brauche Rat -  ADHS, Schulprobleme

ManuelaS34

Neues Mitglied
:hilfe: :hilfe:

Hallo,

ich heiße Manuela bin 34 Jahre und habe einen Sohn ,12 Jahre mit ADHS. Er geht in die 7 Klasse der Realschule Plus (Ganztagsschule 07.50 uhr bis 15.45 uhr auf Wunsch vom Jugendamt). Obwohl sein Jahreszeugnis vom 6 Schuljahr so schlecht war, das er gar nicht hätte versetzt werden dürfen.

Doch aufgrund des ADHS fand sein Klassenlehrer das er in seiner gewohnten Klasse besser aufgehoben wäre. Er wurde mit Medikinet Retard 20 mg behandelt, damit er in der schule klar kommt.
Weil er morgens unregelmäßig gefrühstückt hat, teilweise gar nicht, hat die zuständige Ärztin ihm Ritalin 20 mg verschrieben. Trotz meiner einwenden zu diesem Medikament.
Aufgrund der Vorkommnisse in Schule sind wir gezwungen das mein Sohn Medikament einnimmt sonst ist er nicht schulfähig.
Am Anfang (die ersten 4 Tage) ging es etwas besser, doch dann kamen die Nebenwirkungen. Mein Sohn veränderte sich extrem. (Siehe Nebenwirkung von Ritalin)!

Ich teilte dies der Ärztin mit, die wollte ihm dann noch zusätzlich 10 mg, (also 30 mg vor Schulbeginn) verschreiben.

Schule will jetzt Jugendamt einschalten, weil die Leistungbereitschaft nicht besser sondern schlechter geworden ist. Weder Lehrer noch Ärztin hören mir zu, wenn ich ihnen sage es liegt am Ritalin!
:evil:

Mein Sohn steht auf der Warteliste von Krankenhaus ( Stationär, Kinder u. Jugendpsychatrie) um ihn genau durch zu checken, um festzustellen was in ihm vorgeht. Und evtl. zu überwachten Medikamenteneinstellung.

Meiner Meinung nach, ist mein Sohn mit Schule überfordert. Er braucht noch seine Freizeit. Er hat die Schule komplett auf gegeben, und ich weiss nicht wie ich ihm helfen kann. Nun muss ich die richtigen Ansprechpartner finden.

Hat jemand solch eine Erfahrung hinter sich, oder weiß jemand Rat?

Für jeden Rat, Antwort oder sonstige Hilfe bedanke ich mich.

Lg Manuela :druecker
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Weil er morgens unregelmäßig gefrühstückt hat, teilweise gar nicht, hat die zuständige Ärztin ihm Ritalin 20 mg verschrieben.
Das klingt für mich unlogisch. Ritalin ist kein Appetitanreger, sondern reduziert eher den Appetit. Was genau hat die Ärztin denn gesagt?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Soweit ich weis sollen MPH-Medikamente nicht auf leeren magen genommen werden und wenn es nur ein joghurt ist der vorher gegessen wird.
Frag ihn doch was er essen möchte. Meine Kinder z.B. frage ich auch am Abend vorher was sie Morgen zum Frühstück essen wollen.
Da höre ich dann mal ihr geliebtes milchbrötchen mit marmelade aber auch Obstsalat oder Cornflakes usw.
Obstsalat mache ich dann Abends noch fertig und wenn sie ihn dann doch nicht wollen gibt es ihn später oder ich esse ihn.
Wichtig für ADHS Kinder sind klare Struckturen. Gibt es jeden morgen um die selbe zeit Frühstück? Wie viel zeit hat er für die vor der Schule zu erledigenden Dinge. meiner z.B. braucht eine gewisse Anlaufzeit bevor er den tag richtig beginnt. Seit dem ich das herausgefunden habe und ihn einfach ein paar min. früher als nötig wecke funktioniert es besser. Aber da musst du raus finden was für deinem Sohn das beste ist, es gibt keine Allgemeingültige Regel.

Ich kann nur von meinem reden und der ist noch ein wenig jünger (3. Klasse) Er geht auch in eine Ganztagsschule und die Strucktur dort gibt ihn mehr hilfe als ich es könnte. Gerade die verschiedenen AGs die er dort machen kann helfen ihm und er kann seine Stärken ausnutzen was ihm wiederum mehr Selbstvertrauen gibt.

Im übrigen ist das Jugendamt nicht das böse was gegen die Eltern arbeitet. Im normalfall suchen sie gemeinsam mit den Eltern lösungen für Probleme.
Wir arbeiten z.B. auch eng mit den lehrern und der Schulsozialstation zusammen. Es erfolgen absprachen was noch versucht werden kann, wie man sein kind am besten unterstützen kann usw. Durch die Enge zusammenarbeit gibt es auch einen besseren informationsfluss. Oft weis ich schon ob mein Kind wieder den unterricht verweigert hat noch bevor ich ihn abhole. So kann ich mir schon mal überlegen wie ich da bei ihm ansetze also wie ich das gespräch darüber mit ihm gestalte.
Auch bietet das jugendamt ein spezielles Elterntraining an für Eltern mit ADHS Kindern, dort lernt man wie man mit solchen kindern umgehen muss um ihnen das leben leichter zu machen.


Macht dein Sohn neben den Medikamenten noch eine Therapie?
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Jetzt habe ich etwas mehr Zeit.

Mein Sohn veränderte sich extrem. (Siehe Nebenwirkung von Ritalin)!
Auf welche Art hat er sich verändert. Eine starke Veränderung zum Negativen wäre ungewöhnlich.

Schule will jetzt Jugendamt einschalten, weil die Leistungbereitschaft nicht besser sondern schlechter geworden ist. Weder Lehrer noch Ärztin hören mir zu, wenn ich ihnen sage es liegt am Ritalin!
Wenn Du deswegen Bedenken hast, wende Dich an das nächstgelegene SPZ oder einen anderen Kinder- und Jugendpsychiater, um Deinem Sohn besser helfen zu lassen. Demzufolge, was Du schreibst, braucht er dringend eine bessere Unterstützung. Habt Ihr eigentlich eine umfassende Aufklärung zu ADHS und Ritalin bekommen, bevor er das Medikament bekommen hat? Das ist unverzichtbar. Kinder sind keine Maschinen, die auf Tablettengabe automatisch eine gewünschte Wirkung produzieren.

Meiner Meinung nach, ist mein Sohn mit Schule überfordert. Er braucht noch seine Freizeit. Er hat die Schule komplett auf gegeben, und ich weiss nicht wie ich ihm helfen kann. Nun muss ich die richtigen Ansprechpartner finden.
Offenbar fehlt Euch komplett die notwendige Beratung zu dem Thema. Beratung kannst Du bei guten Kinder- und Jugendpsychiatern under -psychotherapeuten, beim SPZ und bei diversen Erziehungeberatungsstellen bekommen. Schau Dich bitte um und vereinbare Beratungstermine, sonst kommt Ihr da nicht voran.

Eine therapeutische Arbeit mit Deinem Sohn, wie bereits angemerkt, ist aktuell sicherlich auch unverzichtbar. Je nachdem, wo seine größten Probleme liegen, braucht er gezieltes Training seiner Fertigkeiten und wohl auch ein bißchen Seelenpflege.

Viele Grüße

Dr. Dolittle
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Weil er morgens unregelmäßig gefrühstückt hat, teilweise gar nicht, hat die zuständige ...

Bei mir zog es sich vom ca. 11. bis 25. Lebensjahr hin, ganz so, wie das Zitat:
Wenig oder garnichts essen nach dem Aufstehen morgens.
Allerdings kam meist der Appetit dann doch 1-2 h später. Ich gehörte immer zu dem 5 Kleinsten in der Schulklasse und wurde immer wieder mit diesem "Merkmal" geärgert und "benachteiligt".
Heute bin ich -ohne irgendwelche Medis- ein "Brecher". 90kg bei 1,78m Höhe.
;-)


Ich denke, die Gründe in meinem Fall heute zu kennen:
- ich habe eine "Allergie" gegen Getreideprodukte, insbesondere Brot und Haferflocken;
(durch Antikörper-Blutest im 24. Lebensjahr festgestellt);
- Unverträglichkeit gegen alles, was mit 'Lakt' beginnt (z.B. Kuhbabynahrung);
- Spätentwickler sind sie alle bei mir.

Das bedeutet: Den Eltern in meiner Kinderzeit wurde Müsli und Milch als die beste Ernährung für den Nachwuchs verkauft. Heute als Erwachsener mache ich aber meinen Eltern keinen Vorwurf!

[youtube]3YyP2JfB2ps[/youtube] [youtube]Z7M-3X7Q9Uc[/youtube]



Also ich würde diese Ritalin-Gabe, falls es die tatsächlich geben sollte und falls diese nur aufgrund der Essgewohnheiten des Kindes verschrieben wurde, umgehend -aber stresfrei!- mit dem Arzt/Ärztin infrage stellen.
Ein Kind hat u.a. auch das Recht, seine eigenen Trink- und Essgewohnheiten zu entwickeln. Es darf nein sagen, wenn es das, oder momentan überhaupt nichts, essen&trinken möchte.

Ich habe Verständnis dafür, dass Eltern in Sorge geraten können, wenn sich ihr Kind nicht so bilderbuchgerecht entwickelt. Alle Eltern wollen quasi "Durchscnittskinder".
Und weiterhin habe ich Verständnis dafür, dass Eltern dann und wann mal mit dem Kind ein paar (ärztliche) Tests vornehmen lassen - wie den z.B. oben erläutereten BMI.

Falls aber keine medizinischen Bedenken vorliegen, das Kind keine weiteren Kriterien aus Maju's Mager-Liste erfüllt - dann hört darüberhinausgehendes Verständnis bei mir aber auf.


Vielleicht gibt es noch einen anderen Aspekt: Mangelernährung kann unfruchtbar machen...

:weg ;-)
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Manuela,

ich habe mir deinen Beitrag nun ein paar Mal durchgelesen und komm irgendwie nicht klar damit.

Du hast deinem Kind Medikinet retard gegeben (das auch die erwartete Wirkung hatte?). Damit warst du einverstanden und ohne Bedenken. Ist das so richtig verstanden von mir?
Gegen Ritalin hast du Einwände. Warum?
Es ist der gleiche Wirkstoff. Nur der Trägerstoff ist anders und die Wirkung. Miedikinet retard ist ein Langzeitmedikament und Ritalin ein kurzwirksames.

Weil Medikinet retard ein langwirksames Medi ist, ist es wichtig das man dazu was isst. Sonst wird es einfach zu schnell vom Körper aufgebraucht und kann dann auch nicht so lange wirken wie angedacht.
Ritalin ist, wie gesagt, ein kurzwirksames Medikament. Da ist es nicht so schlimm wenn es ohne Nahrung eingenommen wird (was der Grund sein könnte warum es die Ärztin verschrieben hat). Allerdings muss es dann nach ca. 3-4 Std. "nachgelegt" werden. Was bei euch vermutlich kommen müsste weil dein Sohn ja in eine Ganztagesschule geht.

Ich meine es wäre für euch sehr sinnvoll nochmal ein aufklärendes Gespräch mit eurem Arzt/Ärztin zu führen. Er bzw. Sie sollte euch nochmal ganz genau erklären wie und warum die Medikamente wirken und was an Therapie noch für euren Sohn Sinn macht. Da scheint es wohl ein paar Unklarheiten zu geben.
Einfach nochmal eine Termin ausmachen und gleich sagen das es länger dauern kann. Ihr hättet Gesprächsbedarf.

LG Cordu

edit
Es gibt Ritalin (dann mit LA dabei) auch als Lanzeitmedikament. Dann würde aber der Wechsel wegen dem fehlenden Frühstück überhaupt keinen Sinn machen. Vor allem wenn Medikenet retard gut gewirkt hat.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
@Gerhard S.,

der Sohn von Manuele bekommt Ritalin nicht weil er morgens nicht frühstückt. Er bekam ja schon Medikinet retard und wechselte dann auf Ritalin weil er ohne Medikament (Aussage von Manuela) nicht schulfähig wäre.

Bei Antworten bitte die Berichte der Themenstarte besser durchlesen.

LG Cordu
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@Cordu schönen Dank für deinen Hinweis.

Die Reihenfolge laut Mama Manuela:

Diagnose --> Medikinet Retard 20 mg;

Weil er morgens unregelmäßig gefrühstückt hat, teilweise gar nicht --> ab jetzt Ritalin 20 mg;

Vorkommnisse in Schule --> kein Grund, die Medikamentierung zu ändern;

Sohn verändert sich extrem (Siehe Nebenwirkung von Ritalin) -> noch zusätzlich 10 mg ?


Ja, Mama Manuela schreibt das so: Unregelmässiges bis gar kein Frühstücken trat nach Medikinet Retard 20 mg auf.

Also reiche ich die Gedanken an Manuela weiter:
Hat dein Junge schon vor der Diagnose unregelmässig bis gar nicht gefrühstückt?
Hatte dein Junge bereits deutlich Gewicht abgenommen - und zwar in der Zeit mit Medikinet? (was ja dann unter anderem zum Ritalin geführt haben muss)

Ganz so einfach, wie cordu es schreibt, dürfte es (leider) aber nicht sein:
nochmal ein aufklärendes Gespräch mit eurem Arzt/Ärztin zu führen.
Da scheint es wohl ein paar Unklarheiten zu geben.
Termin ausmachen und gleich sagen dass es länger dauern kann.
Ihr hättet Gesprächsbedarf.

Eine Ärztin wird sich kaum aufklären lassen; zumal - welches sind denn die Unklarheiten, die so viele sind, dass es länger dauern kann?

Manuela möchte jeden Rat, Antwort oder sonstige Hilfe.
Ich sehe das ja auch so, dass an dem
und was an Therapie noch für euren Sohn Sinn macht
etwas dran ist. Nur, hierzu fehlt von uns noch jede Hilfe. Wenn ich Manuela richtig verstehe, dann setzt/ändert nur die Ärztin das Medikament ab - obwohl der junge Partient der Manuela gehört. Ich lese Manuela so, dass sie diesen Zustand, dass sie nicht mehr die Hoheit über ihren Sohn hat, bedauert - aber nicht weiss ob sie sich und wenn ja, wie sie sich davon befreien kann.

Somit kann ich momentan nur die 2-3 Punkte für ein längeres Gespräch mit der Ärztin liefern:
- Ich kenne Fälle, da steigt mit Medikament die Schulleistung enorm an.
Bei Manu's Sohn scheint es so oder so, ausser den Nebenwirkungen, keine schulischen Erfolge zu geben. Möglicherweise ist das Befinden des Sohnes keine Frage der Medikamentierung. Das konnte aber nur durch Versuch+Irrtum herausgefunden werden.
- Die ganze Entwicklungsgeschichte ihres Jungen. Ist diese Nicht-Frühstück-Gewohnheit wirklich erst seit Medikinet - oder gab's das schon früher/vorher?
Wie sieht es denn jetzt mit Ritalin inpuncto Appetit aus?
- Wenn die Zugabe von 10 mg Ritalin testweise ausprobiert wird/werden soll - hat die Ärztin einen festgelegten Test-Zeitraum? Ich stelle mir das so vor, ich erfinde aber jetzt wirklich frei: Ihr Sohn würde mit 30 mg Ritalin nicht mehr schulfähig, weil er nur noch Kopfschmerzen hätte.


"Meiner Meinung nach, ist mein Sohn mit Schule überfordert. Er braucht noch seine Freizeit. Er hat die Schule komplett aufgegeben; und ich weiss nicht, wie ich ihm helfen kann."

-> Ich stieg in die 7. Klasse Realschule mit 14 Jahren ein.
-> Schon mal an Gesamtschule gedacht?

@Manuela würde es dir eventuell helfen können, wenn ich mich an meine Zeit als 12-Jähriger zurückerinnere? (um diesem Schule-komplett-aufgegeben auf die Spur zu kommen)

:bye:
 
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