Luzy und Eddie
Was man nicht alles für sein Kind macht, wenn es mit großen Augen vor einem steht und mit sanfter Stimme sagt: "Lieber Papa, ich möchte so gerne einen Hasen von Dir haben…" Wer kann da schon "Nein" sagen??? Ich konnte es auf alle Fälle nicht und muss gestehen, dass ich mich ein wenig an meine Kindheit zurück erinnert habe. Wir hatten einen Hund, Katzen, Hasen und Meerschweinchen. Ganz besonders im Gedächtnis ist mir "Schlappohr" geblieben, der schon seit langer Zeit im Hasenhimmel einen Platz gefunden hat…
Gesagt getan, wir haben uns erst mal beraten lassen und wollten wissen, was so alles auf uns zukommen kann und diese Informationen möchte ich gerne mit diesem Beitrag weiter geben. Natürlich gibt es noch so viele Dinge die man beachten sollte, doch wer mit dem Gedanken spielt, sich einen oder zwei Kaninchen zu kaufen kann hier einiges an Informationen bekommen:
Das Kaninchen:
Es wird ca. 8 Jahre alt. Grundsätzlich sind Rangkämpfe normal und sollten nur bei ernsthaften Beeinträchtigungen eines der Tiere unterbunden werden. Ein Gefahrenlaut ist das Stampfen oder Klopfen, was das Kaninchen bei Erregung, also Angst, Aufregung, aber auch zur Warnung der Gruppenmitglieder oder als Abschreckung hören lässt.
Die Krallen der Kaninchen müssen regelmäßig geschnitten werden. Dies kann man beim Tierarzt machen oder in unserem Fall, gegen eine kleine Gebühr beim Tierfachgeschäft. Die Lust am Knabbern ist für Kaninchen arttypisch. Deshalb sind Hauskaninchen für den unbeaufsichtigten Freilauf in der Wohnung ungeeignet, insbesondere wenn elektrische Kabel für die Tiere erreichbar sind.
Die Kaninchen sollte man hinter den Ohren an der Hautfalte packen, strampeln sie dann mal mit den Hinterläufen, kann nicht viel passieren und Verletzungen sind sehr unwahrscheinlich. Aber auf keinen Fall an den Ohren hochheben. Wir ziehen die Kaninchen gleich nach dem Aufheben an den Körper heran, so beruhigen sie sich eigentlich recht schnell.
Grundbedürfnisse:
Abwechslungsreiche Nahrung, sehr wichtig ist Heu zur ständigen Verfügung. Sozialkontakt mit Artgenossen ist immer von Vorteil, Am unproblematischsten erweist sich oft die Haltung einer Häsin in Kombination mit einem kastrierten Rammler, die etwa gleich alt oder ein Geschwisterpaar sind.
Viel Bewegung, Nagen, Graben, Versteckmöglichkeiten/Unterschlupfe sollte vorhanden sein. Sie brauchen Überblick und es wäre falsch den Käfig mit Dingen zuzustellen. Abwechslung und Ruhepausen sollte man ihnen auf alle Fälle gönnen. Wirklich artgerechte Kaninchenhaltung ist anspruchsvoller, aufwändiger und teurer als konventionelle Käfighaltung.
Kosten:
Unsere beiden Kaninchen haben zusammen 110€ gekostet (Zwergwidder 59€, Farbenzwerg 49€). Der Preis für ältere Tiere ist aber um einiges niedriger. Man sollte auch in Betracht ziehen, das am Ort ansässige Tierheim aufzusuchen, um dort zu schauen ob ein Tier in Frage kommen würde. Leider hatten die bei uns keine Kaninchen. Kleintierstreu (60l) kostet um die. 2€ und langt ca. 2 Wochen je nach Größe des Käfigs. Bergwiesenheu (2kg) kosten 4€. Für Unterschlupf, in unserem Fall die Korkrinde (60cm), Trinkflasche, Futtertrog und Kaninchenklo sollte man nochmals ca. 50€ berechnen. Nach den Kaninchen ist der Käfig (140x70x50cm) das Teuerste und wir zahlten dafür 85€. Ich muss sagen, dass alle Dinge neu gewesen sind, doch wenn man sich die Mühe macht und bei Ebay schaut, so wird man einiges an Kosten sparen können.
Luzy:
Sie gehört zu der Rasse der Zwergwidderkaninchen (Siam), markantes Merkmal sind die seitlich am Kopf herabhängenden Ohren. Ihren deutschen Namen haben die Widderkaninchen von der typischen gewölbten Form des Kopfes. Widderkaninchen gelten insgesamt als ruhig und wenig schreckhaft. Sie werden somit eher zutraulich, weshalb die kleinen Formen öfters auch in der Wohnung gehalten werden.
Luzy ist ein kleines Luder und hat im Käfig die Hosen an. Sie ist ca. 2 Wochen älter als Eddie und sehr mutig. Nach nunmehr 4 Wochen, die wir sie haben, erschreckt sie nicht mehr wenn man vorsichtig mit der Hand in den Käfig hinein greift.
Edwin:
Er (Eddie) ist ein Farbenzwerg (Braun), er gehört zu den beliebtesten Kaninchenrassen, sowohl bei Rassekaninchenzüchtern als auch bei Heimtierhaltern. Die charakteristische, von den anderen Kaninchenrassen unterschiedliche Körperform mit dem rundlichen, kompakten Körper, den kurzen kleinen Läufen und dem relativ großen Kopf mit den großen Augen und den eng zusammenstehenden kurzen Ohren der Farbenzwerge, wird wie beim Hermelinkaninchen durch den so genannten Zwergfaktor hervorgerufen.
Da die Kastration beim Männchen einfacher ist, wird er bald zum Tierarzt müssen. Kaninchen kleiner Rassen werden mit 3 -5 Monaten geschlechtsreif. Laut Tierarzt sollen wir abwarten bis man bei ihm zwei Säckchen findet. Bis jetzt Fehlanzeige, wobei man aufpassen muss, weil die jungen Hasen, bei Gefahr die Hoden einziehen könne und dann sieht man nichts. Man sollte immer bedenken, dass die Vermehrung von Kaninchen („Kinderzimmerzucht“) den Kaninchen in Tierheimen und in Schutzorganisationen die Vermittlung erschwert. Denn jedes neu „produzierte“ Kaninchenjungtier nimmt einem Kaninchen im Tierheim die Chance auf ein neues, artgerechtes Zuhause weg.
Ernährung:
Kaninchen sind reine Pflanzenfresser und brauchen eine entsprechende Ernährung. Der Verdauungstrakt der Tiere ist auf eine gleichmäßige Nahrungszufuhr angewiesen. Unterbrechungen in der Nahrungszufuhr über einen längeren Zeitraum sind als Notfall zu betrachten und können sich lebensbedrohlich auswirken. Der Verdauungsapparat ist auf die Verwertung von Gräsern ausgerichtet; kohlenhydratreiche Nahrung, wie z. B. Getreide, in zu großen Mengen kann langfristig Schäden verursachen. Grundsätzlich sollte die Futterzusammensetzung daher dem in freier Natur vorhandenen Nahrungsangebot ähneln und mindestens 16 % Rohfaser enthalten.
Neben Heu und Wasser ist Frischfutter für Kaninchen der zweite wesentliche Nahrungsbestandteil. Es sollte stets frisch sein. Übliche Nahrungsbestandteile sind Fenchel, Möhren, Gurke, Apfel, Feldsalat, Knollensellerie, rote Beete, Petersilie, Löwenzahn, Schafgarbe, Johannisbeerblätter, Kohlrabiblätter und andere frische Kräuter. Frisches Gras-Wildkräutergemisch kann nach der Gewöhnung in großen Mengen angeboten werden. Der Obstanteil sollte den Gemüseanteil aufgrund seines hohen Zuckergehaltes nicht übersteigen.
In den ersten Wochen sind Heu, Wasser, Stroh und Möhren ihr Grundnahrungsmittel. Alle zwei Tage bekommen sie zusätzlich noch Trockenfutter wobei sich beide einen Spaß daraus machen, den Futternapf zu besteigen, das Streu und ihr großes Geschäft darin zu platzieren. Sämtliche Kohlarten wie Weißkohl und Rotkohl können Blähungen bis hin zur oftmals tödlich verlaufenden Trommelsucht verursachen und sollten daher anfangs nur sparsam verfüttert werden
Haltung:
Die Haltung von Kaninchen sollte sich genau wie die Fütterung an den natürlichen Verhaltensmustern der Tiere orientieren. Kaninchen leben in freier Wildbahn in größeren Gruppen, zeigen eine ausgeprägte soziale Hierarchie und Revierverhalten; als Rückzugsraum dienen selbst gegrabene Höhlen. Die Haltung eines einzelnen Kaninchens ohne entsprechende Beschäftigung ist daher streng genommen tierschutzwidrig. Für die häufig praktizierte Form der gemeinsamen Haltung eines Kaninchens und eines Meerschweinchens trifft diese Aussage gleichfalls zu. Bei einer reinen Käfighaltung ohne Auslauf kann das Bewegungsbedürfnis der Tiere nicht befriedigt werden. Im Allgemeinen rechnet man pro Kaninchen 2 qm Platz und 4 Stunden Auslauf an.
Wir haben eine ca. 60cm lange Baumrinde für sie gekauft, diese dient als Unterschlupf und hin und wieder flitzen sie durch diese Röhre. In den ersten Wochen sollte man Kleintierstreu benutzen, später werden wir dann auf Stroh-Presslinge umstellen. Mit der Zeit werden sie sich einen Platz im Käfig suchen, wo sie ihr Geschäft verrichten wollen. Wir haben uns entschieden ein Hasenklo zu kaufen um den Käfig schneller und effektiver sauber machen zu können.
Infektionskrankheiten:
Hauskaninchen können gegen Myxomatose und RHD (Chinaseuche Viruserkrankung) geimpft werden. Auch für den Schutz vor dem ansteckenden Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa) bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege, ist eine Impfung möglich, die jedoch nur in größeren Beständen sinnvoll ist.
So und nun zum Schluss möchte ich Euch die Beiden vorstellen… :rofl