Ring frei! -  ADS-Modekrankheit?auch f.Nichtbetroffene

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
"Dieses Thema ist alt und die Diskussionsteilnehmer vielleicht schon gar nicht mehr hier unterwegs. Wenn Sie über dieses Thema diskutieren möchten, erstellen Sie bitte einfach ein neues Thema."

aufgrund eines aktuellen Threads hier im EF starte ich einfach mal hier ein neues Thema, was "Nichtbetroffenen" weiterhelfen kann u. wo Betroffene ihre Erfahrung/Meinung zu diesem Thema schreiben können:

Also los gehts :zwinker:
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
wusstet ihr eigentlich,dass es allein in Deutschland momentan über 500.000 diagnostizierte AD(h)S`ler gibt?????

Bedeutet: in jeder Schulklasse sitzt ein Ad(h)s Kind....

Modeerscheinung oder durch ausgereifte Medizin einfach schneller u. besser erkannt????

Schreibt ihr doch auch mal was :druecker
 
M

Mella83

Guest
Huhu!

Find ich gut dein Thema!
Wie sieht es eigentlich aus, hat gleich jedes Kind Ad(h)s, wenn es aufgeweckt und wirklich anstrengend ist?

Mein Mann meint nämlich unser Sohn (14Mon) wär so ein Fall?

Mella
 

cde

**verwirrt**
Auch wenns mich noch nicht wirklich betrifft, finde ich Leute die behaupten: ADHS Modekrankheit usw. einfach nur ignorant. Bloß weil es früher nicht diagnostiziert wurde, heißt das noch lange nicht dass es sie noch nicht gab. Und wer an Ärzten oder Empfindungen der Eltern zweifelt, hat für mich von ADHS überhaupt keine Ahnung...
 

sandra

Aktives Mitglied
Hi,

du meinst, jeder soll seine Meinung dazu schreiben ob ADS eine Modeerkrankung ist, oder nicht???

Dazu kann ich nur sagen JEIN!

Ich denke die "eigenarten" von ADHS gibt es schon immer.
Also so alte Labertaschen, oder sehr risikobereite Menschen. Kann mich zb dran erinnern, das in meiner Parallelklasse ein Junge war, der hat mich so tierisch genervt, der hatte so
Züge an sich, die mich sehr an die Macken meines Sohnes erinnern.
Bin mir sicher das er ADHS gehabt hat, bzw hat. Ich seh den auch heute noch ab und an, und es hat sich zwar gebessert, aber so Züge hat er schon auch noch.

Früher gab es auch schon ADHS aber heute hat das Kind einen Namen.

lg
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
hier nochmal ein Denkanstoss: im anderen Thread wurde erwähnt,dass Ärzte vorschnell sagen, dass das Kind Adhs hat/haben könnte....

auch schon mal daran gedacht, dass viele Ärzte für wenig Geld ein emenses Pensum schaffen müssen? Das allein die Patientengespräche nur mal eben schnell gemacht werden, anstatt sich Zeit zu lassen-das Wartezimmer ist ja voll-

Natürlich gibt es dann Ärzte , die dann sagen: ja viell. ist ihr Kind etwas aktiver, aber da muss man als Mutter doch auch nachhaken-nach Fachärzten fragen, Möglichkeiten für eine genaue Diagnose abklären...nur wer fragt kommt weiter :zwinker:

Wer dann hingegen in so einem 10-Minütigen Gespräch meint, herausgefunden zu haben, dass ihr Kind Adhs hat...da fass ich mir an den Kopf :wand
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Kamial ich hatte zu dem thema einfach versucht das wieder zu geben was die anderen vileleicht gemeint haben und was unter Umständen falsch verstanden werden kann. Aber selbst auf die einfache Erklärung bist du in die Luft gegangen als wenn man dich persönlich angreift. ich denke in dem punkt ist jede Diskusion sinnlos wenn du es nicht wenigstens mal versuchst auch aus enier anderen perspektie zu sehen. Ob ich an Ärzte zweifele??
Ja unter Umständen schon.
1. sind es auch nur Menschen und keine Götter und jeder wirklich jeder Mensch macht mal Fehler
2. Wenn gewisse Test die notwendig sind ein kind wo der Verdacht auf ADS wirklich 100%ig zu bestimmen vielleicht nicht gemacht werden und der Arzt vielleicht auch aus unwissenheit über diese krankheit zu schnell die Diagnose ADS stellt.

Ob ich an Eltern zweifele??
Hmm wie man es nimmt. ich zweifele ncht an intuition der Eltern ich bezweifele aber, dass Eltern die bisher noch nie damit konfrontiert waren das fachwissen besitzen um ADS zu diagnostizieren. Eltern sind keine Ärzte.
Ich würde auch nie weil ich Erzieherin bin sagen das dieses oder jenes Knid schwer erziehbar ist und erst recht kann ich da mein eigenes kind objektiv beurteilen.
Da ich das weis lasse ich ja z.B. was egrade bei uns anstand, die Schultauglichkeit von Alex von seinen Erzieherinnen beurteilen, den ich weis das cih nicht objektiv sein kann, weil ich in gewissen punkten vielleicht eniiges zu eng sehe oder auch andere Punkte mehr als es wirklich ist hervorheben würde.
 

cde

**verwirrt**
Vielleicht kann ich es nicht aus einer anderen Sichtweise sehen, weil ich bisher niemanden kenne der "falsch" diagnostiziert wurde (jetzt mein ich nicht ADHS!)? Für mich sind Eltern einfach fremd, die behaupten ihr Kind hätten etwas und derweil ist es anders. Das ist nun mal nicht meine Welt. Aber hier sind Dinge geschrieben worden, die ich sehr heftig finde. Und mir wirfst du jetzt dauernd Dinge vor? Ich hab dich nicht persönlich beleidigt, angegriffen oder sonstiges. Ich kenn bisher nur gute Ärzte, zu denen ich Vertrauen habe. Auch kenn ich wie gesagt keine solcher Eltern. Bisher hab ich aber hier gehört, ADHS wäre eine Modekrankheit, Ärzte stellen vorschnelle Diagnosen, Eltern würden Kinder was einreden usw.

Sorry, aber für sowas hab ich kein Verständnis... :shake

Wünsch euch trotzdem eine gute Nacht! :bye:
 

mamasu

Namhaftes Mitglied
Ich habe einige Fragen:

Was weiß man über die Entstehung von AD(H)S? Ist es angeboren, anerzogen ... oder wie kommt man/frau/kind dazu?

Kann man ADS nur durch Medikamente beeinflussen? Oder kann es sich auch allein aus"wachsen"?
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
vererbt u. teilweise auch anerzogen - Gendeffekt

nein auch durch Therapien behandelbar,oftmals aber begleitend zur Medikation
 

lilly7022

Ich wohne hier
Modekrankheit: Nein! Nur heute besser erkannt. Hans-Guck-in-die-Luft wäre wohl auch typisch für ADSler.


Soweit ich das verstanden habe, ist es eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Es läuft einiges falsch. Verwachsen tut es sich nicht. :-D Aber mich würde mal interessieren, ob als Kind behandelte heutige Erwachsene immer noch Probs haben oder "normal" funktionieren? Sprich, ob das Gehirn jetzt richtig stoffwechselt?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Original von lilly7022
Aber mich würde mal interessieren, ob als Kind behandelte heutige Erwachsene immer noch Probs haben oder "normal" funktionieren? Sprich, ob das Gehirn jetzt richtig stoffwechselt?

Ja das wäre echt interesannt.
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
laut den Studien die ich gelesen habe, verwächst es sich nicht, nur die Erwachsenen haben im Laufe der Jahre gelernt mit der "Andersartigkeit" umzugehen, viele nehmen auch im Erwachsenenalter noch Medikamente.
 

lilly7022

Ich wohne hier
Ich hatte verwachsen mit (sozusagen) ignorieren beim Kind verstanden. Das funktioniert auf jeden Fall nicht, wenn ich mich so ansehe :rofl :crying

Man ist also ein Leben lang auf Medis angewiesen, wenn es heftig abgeht? Oh Mann!

Ich bekomme ja "nur" ein homöopathisches Konstitutionsmittel, das mir helfen soll, ruhiger und ausgeglichener zu werden. Mein Arzt meint, harte Medis wären nicht nötig, da ich mich schon ganz gut im Griff hätte und gut orgnaisiert bin. Mit vielen Hilfsmitteln :Lesen

Aber heute hätte er nicht hier sein dürfen ... :nudelholz
 

cde

**verwirrt**
Auf Vox kam mal eine Reportage über Erwachsene die über AD(H)S leiden... Und die haben richtige Probleme im Alltag usw., die brauchen Kuren/Therapien etc., weil auch oft einfach nicht erkannt wird dass es Ad(h)s ist!
 

steffi74

Namhaftes Mitglied
Mir ist es auch nicht erspart geblieben,meine Kids haben AD(H)S,und ich habe es wohl auch.Wurde halt nur damals nicht so nachgeschaut.
Wenn ich an meine Kindheit denke,da sind Dinge die ich jetzt verstehe warum es so war,und heute wünsche ich mir das man damals schon was gemacht hätte.
Ich habe mein Leben sehr gut unter Kontrolle,wir haben geregelte Abläufe und hier geht alles seinen Weg.
Aber es gibt auch immer wieder Dinge wo es mir auffällt das man diese Krankheit nie los wird.
Naja,aber man wird älter und lernfähiger :whatever
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von kamial
Vielleicht kann ich es nicht aus einer anderen Sichtweise sehen, weil ich bisher niemanden kenne der "falsch" diagnostiziert wurde

Ich aber. jede Menge in jede Richtung, also Kinder ohne ADHS die angeblich ADHS hatten. ADS Kinder die angeblich Asperger hatten oder oder oder.....

Für mich sind Eltern einfach fremd, die behaupten ihr Kind hätten etwas und derweil ist es anders.

Schau, mir nicht.
Mich hat sogar mal ein Elternteil gefragt wie man das Kind auf einen AD(H)S Test vorbereitet das es die Diagnose bekommt und damir Ritalin.

Das ist schon grauenhaft an manchen Stellen. Genauso grauenhaft ist es aber auch für dich, stellvertretend für alle Eltern welche eine seriöse Diagnose und Therapie wollen.

Das ganze hat doch mehrere Ebenen:

Das eine ist warum boomen echte(!) Diagnosen für AD(H)S, Legasthenie, Magersucht, (Auto)Aggressivität usw.
Also warum werden unsere Kinder alle immer auffälliger. Das ist eine Monsterdiskussion.....

Dann warum suchen soviele Menschen heute eine Diagnose um von ihren Problemen wegschauen zu können? Also warum wollen eine gewisse Schicht von Eltern eine behandelbare(?) Diagnose um so von den eigenen Defiziten abzulenken. Und auch das ist eine Monsterdiskussion.

Nach meiner Erfahrung gibt es diese beiden Ebenen nebeneinander und sie gehören sauber getrennt, sehr sauber.

Bisher hab ich aber hier gehört, ADHS wäre eine Modekrankheit, Ärzte stellen vorschnelle Diagnosen, Eltern würden Kinder was einreden usw.

Hm....
Nochmal es gibt eine Tendenz bei jeder Auffälligkeit heute gleich AD(H)S, HB (auch so eine Modediagnose von manchen Eltern ;-)) und auch immer mehr Asperger zu schreien. Es gint manche(!) Ärzte die das mitspielen.

Es gibt Eltern die reflektiv(!!!!) und seriös hinschauen und helfen wollen.

Ich frage mich in diesem Thread gerade warum bei so vielen Schreiberlingen das nicht als zwei verschiedene Dinge nebeneinander stehen kann.

LG,
Tina
 

hexe-38

Stimme der Vernunft in der Welt des Chaos
Ist es eine Modekrankheit? Keine Ahnung, ne ModeERSCHEINUNG ist es auf jeden Fall geworden. Gibts heut noch Kinder, die OHNE Besuch beim Psychologen/Psychiater gesund und wohlbehalten die 18 erreichen? Ohja, aber so langsam kommt mir der Verdacht, das sind die Exoten....

ADHS ist so furchtbar leicht missbräuchlich einzusetzen, weil jeder bissl was weiß und keiner was Genaues. Die "Forschungsergebnisse" irgendwelcher Studien ändern sich stündlich und sind stark abhängig vom Auftraggeber der jeweiligen Studie. Ich hab mal gelesen, dass Anfang des Jahrtausends innerhalb von zwei Jahren die Verschreibung von Methylphenidat (Ritalinwirkstoff) um 70% (in Worten: SIEBZIG) gestiegen ist. Leute, mir kann keiner weismachen, dass da auf einmal plötzlich soviele Kinder erkrankten ODER dass auf einmal ADHS ne Epidemie wurde...

Ob ADHS ne Krankheit ist, müssen schlauere Leute entscheiden als ich. Dass aber gefühlt jedes zweite Kind ADHS haben soll, lass ich mir nicht einreden.

Jede Mutter, die ein normal aktives, ab und an auchmal unafmerksamens, hüpfiges Kidn hat, sieht sich mindestens einmal von der mitfühlenden Umwelt mit der Frage konfrontiert, ob man "denn schon mal beim Arzt war" - und Es.Geht.Mir.Tierisch.Auf.Den.Geist.

Es gibt Kinder, denen vielleicht wirklich nur mit einer Medikamenten-unterstützten Therapie geholfen werden kann. Wenige. Und niemals NUR mit Medikamenten.

Aber wenn man sich die ADHS -Symptome mal durchliest, und sich klar macht, dass, Zitat: "wenn das Kind mehrere dieser Symptome über einen längeren Zeitraum zeigt" diie Wahrscheinlichkeit für ADHS sehr hoch ist - dann hat der halbe Planet ADHS.

Mein jüngerer Sohn war ein Grenzfall. Ich hab ihn NIE einem Arzt vorgestellt, um mir bestätigen zu lassen, er ist ADSler oder nicht. Ich hätte in seiner besonders schwierigen Zeit (zwischen zwei und sechs Jahren) die Diagnose jederzeit erhalten können.

Er war zappelig, unkonzentriert, teilweise "erziehungsresistent", unfallträchtig, wusste nach ner halben Sekunde nicht mehr, was er grade für ne Anweisung gekriegt hatte, hielt sich selten an Regeln, die ganze Palette halt.

Er kostete uns RICHTIG Nerven. Und wir habens ohne Arzt, ohne Psychologen, ohne Psychopharmaka geschafft. Heut ist er 15. Er hält sich an regeln, ist in der Schule ein stinknormaler (und stinkfauler gg) Schüler, hat gute soziale Kontakte, hängt mehr am PC als seiner Mutter lieb ist, nörgelt, wenn er den Müll raustragen soll, ist ein absoluter Charmebolzen - und hat immer noch seine hirnlosen Tage hin und wieder....


...aber er käm im Leben nicht auf die Idee, er könnte krank sein, weil wir ihn NIE als Kranken behandelt haben. Er hat gelernt, seine Stärken zu nutzen und mit seinen Schwäche umzugehen. Das war der lange und gemein schmerzhafte Weg. Ich weiss, dass nicht in allen Familien die idealen Rahmenbedingungen vorhanden sind, wie es bei uns der Fall war. Wir hatten - bei aller Arbeit, die wir uns auf die Fahnen schreiben können - auch eine Riesenportion pures GLÜCK.

Aber ich bin überzeugt, ein guter Teil der ADHS Kinder sind einfach welche, die sich schwertun mit unsren hektischen und nicht sehr kinderfreundlichen Lebensbedingungen umzugehen.

Mir ist egal, wieviele Ärzte mir erklären, es handelt sich um ein chemisches Ungleichgewicht etc. Ich würde mir nie anmaßen, zu sagen, die liegen falsch. Ich maße mir aber an zu sagen: Sie liegen beileibe nicht in jedem einzelnen diagnostizierten Fall richtig.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben