Schock! -  Bei meiner Tochter wurde ADHS diagnostiziert

Celmax

Neues Mitglied
Hallo Ihr da Draußen.
Ich versuchs nochmal. Bin neu hier. Bin alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern (bald 5 und bald 3). Bei meiner "Großen" wurde ebenfalls ADHS durch eine Kinderpsychiaterin/psychologin diagnostiziert. Bin etwas überfordert mit der Situation, weil Entscheidungen alle an mir hängen bleiben. Mit meinem Ex-Mann ist nicht zu Reden. Habs versucht. Obwohl wir gemeinsames Sorgerecht haben.
Die "Große" Celine hatte ihre erste Untersuchung im Kindergarten für die Schule und auch da wurde bereits über das "Thema" ADHS gesprochen.
Auch in den ersten Sitzungen bei der Psychiaterin wurde bereits über die Gabe von "Ritalin" gesprochen. Das erschreckte mich schon sehr. Auch mein jetziger Kenntnisstand über diese Krankheit und die Medikation hat mich nicht viel weiter gebracht. Über 19000 Seiten gibt es.
Mitte diesen Monats hat Celine "den Test". Bin mal gespannt, ob dieser mich in meiner Ratlosigkeit etwas weiter bringt.
Seit Celine dieser erste "Einschulungsuntersuchung" hatte, stehe ich total unter Strom. Ich denke immer, daß ich nichts falsch machen darf. Ich muß alle Möglichkeiten, die mir dann gegeben sind, ausschöpfen. Vielleicht klappt das auch ohne eine Art dieser "Medikamente". Ich dachte auch schon an pflanzliche Medikamente, weiß nur nicht, ob das sinnvoll ist.
Ich warte jetzt den Test ab und entscheide mich dann für eine der verschiedenen Möglichkeiten. Es ist echt ziemlich schwierig.

Ich würde mich freuen, wenn mir Hilfe zu diesem "Thema" zu Teil würde. Ich stehe wirklich auf dem Schlauch und bin um jede Nachricht dankbar. Hat irgendwer positive/negative Erfahrungen mit Ritalin gemacht?
Haben "Betroffene" Lust auf gelegentliche Treffs?

Gruß aus Mannheim
Denise
 

mamalero

Aktives Mitglied
Hallo Denise,

auch ich habe einen 4 1/2jährigen Sohn mit ADHS. Erfahrungen mit Ritalin haben wir (noch) nicht, da unser Arzt kein Ritalin an unter 6jährige verschreibt. Im Moment ist das bei uns auch nicht notwendig, da Finn sich so einigermaßen im Rahmen verhält und es auch im Kiga recht ordentlich klappt. Haben die euch keine anderen Therapien vorgeschlagen? Wir gehen mit unserem Kleinen jetzt seit ca. 1 Jahr zur Ergo. Ich halte die Gabe von Ritalin schon in manchen Fällen für sinnvoll, denke aber, das es damit allein nicht getan ist und es vor allem zur Begleitung von anderen Therapien eingesetzt werden sollte. Wir behandeln unseren Hypie nebenbei noch homöopathisch, bringt zwar keine Wunderdinge, aber hilft ihm schon, er ist dann vor allem weit weniger aggressiv und zugänglicher. Auch haben wir mit seiner Therapeutin ein Konzept für seine ERziehung ausgearbeitet, mit sehr klaren Regeln und festen Konsequenzen und einem konsequenten Belohnungssystem für "gutes" Verhalten.
Was ich bei dir nicht ganz verstehe, ist, du schreibst, deine Tochter ist fast 5 und ihr hattet schon eine Einschulungsuntersuchung? Oder ist deine KLeine jetzt fast 6 und kommt dieses Jahr in die Schule? Wäre schön, wenn du noch ein bißchen mehr dazu schreiben könntest. Hilfreich ist es auch auf jeden Fall, sich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden, da bekommt man auch meist ganz gute Tipps.
Verfall nicht in Panik, ADS ist keine Katastrophe und es gibt mit Sicherheit viel Schlimmeres, und auch wenn unsere Kiddies ganz besonders anstrengend sind, sollte sich man davon nicht unterkriegen lassen. Und auch du wirst es schaffen, deine Tochter so gut es geht, zu fördern und zu unterstützen.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und gute Nerven

LG
Tina
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo Denise,

ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und gesehen, daß Du auch aus Mannheim bist - wir auch *g*.

Deine Große wird jetzt erst 5 und macht schon die Einschulungsuntersuchung? Sie wird doch erst nächstes Jahr schulpflichtig, wieso dann jetzt schon? Bei welcher Psychologin warst bzw. bist Du mit ihr?

Ich habe drei Kinder (12 J - m, fast 9J - w und 5 J - w). Mein Großer hat ADS (diagnostiziert mit ca. 3,5 J) und bekommt nun seit letzten November Equasym und Concerta (der gleiche Wirkstoff wie Ritalin). Vorher ging es einiger Maßen ohne Medis mit totaler Unterstützung durch Therapien, Lehrern und Hort-Erziehern. Seit der 5. Klasse ging nichts mehr. Er vergass immer mehr seine Hausaufgaben, vergaß Arbeitsmaterial, schrieb fast nur noch 5er. Jetzt mit Methyphenidat (so heißt der Wirkstoff in Ritalin und Co.) geht es wieder. Er ist konzentrierter, vergisst nicht mehr ganz so viel und seine Noten haben sich auf Durchschnitt 2 - 3 eingependelt.

Ich selbst bin auch ein ADSler, seit März 2004 diagnostiziert und nehme seit dem Ritalin. Mir hilft es mich zu organisieren und meine Emotionen besser im Griff zu haben.

Das Ritalin angesprochen wird, kenne ich auch. Das heißt aber nicht, daß es auch gleich gegeben wird, sondern als Alternative, wenn nichts anderes wirklich wirkt, in Betracht gezogen wird. Einem 5 jährigem Kind wird Ritalin normaler Weise nur verschrieben, wenn es ganz krass im Verhalten ist. Eigentlich ist Ritalin und Co. erst ab 6 bis in Jugendalter "zugelassen", aber es gibt Ausnahmen, wo es früher bzw. später notwendig ist.

Wenn Du magst, dann kannst du mir ja per Mail oder PN Deine Telefonnummer schreiben. Ich kann dich dann morgen mal anrufen (hab XXL und dann kostet es mich nichts) und wir können uns persönlich unterhalten.

Gruss Gaby
 

Dini_03

Aktives Mitglied
Bin auch der Meinung das Medikamente nicht die einzige Hilfe sein sollten die dein Kind bei bestehender AD(H)S bekommt. Dies kann eine sehr wirkungsvolle!!! Unterstützung für unsere Kinder sein, ohne die sie ständig Negativerfahrungen machen würden, die wiederum verstärkt die Verhaltensweise (die nicht gewünscht wird), und der Teufelskreis schließt sich.
Wenn sich durch umfangreiche Tests AD(H)S herausstellt ist auch dringend eine therapeutische Behandlung wichtig, das Kind und auch die Eltern (idealerweise auch Erzeiher und Lehrer) müssen dann lernen mit dem auffälligen Verhalten umzugehen und Methoden entwickeln das Kind zu stärken.
Mein Sohn (8 J.) hat auch ADHS und ich weiss um die endlosen Bemühungen, aber dein Kind wird es dir danken... auch wenn sie so robust wirken, sie sind empfindlicher als alle anderen Kinder... :maldrueck
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
mamalero

auch ich hatte einen Sohn bei dem erst nur mit fast 6 eine leichte hyperkinetik festgestellt wurde.
Mittlererweile ist er nun fast 14.
Bekommt seid 2003 Ritalin und all die Qualen von den ganzen Jahren sind halbwegs weg.

Denn auch vieles bleibt hängen und muss selbst wieder erarbeitet werden so wie Freundschaften.
Viele Kinder dürfen heute noch nicht mit Ihm spielen obwohl er sich um 100 Grad geändert hat.

Auch wir haben bis 2003 alles nur mit Therapien versucht in den Griff zu bekommen.
Irgendwie haben wir es mit Stress und viel Tränen immer geschafft.

Ich war immer mit damals 5 Kindern Alleinerziehend, mit meinem Ex reden kann ich auch nicht.

Er macht sich nur bemerkbar wenn er Stress macht, dann wirft er die Kinder wieder um 5 Schritte im erarbeiteten wieder zurück ist echt toll!!!!!
Aber mittlererweile habe ich damit gelernt zu leben.....
 

Dini_03

Aktives Mitglied
da kann ich auch ein Lied von singen liebe Roswitha, mir meinem Ex mann ist es ganz genau so, zum stressen ist immer genug Energie und Interesse da, aber ernsthaft über dieses Thema nachdenken und event. auch mal Hürden und Hindernisse in Kauf nehmen...weit gefehlt. Da müsste er sich ja über Erziehungsmaßnahmen über Grenzen einhalten und konsequente Verhaltensweise informieren und umsetzen...das ist dann viel zu nevenaufreibend...also sagt man lieber dem Kind "fehlt" nichts, es liegt einfach daran das er bei der Mutter wohnt und diese ihn nicht unter Kontrolle hat, bzw. unfähig in der Erziehung ist...
Da könnte mir immer wieder der Hut hochgehen, zum Glück hab ich jetzt gerichtlich die alleinige Gesundheitssorge für meinen Sohn erhalten, somit muss ich ihn wenigstens nicht mehr um Erlaubnis bitten wenn es z.B. um die Medikamente oder Therapie geht geht.
Ich kann nur jeder Mutter (von getrennt lebenden Paaren) empfehlen, diesen Schritt auch zu tun, wenn der Mann ähnliche Hindernisse in den Weg legt, gerade bei diesen Dingen wie station. Therapie, Medikation auf BTM. Sonst kann dem Kind nicht ernsthaft geholfen werden, wenn ein Partner immer dazwischen funkt.
 

mamalero

Aktives Mitglied
@ Schnuffi011

Ich hoffe, du hast das nicht falsch verstanden, ich bin kein Ritalin-Gegner und würde es unserem Kleinen auch geben, aber, er ist halt erst 4 und somit auch noch zu jung dafür (sagt zumindest unser Arzt!). Ich halte Ritalin auch für eine sinnvolle Ergänzung zur Unterstützung anderer Therapien, bei uns funktioniert es aber im Moment meistens wirklich gut und unser Kleiner hat schon Riesen-Fortschritte gemacht. Er bekommt aber auch wirklich viel Unterstützung und Hilfe und mit völliger Ablehnung musste er bisher nicht fertig werden. Bei dir war die Situation wohl noch viel schwerer, mit 5 Kindern alleinerziehend, dafür bekommst du meinen allergrößten :respekt . Und wie es bei uns noch wird, vor allem wenn er irgendwann zur Schule kommt, kann ich noch überhaupt nicht abschätzen, da müssen wir einfach abwarten, es kann natürlich sein, dass er dann auch Ritalin bekommt, aber zur Zeit sind wir schon ganz zufrieden!

LG
Tina
 

Celmax

Neues Mitglied
Hallo.
Ein echter Dank für Deine Unterstützung.
Macht mir bißchen Mut.

Drüc mir Dienstag die Daumen. Da ist die Besprechung wegen des "ADHS-Tests". Mal sehen, was dann weiter passieren muß.

Gruß Denise
 
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