Idee/Tipp -  Abstammungsurkunde wird zum 01.01.2009 abgeschafft

KatrinBehr

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

kurz zu mir:
Ich wohne in Thüringen, bin 40 Jahre alt, habe 2 Kinder (fast 18 und 20), bin geschieden, von Beruf exam. Krankenschwester und habe noch ein Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht (muss die Prüfungen allerdings noch bestehen).

Zusätzlich beschäftige ich mich meinen beiden Internetseiten:
www.zwangsadoptierte-kinder.de & www.personen-suche-ddr.de

Aus den beiden o.g. Projekten entstand unser Verein "Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen".

Leider wird ja zum 01.01.2009 die Abstammungsurkunde abgeschafft und somit wird uns die Arbeit im Verein erschwert, der sich als Hauptaufgabe gesetzt hat - diese Adoptionen in der DDR-Geschichte aufzuklären. Adoptierte Menschen erfahren dann nicht mehr per Zufall, dass sie adoptiert wurden (im Falle der Beantragung einer Ehe auf dem Standesamt - wo man die Abstammungsurkunde verlangte und auf der all die Daten stehen, z.B. die Angaben der Adoptiveltern, der leiblichen Eltern oder sonstigen Namensänderungen).

Trotz Bundesverfassungsgericht, wo jeder Mensch ein Recht auf seine Herkunft hat, sind Adoptiveltern nicht verpflichtet, ihre adoptierten Kinder über die erfolgte Adoption aufzuklären.

Ich habe mich auf Grund dessen an den Bundestagspräsidenten Herrn Dr. Lammert gewandt. http://www.direktzu.de/bundestagspraesident/messages/16085
Bitte unterstützt uns mit eurer Stimme. Jede Stimme zählt. Damit Herr Dr. Lammert auf meinen Beitrag reagiert, muss ich auf Platz 1-2 kommen. Es ist wichtig, dass er darauf antwortet. Nur so können wir sehen, dass wir Betroffene erhört werden.

Wir wollen helfen, dass Adoptiveltern ihre Ängste verlieren, wenn sie ihre Kinder aufklären. Wir wollen helfen, dass adoptierte Personen frei entscheiden können, ob sie ihre Wurzeln finden wollen. Wir wollen helfen, dass leibliche Mütter die Chance erhalten, über die Gründe der Adoption reden zu können.


Zwangsadoptionen waren nicht immer politisch bedingt. Sie geschahen oft unter dem Deckmantel des asozialen §249 des DDR-StGB. Es gab jedoch auch Willkürakte durch Jugendämter und von Eltern, die noch die elterliche Sorge über schwangere Jugendliche hatten. Tatsachenberichte ergaben leider auch, dass mitunter „Zustimmungen“ zur Adoptionsfreigabe nicht aus freien Stücken, sondern durch psychologischen Druck erzwungen wurden.

Selbstverständlich gab es auch freiwillige Abgaben von Kindern die später adoptiert wurden. Des Weiteren wird es in vereinzelten Fällen die Notwendigkeit gegeben haben zum Wohle des Kindes zu entscheiden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr uns unterstützen könnt. Es geht dabei um sehr viele Menschen, die dieses Schicksal ertragen mussten. :hilfe:

Ich weiß, es gab auch Zwangsadoptionen in den alten Bundesländern. Nur war die Rechtslage dort etwas anders. Aber egal wie, es handelt sich dabei immer um Menschenrechtsverletzung.

Liebe Grüße Katrin
 

Nele

Mitglied
Hallo Katrin

Da hab ich ich gleich mal 1-2 Fragen dazu.

1. frage: Was heißt dass Abstammungsurkunden 2009 abgeschafft werden? Das heißt doch nur dass es für Kinder die ab dem nächsten Jahr geboren werden keine mehr ausgestellt wird- oder? Und somit dass Kinder die bis einschließlich 2008 geboren wurden/werden eine haben.

2. Frage: Wer hat warum überhaupt statt einer Geburtsurkunde eine Abstammungsurkunde? Ist das nur bei Adoptionen?
Hierzu gerne auch Antworten aus den alten Bundesländern.

Gruß und schon mal Danke

Euere Nele :comp:
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Eine Abstammungsurkunde braucht man z.B. wenn man heiraten will, da reicht keine normale Genurtsurkunde.

In menier Geburtsurkunde steht als Eltern nur meine Mutter in der Abstammungsurkunde steht auch meni vater, da sie bei meiner geburt nciht verheiratet waren.
 

KatrinBehr

Neues Mitglied
Hallo Nele,

in einer Abstammungsurkunde sind bei einer Adoption die Adoptiveltern, aber auch die leiblichen Eltern (wenn der Vater mit angegeben wurde) namentlich erwähnt.
Diese muss man dieses Jahr noch vorlegen, wenn man heiraten will.

D.h., wenn jemand adoptiert wurde und er von seiner Adoption nichts weiß, wird die Person es in diesem Moment erfahren.

All die Daten bleiben erhalten, es heißt dann halt später nur "Kopie des Geburtsregistereintrages". Aber durch Zufall wird dann ein Adoptierter nicht mehr diesen wichtigen Faktor erfahren können, weil bei einer geplanten Heirat keine Abstammunsurkunde mehr vorgelegt werden muss.

Ausnahme, die Person vermutet etwas und fragt speziell nach.

In der Abstammunsgurkunde sind aber auch sämtliche Namensänderungen enthalten, wenn z.b. die Kindesmutter neu geheiratet hat und das Kind den Namen des neuen Vaters übernimmt oder wenn die Eltern zur Geburt des Kindes nicht verheiratet waren und sie aber dann später heiraten.


Liebe Grüße Katrin Behr

www.zwangsadoptierte-kinder.de
www.personen-suche-ddr.de
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich versteh nicht ganz, wobei willst du unterstützt werden? Das die Abstammungsurkunde nicht abgeschaft wird?
oder das Adoptionseltern verpflichtet werden es ihren Kindern zu sagen? Wie soll das den nachgeprüft werden?


All die Daten bleiben erhalten, es heißt dann halt später nur "Kopie des Geburtsregistereintrages". Aber durch Zufall wird dann ein Adoptierter nicht mehr diesen wichtigen Faktor erfahren können, weil bei einer geplanten Heirat keine Abstammunsurkunde mehr vorgelegt werden muss.

Ist doch gut so das ein Adoptierter NICHT per Zufall erfährt das er Adoptiert wurde.

Gott wenn ich denke ich hätte das per Zufall erfahren -Hilfe- dann lieber gar nicht.!!

LG
Michaela
 

Nele

Mitglied
Hmmm, hab dasmit derAbstammungsurkunde immer noch nicht so ganz verstanden 8)
Ich meine - Hat jeder eine Abstammungsurkunde??? :Lesen
 

KatrinBehr

Neues Mitglied
Hallo,

@ lalelu,

ich finde jeder Mensch hat das Recht auf seine Abstammung. Durch dieses Gesetz werden aber die Adoptiveltern nicht mehr mit einbezogen. D.h. sie können es auf immer und ewig verschweigen.
Wir wollen erreichen, dass dieses Gesetz wieder aufgehoben wird oder es eine andere eindeutige Reglung per Gesetz gibt, wo Adoptierte spätestens ab dem 18.LJ darüber erfahren. Das kann z.B. mit Hilfe durch das JA passieren.

Wir sind aufgefordert wurden, dieses Thema Zwangsadoptionen öffentlich zu machen. Daher auch meine beiden Homepages und die Gründung unseres Vereins.
Auf der anderen Seite wird uns aber ein gewisses Fundament unserer Arbeit weggenommen.

Dieses "Recht auf Herkunft/Abstammung" gibt es ja nicht umsonst. Ich finde Adoptiveltern sollten dies beherzigen. Es geht ja nicht nur um die Bekanntgabe einer Adoption. Viele Dinge spielen eine Rolle, wie z.b. Krankengeschichte etc.pp..


@Nele,

ja, eine Abstammungsurkunde hat jeder Mensch.


LG Katrin
 
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