Elternabend im Kindergarten

MamaistLehrerin

Neues Mitglied
Hallo!

Bei uns ging bisher stets mein Mann zum Elternabend im Kindergarten. Allerdings ist er beim nächsten Mal verhindert. Weil ich mich nachmittags oft um die Kleine kümmere, muss ich mich abends auf den Unterricht vorbereiten, was als Gymnasiallehrerin für Englisch und Französisch sehr arbeitsintensiv ist. Darum kann ich auch nicht am Elternabend teilnehmen.

Findet Ihr das schlimm? Entschuldigt Ihr Euch, wenn Ihr am Elternabend verhindert seid? Geht bei Euch auch immer der Papa zum Elternabend?

Liebe Grüße
MamaistLehrerin
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Bei uns ist das aufgeteilt ich gehe zum Elternabend im kiga weil ich dort Elternsprecherin bin. Wenn bei Alex in der Schule ein Elternabend ansteht versuchen wir es so hin zu bekommen, dass wir beide hin gehen können. Bisher hat das ja immer geklappt, da in der Schule die Elternsprecher den Elternabend einberufen und durch das programm führen und da hatte sich mein Mann freiwillig als Elternsprecher gemeldet, von daher konnte er die Elternabende so legen, dass wir beide hin gehen konnten.
Jetzt ist genau in einer Woche wieder einer wegen der neuen kinder in der Lernanfangsphasengruppen wurde der von der lehrerin einberufen zumal es ja auch noch keine neuen Ellternsprecher gibt. Mein Mann will sich wieder freiwillig melden, da versuche ich am WE meine Schwester zu überreden, dasss sie sich um die Kinder kümmert. macht sie ja auch wenn sie nicht gerade Arbeiten ist.
Entschuldigen? Wie gesagt in der Schule stellt sich die frage nicht im kiga wo ich die Tage nicht bestimmen kann ja da sage ich bei den Erzieherinnen ab wenn ich nicht hin gehen kann.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich denke schon, dass sich Lehrer oder Erzieher darüber freuen würden, wenn man sich vorher abmeldet. Sonst könnte ja auch der Eindruck entstehen, man hätte gar kein Interesse an der Institution.

Wenn wir mal nicht auf einen Elternabend gehen konnten, dann baten wir immer Bekannte das Wichtigste mitzuschreiben. Ich finde es nämlich unangenehm, keinen Plan zu haben, was die Lehrer noch so alles vorhaben mit der Klasse im Schuljahr. Die Elterninfos kommen mir immer zu kurzfristig. Und auch meine Kinder sind dann stark verunsichert, wenn Gerüchte durch die Klassen gehen, sie aber nichts Genaues darüber wissen.

Mein Mann hat alle Elternabende von unserer Mittleren übernommen und ich mache die anderen beiden Kinder. Ich wollte nicht, dass mein Mann um diese "schöne" Erfahrung herumkommt. Wenn ich jetzt von einem Elternabend komme, dann fragt er gleich "Wie war's?" So teilnahmsvoll kann nur jemand sein, der weiß, wie schön-schrecklich Elternabende sein können und mir tut sein ehrliches Interesse gut.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hmm schrecklich finde ich die Elternabende an sich nicht da finde ich das Desionteresse einiger Eltern schrecklicher.
nur leider sind es immer die Eltern wo es so wichtig wäre dass sie dabei sind.
Klar einiges ist auch für mich uninteresannt aber wie gesagt da bei uns die Elternsprecher die themen bestimmen und auch alles andere versuchet mein Mann es auch interesannt zu gestalten.
Den er redet und stellt die Hauptfragen und nicht die lehrer und wenn er eines kann, dann ist es uninteresannte themen interesannt zu verpacken. Ist ja schliesslich sein Job.
Wogegen er allerdings nichts tun kann sind die ausschweigfenden Antworten der lehrer.

Ach so aber wegen dem Abmelden ich würde auch eine kleine Notiz voM Kind übergeben lassen dass man leider nicht teil nehmen kann oder wenn möglich es auch selber sagen.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ja, ich finde es schlimm, und zwar nicht, weil man mal bei einem Elternabend nicht dabei ist, sondern weil die Entschuldigung dafür fadenscheinig ist: Ich kenne sehr viele Lehrer für sehr viele Sprachen, und keiner von diesen Menschen sieht sich dazu gezwungen, dermaßen tagtäglich das Rad neu zu erfinden, dass er keine Zeit mehr für den Elternabend der eigenen Kinder findet. Gerade als Lehrer sollte man wissen, wie wichtig der Elternabend für den Austausch über das Kind ist.

In Englisch und Französisch sind die Lehrpläne relativ fest stehend, was bedeutet, dass man nicht ständig neuen Stoff vorbereiten muss, und das Korrigieren von Arbeiten kann auch eine Stunde warten - oder man macht es nachmittags, denn Vierjährige benötigen eigentlich keine dermaßige Dauerbespaßung, dass man keine Zeit mehr für anderes hat.

Aber wenn man nicht geht, sollte man sich wenigstens entschuldigen.
 

MamaistLehrerin

Neues Mitglied
@hitnak

Hallo hitnak!

Natürlich gibt es Lehrpläne und es wiederholt sich auch der Stoff in den Jahrgangsstufen. Dennoch muss ich mich in den Abendstunden auf den Unterricht vorbereiten. Ich entwerfe Arbeitsblätter, bereite Klassenarbeiten und Klausuren vor und korrigiere sie. Dazu bleibt mir nur der Abend, da unsere Kleine sich zwar nachmittags auch selbst beschäftigt, aber ich mich schon um sie kümmern muss. Das hat nichts mit Dauerbespaßung zu tun.

Zudem bin ich letztes Jahr aus der Elternzeit zurückgekommen und musste sofort als Vertretung in einen Französisch-LK in der Oberstufe einspringen. Nach dreijähriger Pause musste ich Candide und Trois versions de la vie auch wieder lesen. Und eine Klausur im Abitur besteht aus 10 bis 20 Seiten Interpretation. Glaub nur nicht, dass ich das mal eben nebenbei machen konnte.

Prinzipiell kenne ich die Elterabende auch von der anderen Seite (als Lehrerin) und finde es wichtig, wenn Eltern daran teilnehmen. Aber ist das im Kindergarten wirklich nötig, dass immer jemand von uns hingeht?

Liebe Grüße
MamaistLehrerin
 

Celeste

Vernarrte Jungmami + Alienstiefmutter
Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.

Ich finde die 'Ausrede' auch fadenscheinig. Aber bei der TS kann man eh darauf Wetten das in jedem Post vorkommt was sie beruflich macht und das das ja viel anspruchsvoller ist als das was alle anderen machen. Ja sogar im Nick kommt es vor. Dieser Threat ist von ihr also eigentlich nur konsequent. :sn7
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

auf eine sarkastische Art und Weise fühle ich mich geehrt: Es ist das allererste Mal, dass MiL mich wahrgenommen hat. Bisher hat sie mich, und das auch schon, als sie das erste Mal im Chat war und noch keine Zeile im Forum geschrieben hatte, konsequent ignoriert.

Aber ich finde die Ausrede immer noch fadenscheinig, wenn nicht sogar frei erfunden. 20 Seiten LK-Arbeit in Englisch oder Französisch wären ungefähr 4000 Worte, was bedeuten würde, dass man in deutschen Oberstufen Schülern abverlangen würde, in wenigen Stunden das 1,6fache von dem zu schreiben, wofür britische Universitätsstudenten mehrere Wochen lang Zeit haben: Eine Hausarbeit in beispielsweise englischer Literatur darf in England um die 2500 Worte haben, wofür man um die zwei Monate lang Zeit hat.

Mal abgesehen davon werden in Leistungskursen nicht kontinuierlich Klausuren geschrieben, sondern nur ein paar Mal im Jahr, was bedeutet, dass man nicht ständig Arbeiten zu kontrollieren hat.

Und wie viele Arbeitsblätter kann man wohl täglich neu entwerfen, in Fächern, in denen sich über die Jahre hinweg wenig verändert?
 

MamaistLehrerin

Neues Mitglied
Ich möchte mich nicht aufregen. Folgendes nur:

Klausuren werden handschriftlich verfasst. Ich verlange links einen Rand von 2,5 cm für inhaltliche Kommentare und rechts einen Rand von 5 cm für Wort-, Ausdruck-, Grammatik-, Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsfehler. Natürlich ist das nicht zu vergleichen mit einer Seminararbeit an der Universität, die im übrigen mit dem Computer erstellt wird. Natürlich können Abiturienten keine Seminararbeit abliefern. Aber handschriftlich mit den beiden Rändern kommen bei einer vierstündigen Klausur schnell zehn Seiten zusammen.

Jeder Beruf ist anstrengend und ich ziehe vor sämtlichen berufstätigen Mamis den Hut. Ich wollte hier nicht den Eindruck erwecken, mich zu schade zu fühlen, als Gymnasiallehrerin den Elternabend von unserer Kleinen im Kindergarten zu besuchen. Mir bleibt wirklich wenig Zeit und ich muss mir leider oft anhören, dass Lehrer viel Freizeit haben. Das ist leider nicht so. Auch Lehrerinnen haben es schwierig, Familie und Beruf gut unter einen Hut zu bringen. Ich sitze wirklich oft an den Wochenenden und Abends am Schreibtisch.
 
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