Mein Leben?!

Fälix

Neues Mitglied
Hallo,

mein Name ist Felix und ich mache eine betriebliche Ausbildung, wohne noch Zuhause und das ist wahrscheinlich mein Problem. Ich muss jeden Tag 45 Minuten mit dem Auto zur Arbeit fahren, also möchte ich immer relativ früh losfahren sodass ich früh nach Hause kann. Manchmal ergibt sich allerdings die Situation, dass ich länger arbeiten muss (19 Uhr/20 Uhr) und das passt meiner Mutter überhaupt nicht. Eher gesagt "Mama heute muss ich länger arbeiten" passt ihr nicht und dies führt dan zur eskalation. Es gab schon immer Streitigkeiten zwischen mir und meinen Eltern, sei es mein Musikgeschmack (Metalcore, Punk, Grindcore), sei es meine Hobbys (Computerspiele, Paintball, Messdiener), sei es das ich Handwerklich null Begabung habe und sei es der Kontakt zu meinen Gruppenleitern. Es gibt immer irgendwas. Heute morgen zum Beispiel habe ich meiner Mutter gesagt, dass ich bis 20:00 Uhr arbeiten muss, da jemand die Tür abschließen muss, dies kam bei Mutter halb an oder garnicht den sie Explodierte wie eine Atombombe.
Meine Eltern (ich weiß nicht wer es kennt) haben so diesen Drang nach kontrolle. Ich meine ich bin 18, ich sollte mitlehrweile auf eigenen Beinen stehen können und mein Leben einfach leben. Wenn ich am Wochenende losgehe bekomme ich aber trotzdem zuhören "Um 2 Uhr hole ich dich ab" oder "Du fährst mit dem Rad nicht zurück, ich komme dich holen". Sowas bringt mich zum Kochen und wenn ich die Diskussion dagegen eröffne düse ich meistens einfach ab.
Was zzt. wieder ein großes Streitthema ist, ist dass ich nach Feierabend mich gerne an den Rechner setze. Dies mache ich, da meine Freunde entweder keine Lust haben noch was zu machen, 200 km entfernt da sie irgendwo Studieren oder Nachtschicht haben. Meine Eltern argumentieren damit, dass ich auf der Arbeitsstelle ja genug am PC sitze und mich jetzt nicht noch für 2 Stunden dahin hocken sollte. Doof nur, dass ich auf der Arbeit mehr an einem Rundentisch sitze als an einem PC.

Wenn ich so aus meinem Leben erzählen darf, eigentlich stande ich immer alleine da bzw. meine Eltern haben mir dieses Gefühl gegeben. In der Schule wurde man gemobbt, der Elternbeirat (in dem meine Mutter saß) hat Fehlentscheidungen getroffen die mir zulaste gelegt wurde "Es war ja deine Mutter die dafür gestimmt hat". Mein Vater hat zu mir nie wirklich "Kontakt" gesucht, ich habe 10 Jahre Fußballgespielt und er war nie bei einem Spiel. Wenn ich mich mal durchgerungen habe mitzukommen wenn er arbeiten fährt gab es nur Stress von wegen "Nein Felix einfach nein."

Wer denkt "das schon eine Schwarzezeit", dem setze ich jetzt noch die Kirsche drauf.

Da ich mit den Schulfreunden nicht so klar kam (mit ein paar) habe ich mit Jugendverbände gesucht. Meine Eltern bzw. am meisten meine Mutter hatte versucht in diesen Leitern selber "Freunde" zufinden was bei mir auf Terror stoß. Es waren ja schließlich meine Gruppenleiter und nicht Ihre Freunde. Irgendwann kam es soweit, dass sie sich als Teil der Gruppe gesehen hat nur weil sie uns manchmal gefahren hat. Dann kam eine Meldung die kam wie ein Schlag ins Gesicht. Vor 2 1/2 Jahren starb einer dieser Leiter an Krebs, was mich mega traurig gemacht hat und aufeinmal sind da 2 Personen (Eltern) die Mitleid spenden. Gratulation! Wie erbärmlich ist es, nur dann für das Kind da zu sein, wenn es wirklich am Tiefpunkt angekommen ist ansonsten nie. An diesem Zeitpunkt dachte ich, dass es wirklich nur einmalig war und nie mehr vorkommen wird. Vor 2 Jahren bei meinem Opa das gleiche Scenario und vor 5 Monaten kurz vor meinem 18 Geburtstag mein 2 Opa auch das gleiche Scenario ..... Mitleid zeigen 2 mal in Arm nehmen und dabei leise sagen "alles wird gut" kotz - würg - schämt euch!

Wir haben vor kurzem eine Videoüberwachungskamera bekommen, da auf unserem Hof mehrfach randaliert wird. Ich bin gegen eine solche Kamera, auch aus dem Grund weil meine Eltern besonders mein Vater sie benutzt um zugucken wann ich nach Hause komme und vor allem wie ich nach Hause komme.

Jetzt müsste man ja denken, der arme Junge vielleicht ist es bei seiner großen Schwester (4 Jahre) genau so......AM ARSCH!

Jetzt muss ich aber allerdings eben an euch Eltern appelieren.

- Lasst euren Kindern Freiraum, wenn sie sich ins Zimmer einschließen dann wollen sie nicht reden sondern wirklich mal alleine sein.
- Kontrolliert eure Kinder nicht. Verlangt nicht von Ihnen, dass Sie euch ihren Handyverlauf zeigen.
- Verbietet keinem/keiner 16 Jährigen ihren Freund/-in bei sich übernachten zulassen. Schenkt Ihnen am besten ein Kondom und sagt "Klar darf deine Freundin/dein Freund hier übernachten warum nicht."

Kinder dürfen sich frei entwickeln und wenn sie am Boden sind (was man auch merkt) dann brauchen die Kinder ihren Trost und nicht nur dann wenn ein Familienangehöriger gestorben ist.
 
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