Frage -  Dauer-Pflegekind zu sich genommen ...

steffi1977

glückliche Mama
... bevor das erste eigene Kind kam.

Hallo

Ich suche Eltern die ein Dauer-Pflegekind (oder Adoption) zu sich genommen haben und später noch ein "eigenes" Kind zur Welt kam.

Wie war das ?
Ist es schwer beide Kinder gleich zu behandeln ?
Ist es in der Zeit kein Unterschied mehr ??
Liebt man die Kinder gleich ??

Sorry das ich so intim frage, aber mich würde das sehr arg interessieren weil gerade viele Gedanken um uns herum schwieren.

DANKE

Gruß
Steffi die sehr verwirrt ist
 

Irenchen

Aktives Mitglied
Ich glaube nicht, dass Du hier viel Antworten bekommen wirst, es gibt spezielle Pflegeelternforen, wo es ganz bestimmt Mütter gibt, die eine solchen Konstellation haben.

Meine PT ist zwar vom Alter her inmitten meiner Kinderschar, doch sie kam als letztes Kind zu uns.

Ich kann nur für mich sprechen. Liebe muss wachsen. Sie war sieben Jahre alt, als sie zu mir kam(von einem Tag auf den anderen) und wir waren ersteinmal beschäftigt, sie ein wenig einleben zu lassen, ihr Kleidung zu besorgen, ihr Zimmer herzurichten etc. Uns wurde immer gesagt, wir würden ein Kleineres bekommen und ich habe nie daran gezweifelt, das ich es nicht so lieben könnte wir meine eigenen. Und dann kam ein schon so großes Kind. Es ging alles so schnell, dass ich mir überhaupt keine Gedanken machen konnte. Wir haben sehr viel miteinander erlebt und plötzlich, ohne das ich einen Zeitpunkt festmachen kann, merkte ich, sie gehört zu uns. Ich liebe sie wie meine eigenen Kinder und kann mir gar nicht mehr vorstellen wie es ohne sie war.

Ich würde mir da überhaupt keinen Kopf machen.

Magst Du erzählen, warum du so verwirrt bist? Du bist Tagesmutter und noch keine Pflegemutter oder? Und du hast keine eigenen Kinder? Sehe ich das richtig aus Deinem Profil????

Liebe Grüße, Irene
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Ich kann deine Verwirrung schon verstehen :maldrueck
Erfahrungen kann ich allerdigs auch keine berichten.

Hier im Ort ist eine Pflegemutter, die hat allerdings nach ihren 3 eigenen Kindern nochmal ein ganz kleines Mädchen (ich glaube Carmen war damals 1 Jahr alt) aufgenommen. Mittlerweile ist sie 4 Jahre alt. Die Mutter geht einfach auf in Ihrer Rolle, die großen Kinder sind aber schon 18, 15 und 12 (so um den Dreh) und verstehen es eher.

VIEL GLÜCK :druecker
 

Irenchen

Aktives Mitglied
Ich habe jetzt mein anderes posting noch einmal editiert, weil ich gemerkt habe, es war ein wenig wirr.

Was mir noch am Herzen liegt. Pflegekinder haben oft ein ganz schweres Päckchen zu tragen, egal ob sie nun als Baby oder älteres Kind vermittelt wurden. Es muss nicht sein, kommt aber sehr häufig vor, denn wenn das nicht so wäre, dann hätten sie in ihren Familien bleiben können.

Nicht ohne guten Grund wird deshalb von den meisten Jugendämter sehr darauf geachtet, dass zwischen den leiblichen Kindern und den Pflegekindern ein Abstand von mind. 3 Jahren eingehalten wird.

Natürlich kenn ich Pflegemütter die noch einen kleinen Nachzügler bekommen haben und wenn ich so überlege, dann denke ich war das nicht negativ. Doch unsere besonderen Kinder brauchen sehr viel Zuwendung und wenn dann noch so ein kleines eigenes Baby kommt, das dann ersteinmal ganz viel Liebe und Zuwendung braucht, dann könnte es sein, das die Eifersucht heftiger ausfällt, als wie es schon bei einem leiblichen Kind üblich ist.

Aber letztendlich habe ich immer die Einstellung, egal wie es kommt, man muss es anpacken und darf nicht zuviel überlegen und sollte auch auf seinen Bauch hören.

Nur, wenn Du ein Pflegekind aufnehmen möchtest und noch einen eigenen Kinderwunsch hast, dann solltest Du das ganz wahrheitsgemäß der SA sagen, damit ein Kind ausgewählt wird, wo vielleicht abzusehen ist, das es noch keine großen Schädigungen hat. Aber das ist auch immer mir Vorsicht zu genießen, weil sicher kann man sich nie sein. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.

Liebe Grüße, Irene
 

steffi1977

glückliche Mama
Hallo

Danke für eure Antworten :)

Irenchen ich bin Tagesmutter und Pflegemutter (Kurzzeit/Bereitschaft).
(bin auch im passenden Forum angemeldet)
Unsere Sachbearbeiterin weiß über unseren Kinderwunsch natürlich bescheid, nur nicht darüber das wir über eine Dauerpflege nachdenken da ich ja selbst noch nicht weiß ob ja oder nein.

Warum bin ich verwirrt ??? Tja das ist schwer zu beschreiben .....
Mein Mann und ich wünschen uns schon lange ein Kind und es klappt einfach nicht, obwohl laut mehreren Ärzten und der Kinderwunschpraxis bei uns beiden alles ok ist.
Mir ist schon seit ich meinen Beruf erlernt habe klar das ich mit dem Jugendamt zusammen arbeiten möchte und dies klappt ja seit 1 Jahr schon sehr gut (hatte vorher erst andere Sachen gemacht) da wir jetzt genügend Platz bieten können.
Ich bin Glücklich in meinem Aufgaben bereich als Tagesmutter und Pflegemutter, aber es fehlt einfach etwas.
Vor ein paar Wochen habe ich schon mal das Thema "Dauerpflege" mit meinen Mann besprochen, aber es wurde nie ernst.
Gestern früh habe ich dann auf VOX die Richterin gesehen wo die Mutter ja auch als Sozialarbeiterin beim JGA arbeitet und da war ein kleines Mädchen bei was ein paar Worte sage die mich wieder so bestärkten und wo ich dann "ernsthaft" mit überlegen anfing.
es ist einfach auch so das mein Kinderwunsch sehr stark ist und ich so viel Liebe zu vergeben habe, dass ich mir einerseits zutraue ein Dauerpflegekind zu uns zu nehmen und wenn es doch mal mit dem eigenen Kind klappt keine Unterschiede machenen werde, aber andererseits weiß ich nicht wie man sich fühlt wenn was eigenes kommt man 9 Monate sein "eigenes" Kind im Bauch hatte wie es dann für ein Pflegekind wird ...
Es ist einfach alles sehr wirr in mir ....
Ich frag mich auch, denke ich nur so weil es mit dem eigenen Kind nicht klappt oder warum habe ich solche Gefühle ...

Mit unserer Familie haben wir schon mal drüber gesprochen, die finden es super das wir mit dem Jugendamt zusammen arbeiten und unterstützen uns SEHR. Thema Dauerpflege hatten wir nur mal kurz angesprochen, wo wir dann aber nicht lange drüber gesprochen haben.

Nur noch so nebenbei ich habe NULL Probleme mit der Kurzzeit-/Bereitschaftspflege wieder Kinder abzugeben, dass kann ich ganz klar trennen!!!! (Soll nicht lieblos klingen, ich habe die Kinder alle immer sehr sehr gerne)

So ich hoffe ihr könnt mein kaudawelch lesen und wisst ein wenig was ich meine :verleg
 

Irenchen

Aktives Mitglied
Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachfühlen und finde das super, wie gut Du versuchst zu reflektieren.

Man kann Dauerpflege nicht mit Tages- oder Kurzzeitpflege vergleichen. Da weiß man ja schon von vorherein, dass man das Kind nur über einen bestimmten Zeitraum begleitet.

Bei Dauerpflege musst Du Dich voll und ganz auf das Kind einlassen. Oft zeigen sich erst nach Jahren, was ein Kind erlebt hat und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten. Bei uns ist es immer wieder ein auf und ab und das hat uns ganz stark zusammen geschweißt. Ohne das es mir bewusst wurde, war sie mein Kind. Das ist gar nicht professionell, das weiß ich, aber ich habe das auch meiner SA gesagt. Sie und ihre Kolleginnen meinten dann, unsere Zeit war so intensiv, das man das einfach nicht verhindern kann. Und wenn man ehrlich ist, haben doch grad unsere besonderen Kinder soviel Liebe und Zuwendung verdient, wie man ihnen nur irgendwie geben kann.

Bei alldem darf man niemals vergessen, das es nicht unsere eigenen Kinder sind und man muss zu jedem Zeitpunkt mit einer Rückführung rechnen. Das ist immer ein Drahtseilakt der Gefühle. Ich denke, es ist ziemlich sicher das meine PT bei mir aufwachsen darf, das sieht auch das JA so, aber ganz sicher ist das nie und ich hoffe das wir es im Fall der Fälle so hinbekommen, das es für meine PT ein weicher Übergang wird. Aber das ist Gott sei dank noch in weiter ferne und tritt hoffentlich nie ein. Aber mit diesem Bewusstsein muss man immer Leben, das es eben keine eigenen Kinder oder adoptierte sind, sondern nur "geliehene".

Aber das Gleich gilt ja auch für unsere eigenen Kinder ....

Eure Kinder sind nicht Eure Kinder. Es sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen ... nicht von Euch, und obwohl sie mit Euch sind, gehören sie Euch doch nicht.

(Khalil Gibran, Der Prophet)
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Ich kann jetzt nur als Mutter zweier Kinder sprechen und ich sehe schon das auch bei 2 leiblichen Kindern die Große IN IHREN AUGEN zurückstecken muß und mehr Regeln aufgestellt bekommt und und und............!

Wenn ihr euch für ein Dauer-Pflegekind entscheidet wie alt wäre das denn ?
Weiß es dann das es nicht "das Eigene" ist ?

Ich denke schon das man es schaffen kann, du mußt einfach versuchen immer gerecht zu werden und dich niemals von deinen Kindern einschüchtern lassen.
Die Sätze "Du hast die lieber wie mich", " die darf aber viel mehr", "das ist unfair", "dann zieh ich eben aus", "die darf das aber", "die muß nicht soviel machen wie ich", "immer meckerst du nur mit mir" können auf jeden Fall kommen, die darfst du dann nur nicht in den falschen Hals bekommen, denn die Sätze kenne ich noch nur zu gut von mir und meiner Schwester und wir sind beide leibliche Kinder.
 

steffi1977

glückliche Mama
Es ist noch kein Kind in aussicht, es ist erstmal nur ein sehr festes Thema geworden und wir wollen so eine Entscheidung auch nicht überstürzen.

Ich finde es wichtig das das Kind weiß das es nicht das leibliche Kind ist, aber wann und wie und wo man es sagt ????????? Das ist wohl dann eine Gefühlsentscheidung, wenn man das Kind besser kennt und weiß was der Zeitpunkt am besten ist (den richtigen Zeitpunkt gibt es wohl leider nie).

Wie ihr schon schreibt man wächst mit den Kindern ....
zur Zeit bin ich der Überzeugung das das Gefühl vielleicht ein wenig anders ist (Blutsverwandt) aber letztendlich wachsen die Kinder wie Geschwister auf ...
wie Smilie schon sagt die Sätze "Du hast die lieber wie mich", " die darf aber viel mehr", "das ist unfair", "dann zieh ich eben aus", "die darf das aber", "die muß nicht soviel machen wie ich", "immer meckerst du nur mit mir" werden so oder so kommen ob leibliche Kinder oder nicht ...
 

Irenchen

Aktives Mitglied
Ach ... das hatte ich ja ganz vergessen!!!!

Meine Kinder und auch meine Pflegetochter fühlen sich als Geschwister und benehmen sich auch als solche ..... :pfeif

Sie erwähnen niemals, das unsere PT nicht ihre leibliche Schwester ist. Alle Kinder fühlen sich als gleichberechtigte Familienmitglieder.

Natürlich wissen alle um die besondere Stituation und kennen die leibliche Mutter meiner PT. Das gehört einfach zu unserem Leben dazu.

Liebe Grüße, Irene
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Wenn ich ganz ehrlich bin, je nach Alter des Kindes können Kinder aus schwierigen Familiensituationen wirklich auch ein ziemlich großes "Päckchen" tragen. Wenn dann ein eigenes Kind kommt und das Pflegekind eventuell agressiv reagiert, was macht man dann?? Natürlich kann das bei eigenen Kindern auch passieren, aber in der Schule habe ich auch Kinder gesehen, bei denen es wirklich nicht "rund lief" zuhause und die haben noch ein paar mehr Dinge drauf als Kinder mit gefestigtem familiären Rückhalt.
Mhmmm...ich wäre dafür zu ängstlich und das, obwohl ich 2 Freundinnen habe, die adoptiert sind.
 
S

schafilein

Guest
liebe steffi! ich glaube auch, dass man auch ein nicht leibliches kind wie ein eigenes lieben kann. mein mann hat eien sohn aus einer früheren beziehung, der bei uns lebt. er war 4 jahre alt, als wir uns kennengelernt haben und nun sind wir fast 11 jahre zusammen (inzwischen ist er ein pubertiernder rotzlöffel). wir haben bisher keine gemeinsamen kinder. ich kann nur sagen, dass ich denke dass ich ihn so mag wie es auch bei einem eigenen wäre. man wächst so schnell zusammen und ist ja auch verantwortlich. in unsererm fall war es dem kind natürlich klar, dass ich nicht die leibliche mutter bin, habe aber dennoch für ihn die mutterrolle. als beispiel: in der schule mußten die kinder ihren stammbaum aufmalen. ich hab den stammbaum wochen später erst gesehen: er hat mich und meine familie aufgemalt, nicht die seiner leiblichen mutter, vollkommen von allein! das hat mich gerührt. kinder sind so dankbar, wenn man ihnen liebe entgegenbringt kommt es ganauso und bedingungslos zurück!
Übrigens, ich habe noch nie von ihm gehört dass ich ihm nichts zu sagen hätte weil ich nicht seine mutter bin oder ähnliches!
kann dich nur bestätigen ein kind aufzunehmen!
 

steffi1977

glückliche Mama
Danke für eure Antworten.

Wir haben noch viel darüber gesprochen mein Mann und ich, haben uns auch viel durch gelesen. Wir sind aber erstmal zu dem Entschluss gekommen noch ein wenig mit so einer Entscheidung zu warten.
Mein Mann schließt es nicht aus, aber er möchte es noch nicht. Er möchte erst noch ein bissel "basteln" :-D
Er sagt die Kurzzeit-/Bereitschaftspflege reicht vorerst und wir sollten erst noch ein wenig abwarten.
Das Thema ist nicht abgeschlossen, aber erst mal verschoben.
 

Betty

Aktives Mitglied
Hallo,
ich habe eine sehr gute Freundin die einen Pflegesohn und 2 leibliche Kinder hat.
Der Kleine kam in die Familie als er 2 war, da war seine "schwester" 10
Vor 4 Wochen bekam meine Freundin noch ein Baby. Wenn du dich mit ihr austauschen möchtest, stelle ich gerne einen Kontakt her.

Achja, die Kinder sind nun fast18, 10 und 4 wochen
Gruß Betty
 
L

lokomoto

Guest
KInder in Pflegefamilien wachsen immer in dem ständigen Bewusstsein auf, zwei Familien zu haben. Erstens sorgt das Jugendamt dafür und zweitens gibt es in der Regel bei Dauerpflege einen vierwöchentlichen Kontakt zu den Herkunftseltern. Man muss als Dauerpflegefamilie sich darüber im Klaren sein, dass man zu dem Kind auch einen Familie dazubekommt. Egal wie das auch immer dann aussehen kann, man ist im ständigen Austausch zwischen Jugendamt/Herkunftseltern und dem Kind gerecht werden.

Werdet euch klar darüber, wenn erstmal ein Kind eingezogen ist, wird es schwierig, wenn man dann merkt das man der Situation nicht gewachsen ist.
 
Oben