Schwierig -  behindertes Kind in der Gruppe

Ilona

Moderator
Teammitglied
Chopi es ist verständlich das du dir Gedanken machst, nun gut deine klenie ist ziemlich weit aber selbst als Erwachsener lernt man nicht aus und am meisten lernt man von anderen. Überlege doch einfach mal was deine Samy von Maria lernen kann und umgekehrt.
Deine Tochter lernt mit Menschen die behindert sind umzugehen und auch rücksicht auf andere zu nehmen, die nicht so schnell sind, umgekehrt kann Maria von deiner Samy eine Menge lernen.
Die Erzieherinnen werden auch dafür sorgen das kein Kind benachteiligt wird oder aber ihr Lernwillen gebremst wird.
Farg doch einfach mal nach wie die Erzierherinnen sich das alles vorstellen am Ende läuft es sicherlich alles ohne Probleme ab.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Sag ihr doch einfach deine Bedenken, eigentlich müsste sie auch gelernt haben mit so etwas umzugehen und gerade da du sie ja so lobst denke ich das sie wirklich sehr gut ist und auch solch einem gespräch nicht als negativ sieht.
 

cassupaya

Aktives Mitglied
Hallo Chopi

Du brauchst dir keine Sorgen zu machen,dass deine Kleine sich zurückentwickelt,
das Gegenteil ist der Fall. Mein Grosser war in einer integrierten Gruppe(gesunde und Behinderte) und ich kann nur sagen,dass die gesunden viel mehr dazulernen,indem sie versuchen den Behinderten zu helfen,sie sind viel sozialer als andere Kinder. Ausserdem betrachten sie Behinderungen irgendwo als "normal" und entwickeln nicht diese negative Einstellung gegenüber Behinderten wie es sehr viel andere tun,auch Erwachsene.Kinder sind einerseits manchmal grausam,aber andererseits auch sehr sensibel.Es wird bestimmt eine Bereicherung für deine Tochter sein.
 

Feuerstein

Keep on rockin`
Hallo Chopi,

Du beschreibst sehr vorsichtig Deine Gedanken. Es ist, wie ich denke, der erste engere Kontakt mit behinderten Menschen. Ich denke, dass Deine Erzieherin nicht alleine bleiben wird. Wenn ich mich recht erinnere kommt eine weitere Erzieherin dazu. Zumindest ist dies in den integrativen Kindergärten der Fall. Möglich ist auch, dass ein Zivildienstleisternder hinzu kommt. Meine ganz persönliche Meinung ist, dass sich Deine Kleine weiterentwickeln wird auf der menschlichen bzw. sozialen Ebene. Ob sie sich auf einer anderen Ebene zurückentwickelt wegen nur eines Kindes in der Gruppe, wage ich zu betweifeln, möchte es aber nicht ausschließen. Ich würde dieses Thema mit der Erzieherin besprechen, die vielleicht in diesem speziellen Fall schon Erfahrungen gesammelt hat und Dich vielleicht beruhigen kann. Hochsensibel dieses Thema aber ich denke Du wirst die richtige Wortwahl finden. Zumindest wünsche ich Dir das.

LG
Feuerstein
 

Feuerstein

Keep on rockin`
Ich denke nicht, dass es falsch ist sich Gedanken zu machen, denn es ist ein Zeichen, dass man aktiv am Leben teilnimmt! Ich kann Dir nur aus einer anderen Sicht heraus sagen, dass es wohl auf beiden Seiten Gedanken zu diesem Thema gibt, vielleicht ein wenig anders geartet aber im Grunde gleich. Antworten wirst Du wahrscheinlich nur mit der Zeit bekommen. Ist auch sehr schwierig darüber nachzudenken, weil die Art des Handicaps nicht bekannt ist.
 

Liliki

Mensch
Meine drei Kinder sind nacheinander in der gleichen Kitagruppe gewesen, die auch I-Kinder aufgenommen hat (überwiegend hörgeschädigt) - bei den 12 Kindern waren es immer mindestens 1.5 Erzieherstellen, wobei eine 3/4 Stelle im Prinzip immer für eine Heilpädagogin ausgewiesen war, zumeist aber doch mit einer "normalen" Erzieherin besetzt.

Ein Schlüssel 1 Erzieherin ohne Zusatzausbildung zu 12 Kindern zwischen 3 und 6 kommt mir knapp bemessen vor - machbar könnte das bei viel Engagement trotzdem sein!

Im Allgemeinen tun sich die Kinder untereinander sehr gut und lernen aneinander und miteinander so viel, dass die Gruppe "gut voran" kommt ... meinen Kindern haben diese Konstellationen jeweils gut getan!

Ich kann verstehen, wenn Du Dir Gedanken machst - hast Du Bedenken, dass sie "zu wenig dazu lernt"?

Ich denke, die sozialen Erfahrungen, die sie im alltäglichen Umgang mit einem behinderten Kind machen wird, überwiegen mit etwas Glück das Zurücktreten von "Wissensvermittlung" - das, was unseren Kindern heute am ehsten fehlt, sind soziale Kompetenzen ... für das Wissen und die Informationen ist meist reichlich gesorgt ...

Ich wünsch Euch, dass Ihr alle anfallenden Sorgen und Zweifel konstruktiv lösen könnt - dann profitieren alle davon!
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Liebe Chopi,


ich kann Dich gut verstehen, dass Du Dir Gedanken darüber machst, ob Deine Kleine
eventuell "schlechter weg" kommt in dieser Gruppe. Das ist nur verständlich, denn Du möchtest natürlich in erster Linie für Dein Kind das Beste....daran ist nichts falsch oder schlecht...

Ich möchte nicht wirklich ausschliessen, dass sie in dieser Situation, wenn richtig verstanden hab, eine der Ältesten und weit entwickelt, etwas hinter dem zurückbleibt, was ihr vielleicht in einer anderen Gruppe an "Vorankommen" möglich wäre.

ABER: ist es wirklich so wichtig für Dich, jetzt schon "das Beste" aus dem Kind herauszuholen, was an Entwicklung möglich wäre? Ist es nicht genug, wenn die Kids in der Schule "gemessen, gewogen und beurteilt" werden?
Ist es in einer Kita nicht in allererster Linie wichtig, dass die Kids gut betreut sind und möglichst viel Spass erleben dürfen?
Und in Sachen Spass können sehr viele Menschen (bestimmt nicht nur Kinder) sich von den Menschen mit Behinderungen ne gehörige Scheibe abschneiden....

Meine Erfahrung, und ich denke, alle, die damit wirklich je zu tun hatten werden mir da zustimmen, ist die, das JEDE Integration mit den durchführenden Erziehern/Lehrern
steht und fällt.
Wenn also diese Erzieherin wirklich mit ihrem Herzen dahinter steht, wird sie die Situation in dieser Gruppe so in den Griff kriegen, dass KEINES der Kinder, darunter leiden wird. Sicher, sie wird ab und an nicht sooo viel Zeit für ein einzelnes Kind haben, weil sie sich um Maria etwas mehr kümmern muss....aber auch daraus lernen Kinder....sie lernen, dass sie nicht unbedingt der Nabel der Welt sind, dass sie mal geduldig sein müssen, dass es andere mit mehr Bedürfnissen gibt, dass es auch zu einer Gruppe gehört, auf Schwächere Rücksicht zu geben.....

Es kann gut sein, dass die Erzieherin weniger Zeit auf die Förderung einzelner Kinder verwenden kann...das ist sogar recht wahrscheinlich...aber das wird ersetzt durch die Erfahrungen, die die Kinder aufgrund der veränderten Gruppensituation machen werden (dürfen).

Kinder selbst haben eigentlich meist recht wenig Berührungsängste bezüglich "andersartigen" Kindern, damit meine ich nicht nur Behinderte, sondern auch z.B. Ausländer...da kommen Fragen, klar...aber wenn die halbwegs gut beantwortet werden, gehen die Kids zum normalen Tagesablauf zurück und versuchen das neue Kind irgendwie mit einzubeziehen. Ich denke in erster Linie tun sie das aus Neugier und nicht aus irgendwelchen "edlen" Gefühlen...aber das ist ja egal. Es kommt drauf an, dass es passiert und nicht warum. Denn wenn der Anfang erst mal gemacht ist, fuktioniert die Sache dann meistens als Selbstläufer. Jedes Kind, egal ob gesund oder nicht, ob klug oder weniger klug, ob hübsch oder eher nicht kann einen bestimmten Platz in einer Gruppe ausfüllen und dadurch auch wichtig und wertvoll für die ganze Gruppe sein.

Vielleicht wird ja gerade Deine Kleine sich besonders gern um Maria kümmern, ihr helfen etc...und daran dann möglicherweise mehr wachsen, als sie es ohne dieses Kind tun würde...

Oder sie kann sie nicht leiden, weil die geliebte Erzieherin so viel mit ihr spielt und deshalb weniger Zeit hat....aber dann wird sie selbst Initiative ergreifen und sich eigene Spielmöglichkeiten, ohne Erzieherin, suchen....und daran dann wachsen....?

Du siehst, es gibt unzählige Möglichkeiten....ich bin wirklich überzeugt davon, dass es auf die eine oder andere Weise gut für JEDE Gruppe ist, wenn Integration betrieben wird. Aber es muss WIRKLICHE Integration sein, jedes Kind muss das Gefühl haben, willkommen zu sein und einen Platz zu haben. Wenn Eure Erzieherin so gut ist, wie Du sie einschätzt, brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, dass Deine Tochter
wegen des behinderten Mädchens in der Gruppe irgendwas "verpasst".

Vielleicht entwickelt sie sich anders, aber bestimmt nicht schlechter....
naja, vielleicht sogar ein Wenig schlechter im Hinblick auf mögliche Wissensfertigkeiten...aber dafür besser in sozialer Kompetenz.

So, ich glaube, der Roman ist lang genug geworden.... :unsch

Lys, die soooo viel von ihrer behinderten Maus lernen darf.....
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Okay, jetzt seh ich das wieder etwas anders.....
Natürlich wäre es besser, wenn Maria in einer "normalen" Gruppe ist, die nicht jedes Jahr wechselt und natürlich wäre es auch für die Vorschulkids besser, wenn sie nicht so eine "Zusatzaufgabe" in der Gruppe hätten....
Hab das irgendwie falsch verstanden, dachte, das wäre ne altersgemischte Gruppe, in der eben nur einige Vorschüler sind.
Da geb ich Dir jetzt schon Recht, dass das bissel doof ist....so ist Maria ja immer nur hintendran.
Meine Kleine geniesst es zum Beispiel gerade sehr, mit jüngeren Kids zu spielen. Die sind halt dann doch eher auf ihrem Spielniveau als die Grossen. Ausserdem hat sie eine Freundin, die anfangs noch richtig Aussenseiterin war (aufgrund ihrer "Vorgeschichte" mit Neurodermitis und anderen Kiga). Diese Kleine wurde durch meine Tochter integriert :]
Keine Ahnung warum, aber sie hat sich ihrer angenommen und nu hat die auch ein grosses Selbstbewusstsein bekommen, sie hatte vorher irgendwie gar keins....

Öhm...Exkurs Ende...also Chopi, ich würde an Deiner Stell wohl auch nachfragen, warum das jetzt genau SO gemacht wird....vielleicht ist Eure Erzieherin die Einzige, die dafür in Frage kommt?? Anders kann ich es mir fast nicht erklären...ist echt seltsam. Gerade für ein Kind mit Behinderung wäre es schon wünschenswert, wenn es zumindet einige bekannt Kids um sich behalten kann.....

Naja, aber ich denke trotzdem, dass Samy mit der neuen Situation zurecht kommt. Eine fitte Maus ist durch sowas bestimmt nicht aufzuhalten! ;D
 

Lys

Namhaftes Mitglied
hmmmm...dann versteh ich umso weniger, warum Maria dann in diese Gruppe kommt....
kann echt fast nur noch an der Erzieherin liegen.....

Ich kann nur für Maria und auch die anderen Kids hoffen, dass das wirklich "echte" Integration wird, nicht nur ein "okay, das behinderte Kind läuft nebenher"....denn dann ist es für alle blöd....

Ich hab mit meiner Tochter beides erlebt....in einen Kiga war man nur auf das tolle Ansehen und die Fördermittel aus, die "Integration" mit sich bringt.....das war doof für alle. Die Kids haben auch gespürt, dass Nadine von den Erzieherinnen nicht wirklich als "vollwertiges" Gruppenmitglied gesehen wurde..und sie natürlich dementsprechend auch nicht so ganz akzeptiert.

In dem Kiga jetzt ist sie genauso geliebt von der Erzieherin wie die anderen....das überträgt sich auf die Kids....die lieben sie auch und freuen sich mit ihr über jeden Fortschritt.

Ich wünsch Euch, dass Eure Erzieherin mit Herzblut bei allen Kids ist, dann klappt das auch!!
 
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