Frage -  an die experten

Susanne

Namhaftes Mitglied
heute sind meine mutter (lehrerin) und mein onkel (hobby-psychologe ;-) ) etwas aneinander geraten als das thema ADS/ADHS auf den tisch kam (fing an bei "unerzogenen" Kindern...)

jedenfalls erzählte meine mutter, dass zu ihr immer mehr mütter kommen (sie unterrichtet hauptschule - momentan 5./6. klasse) die behaupten ihr kind hätte ADS/ADHS wenn die noten beim jahreswechsel zur hauptschule absinken und/oder probleme im verhalten auftreten.
mittlerweile hat sie so einige mütter nach hause geschickt, weil es ihr schlichtweg zu "blöd" wird sich jedesmal diese "ausrede" anzuhören ohne wirklichen "beweis" (im sinn von gutachten oder ähnlichem).
einige haben diese "diagnose" vom hausarzt/kinderarzt aber so gut wie keine mutter war mal bei nem "echten profi" in sachen ADS/ADHS.
meine mutter ist selbst ein sehr temperamentvoller mensch (und auch wenn sie als mutter nur bedingt zu empfehlen ist, so ist sie als lehrerin wirklich klasse!) und merkt eben bei einigen von den kindern, dass diese einfach "temperament" haben und etwas anders "angepackt" werden müssen als ruhigere kinder. damit fährt sie sehr gut und es gibt auch keine weiteren schwierigkeiten. gut, die noten sind eine sache, aber die örtliche grundschule verlangt den schülern nicht wirklich was ab - meine mutter dagegen schon :rolleyes: da kennt sie keine gnade...
ihrer meinung nach gibt es in jedem fall die krankheit ADS/ADHS, ABER oftmals werden von so manchen eltern (will hier niemanden angreifen - kann nur berichten was sie aus ihrer erfahrung so mitbekommt!!!) solche "diagnosen" vorgeschoben um ne erklärung für ihre "nicht-braven" kinder zu haben. denn medikamente oder therapie oder ähnliches kriegt keines der kinder....




jetzt wollt ich einfach mal wissen - bin ja nicht neugierig ;-) - wie betroffene eltern das so sehen?!
in keinem fall will ich die diagnosen eurer kinder in frage stellen!!! mich interessiert nur einfach was ihr so für erfahrungen habt auch mit anderen kindern die nicht ganz "einfach" zu händeln sind.
ist es eurer meinung/erfahrung nach wirklich so oft ADS/ADHS das sich "versteckt" oder kann da auch mal das temperament durchschlagen?!

wie gesagt hab ich davon keine ahnung!



wie ist bei euch ADS/ADHS entdeckt worden?
warens wirklich schlechte noten in verbindung mit "nicht-brav"??

eine frühere bekannte erzählte mir auch immer ihr sohne (damals im kiga) hätte ADS und ich fragte mich immer wie sie drauf kommt. in meinen augen war er ein ganz "normaler" junge der einfach viel blödsinn im kopf hat und eben ekelig wird wenn man sich den ganzen tag zu hause mti ihm vor den fernseher setzt...
auffällig oder anders kam er mir nie vor - mittlerweile geht er in die schule und ist umgezogen mit seiner mutter in ein haus mit garten. seither ist von "seiner krankheit" nicht mehr die rede...


naja, wie gesagt hab ich davon keine ahnung... mich würds nur einfach mal interessieren ;-)
 

cde

**verwirrt**
Ich (keine Expertin) hab mich momentan auch mal ein bischen mit dem Thema beschäftigt und musste feststellen das es viele Ärzte gibt die vorschnell von AD(H)S reden, genauso wie manche Eltern. Natürlich machen sich manche Eltern die Ausrede einer Krankheit zu nutze um vielleicht von eigenen Erziehungsprobleme ablenken zu wollen etc.

Man kann denk ich nicht einfach von AD(H)S sprechen, da müssen viele Diagnosen gemacht werden, Therapien, evtl. Medikamente genommen werden. Die Eltern die das einfach in den Raum schmeißen bzw. einfach mal so denken das ihr Kind so etwas hat, sollten sich mal mit wirklich betroffenen zusammen setzen, weil dann würden sie es nicht mehr tun! :sn7

Vielleicht denken manche Eltern eben anders :hae?
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
also 3,2,1 geplazt.. :lhg :lhg :lhg musst ich jetzt erstmal lachen....
meiner Meinung nach wird die Diagnose ADS(H) vorschnell gestellt, daher hab ich meinen Sohn zig-fach testen lassen....

Da er auf Medis anspricht, hat er es wirklich....

Es gibt viele Kids die einfach nur "durch" sind und wo die Eltern ADS vorschieben...stimmt soweit...

ähm, mehr schreib ich morgen....bin nur kurz hier und krank und überhaupt....
also , morgen mehr :zwinker:
 

Nina 74

~ Und nu' ?~
Hallo!
Also mein Sohn hat auch Adhs. Die Diagnose hat drei Jahre gedauert. Wie bei Sanny's Sohn nimmt meiner auch Medis und es hilft ihm (zum Glück).
Aber ich denke auch, dass eine Diagnose oder Meinung sehr schnell "verteilt" wird oder auch vorgeschoben wird. Es ist oft sehr schwierig, da es viele "auffällige" Kinder in der heutigen Zeit gibt und Eltern sich auch oft nicht zu helfen wissen.
Ich setze mich jetzt wie gesagt schon drei Jahre intensiv (vorher beruflich bedingt nur ansatzweise) mit dem Thema auseinander und lerne immer wieder neue Dinge dazu, weil ADS/ADHS u.s.w. wie ich finde ein großes Spektrum ist.

Grüße :winken:
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich glaube schon das es Eltern gibt dieglauben ihre Kinder haben ADS/H weil sie mit ihrem Latain am Ende sind. Die Kinder sind schwierig, unkonzentriert, zappel dauernd rum. Leider sind das alles Probleme die auf ein ADS/H hinweisen können.

Ich kann mir auch gut vorstellen das manche Ärzte (evtl. von den Eltern darauf angesproche) auch mal zu einem ADS - Test raten. Was nicht heißen soll das die Kinder wirklich ADS/H haben.

Wir sind bei unserem Sohn mit Umwegen auf ADS gekommen. Sohnemann war depressiv was sich auch in einer Agression äußerte. Wir sind dann zur Beratungsstelle. Dort wurde erstmalig von ADS gesprochen. Austesten konnten die aber nicht. Wir liessens auch dann gut sein und kümmerten uns erst mal um die Psyche. Wir hatten das Glück ziemlich schnell bei einer guten Therapeutin im Nachbarort Hilfe zu bekommen.
Psychisch ging es Sohn bald besser nur die Schulangst (mind. 1x die Woche fehlte er) wurde nicht besser. Unsere Kinderärztin riet uns dann das wir doch noch mal das Thema ADS ins Auge fassen sollten und überwies uns an die KJP nach Tübingen. Dort wurde dann ADS, Legasthenie, auditive Wahrnehmungsstörung und entwickltungsverzögert im Sozialverhalten festgestellt. Außerdem grenzwertig HB im mathematischen und sprachlich logischen (ich hoffe ich geb das jetzt richtig wieder) Bereich.
Er kam lange Zeit mit homöophatischen Mitteln und Psychotherapie klar. Als die Noten aber in der Schule immer schlechter wurden und er wieder deutlich zeigte das er sich nicht mehr wohlfühlt begannen wir letzten Sommer mit MPH und einer Reha in Oy / Mittelberg. War alles ganz toll und ich würde es immer wieder so machen.
Zur Zeit macht er keine Therapie mehr. Er ist gut auf Concerta 36 eingestellt. Wir haben den Zeitpunkt auch richtig geplant. Er hatte jetzt noch 1 1/2 Schuljahre Zeit um seine Noten wieder hochzuschrauben das es ihm locker auf eine weiterführende Schule reicht.

Oh, leider ein bischen lang geworden.

LG :bye:Cordu
 
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