brauche Rat -  ADHS mit oder ohne Medikinet?

pinsel

Neues Mitglied
Hallo Ihr da draußen!!´
Bei unserem Sohn, 12 Jahre alt wurde in der 4. Klasse ADHS diagnostiziert. Er wurde mit Medikinet behandelt, was auch gut funktionierte. Nun hat er vor etwa 6 Monaten Tics entwickelt, die immer stärker wurden. Der Kinderarzt verordnete erneut ein Medikament. Dann haben wir vor den Sommerferien das Medikinet abgesetzt. Es hagelte Briefe und Anrufe aus der Schule, schlechte Noten.......
Wir sind bei einer Kinesiologin und Homöopathin in Behandlung, dies bringt jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Die Tics sind nun andere, die Noten sind beschissen und das Kind unzufrieden und traurig. Ich bin mit den Nerven am Ende und kein Tag vergeht mehr ohne Tränen. Nun haben wir wieder den Kinderarzt/ Kinderpsychologen eingeschalten, bei dem wir am Sa. einen Termin haben. Der meinte vorab, dass die Tics vom ADHS kommen, nicht vom Medikament!?
Kann mir jemand einen Rat geben, was das beste ist? Ich bzw. wir sind mit den Nerven runter und wissen nicht mehr weiter.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo pinsel,

ich würde abwägen was für das Kind belastender ist.

Die Tics od. die Einschränkungen bzw. die Probleme die es hat wenn er kein Medikament einnimmt.

Ob ein ADHS Kind eher zu Tics neigt od. nicht weiß ich nicht und kann auch nicht beurteilen in wie weit das ein Kind einschränken kann.

Vielleicht wäre ein anderes Medikamten ( Ritalin, Concerta ) eine Alternative.

LG :bye: Cordu
 

D_B_71

Neues Mitglied
Hallo,

nach meinem Wissen entwickeln 30% der ADHS Kinder Tics, auch ohne Medikament. In einem mir bekannten Fall wurde Ritalin wegen Tics abgesetzt und so lange probiert, bis ein gutes neues Medikament gefunden war. Man konnte nicht ganz ausschließen, ob die Tics nicht doch in Zusammenhang mit Ritalin zu sehen waren. Wir machen übrigens auch eine homöopathische Behandlung. Heilpraktikerin war mir zu diffus, jetzt bin ich bei einer Ärztin im Westerwald, die mir Dr. Heiner Frei aus Bern empfohlen hat (die rennen ihm die Praxis ein, sodass wir keine Chance auf einen Platz hatten). Die Polaritätsanalyse, die auf der Bönninghausen-Methode beruht, halte ich für sehr gut und die Behandlung läuft. Es ist viel Arbeit, immer die Beobachtungsbögen auszufüllen, aber ich denke, es lohnt sich. Wie sind Deine Erfahrungen mit Homöopathie?

Gruß, Dani
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

mein Sohn ist jetzt 15 und nimmt 30mg Medikinet Retard. Wir hatten es auch schon mal abgesetzt, weil er die Tabletten nicht mehr nehmen wollte. Er hatte dann solche Probleme in der Schule, dass er regelrecht gebettelt hat, die Tabletten wieder nehmen zu dürfen und versprach, sie auch regelmässig zu nehmen.

Er hatte auch Tics, wie z.B. die Lippen lecken im Winter wenn es kalt war. Das sah schon ziemlich übel aus. Manchmal auch andere Ticks wie mit den Schultern zucken.

Wir haben nicht abgesetzt damals und die Ticks verschwanden auch wieder.

Ich selber habe vermutlich auch ADHS und bin als Kind nicht behandelt worden und jetzt auch nicht. Tics hatte ich auch. Die kommen und gehen und ich denke es liegt nicht an den Tabletten.

Aus meiner Sicht könnte ein Kind mit 12 schon selber mit entscheiden, ob es die Medikamente nimmt oder nicht. Das Kind muss sich wohlfühlen und ihm müssen die Medis helfen, nicht den Lehrern und auch nicht den Eltern. Leider wird das allzuoft anders gesehen.

LG
Micha
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

Tics sind eine sogenannte "Komorbität" von ADHS (oder umgekehrt). Das bedeutet, dass zwei psychische Probleme neben einander her existieren, wobei das eine das andere hervor rufen kann, oder aber auch mehreres unabhängig von einander neben einander da ist. Ein Beispiel: Person A hat ADHS und wird irgendwann depressiv, weil ihn die eigene Situation nervt. Noch ein Beispiel: Person B hat ADHS und macht vier Mal am Tag Kopfstand, weil in ihrem Hirn etwas anderes funktioniert als bei anderen Menschen.

Es kann passieren, dass die medikamentöse und therapeutische Behandlung des ADHS zu einer Verbesserung der komorbiden Probleme führt - das ist zum Beispiel oft bei Leuten wie Person A der Fall. Es kann aber auch passieren, dass die ADHS-Behandlung gar nichts gegen die Komorbidität tut, oder aber sie noch verstärkt.

Ob das geschehen wird, und bei welchen Patienten, weiß bis heute zu Beginn der Behandlung niemand. Allerdings: Falls sich Tics verschlimmern, ist das kein Grund, die ADHS-Medikamente zwingend absetzen zu müssen, und das ADHS und seine Folgen hinzunehmen. Denn gerade bei der Kombination von ADHS und Tics gibt es heute extrem gute Behandlungskonzepte, wenn die Tics arg einschränkend oder gar schädlich sind. Man betrachtet die Tic-Störung dann als ein eingeständiges Problem, und behandelt es dementsprechend mit geeigneten Medikamenten - das wird heutzutage oft gemacht, weil einfach ziemlich viele ADHS-Patienten an komorbiden Problemen leiden.

Der erste Schritt davor liegt allerdings in den Händen des Patienten und seiner Angehörigen: Sind die kleineren Tics so störend, so einschränkend, dass man dagegen etwas unternehmen will oder gar muss? Wenn man diese Frage mit Ja beantwortet, sollte man sich an einen Psychiater (nicht zu verwechseln mit einem Psychologen, denn der ist meist kein Arzt) wenden, und ihn darum bitten, die Behandlung gegen die Tics einzuleiten.

Viele Grüße,

Ariel
 

seba

Neues Mitglied
Was ist denn mit Tics gemeint? Kenne den begriff nur aus Toretsyndrom...
Bei der Diagnose muss man sehr umsichtig sein, viele Kinder bekommen ADHS als Diagnose, haben es aber gar nicht... heutzutage bekommt man die Diagnose ADHS bei Verhaltensauffälligkeiten schneller, als ein Tripper bei ner Hafennute....

Wenn es ADHS ist, auf jeden Fall Medikamente, da es entscheidet ob dein Kind z.B. Hauptschule mit ach und Krach macht, oder Abitur, bzw, jede große Pause sich auf den Schulhof kloppt oder nicht..

Aber ohne über deine Defination von Tics bescheid zu wissen, hört sich das instinktiv eher nicht nach adhs an, da die Sympthome nicht interwallmässig auftreten, sondern da sind oder nicht, so ähnlich wie Temprament, das hat man oder hat es nicht, wenn du verstehst was ich damit meine.

Als allererstes sollte man Epelepsie auschliessen, und zwar stationär!!! Es gibt über 300 verschiedene Epelepsiearten, und es wäre fatal ein Kind das z.B. Epelepsie hat, mit ADHS Medikamenten so zu konditionieren, das es in den Augen der Gesellschaft funktioniert, das wäre eine Symthomkonditionierung und keine Ursachenbeseitigung, hinzu grundliegend falsch.

Nach dem Auschluß von Epelepsie auch eine stationäre Behandlung zur Medikamenteneinstellung in erwägung ziehen, Ritalin, Equasym, Medikinet und wie sie alles heissen, sind keine Asperin, der Wirkstoff Methylphenidathydrochlorid wirkt in den Gehirnbereichen, wo Kokain und Ectasy aktiv sind, anders gesagt setzt man sein Kind so gesehen unter Drogen wie Kokain und Ectasy, wobei Kokain und Ectasy durchaus zusammen nehmbar sind, also nicht gegensätzlich wirken wie z.B. Alkohol und Haschisch.

Ich drück das so deutlich aus, damit jedem mal bewusst wird worum es bei der Medikation von ADHS PAtienten geht, wenn die Gehirnchemie diese Stoffe nötig hat von aussen, muss man unbedingt mit Ritalin/Equasym (bei Kindern lieber Equasym ist sanfter im Wirkungsaufbau) arbeiten, wenn es jedoch eine Fehldiagnose ist, dann setzt man die Person unter Drogen, Koks + XTC nämlich, Verhaltensauffälligkeiten haben viele Ursachen, ADHS ist nur eine Möglichkeit von vielen!!!!!

Wenn ein Kind z.B. anfänglich die Medikamente nicht nehmen will (würde ich auch nicht gewollt haben als Kind, bin ja nicht verrückt, sondern die anderen) und später darum bettelt sie nehmen zu dürfen, auf jeden Fall mal nachdenken, wenn jemand kein kakao mag nur aus höflichkeit oder mir zu liebe trinkt (indem ich KOKS UND XTC reingetan hab) und Wochen später ohne Kakao, mich anbettelt wieder welchen von mir zu bekommen, dann mag es immer noch kein Kakao, sondern den Kram den ich beigemischt hab... sprich derjenige ist auf meine KOKS + XTC Mischung scharf, nicht auf Kakao..

Es ist bestimmt superschwer, mit einem oder mehreren Verhaltensauffälligen Kinder zu Leben, aber auch sie sind ein Geschenk, und es geht nicht darum es den Eltern und Lehrern, und wem auch immer noch leicht zu machen, sondern das beste für seine Kinder zu tun.

Oft verbergen sich hinter Tics, oder so genannten Verhaltensauffäligkeiten, Sonderbegabungen, die Erkannt und gefördert werden sollten, statt durch Medikamente behandlung bedürfen...

Glaubt ihr Einstein wahr normal? bestimmt nicht... oder Mozart? Man bräuchte heute ca 30-40 Jahre um seine Werke nur mit der Hand abzuschreiben, vom komponieren nicht mal gesprochen, bin fest überzeugt heute würde man beiden ADHS Diagnostizieren, schön durch Medikamnete gleichmachen, und wir hätten heute keine Realitätstheorie, keine kleine Nachtmusik etc...

Wenn sich nach dem Ausschluss von Epelepsie, und einer stationären Diagnose herrausstellt, das ein Kind tatsächlcih ADHS hat, auf jeden Fall Medikamente geben, ansonsten ist das Leben echt ne Hölle für die Betroffenen, nur wenn man bei einem Arzt reinkommt und der nach 5 Minuten ADHS diadnostiziert, ruhig mal auf mich hören und ne zweite Meinung einholen..
 

honigmond555

Neues Mitglied
Zum Thema ADS gibts es http://www.schulfrust.net/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=36&Itemid=65 auch einen interessanten Artikel
 
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