Bayern entkrampft Schul-Übertritt ein bisschen

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Sollen Eltern oder Lehrer bestimmen, ob ein Kind aufs Gymnasium darf? Bislang praktiziert Bayern ein hartes Übertrittsverfahren, das viele Schüler verzweifeln lässt. Jetzt will der Kultusminister es entzerren: Mitreden sollen die Eltern - nur entscheiden nicht.

Die bayerische Landespolitik wagt sich an eine der wichtigsten Fragen im Leben eines Kindes und seiner Eltern: Wie geht es nach der Grundschule weiter? Das bayerische Kabinett will am Dienstag ein neues Übertrittsverfahren von Grundschulen auf weiterführende Schulen auf den Weg bringen. Zentrale Punkte der Reform sind mehr Zeit für die Übertrittsentscheidung, mehr Mitspracherechte für die Eltern, eine ausführlichere Beratung und eine intensivere Betreuung schwächerer Schüler.

weiter geht es --> hier <--
 

cde

**verwirrt**
*räusper*

Also ich finde das bisherige Übertrittsverfahren nicht soooo schlecht. Viele Eltern wollen ihr Kind auf dem Gymnasium sehen und wenn das nicht klappt ist weder der Einsatzwillen der Eltern schuld oder gar die Lernleistung der Kinder, nein, dann sinds die Schule/Lehrer oder Mitschüler!

Allerdings find ich die Beratung für die Eltern wirklich wichtig und auch die Unterstützung schwächerer Schüler für unabdingbar!
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Na prima! Erst schaffen sie überall die Orientierungsstufen ab und dann durch die Hintertür wieder an :shake
Wie kann man nur so planlos rumdoktern? Könnte sich vielleicht mal jemand hinsetzen und ein komplettes Konzept erarbeiten statt immer nur "mehr von demselben" zu bieten?
Wenn ich das schon höre: "Wir stärken die Hauptschulen", da kommt mir die Galle hoch. Das bedeutet hier nämlich, daß man einfach so wenig Kinder wie möglich übertreten läßt. Komischerweise wird aber Hauptschule immer gleich mit dem Zusatz verkauft, daß das bay. Schulsystem ja soooo viele Möglichkeiten bieten würde, nach dem Hauptschulabschluß noch einen höherwertigen zu erreichen....

Und heißt es nicht überall, daß wir mehr Akademiker bzw. gut ausgebildete Leute brauchen, weil die Anforderungen in der Berufswelt steigen?

Der Druck verschiebt sich doch bloß von der 4. auf die 5. Wo genau ist da der Vorteil? Und was Druck überhaupt angeht: Dereit ist es so, daß für die Zensuren AUSSCHLIEßLICH die schriftlichen Ergebnisse der Proben relevant sind. Wie sich ein Kind im Unterricht benimmt, ob es mündlich dabe ist etc., ist höchstens bei einer 5 hinter dem Komma interessant, weil da der Lehrer ein wenig Spielraum hat, die bessere oder die schlechtere Zensur zu geben.

Dabei werden bei uns in der 4. jede Woche mindestens ein bis 2 Proben geschrieben. Die Kinder kommen aus dem Prüfungsstreß überhaupt nicht mehr raus. Und die Proben sind so schwer, daß der Klassendurchschnitt öfter mal im unteren 2er- oder 3er-Bereich liegt.


Sorry, Schule ist derzeit mein Lieblingsaufregthema, hab eine Tochter in der 4. und einen Sohn in der 1. Klasse. Bin froh, wenn es Mai ist, egal wie das Übertrittszeugnis dann aussieht. :weg

Edit: Die sogenannte "Beratung" der Eltern bedeutet übrigens im Klartext, ihnen die HS schmackhaft zu machen. Sonst nix. Wir erleben das alles gerade life und in Farbe.
 
U

UserC

Guest
Original von schnuppe

Dabei werden bei uns in der 4. jede Woche mindestens ein bis 2 Proben geschrieben. Die Kinder kommen aus dem Prüfungsstreß überhaupt nicht mehr raus. Und die Proben sind so schwer, daß der Klassendurchschnitt öfter mal im unteren 2er- oder 3er-Bereich liegt.

Und wie stellst du dir das auf dem Gymnasium vor? Meine Tochter hat diesen "Prüfungsstress" schon seit Jahren. Und 4 oder 5 Arbeiten in einer Woche sind keine Seltenheit.... WIr hatten schon Wochen, da war Do Mathe, Mo Englisch, Di Aufsatz, Mi Bio, Fr. Reli. Und dazu noch die normalen Hausis, die locker bei 1-2 (inzwischen, 10. Klasse auch mal 3) Stunden liegen. Plus vorbereiten auf Abfragen.
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Original von Zuckerschneckle
Und wie stellst du dir das auf dem Gymnasium vor? Meine Tochter hat diesen "Prüfungsstress" schon seit Jahren. Und 4 oder 5 Arbeiten in einer Woche sind keine Seltenheit.... WIr hatten schon Wochen, da war Do Mathe, Mo Englisch, Di Aufsatz, Mi Bio, Fr. Reli. Und dazu noch die normalen Hausis, die locker bei 1-2 (inzwischen, 10. Klasse auch mal 3) Stunden liegen. Plus vorbereiten auf Abfragen.

Na, genauso. Das macht es doch aber nicht besser. Wobei (ich oute mich hier als unwissend, bin selbst in NDS aufs Gymmi gegangen, da war alles anders ;D=) ich dachte, daß Anzahl der Schulaufgaben pro Halbjahr weniger wird. Was natürlich nicht heißt, daß nicht alle auf einmal schreiben wollen....Und Tests bleiben natürlich auch noch...Und Vokabeln....

Die Frage ist doch aber eigentlich, wen will ich eigentlich auf dem Gymmi haben? Das hatte ich mit "Konzept" gemeint. Ist Prüfungsstreßresistenz wirklich das einige Kriterium?

Und warum wird hier die Hauptschule sozusagen als "Standard-Schule" geführt? Ist es nicht in Bayern sogar so, daß ca. 50% der 5.-Klässler auf die HS gehen? Was ist denn so schlecht an dem System, das wir damals hatten: Pauschal gesagt: Der "Durchschnitts-Schüler" (und das waren die meisten) ist auf die Realschule gegangen und wurde auf einen Bürojob vorbereitet, der bessere aufs Gymmi, der schlechtere auf die HS mit Zielrichtung Handwerk. Noch dazu hatten wir die Orientierungsstufe, die ich persönlich super fand. Und sind nach der 6. auf die drei weiterführenden Schulsysteme verteilt worden.

Übrigens ohne diesen ganzen Zauber mit Übertrittszeugnis und so. Mit dem Jahreszeugnis der 6. hat man sich Anfang der Sommerferien angemeldet und Schluß.
 
U

UserC

Guest
also, ich bin ja ned aus bayern - sondern aus dem nachbarbundesland BaWü.

Bei uns erfolgt ja der Übertritt nach der 4. Klasse. und da war es bei meiner tochter ihrer klasse so (30 schüler), dass ca. 10 aufs gymi sind, 15 auf die realschule und 5 auf die hauptschult. zu meiner zeit (und soooooooooooo lange ist das ja noch ned her, bin Baujahr 75) war es so: 5 augs gymi, 15 auf real und 10 hauptschule.

aber das es weniger schulaufgaben werden - das wäre eine traum.... im gegenteil. gibt ja mehr fächer. dazu kommen im laufe der zeit noch referate, in deutsch muss eine lektüre gelesen werden.

wobei ich noch sagen muss: meine hat "glück". sie ist der letzte G9Jahrgang in BaWü - im Jahrgang unter ihr schauts da schon anders aus. Mehr Wochenstunden, die 2. Fremdsprache schon ein Schuljahr früher...

Und ich muss sagen: ich halte nichts davon, wenn Eltern ihre Kids aufs Gymi "drängen" wollen. ich hab das jetzt vermehrt in 6 jahre gymansium bei meiner tochter gesehen. da ware kinder in der klasse, die aufs gymi mussten, weil die geschwister da auch waren, weil die eltern hohe tiere sind usw.... und was ist das ende vom lied: inzwischen sind allein aus ihrer klasse 6 schüler abgegangen. zurück auf die realschule. 3 jetzt im halbjahr. und die wechseln jetzt von der 10. klasse gymi in die 9. klasse realschule. haben so ein jahr "verloren". wären sie gleich auf die realschule, oder hätten auf den KL der 5. klasse gehört, wäre ihren kindern das evtl. verschont geblieben - so wie ein anderes elternpaar, dessen sohn gerade mittlere reife macht und danch aufs wirtschaftsgymnasium wechseln wird.... es waren von anfang an die schlusslichter der klasse. alle mit empfehlung für die realschule. ein elternpaar wollte das gymnasium sogar mit anwalt durchsetzen. Welchem druck setz ich da meinem kind aus????
 
Oben