brauche Rat -  Aussage vom 10jährigem

Cancro

Aktives Mitglied
Wir haben gerade mal wieder riesen Zoff und Stress hier mit unserem Sohn, weil er mal wieder unsere Nerven bis aufs letzte ausreizt.
Er hat auch ziemlichen Ärger bekommen, usw.

Eben kam er an und hat gesagt, ob man denn stirbt, wnn man sich ein Messer ins Herz sticht.
Wie soll ich denn darauf reagieren, wie ernst soll ich denn solche Aussagen nehmen?!
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Als unser Sohn, er müsste damals etwa auch 10 Jahre alt gewesen sein, meinte er möchte nie mehr gesehen werden haben wir das sehr ernst genommen und ich habe einen Termin mit der Kinderärztin ausgemacht. Allerdings war ich erst mal alleine bei ihr.
Wir waren dann doch recht lang in therapeutischer Behandlung bei einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, was uns allen gut getan hat.

LG :bye: Cordu
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
man sollte solche Aussage auf jeden Fall ernst nehmen. Den es muss ja was dahinter stecken.
Ich würde erst mal versuchen mit ihm zu reden und wenn ich merke ich selber komme nicht weiter oder es ist wirklich ernst, würde ich mir über den Kinderarzt hilfe besorgen.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ich würde mich mit dem Kind beschäftigen und spielen, Zeit nehmen. Und eher beiläufig unauffällig mal fragen, ob der Junge soetwas irgendwo gesehen hat. Wahrscheinlich wird er sagen: Im Fernsehen.
Vielleicht will er sogar von sich aus die Szene nachspielen. Würde ich mit meinen Kind altersgemäss machen und zumindest keine Erklärungen dem Kind schuldig bleiben. Der Junge kann so die Geschichte verarbeiten.

mfg
 

Meggy FIne

Neues Mitglied
Hallo, ich bin ja erst neu hier.

Aber eigentlich ist das doch eine sehr vertrauenswürdige normale Frage.

Man könnte sagen: "Ja, da hast Du Recht, das kann dann passieren".

Das Kind wird dann in der Reaktion zeigen, ob es weiter reden will, oder ob es sich erledigt hat.

Vielleicht fragt es ein paar Tage später auch nochmal, zum Beispiel beim Zubettbringen.

Es ist wirklich ganz normal.

Du schreibst im Satz davor, dass es viel Stress gab. Gibt es denn einen Zusammenhang zwischen der Frage des Kindes und dem Stress? Bzw. hast Du da Sorgen diesbezüglich, oder ist das mehr zufällig nacheinander formuliert?

Ich würde mir keine Sorgen machen, wenn trotz allem Stress ganz viel Liebe da ist.
 

usagimoon

sadness
Ich merke auch, dass sich Kinder ab einem bestimmten Alter mit sowas beschäftigen. Tod kennen sie nicht und stellen auch Fragen, welche uns Angst machen oder unangenehm sind. Sie reden auch offen, über tote Verwandte.

Ich wunder mich auch manchmal, was für Fragen mein kleiner manchmal hat, aber soweit ich weiß schnappt er das im KIGA auf oder beim Nachbarsjungen, der mal wieder irgendeinen Mist erzählt hat.

Solange das Kind sonst nicht anders ist, sich nicht verändert hat oder auffällig ist, sollte man auch Fragen,welche mit dem Tot zu tun haben, beantworten.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Es ist richtig das sehr viele Kinder irgendwann man sagen : "Ich möchte am liebsten nicht mehr da sein." od. so was ähnliches.

Da Cancro es aber hier im ADHS Forum schreibt nehme ich an das es sich um ein Kind mit mindestens einem Verdacht auch ADHS handelt.
Meiner Meinung nach haben aber viele dieser Kinder ein Problem mit sich selbst. Sie bemerken ja auch das sie anders ticken als andere Kinder. Auch wenn man ihnen tgl. sagt sie seien so in Ordnung wie sie sind, Kinder möchten nicht auffallen und möchten so sein wie alle anderen.
Ich und mein Mann als Eltern kamen da an eine Grenze. Wir schafften es nicht alleine Sohn in diesem Fall wirklich gut zu helfen. Wir haben nach Hilfe gesucht und gefunden.

Was uns auch noch dazu bewegt hat die Aussage ernst zu nehmen ist das wir unserem Sohn zeigen wollten das er mit allem zu uns kommen kann und wir ihm auch helfen werden. Und das es keine Schande ist sich auch mal Hilfe von einem Therapeuten zu holen wenn mans alleine nicht schafft.

LG :bye:Cordu
 

Cancro

Aktives Mitglied
Wir haben ja schon zwei Jahre Therapie hinter uns und ein Jahr mit der Familienhilfe vom JA.

Ich denke schon dass diese Aussage im Zusammenhang mit dem Ärger steht.
Ich hab ihm spontan halt geantwortet, dass man da nicht sofort tot ist sondern erstmal ziemliche Schmerzen hat und es eventuell auch passieren kann, dass man dann daran stirbt.
Nicht dass er auf dumme Gedanken kommt, falls ihm mal wieder alles zu viel wird und das mal ausprobiert.
Er ist sehr naiv was sowas betrifft.

Fernsehen weiß ich nicht wann er das das letzte mal gemacht hat, und da schauen wir schon genau was er schaut. Es sei denn er ist woanders, da kann man es ja nicht kontrollieren.

An dem besagten Tag hat er bei dem Bruder eines Freundes Geld geklaut und hat natürlich riesen Ärger bekommen und es war ihm im Nachhinein bestimmt alles sehr unangenehm.

Ich bin mal wieder an einem Punkt angekommen, wo ich nicht weiter weiß und mir alles zu viel wird.
Und das bekommt er dann auch schon heftig ab!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
@ Cancro :troest


Und nochmal eine Frage an alle: Wenn ein Kind im Streit/Zorn hin und wieder brüllt, es wolle lieber tot sein, oder ähnliches, aber sonst ein liebenswürdiges, fröhliches Kind ist, muss man dann eine Therapie beginnen? Brüllt nicht jedes Kind irgendwann so etwas in der Art?
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Nur dann, wenn es ein Problem hat. Wenn es Aufmerksamkeit braucht. Oder wenn es mit etwas nicht klar kommt. Man muss nicht jedes Mal eine Therapie beginnen, nein, aber ernst nehmen muss man es.

Ich denke, dass die Äußerung von Cancros Sohn allerdings eher aus Neugier heraus gekommen ist. In solch einem Fall sollte man erklären, und man sollte keine Scheu haben, den Tod direkt anzusprechen. Es hilft sogar, weil es den Sinn für gefährliche Handlungen in der Jugendzeit stärkt: Nur ein Jugendlicher, der weiß, dass er nicht unverwundbar ist, lötet sich nicht die Birne weg. Und Erziehung zum Tod (er gehört nun mal zum Leben) ist ein wichtiger Teil dabei, dass zu verhindern.

Ich werde aber jetzt etwas tun, wovon ich bisher nie gedacht hätte, dass ich es tun würde: Cordus Worte haben mich persönlich sehr berührt, weil sie Recht hat. Ich weiß das, weil ich mit zehn selbst in dieser Situation gewesen bin. Ich bin Autist und HB. Ich habe damals unglaublich oft daran gedacht niemals geboren worden zu sein. Man kann mit dem Ganzen nicht umgehen. Man glaubt gefangen zu sein, in einem Leben, das anders ist. Und leider kann man das in dem Alter nicht formulieren. Und man kann schon gar nicht sehen, dass in diesem Anders sein eine Chance wohnt, die man finden muss.

Man sieht nur, das die eigenen Eltern unter einem leiden, und man kann es nicht ändern, weil man selber leidet.

Viele Grüße,

Ariel
 

Maju

Namhaftes Mitglied
@ Ariel

Du bist du...

Vergiss es nie:
Dass du lebst,
war keine eigene Idee,
und dass du atmest,
kein Entschluss von dir.
Vergiss es nie:
Dass du lebst,
war eines anderen Idee,
und dass du atmest,
sein Geschenk an Dich.

Vergiss es nie:
Niemand denkt und fühlt
und handelt so wie du,
und niemand lächelt so
wie du's grad tust.
Vergiss es nie:
Niemand sieht den Himmel
ganz genau wie du,
und niemand hat je,
was du weißt, gewusst.

Vergiss es nie:
Dein Gesicht hat niemand
sonst auf dieser Welt,
und solche Augen
hast alleine du.
Vergiss es nie:
Du bist reich,
egal, ob mit. ob ohne Geld,
denn du kannst leben!!
Niemand lebt wie du.

Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls
keine Laune der Natur,
ganz egal, ob du dein Lebenslied
in Moll singst oder Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes,
ein genialer noch dazu.

Du bist du...

Liebe Grüße
Maju
 

Danni

Neues Mitglied
Hallo zusammen. Habe diesen Beitrag gelesen, und erkenne unsere Situation zu Hause wieder.

Ich habe einen 10 Jährigen Sohn mit ADS.
Wir hatten vor zwei Tagen auch wieder einen heftigen Steit, resultat war dann das er mit einem Messer vor seinem Bauch vor mir stand und mir sagte das er sich jetzt was antuen wollte.
Meine Reaktion darauf hin war das ich ihm ganz klar gesagt habe das ich mich nicht von ihm Erpressen lasse. Er fing dann an zu weinen, und sagte das er das doch gar nicht tut. Ich sollte ihn doch einfach nur davon abhalten.

Ich habe ihm dann erklärt das es nicht die richtige Art ist meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Da er immer agressiv ist und frech ist, fällt es einem auch sehr schwer zu Kuscheln. Einfach mal nur zu sagen das man Kuschel möchte, oder etwas zusammen spielen soll reicht völlig aus.

Das hielt dann für zwei Tage an.

Ich werde das dann bei der nächsten Therapie Stunde wieder weitergeben.
 
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