brauche Rat -  Einschulung als Kann-Kind?

Chriss70

Neues Mitglied
Hallo,
sicher bin ich nicht der erste mit diesem Problem...
Unser Sohn wird Anfang Oktober 6 Jahre alt und könnte als Kann-Kind Ende August eingeschult werden. Der Kinderarzt meint, wir sollten ihn einschulen lassen, die Erzieher im Kindergarten sind sich nicht sicher, würden aber eher abraten (Stand Oktober).
Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, ihn dann aber im Kindergarten mit zur Schulanfängergruppe gemeldet, die sich einmal in der Woche trifft, da alle seine Freunde eingeschult werden, einer ist jünger und zwei nur ein paar Wochen älter als er - insgesamt umfasst die Gruppe 18 Kinder (im ganzen Giga sind 50 Kinder ab 2 Jahren - offenes Konzept).
Trotz allem tendieren wir heute eher dazu, ihn nicht einzuschulen. Heute haben wir ihn einmal gefragt, ob er sich vorstellen könnte, noch ein Jahr länger im Kindergarten zu sein - da wäre er dann der Älteste. "Ich möchte aber in die Schule" war die Antwort. Wir meinen, er wird, wenn er jetzt die Gruppe verlässt, keinen Spaß mehr haben, vielleicht sogar ausgegrenzt, muss in eine andere Mittagsessen-Gruppe.

Für eine spricht:
- alle Freunde gehen in die Schule

Eher dagegen spricht:
- mangelhafte feinmotorische Fähigkeiten (er malt fast gar nicht und wenn sehr krackelig)
- teilweise kindisches Verhalten

Was denkt Ihr?
 
S

susann

Guest
Als Fachfrau für Lernstörungen und Lernbegleitung im Grundschulalter rate ich klar ab, bei den Defiziten, die du beschreibst.

Alles Gute

susann
 

keydi

Aktives Mitglied
...ich würde auch eher bei dem was du schreibst davon abraten. Was nützen all die Freunde, wenn er in der Schule evtl. Probleme bekommt und neue Freunde sind schnell gefunden.

Ich drücke die :druecker für eine richtige Entscheidung
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Als Mutter zwei Jungs - eines "Muss-Kindes" und eines Kann-Kindes - kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen - es ist so wichtig, dass die Kinder wirklich fit sind für die Schule. Sie gehen sonst gnadenlos unter.

Und was mich wirklich abhalten würde von der früheren Einschulung sind die Bedenken der Erzieherinnen... denn die sind oft diejenigen, die das Kind im Verhalten in der Gruppe und auch im Vergleich mit ähnlichen alten Kindern beobachten können.

Wir hatten gerade hier im Forum eine Diskussion darüber, dass Kindern u.U. auch zuviel Entscheidungsfreiheit gegeben wird. Natürlich ist es gut, wenn die Kinder auch in die Schule wollen, aber ich denke nicht, dass sie in diesem Alter solche weitragende Entscheidung treffen können.

Daher auch meine Empfehlung - schenk ihm noch ein Jahr und mach es ihm mit dem "er ist der Älteste und kann den Kleinen dann sehr gut helfen" schmackhaft.

Ich drück Euch die Daumen für Eurer Entscheidung - wie auch immer die aussieht! :druecker
 
I

IlkaM.

Guest
Würde ich auch so sehen. Im Zweifel lasst ihm noch das Jahr Spielzeit - dann ist er zum Schuleintritt wirklich fitt und Ihr erspart Euch allen womöglich viel Quälerei.

Bei vielen Kindern ist der Übertritt nicht ideal. Entweder sie werden zu schnell eingeschult oder sie langweilen sich im letzten Kindergartenjahr. Kann man nicht immer vermeiden. Aber da die Schulzeit doch sehr lang ist und sehr wichtig, würde ich dazu tendieren, Kindern, die noch sehr verspielt sind, länger Aufschub zu gönnen. Er verliert ja nichts! Freunde findet er in der Schule schnell neue.

Lenkt bitte nicht so sehr den Blick auf eine momentane eventuelle Ausgrenzung/Enttäuschung. Wenn Ihr zu ihm steht und ihm das ganze positiv schmackhaft macht (er ist ja kein Versager oder Dummkopf oder so!), dann wird er sich schnell damit anfreunden.
:bye:
 

Chriss70

Neues Mitglied
Vielen Dank schonmal für das nette Feed-Back und den Zuspruch.
zwinker.gif

Heute hat meine Frau im Kiga für übermorgen mit den Schulanfänger-Erzieherinnen einen Gesprächstermin vereinbart - unser Sohn kam direkt um die Ecke geschossen und rief "Das hab ich gehört! Ich will aber in die Schule!!" - es wird also nicht so einfach, ihm zu erklären, warum er nicht mehr bei den Schulanfängern ist und noch ein Jahr im Kindergarten bleiben soll. Bin mal gespannt, was die Erzieherinnen sagen ...
 

Lara1231

Lara
Hallo Chriss,
also meine große damals ende Juli war ein kann Kind,und ich hab sie rein.... hatte aber fein Motorisch konzentrations mäßig keine Probleme... und ich habe es bis heute (7 Klasse Realsch.) nicht bereut.
Die zweite ist mitte September geboren...und sie wollte unbediingt rein...alle Freundinen sind in die Schule gekommen... doch sie war ein sehr unsicheres Kind, und hat sich nur an den anderen Kindern gemessen.... und zu dem war und ist sie auch noch sehr groß.... Und nach langen hin und her haben wir sich nicht in die Schule.... was meinst Du was da los war... sie war bis Weihnachten zu tiefst bestürzt, fand sich im Kiga ganz schwer ein mit Feunden... und ich hab mir nur gedacht... oh Gott was haben wir ihr angetan.....
Und in diesem Jahr ist sie gewachsen... wahnsinn....
Als sie dann ein Jahr später in die Schule kam..... hat sie sich riesig gefreut´.....
Und sie ist sehr stabiel geworden.. und sie ist eine gute Schülerin,..... ist auch die Älteste was auch für eine "gewisse" Sicherheit "sorgt"
Sie sagte so nach 4 Wochen.... Mama das hätte ich letztes Jahr nicht geschafft...
Und dieses Jahr hatten wir das "Problem" das unsere dritte am 14 Januar erst 6 geworden ist.... und sie wollte unbedingt in die SChule... als Schulpychologisches Gutachten machen lassen.... Kiga gesproche..... alles Positv... und ich hab sie mit teils ungutem Gefühl in die Montessori Schule gegeben..... Sie ist halt doch fast die Jüngst...
Und was soll ich sagen... es lläuft bis jetzt total super...
Sie ließt seid November fühlt sich total wohl. Ihre unstillbare Neugierde wird nun entlich befiriedigt.... und sie kann es nsich nicht mehr vorstellen in den Kiga zu gehen... sagt sie immer wieder....
Und somit haben wir uns drei mal den Kopf zerbrochen.... und es ist immer nicht einfach.... ABer schicke ihn nicht wegen der Freunde in die Schule....
Denn dann kommt das böse erwache.....
Vor allem wenn er feinmotrisch Probleme hat...
Den bei uns z B in der REgenschule müssen die immer viel malen.. und das tritt die Lust relativ schnell hin zum Null punkt.....
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Na ihr habt immerhin die Wahl. ich würde meinen großen 4.10. 6 jahre liebend gerne noch ein Jahr länger kiga gönnen zumal wir immer noch nicht das Problem mit seinem ständigen einnässen gelöst haben.
Aber in berlin werden alle kinder die in diesem Jahr 6 Jahre alt werden eingeschult ohne wenn und aber. Die Verantwortung, dass Kinder die noch nicht so weit sind wird damit auf die lehrer abgewälzt.
Ich als mutter habe da kaum ein mitsporacherecht und wenn ich ihn noch ein jahr im Kiga lassen möchte müsste ich vor einem gremium aus Pädagogen sprechen warum ich es für notwendig halte. Anschliessend würde eine sehr gründliche Untersuchung von Alex statt finden die Konitives Verhalten und dergleichen austesten.
DAS möchte ich meinem kind aber noch viel weniger antun.
Also lieber das kleinere Übel wählen und ihn dieses Jahr in die Schule schicken.
So haben wir dann im endefekt gedacht. na ja mal schauen es sagen ja viele, dass er im letzten halben jahr noch mal einen enormen entwuicklungssprung machen kann.
ich weis es ja auch aber er hat bisher leider noch keine Anzeichen dazu.
 

seeloewe

Neues Mitglied
Hallo,
wir haben unsere 2. Tochter auch als Kann-Kind eingeschult, weil sie es so wollte, weil sie groß für ihr Alter ist und es ihr im KiGa nicht mehr so recht gefiel.
Mittlerweile (nun 3. Klasse) glaube ich, wir hätten noch warten sollen.
Mit dem lernen gibt es keine Probleme, allerdings hat sie sehr wenig Anschluß in ihrer Klasse - die anderen Mädchen sind 1-2 Jahre älter und wirken irgendwie vernünftiger, stiller,abgeklärter.... z.T waren die so alt wie unsere Kleine jetzt ist (8), als sie eingeschult wurden. Freunde hat sie dagegen in der 2. und 1. Klasse gefunden, auch andere außerschulische Freundinnen sind jünger als sie.
Könnte ich noch mal zurück, würde ich sie im KiGa lassen und dafür mehr am nachmittag fördern- Kurse u.s.w.
Zu uns sagte auch der Ki-Arzt "ja, einschulen", die KiGa- Erzieherinnen "nein, noch warten". Vielleicht hilft euch das weiter?
Grüße,
Seelöwe
 
I

IlkaM.

Guest
Hey Ilona - zum Thema Einnässen kann ich Dir einen positiven Erfahrungsbericht einer befreundeten Mutter geben. Sie hat sich bei ihrem Großen auch Sorgen gemacht, da er mit 6 halt auch noch nachts nicht trocken war und tags nicht selten "vergessen" hat, aufs Klo zu gehen.

Er ist als reguläres Kind mit 6 (Geburtstag September) in die Schule gekommen und hat sich dort kein einziges Mal eingenässt. Inzwischen ist er auch nachts trocken, ganz von alleine. (Bei meiner Tochter hat es ja auch lange gedauert, sie ist jetzt mit 5 nachts trocken). Wenn sonst nichts dagegen spricht, würde ich mir also um DIESEN Punkt keine frühzeitigen Sorgen machen :bye:
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ilka danke für deine beruhigenden Worte. Er war ja schon mal komplet trocken udn Nachts ist er e auch immer noch halt nur tagsüber. ich darf fast hjeden tag die Wechselwäsche aus dem kiga wieder auffüllen und zu hause passiert es ihm auch meistens einmal.
Mitlerweile sind wir dazu übergegangen dass wenn er einnässt es keine Vorlesegeschichte gibt aber irgendwie scheint ihn das nicht zu stören.
 
I

IlkaM.

Guest
Ich habe mir abgewöhnt, das erzieherisch in den Griff zu bekommen - funktioniert nicht. Die Blase ist so ein empfindliches Organ, da kannst Du gar nicht wissen, woran es liegt, dass er sie nicht steuern kann. Mangelndes Wollen? Ich glaub's ehrlich gesagt nicht - zumindest ist das keine hinreichende Begründung. Der Spruch "die Blase weint" kommt ja auch nicht von nichts. Es müssen ja nicht immer gleich tiefsitzende Traumata sein oder unlösbare seelische Probleme - es reicht ja schon eine Unzufriedenheit, eine Unter- oder Überforderung mit einer gewissen Situation, ein altersgerechtes innerliches Kämpfen mit ganz weltlichen Widerständen ... Dann nimmst Du eine verzögerte Hormonentwicklung dazu, die sich in einer generell schwächeren Blasenkontrolle äußert, und schon hast Du ständig nasse Klamotten zum Wechseln. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das nicht böse gemeint ist und auch nicht einfache Schludrigkeit, die man so: :argue wegkriegen könnte. Durch Blasentraining vielleicht - aber selbst das ist vermutlich eher ein Pflaster denn eine richtige Hilfe. Ausschlaggebend dürfte wie bei so vielen Problemchen und Problemen nur eins sein: Geduld und Abwarten. :geb4
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich weis ja was es ist, nur kann ich dagegen ncihts machen.
Im Kiga ist es dass er Angst vor der Spühlung hat. Kein Wasserkasten sondern einfach nur ein Druckknopf und die leitungen sind schon etwas älter und sehr laut. Zu Hause vergisst er es gerade wenn er Abends seine Serien schaut. Klar erinnnere ich ihn daran, dass er zwichen den Serien auch mal auf Toilette gehen soll aber ich vergesse es auch ab und an und es ist ja auch nicht Sinn und Zweck, dass ich ihn daran erinnere, er soll ja selbst auf Toilette gehen wenn er muss.
Na ja im Sommer werden im kiga zwar die sanitäören Anlagen neu gemacht aber da ist er dann ja nicht mehr da.
 
S

susann

Guest
Zum Thema frühe Einschulung:

Ich bin nicht nur gegen frühe Einschulung, man muss immer das einzelne Kind sehen. Ich habe zweimal früh und einmal normal eingeschult und es war immer gut, nur wenn im Vorfeld Bedenken vom Kindergarten, der Motorik .... schon vorliegen, dann würde ich darüber gründlich nachdenken

Alles Gute

Susann
 
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