Bin ich pingelig oder übertreibendie Schwiegereltern?

muttervaterkind

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Hallo, ihr Lieben,

ich habe mich jetzt extra mal hier angemeldet, weil mir eine Sache auf dem Herzen liegt. Könnte etwas länger werden ^^

Und zwar: Ich bin mit meinem Freund jetzt 10einhalb Jahre zusammen. Anfang September kam unser Sohn zur Welt. Er ist jetzt 4einhalb Monate alt. Wir sind glücklich und der kleine Prinz ist ein fröhliches Kerlchen.

In meinem Beitrag geht es um meine Schwiegereltern. Ich war mit denen nie wirklich herzlich. Wir kommen zwar gut miteinander aus, allerdings bin ich auch froh, wenn ich sie mal nicht sehe. Bevor unser Sohn kam, habe ich meine Schwiegereltern vielleicht einmal im Monat (oder weniger) gesehen. Seit er da ist, sehe ich sie mindestens alle zwei Wochen. Schon nach einer Woche fragen sie, wann wir denn mal wieder vorbeikommen. Gestern erzählte mir mein Freund, dass wir am Samstag wieder vorbeikommen sollen oder sie kommen zu uns. Wenn wir da sind, überstehe ich die Zeit einfach. Wenn der kleine dann schläft, sind sie etwas enttäuscht. Ist er wach, liegt bei meiner Schwiegermutter im Arm. Wenn er anfängt zu weinen (also Hunger hat), versucht sie ihn zu beruhigen (kommt also nicht – sofort – auf die Idee, dass er zu mir will, weil es ihm vielleicht auch zu viel ist). Mein Schwiegervater schnalzt immer so mit der Zunge. Einmal hat sich der Kleine so erschrocken und angefangen zu weinen. Mein SV meinte dann zu ihm „Weichei“. Sicher ist das nur Spaß, aber trotzdem … naja. Meine Schwiegermutter hatte ihn kaum getröstet. Sie hielt vor sich auf dem Schoß und redete ihm gut zu. Ich finde überhaupt beide dominant und einnehmend. Wenn ich ihn auf dem Arm habe, heißt es „gib ihn mir mal“. Und mein Schwiegervater würde den Kleinen am liebsten jetzt schon mit in seine Garage nehmen zum Basteln an Fahrzeugen. Er hat dem Knirps sogar schon ein Mofa gekauft – ich wiederhole: Er ist 4,5 Monate alt.
Für mich ist es immer fast wie Urlaub, wenn wir dort wieder wegkommen. Bevor wir uns losmachen, sagt meine SM, dass wir auch mal zwischendurch einfach so vobei kommen können und ich nicht warten muss, bis Wochenende ist. Das sagt sie jedes mal. Sie müsste langsam merken, dass ich nicht weil, weil ich noch nie (auch nicht, als Mini noch nicht da war) von mir aus dort hin ging. Als der Kleine noch einen unrgelmäßigen Rhythmus hatte, so am Anfang, schliefen wir tagsüber. Da musste ich mir immer extra den Wecker stellen, weil wir 16 Uhr schon wieder zum Kaffeetrinken vorbeikommen sollten. Sie wohnen etwa 10 Minuten Fußweg von uns entfernt, ein paar Straßen weiter. Für den Zweck des ständigen „Babys-Sehens“ haben mir meine Schwiegereltern sogar ein iPhone zum Geburtstag geschenkt, nur, damit ich ihnen Bilder und Videos per Whatsapp vom Kleinen schicken kann. Dabei habe ich bereits ein fotofähiges Handy, mit dem ich zufrieden bin … muss man dann halt per Bluetooth senden und nicht schnell per WA.

Außerdem wollen sie bei seinem Zimmer mitreden. Meinem Freund zuliebe, der ja immer zeitig raus muss, bin ich mit dem Kleinen ins Kinderzimmer gezogen. Dort schlafe ich zusammen mit ihm im großen Bett, was bestens funktioniert. Meine Schwiegereltern kamen auf die Idee, ihm dort ein Kinderbett reinzustellen (was sie auch taten) – schließlich muss er auch mal allein schlafen können. Außerdem hat meine Schwiegermutter Wandtattoos gekauft, damit es etwas freundlicher aussieht (wir haben weiße Wände). Die Tattoos sind nicht an der Wand. Streichen wollten sie auch schon, aber dieses Thema kam nicht nochmal auf … ich wohne ja auch noch hier drin. Ich sagte ihnen, dass es dem Kleinen egal ist, wie das Zimmer aussieht, er hat jetzt andere Prioritäten und Wünsche.

Des weiteren hat sie dem Kleinen Schnuller gekauft, dabei haben wir gesagt, dass er ohne kann (er hat nie einen gewollt). Sie fragte mich, ob sie mal einen abkochen kann. Ich sagte: „Ja, aber er wird ihn wieder ausspucken“. Sie fragte nochmal: „Darf ich wirklich? Wenn nicht, dann sag“. Also – ja, aber er spuckt ihn eh wieder aus… bei ihr muss ich mich allgemein öfter mal wiederholen, sonst glaubt sie mir scheinbar nicht oder so. Grund für den Schnullerkauf: Er war mal ziemlich weinerlich. Ich sagte ihr, dass er gerade eine Wachstumsphase hat und er auch wieder ruhiger wird. Sie meinte: „Er braucht nen Schnuller zur Beruhigung“ … irgendwie kommt das, was ich sage, eh nie an. Sie hat auch ein Spielzeug und einen Schlafsack gekauft – haben wir aber beides schon. Sie meinte auch mal, wir sollen ihn im Kinderwagen noch eine zweite Decke geben. Er IST warm eingedeckt. Sie meinte auch, wir sollen ihn ja warm genug anziehen bei der Kälte – er IST warm angezogen, mit Handschuhen und allem drum und dran. Sie traut uns nichts zu. Mein Freund versteht mich und bestätigt meine Aussagen, jedoch widerspricht er seinen Eltern nicht wirklich. Sie wären sonst eingeschnappt. Er muss tun, was sie sagen – sonst eingeschnappt. Sie halten ihn mit ihrer Dominanz ziemlich klein, wie ich finde. Schon immer.

Meine Eltern sind da ganz anders, zum Glück. Die wohnen 50 km weit weg, aber bedrängen uns nicht. Sie freuen sich wie Schneekönig, wenn wir anrufen und vorbeikommen, aber nerven nicht rum.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Bin ich zu pingelig oder gehen meine Schwiegereltern wirklich zu weit? Kennt ihr ähnliche Situationen?


Liebe Grüße
 

Schmidtie

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Du bist pingelig? ;-)
Nein, im Ernst. Deine Schwiegereltern haben ein Enkelkind bekommen und sind darüber sehr glücklich. Das ist für Großeltern etwas ganz Besonderes, aber nicht alle wissen es zu schätzen. Gönne ihnen das Glück und vermische es nicht mit deiner leichten Abneigung gegen sie.
Du wirst sehen, Großeltern werden mal nützlich. Wenn dein Sohn sie gut kennenlernt, können sie später auch besser auf ihn aufpassen. Und dass sie jetzt noch nicht immer richtig reagieren, ist normal. Du als Mutter wirst es immer besser beurteilen können, was dein Sohn möchte.
 
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