Problem -  Es belastet mich

cordu

Namhaftes Mitglied
Gestern abend rief mich meine KÄ zurück, ich hatte am Morgen darum gebeten.
Als wir letzten Dienstag zur Therapie waren meinte die gute Frau das es sein kann das Marius nur 10 mal kommen kann, irgendwie haben die wohl Schwierigkeiten mit einigen KK wegen der Bezahlung.
Ich wollte von der KÄ wissen was wir unternehmen können und wo wir noch hin könnten.Nach einem längeren Gespräch meinte sie dann sie würde das mit der Therapeutin nochmals abklären und ich soll am Mittwoch anrufen.
Wir machen dann wohl einen Termin aus und besprechen wie man weiter verfährt evtl. ob und wenn ja wann und wie Marius Ritalin bekommen soll.
Das ist nun eine ganz neue Situation für uns. Lange Zeit waren wir gegen dieses Medikament, dann änderte sich unsere Meinung und wir meinten als letzter Versuch wärs ok und jetzt ist das eingetreten was wir eigenlich verhindern wollten.
Irgendwie fühle ich mich nun als Versager weil ich es nicht geschafft habe Marius so zu unterstützen das er keine Medikamente benötigt. Wem ging es ähnlich?

LG :bye:Cordu
 
K

Katja79

Guest
Hallo Cordu!

Nicole ist jetzt 8, wird im November 9. Ich habe es erst jetzt eingesehen, das mein Kind Ritalin wirklich braucht. Wir haben sie nochmal (vor 5Jahren das erste mal) von der Psychologin untersuchen lassen und sie meinte, dass Nicole es DRINGEND bräuchte. Sie ist auch dementsprechend schlecht in der Schule (Mathe 3, Deutsch4). Zur Zeit hat sie nur WirrWarr im Kopf. Mit unter kann man sich nicht mal richtig mit ihr unterhalten.......Wir haben am Dienstag unsere erste Ergo Stunde und in der folgenden Woche wird sie das Ritalin verschrieben bekommen.... :traene
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo Cordu,

AD(H)S ist eine angeborene Erkrankung, an der niemand "Schuld hat" - auch du nicht.
Du aknnst weder etwas dafür, dass die kassen die Therapien nicht ausreichend bezahlen, noch kannst du etwas dafür, dass die Therapieplätze so kanpp sind. Und das medikament hilft nun einmal sehr gut.
Wenn du ein Kind mit nur einem Arm bekommst, dann machst du dir doch auch keinen Vorwurf, dass du es nicht geschafft hast, ihm den anderen Arm zu ersetzen. Sondern du bemühst dich, ihm Hilfen und eine Prohese zukommen zu lassen und stärkst sein Selbstwertgefühl.

Und genau das hast du doch bei deinem Sohn gemacht. Du hast dich gekümmert, hast dich bemüht, gesorgt und organisiert, dass ihm geholfen wird. Und obwohl du das medikament nicht magst, hast du dich nach reiflicher überlegung entschlossen, es ihm als Hilfestellung nicht zu verweigern. Da gibt es doch keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.
Den hättest du höchstens, wenn du dich nicht bemüht hättset. Hast du aber!

Also - Kopf hoch, dein Sohn braucht eine stabile Mama, die ihm hilft. :sonne

Gruß von Ute
 

shine

Neues Mitglied
Hallo Cordu!

Wir haben mit unserem Sohn genau das gleiche mitgemacht und waren vor ein paar Wochen schon so weit Ihn auf Medi´s einstellen zu lassen, haben aber im letzten Moment von einem Freund einen Tipp mit einem Phsychologen bekommen.

Ich kann nur sagen gerade rechtzeitig.

Ich kann hier aber auch noch einmal einen dank an unsere Schulleitung richten, die mit uns an einem strang gezogen hat.

Es klappt absolut ohne Medi´s.

Lars hatte bisher immer einen unbändigen Hunger, seit einiger Zeit geht der zurück. Er bekommt unserer Meinung nach seinen Körper besser in den Griff.

Der Phsychologen ( das ist der Wehrmutstropfen) den zahlen wir selber, aber das mache ich gerne, da es hilft. Er arbeitet am Unterbewustsein von Lars und sagt bildlich er würde neu programiert.

Ich weiß nichtz, ob es Dir viel hilft, aber was die Therapie angeht, so gibt es immer ein paar bestimmte Ärzte, die den Kassen zu häufig und zuviel verschreiben. Suche Dir für die Verordnung eine anerkannte Facharztpraxis, die haben ein freies Kontingent.

Gruß
Shine
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Vielen Dank für eure Antworten.

@ Katja
ich wünsche dir das es bei euch klappt. Na ja "dringend" braucht Marius es wahrscheinlich nicht, aber es ist sicher auch nicht unnötig.

@ Shine
wir haben schon ein Jahr analytische Psychotherapie hinter uns. Das hat meinem Sohn sicher sehr viel geholfen. Er ist nicht mehr so aggresiv. Aber für die Probleme in der Schule war es wohl nicht so ganz das Richtige. Die Therapie die er jetzt bekommt wird wohl auslaufen. Du kannst mir glauben das wir alles versucht haben um ohne Medikament auszukommen.

@ Ute
danke für deine tröstenden Worte. Ich weiß das du recht hast. Und ich weiß auch das wir nichts für das ADS von Marius können (außer vielleicht das er es von einem von uns geerbt hat, aber das weiß ich nicht und will es auch nicht wissen). Manchmal habe ich einfach solche Gedanken und die werden auch von außen (insbesondere Klassenlehrer) auch geschürt. Der ist nämlich immer noch der Meinung wir hätten bei der Erziehung versagt.

LG :bye: Cordu
 

Habifu

Aktives Mitglied
wir haben damals auch lange gezögert, ob wir unserem Sohn,9 die Tabletten geben, mittlerweile bekommt sie auch unsere Tochter.10.
Sie bekommen sie so, das sie bis zum ende der hausaufgaben reichen. teilweise auch ein wenig länger, was aber nicht zu ändern ist. Da sie sonst gar keine Spielkameraden hätten.
Wir bereuen es nicht den Kindern die Möglichkeit gegeben zu haben.
Unsere Große geht mitlerweile auf die Realschule und bringt 1en und 2en nach Hause. vorher waren es 3er bis 5er. Sie war den ganzen Tag am Träumen.
Hatte sämtliche Sachen vergessen. Einmal vergaß sie sogar ein Schlüpfer anzuziehen, mit 7 Jahren (oder so). Zum Glück hatte sie keinen Sport.
Der Kleine hatte damals in der 1. Klasse überhaupt nicht mitgearbeitet, obwohl er alles konnte. Kopfrechen 1 aber schriftliche Arbeiten immer 5, da er niemals über die 1. oder 2. aufgabe hinauskam. Heute schreibt er alles zu ende und hat daher auch nur 1en und 2er. evtl wird er mal auf´s Gym gehen.
Vorher war es bei beiden kindern ein krampf die Hausaufgaben zu machen, zusätzlich kam noch das ich arbeiten gehen muste. heute machen sie beide ihre aufgaben selbständig.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was aus den beiden werden würde wenn sie die Tabletten nicht hätten. Da man ja nicht immer danebensteht um die Kid´s zu leiten. Den Kurzen mit dem Fahrrad zu seinem Kumpel fahren lassen, war damls undenkbar. heute kein Problem.
Es ist ja nicht nur die Schule, selbst der Alltag muß bewältigt werden. Straßenverkehr z.B. oder ein Spiel in der Familie. ist ja undenkbar vor allem mit 2 Ads´lern.
Aber die Tabletten sind kein Freifahrtschein, auch dann muss man mit Konsequenz und Liebe erziehen. Der "stille Stuhl" hilft da ungemein. Vor allem nicht 3 Dinge auf einmal von dem Kind fordern.
 

Simone

Kampfhase
Wir haben auch erst verschiedene Therapien durch gemacht - weil auch ich nicht unbedingt so für Medikamente "schwärme". Ich habe allerdings gelernt, dass es nicht immer ohne geht - auch mit den besten Absichten.

Ich habe mal gelesen:

Wenn ein Kind eine Brille braucht oder ein Hörgerät - verweigern wir dem Kind dieses Hilfsmittel?!
Genauso ist es eben bei AD(H)S - eben nur mit Medikament. Meinem Sohn hilft es und er fühlt sich besser damit.

Wir haben jetzt seit kurzem Medikenet Retard- unsere betreuende Praxis sagte schon, dass die KK Schwierigkeiten kann, weil dieses Preparat teurer als andere ist.

Aber Pat hilft eben nun mal dieses - also sollen sie ja nicht meckern, ich würde deshalb sofort mit Kassenwechsel auffahren!

Viel Glück und viel Kraft weiterhin Cordu! :maldrueck
 
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