an seinem Leben bewusst nicht teilnehmen lassen. Am besten wird wohl ein klärendes Gespräch sein und ich hoffe sehr, dass ihr euch wieder annähern könnt.
 

diam

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Das war wahrscheinlich ein enormer Kraftaufwand für deinen Sohn, selbst wenn er recht offen erzogen worden ist. Vielleicht brauchte er selbst seine Zeit, um zu verstehen, dass er sich zu einem Mann hingezogen fühlt. Es ist nun vollbracht, du bist eingeweiht und dafür verdient er Respekt und weiterhin deine Unterstützung, auch wenn es für dich nicht leicht ist, dies zu verstehen. Du bist seine Mutter.
 
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