Problem -  Eskalation weil Sohn nicht in die Heilpädagogische Tagesstätte will

diana3101

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

ich stelle mich morgen genauer vor. Da ich aber ein großes Problem habe und im Chat den Rat bekommen habe mein Problem hier mal zu schildern tue ich das jetzt mal, in der Hoffnung eine schnelle Antwort zu bekommen.

Mein Sohn ist 8 Jahre als und besucht im Moment die Regelschule und am Nachmittag dann bis 17.00 Uhr eine HPT (Heilpädagogische Tagesstätte). Von Anfang an wollte er nicht in die HPT. Zunächst holte ich ihn mehrfach dort weinend ab, dass versuchte er mit täglichen Verhandlungen um den Besuch herumzukommen, dann kam er einfach von der Schule nach Hause, angeblich hatte er Bauchschmerzen. Ein paar mal bin ich darauf reingefallen. Dann merkte ich es geht ihm prächtigst. Also versuchte er dann den Weg zur HPT so lang wie möglich zu gestalten, indem er einen Deal mit dem Busfahrer traf, dass der immer den langen Weg fahren solle. Im Januar diesen Jahres dann, fing er an über 14 Tage in etwa in die Hose zu pinkeln. Daraufhin sprach ich dann die HPT an und erzählte ihnen obigen Sachverhalt. Diese meinte aber, dass sie dies noch nicht festgestellt hätten und eigentlich der Meinung seien er fühle sich dort wohl. Also bin ich zur Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik um ihn dort vorstellig zu machen (wieder einmal). Dort hatte man schließlich die Idee mit der HPT. Nach einem halben Jahr kam dann ein Gutachten mit dem ungefähren Wortlaut. Die Schule sei sein Problem und nicht die HPT, aufgrund seiner Kontaktschwierigkeiten (soziale Integration, autistische Züge) müsse er dort hin. Dies dürfe man nicht außer Acht lassen, da es sonst Probleme geben könnte. O.K. ! Gefrustet hatte ich dies also nun zu akzeptieren. Einziger Vorschlag (da kein Förderschulplatz zu diesem Zeitpunkt zu bekommen war) war ein Schulbegleiter. In den Sommerferien fragte mich dann mein Kind, wohlbemerkt von ganz allein, ob er nun weiter in die HPT müsse oder nicht. Ich musste dies bejahen. Und nun eskalierte die Situation völlig. Er fing plötzlich an, mehrmals in der Woche in die Hose zu pinkeln. Inzwischen sind wir täglich bei zwei bis drei Mal. Außerdem macht er jeden Tag ins Bett. Ab und zu macht er auch mal ein Häufchen in die Hose. Dann der 1. September (die HPT fing wieder an) große Diskussionen. MAma, bitte, ich wil da nicht hin. Dagegen sein Kommentar zum 1. Schultag: Juhu, die Schule fängt morgen wieder an. Die Schule ist also das Problem :wiejetzt:
Dann vor ca. einer Woche bekam ich den Anruf der HPT, ich solle sofort zum Gespräch kommen. Ich also hin. Dort erklärte man mir, dass die Situation nicht mehr tragbar sei und das Kind nun stationär in die Psychiatrie solle. :argue
Die Klinik will aber dies nicht, statt dessen schlägt sie eine Klinikklasse vor und wieterhin die HPT :heul2. Nun nach zahllosen Gesprächen der Endstand. Klinikklasse ja, aber es soll jetzt geklärt werden, was sein Problem ist. Achja der Gipfel war dann noch, langfrist liefe es wohl auf eine Heimunterbringung hinaus. :box:
Ich verzweifel hier bald. Klar ist, dass weder die E-Schule noch ein Heim in Frage kommen für mich, da ich da keine Hilfe für mein Kind sehe. Selbst die HPT und die Ergotherapeutin sind der Meinung dass er dort nicht hin gehört (nur soz. auffällig, schlägert nicht, macht nur seine Sachen kaputt, haut nur zu wenn er sich wehren muss, einziges seine Kraftausdrücke und die wurden erst in der HPT richtig schlimm, Sohnemännchen hat mir letztens erklärt was ein Kondom ist). Aber andere Alternativen bieten sie nicht an, die soll ich mir selbst suchen. Naja, der Vorschlag mit der HPT wa ja auch wohl eher ein Griff ins Klo.

Hat jemand Erfahrungswerte?

Mir wurde bislang von E-Schule und Heim abgeraten. Auch bei der HPT- Unterbringung schlugen schon so einige die Hände über dem Kopf zusammen.

Ich nehme ihn nicht aus der HPT, weil ich Angst habe dem Jugendamt und der Klinik dann einen Grund für eine Heimunterbringung gegen meinen Willen zu bieten.

Kann mir jemand etwas raten?

Die Sache brennt, leider, und ich hoffe auf baldige Antworten.

Liebe Grüße

Diana3101 :hilfe:
 

sommer

Neues Mitglied
Hallo Diana,

vor über 12 Jahren waren ich und mein Sohn fast in derselben Situation.
Meinem Sohn damals 7 Jahre (ADHS) wurde ebenfalls das HPT empfohlen.
Er war damals der jüngste in der Gruppe und anderen Jungs (bis 13 Jahre)
gehörten eher in die Gruppe der Förderschüler oder kamen aus schwer auffälligen
Familien. Bereits nach wengigen Wochen ging es ihm sehr schlecht.
Nachdem ich ihn nach 6 Monaten entgültig aus der Gruppe nehmen wollte,
brachen die Psychologen zunächst einmal hinter meinem Rücken den Schulkontakt ab, wohl zu dem Zweck, die Situation in der Schule eskalieren zu lassen. Zum Glück hielt ich selbst regelmäßig Kontakt zu der Klassenlehrerin. Unterschwellig wurde mir von der HPT mit der E-Beschulung gedroht, die muss jedoch von der Grundschule empfohlen werden.
Es ging sogar soweit, dass diese Psychologen einen eventuellen Kindesmißbrauch
überprüfen wollten. Habe in absoluter Panik sehr viele Wege beschritten.
Termine mit der Klassenlehrerin (Er war damals noch ein Störfaktor in der Klasse)
Termine mit der Lebensberatung, Gespäche mit dem Jugendamt und einem neutralen Kinderspychologen.
Fakt ist jedoch die E-Schule kann nur die Grundschule in die Wege leiten, und einer
Unterbringung in der Psychatrie oder Heim müssen die Eltern zustimmen.
Durch den unabhängigen Kinderspychologen konnte ich als Alternative eine Spieltherapie (1xWöchentl.1 Stunde) + Medikamentengabe das Jugendamt zufriedenstellen.
Im schlimmsten Fall hätte ich auch eine Familienhilfe akzeptiert.
Gleichzeitig bin ich nur noch halbtags (und damit aber auch in die Sozialhilfe)
arbeiten gegangen, da nur der Mittagshort der Grundschule möglich gewesen wäre, wo ich aber im voraus wußte, das das nicht gut geht.
Vielleicht ist es ja eine Unterstellung, es ist einfach so dass die HPT´s eine Unmenge
Geld vom Jugendamt für ein betreutes Kind bekommen, damals waren das 3000 Mark für den halben Tag. Und das Jugendamt steht natürlich hinter Ihrer Empfehlung, sonst wären Sie ja nicht glaubwürdig. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass generell für ale Kinder diese Einrichtungen nichts sind.

PS: Die Lebensberatung hat mir die besten Tipps für den Umgang mit Jugendamt + Co. gegeben, diese dürfen auch keine Auskünfte weitergeben.
Auch ein sehr guter Draht mit der Klassenlehrerin ist sehr nützlich, auf gar keinen Fall einen Elternabend versäumen.
Noch viel Kraft für die nächste Zeit
 

diana3101

Neues Mitglied
Hallo Sunnyshadow,
Hallo Summer,

danke für Eure Stellungnahmen und Denkansätze, aber all das haben wir mit acht Jahren schon durch. Er ist diagnostiziert als ADHS seit seinem 3. Lebensjahr. Die Schule ist wohl auch ein Problem, aber bestimmt nicht sein Hauptproblem, das ist sicher die HPT. Das Jugendamt und helfen? HaHa .. Wohl eher nicht, der Sachbearbeiter dort meint er müsse in der HPT bleiben er würde mir nicht helfen, ich soll doch nun mal eine Entscheidung treffen und diese dann auch tragen (also von dort wird der schwarze Peter eher zu mir geschoben). Entscheidung, ja gerne, aber was dann ... Hilfe braucht er ja, ganz sicher, aber bestimmt nicht die die er im Moment bekommt. Ich hatte überlegt ein Sozialtraining, Ergotherapie und Einzelförderung zu Hause was die schulischen Belange (Hausaufgaben etc.) angeht. Aber dies lehnt die Psychiatrie ab, da hierfür die Kosten vom JA nicht übernommen werden. Auch Familienhilfe hatten wir schon, aber die meint auch HPT (unbedingt). Die Klassenlehrerin ist toll, stehe in regelmäßigem eMail und Telefonkontakt mit ihr, das Problem ist aber, dass er Verweigerungsverhalten in Ansätzen zeigt und auf keinerlei Belohnungssystem Reaktionen zeigt. Spricht er bemüht sich überhaupt nicht. Auch Therapien in allen Formen haben wir probiert, aber damals hatte er noch keine Medikation. Ohne Medis haben die Therapien nicht angeschlagen. Schließlich kam er schon mal teilstationär in die Psychiatrie (mit großem Erfolg), aber die HPT (war der Vorschlag der Psychiatrie) hat alles wieder schlimmer gemacht, obwohl es vorher ein Jahr stabil war. Jetzt soll er zunächst in eine Klinikklasse in der Psychiatrie um die Ursachen mal herauszufinden, falls nötig kommt er auch stationär dort hin. Ich halte diese Lösung (stationär) eigentlich für die angezeigte, da nun endlich mal geklärt werden sollte, was nun konkret das Problem ist. Dieses ewige Auf und Ab ist ziemlich anstrengend.

Was ich hoffe ist schlicht und ergreifend, dass nun endlich ein Weg gefunden wird ihm zu helfen. Seine Inteligenz ist in diesem Fall ein Fluch, denn im Auswege Suchen ist er ein wahrer Meister inzwischen. Man muss echt aufpassen von ihm nicht über den Tisch gezogen zu werden.

Was mich aber an obiger Lösung echt stört ist die Tatsache, dass die HPT nach wie vor bleibt. Angeblich ist dies die schnellste Lösung.

Liebe Grüße
Diana
 
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