Pubertät und Depression: wo beginnt das Eine wo geht es in das andere über?

binerchen

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neu hier und weiss auch ehrlich gesagt gar nicht, was ich von euch erhoffe, aber vielleicht ergibt sich das während ich schreibe.


Ich bin Mutter einer 16jährigen Tochter. Ihre schulischen Leistungen gingen innerhalb der letzten 1 ½ Jahre rapide in den Keller. Sie schreibt nur noch 5er und 6er und ist darüber sehr verzweifelt. Am Anfang dachten wir, es ist einfach nur die Pubertät. Sind mit Homöpatischen Mitteln an die Sache gegangen. Sie klagte über Konzentrationsschwierigkeiten.

Jetzt hat sie sich uns offenbart, dass sie vermutet sie habe Depressionen. Sie hat viel geweint und weiss nicht mehr weiter, was sie machen soll. Sie möchte ganz oft nicht in die Schule, hat auch schon viele Fehlzeiten. Sie denkt sie enttäuscht alle.

Ich weiss, dass sie sich ab und zu ritzt, das hat sie mir aber noch nicht gebeichtet.

Nun ist sie mal in Behandlung. Hat Kriseninterventionstermine bei einer Psychotherapeutin. Nach diesen Terminen entscheidet sich, ob sie dort einen Platz bekommt bzw. ab wann. Parallel haben wir einen Antrag bei einer Klinik laufen, weil sie unbedingt stationär gehen will.

Nun stellt sich uns immer wieder das Problem: Wann ist es Pubertät wann Depression.

Wir versuchen sie gerade soviel wie möglich in Ruhe zu lassen. Bis jetzt wollte sie unsere Nähe, jetzt ist diese Zuviel. Wir üben schulisch keinerlei Druck mehr aus, da das Jahr sowieso gelaufen ist (sie wird durchfallen). An manchen Tagen kann sie gar nicht gehen, an anderen geht sie später. Die Schule ist informiert.

Wie habt ihr so die Pubertät eurer Kinder erlebt, bzw. wie erlebt ihr sie?

Ich habe das Gefühl, sie wird im Moment von sich selber (ihren Hormonen) überrannt. Ich will nichts falsch bewerten, will ihr Kraft geben, was aber schwierig ist, da sie ja in Ruhe gelassen werden will.

Gefühlt bis letztes Jahr hat sie noch mit ihren Schleich-Tieren gespielt, spielen Alkohol + geplanter Sex eine Rolle.
Ich erkenne sie nicht mehr wieder. Habe sehr große Probleme damit diesen Übergang gut zu verkraften.

Über einen Austausch mit euch würde ich mich sehr freuen

binerchen
 

Dechanina

Neues Mitglied
Hallo, habe gerade deinen Beitrag gelesen und dachte mir: der könnte auch von mir sein. Unsere Tochter ist 13 und war dieses Jahr 8 Wo auf der geschlossenen Station, wg. Depressionen und suizidalen Absichten.
Uns hat es den Boden unter den Füßen weggezogen!
Schon 2015 waren wir bei einer Psychiaterin. Diese meinte nur es könnte eine depressive Phase sein, ja, sie könnte ADS haben, aber einen dringenden Handlungsbedarf sah sie nicht.
Dieses Jahr ist es dann eskaliert.
Unsere Tochter hat sich ebenfalls geritzt und vom Gymnasium auf die Realschule gewechselt, da sie auch durchgefallen wäre.
Stationär (im Anschluss an den Klinikaufenthalt)wollte sie nicht gehen, obwohl das von der Klinik dringend empfohlen wurde, aber wir haben eine Therapeutin gefunden, bei der sie jetzt in Behandlung ist.
Viel raten kann ich dir nicht, außer sie ernst zu nehmen, sie vielleicht auf ADS/ADHS testen zu lassen und die Idee deiner Tochter in stationäre Behandlung gehen zu wollen, finde ich gut. Ob Pubertät oder Depression, deinem Mädchen geht es schlecht und ihr muss geholfen werden. Aber da seid ihr ja schon dran. Freue mich von dir zu hören und wünsche euch viel Kraft in dieser schweren Zeit. LG S.
 
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