Schock! -  große Probleme in der Schule

cordu

Namhaftes Mitglied
So, nun ist es also auch bei uns soweit. Sohnemann hat massive Probleme in der Schule, er ist versetzungsgefährdet. Er geht ja in ein privates Berufskollege und da wird man von Semester zu Semester versetzt. Nicht wie in der "normalen" Schule erst nach einem Schuljahr.
Gestern hatte ich ein Gespräch in der Schule und Sohn steht in zwei Fächern auf ner Fünf. Er hat noch bis Mitte Januar Zeit jeweils mind. eine Vier daraus zu machen, wenns nicht klappt, fliegt er von der Schule. Dann kann er im Sep. 2010 noch mal von vorne anfangen.

Da er sich schwer tut wusste ich (habe einen Brief von der Schule bekommen) aber das es so schlimm ist ahnte (od. wollte ich es nicht wissen ?!) ich nicht.
Jetzt bekommt er 3x die Woche Förderunterricht in der Schule. Und wir haben seine Tbl. Tagesdosis wieder erhöht. Der Förderunterricht kann noch keine Ergebnisse bringen aber die Dosiserhöhung hat schon was gebracht. Nach dem Brief hatten wir mehrere lange und intensive Gespräche mit Sohn. Dabei stellte sich heraus das er nur sehr wenig vom Unterricht mitbekommt. Wir haben dann mit dem Arzt gesprochen und der meinte wir sollen mal die Dosis erhöhen. Er nimmt jetzt seit gut 1 1/2 Wochen 20 mg Medikinet retard morgens. Seither ist es besser. Lt. Lehrerin (die wusste bis Gestern nicht das er Tbl. nimmt) ist er wie ausgewechselt. Das wiederum bestätigt uns das wir richtig liegen.
Jetzt hoffen wir das er es schafft wenigstens ins zweite Semester zu kommen. Was dann wird - keine Ahnung.
Er bewirbt sich auch noch auf Lehrstellen im Laborbereich. Also alles was so in etwa in Richung CTA geht. Diese Ausbidlungsplätze sind hier bei uns nur leider Mangelware. Eine Bewerbung hat er allerdings schon weg und Anfang Dez. kann er sich noch bei einer anderen Firma bewerben. Sollte er einen Ausbildungsplatz bekommen wird er wohl die Schule schmeissen. Er vergisst dabei nur das man auch da lernen muss. Er meint nämlich das er es nicht nötig hat zu lernen. Momentan ist PC und das blöde Metin-Spiel wichtiger. Ich könnte den PC mitsammt den "tollen" Freunden von Sohnemann auf den Mond schießen. Wenigstens für 1 1/2 Jahre, dann wäre er mit der Schule fertig.
Aber vielleicht hat ers ja jetzt endlich begriffen. Er muss jetzt in die Puschen kommen sonst siehts rabenschwarz aus. Jetzt hat er die Pistole auf der Brust sitzen. Eigentlich hat das immer gewirkt. Ich hoffe das es auch diesmal wirkt.

Puh,jetzt hab ich mir aber den Hals geleert. Ich hoffe ihr verzeiht es mir. Aber manchmal muss das einfach sein.

LG :bye:Cordu
 

Denise

z.Z.t.U.
Teammitglied
Cordu
Ich drück euch die Daumen das Sohnemann es kapiert hat und sich hinsetzt und lernt . :druecker
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ach Cordu,
ich drück Euch auch die Daumen, dass Sohnemann verstanden hat, worum es geht... :druecker

Aber ich kenn das mit den Bengeln und der Pistole auf der Brust - ist uns hier gerade auch so passiert.... manchmal muss das wohl so drastisch sein... :shake

:bigkiss
 

Felicitas

ständig auf Achse
Hallo Cordu,
ich denke mal es handelt sich um deinen 19j. Sohn.

Meiner wird im März 20 und nimmt ja Medikinet bei Bedarf, d.h. zur Berufsschule und wenn es jetzt ab kommenden Montag in die Prüfung geht.

Allerdings sind das 40mg. er sagt, zur Konzentration habe er das Gefühl, sei es ab Mittags zu wenig.

Vielleicht könnte man bei deinem Sohn noch einen kleinen Tacken drauflegen.


Viel Erfolg

Feli
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Feli,

nein es ist der Jüngste der MPH einnimmt.
Seit letzter Woche sinds ja jetzt 20 mg Medikinet. Er meint es ist so ok.
Zu der niederen Dosierung muss ich sagen das er schon immer eher niedrig dosiert war. MPH hat schon von Anfang an sehr gut angeschlagen bei ihm. Schon bei 5 mg kurzwirksames MPH hat er eine positive Wirkung.

Na ja auf alle Fälle scheints seit letzte Woche besser zu laufen. Er hat heute organische Chemie geschrieben und meinte sei gut gelaufen. Außerdem bekam er eine Arbeit in Stöchiometrie raus - ne glatte 1. Er ist sowas von stolz, auch wenn ers nicht zugibt.
Zur Zeit räumt er sogar sein Zimmer auf. Musst zwar etwas Druck machen aber er räumt auf.

Für meine Nerven wäre es schon an der Zeit das es wieder leichter wird. Ich bin schon leicht reizbar, das ist nicht gut. Deshalb tuts mir gut das er seit letzter Woche ausgeglichener ist.

LG :bye: Cordu
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Leider ist er immer noch nicht "über dem Berg" was die Versetzung betrifft. Er muss die zwei Klassenarbeiten nach den Ferien in den betreffenden Fächern mind. eine Vier schreiben. Wenn er das schafft hat er wohl in Physik eine Vier und in anorganischer Chemie eine Fünf. Die Vier muss er nicht ausgleichen und für die Fünf hat er eine Zwei und eine Drei zur Verfügung. Dann hat ers geschafft. Wenn er aber in Physik eine 4,5 schreibt hat er zwei Fünfen und dann ists vorbei. Das kann er nicht mehr ausgleichen.
Ich kann euch sagen ich bin sowas von fertig was die Sache betrifft. Ich geh echt am Stock. Und Sohn ist total ignorant was die Schule betrifft, das bringt mich noch mehr auf die Palme. Er sagt dann ganz cool er schaffe das schon und das nächste Semester schafft er dann mit links.
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz hatte leider keinen Erfolg. Es gab nur drei Bewerbungen zu schreiben und da kamen schon Absagen.

Wir werden wohl noch viele Nerven brauche bis er, hoffenlich, durch die Schule durch ist.

LG :bye: Cordu
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Eine gute Nachricht gibts von Sohn. Er ist ins zweite Semester versetzt worden. Zwar mit Hängen und Würgen aber er hats geschafft.

Leider ist das auch alles an guten Nachrichten.
Er zickt (ja auch Jungs können zicken) immer noch viel mit den Lehrern rum. Fühlt sich ständig und immer benachteiligt. Und meint das immer er und sonst niemand der Blöde ist. Das übliche halt. Wir kennen das schon seit er in der Schule ist.

Ich habe jetzt beschlossen ihm mal ne Concerte zu geben. Wir haben noch zwei übrig. Mal sehen was er meint. Ich meine einfach das die Medikinet zu kurz wirken. Er hat ja doch bis 17 Uhr Unterricht und das deckt Medikinet nicht ab. Wahrscheinlich wird er nicht begeistert sein wenn ich ihn die Concerta hinlege aber ich lass da nicht mit mir reden. Manchmal muss ich ihn einfach zu seinem Glück zwingen.

LG :bye:Cordu
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Kurz unseren Stand mitteilen.

Zeugnis fiel schlecht aus, aber Semester bestanden -maltiefdurchatmen und stirnabwischen-.
Ich musste nur den Kopf schütteln weil er im praktischen Teil (der ist wichtiger da kann man auch nicht ausgleichen) eine Eins hat und in Theorie nur eine Drei, eine Fünf (die musste er mit der Drei und der Eins ausgleichen) uns sonst nur Vierer.
Ich war bis jetzt der Meinung das wenn man was theoretisch nicht begriffen hat es praktisch auch nicht kann. Unser Sohn zeigt mir das es doch geht.

Nun zu den Medikamenten.
Wir sind wieder bei Concerta 54 mg angelangt. Das nahm er ja schon mal ein. Abgesetzt hat er weils ihm zu lange anhielt und er in der Zeit null Appetit hatte, nicht mal McDoof ging. Aber damals hatte er auch nur bis ca. 13 Uhr Unterricht.
Jetzt hat er ja, wie schon geschrieben, bis ca. 17 Uhr Unterricht und, was soll ich sagen, er war sehr zufrieden als er nach der ersten Probe-Concerta nach Hause kam. Er hat sich beschwert das er die nicht die ganze Zeit über bekommen hat. Ich musste ihn darauf hinweisen das er sich dagegen entschieden hat und nicht ich.
Manchmal bin ich besorgt darüber das wir das alles so neben dem Arzt her machen. Unser Arzt hat leider mit ADS/H keine Erfahrung und ist immer dankbar wenn wir ankommen und sagen was wir brauchen. Nicht optimal aber wir kommen gut zurecht.

Alles in Allem ist das Experiment "Medikament absetzten -ja oder -nein" abgeschlossen. Das Ergebnis: Es geht noch nicht ohne und das belassen wir so bis er mit der Ausbildung/Schule fertig ist.

LG :bye: Cordu
 

freddilysie

Urlaubsreif
Na das hört sich doch gut an. Erstmal :druecker


Das mit dem praktisch arbeiten hat uns mal ein Psychologe erklärt. Viele Kinder können sich schriftlich nicht ausdrücken oder darstellen. Diese Kinder sind aber im praktischen und mündlichen die besten Darsteller. Sie können sich hervorheben ohne manchmal das richtige gesagt zu haben, aber sie sind present und fallen auf und das zählt viel im praktischen. Vielleicht liegt im das "arbeiten" einfach auch mehr.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
So,
nachdem Concerta angelaufen ist hab ich mal mit der Lehrerin telefoniert. Die letzten 14 Tage liefs angebelich gut. Wir haben ausgemacht das ich im vier Wochen Rythmus anrufe.

Letzte Woche hab ich mal mit der Dame bei der Krankenkasse telefoniert. Sohn wird im März 18 Jahre alt und bekommt dann MPH nur noch auf Privatrezept außer wir bekommen vom medizinschen Dienst grünes Licht.

Die Sachbearbeiterin hat mich doch tatsächlich vorgeschlagen das wir bei Sohn mal ein anderes Medikament versuchen sollten. Das hab ich ihr aber nachdrücklich ausgeredet. Ich lass da nicht mit mir reden. Concerta bleibt mindestens bis zum Ausbildungsende.
Na ja, jetzt haben sie mal ein Attest vom behandelten Arzt bekommen. Will sehen ob der med. Dienst zufrieden damit ist od. ob die noch mehr brauchen.

LG :bye: Cordu
 

Felicitas

ständig auf Achse
Moin,
hoffendlich hast du da jetzt keinen schlafenden Hund geweckt.
Manchmal ist es besser nichts zu sagen , glaub mir.

Aber wenn da ein negativer Bescheid kommen sollte, es gibt da eine Regelung, die besagt, dass junge Erw. wenn sie länger als 5 Jahre mit MPH behandelt wurden und bei einem Kispy in Behandlung sind, es bis zum 21.Lebensjahr bekommen.
Denn dieser darf sie ja auch nur bis 21 behandeln.


So war es bei der TK, die haben gezahlt ohne Antrag und sonstiges.


Viel Erfolg

Feli
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Danke Feli,

ich glaube nicht das ich schlafende Hunde geweckt habe. Mein Arzt hat gemeint wir müssen mal mit der KK tel. um abzuklären wie lange er noch auf Kassenrezept verschreiben kann.

LG :bye:Cordu
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Heute hab ich einen Anruf von der KK bekommen.

Was soll ich sagen. Es geht doch auch noch unbürokratisch.
Wir bekommen das Concerta auf alle Fälle bis Ende der Ausbildung bezahlt.
Zwar müssen wir in Vorleistung gehen aber das ist nicht weiter schlimm.
Hauptsache ist ja das die Tbl. erst mal weiter übernommen werden.

Lt. Aussage der Sachbearbeiterin war übrigens ausschlaggebend für die Kostenzusage die fehlgeschlagenen Absetzversuche. Hat das Ganze doch noch was Gutes gehabt. Auch wenn Sohn kurz davor stand das Semester nicht zu packen und damit von der Schule geflogen wäre.

LG :bye:Cordu
 

Fallada

Aktives Mitglied
Hallo :bye:

Aaaalsooooo...
puh. zunachst mal :
Meine Tochter hat auch aDhS.
Sie ist 9 jahre alt und wir haben gerade einen Schulwechesl zu einer Waldorfschule eingeleitet.
Ich hoffe, dass sie dort mehr auf sie eingehen werden und können.
Im Übrigen hat sie dort mehr Zeit zu reifen. Sie wurde in Berlin doch schon mit 5 Jahren eingeschult und dort kann sie nochmals in die 3te Klasse gehen, da sie dort nach Alter in die Klassen verteilt werden.
Auch haben sie dort einen ganz anderen Rhytmus und die Lehrerin redet ganz ruhig und leise mit den Kindern.
Wir haben auch erfahren, dass dort "solche" Kinder speziell gefördert werden, mit Entspannungsübungen und ruhiger Musik.
Ich bin gespannt....., habe abertatsächlich schon Gestern eine Veränderung ihres Verhaltens wahrgenommen...unglaublich!
(hoffentlich nicht ur der erste "Schock" *lächel)

Ich selbst habe jetz viel darüber geselsen, dass ADHs nicht ausheilt.
Daher vermute ich mal stark, dass ich auch noch darunter leide. Was mich nicht gerade zur Supermama für ein Kind macht, dass Ruhe ,Ausgeglichenheit und penible Einhaltung von Tagsesstruktur benötigt...

Zu deinem Sohn @cordu möchte ich sagen :
Erstens...weiterhin Regeln und Führung geben .
Das heißt-->:
:nananaEr darf nicht---egal wie schwer das ist--selbst entscheiden, wie lang er spielt!
Das können Jugendliche nicht kontrollieren und welche mit ADHS schon 10 mal nicht.
(nur so ne theoretische Sache, die ich weiß, aber ich weiß aus eigener Erfahung mit mir :sn7 selbst, dass es stimmen muss)

Und dann ochwas :
Die Tabletten... i
ch arbeite in einer Drogenberatungstelle. Daher kenne ich mich gut aus mit "Drogen" und weiß, dass sie nicht den ganzen Tag wirken können.
Es freut mich, dass die Tabletten deinem Sohn so gut helfen.
Dass er jedoch einen Arzt hat, der sich damit nicht auskennt,
halte ich persönlich für fahrlässig--von dem Arzt.
Dass es euch recht ist, kann ich gut glauben. Ihr habt schließlich ne Menge um die Ohren. Doch der Arzt müsste von selbst an einen fachmann verwaisen!

Durch den Umgang mit Methadonpatienten weiß ich, dasss es die Unterschiedlichsten Arten gibt, das Zeug abzubauen. Manche können es morgens nehmen und bei zum nächsten Tag klarkommen...
Doch viele schaffen das nicht. Die werden dann immer höher dosiert obwohl es gescheiter wäre es erst mal durch Dosissplittung zu' ner längeren Wirkdauer kommen zu lassen.

Das heißt auf gut Deutsch : Er soll mal die Hälfte morgens und die Hälfte Mittags nehmen.
Das wird besser sein, als die Dosis zu erhöhen. Und es wird sicherlich ausreichen dann :druecker

Alles Liebe Falla
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Falla,

vielen Dank für deine Anregungen.

Du kannst mir glauben wir haben schon alles durch.

Das mit der Dosis splitten haben wir auch versucht. Das Problem dabei ist das Sohn es ablehnt in der Schule "nachzulegen".

Die Concerta die er jetzt nimmt legen sich ja durch ihre Wirkungsweise quasi selber nach. Sie werden ja langsam über mehrere Std. in den Körper abgegeben.

Das mit dem Arzt ist so ne Sache. Wir haben sehr großes Vertrauen zu ihm und wenn wirklich mal Probleme kommen wissen wir uns (Arzt und wir) uns schon zu helfen. Du kannst mir glauben weder er noch wir gehen mit der Gesundheit von Sohn leichtfertig um.

Konsequent sein ist bis zu einem gewissen Alter recht und gut und wir versuchen es immer noch durchzusetzten. Aber: Sohn wird in zwei Wochen 18 Jahre alt und irgendwann muss man auch loslassen können. Auch auf die Gefahr hin das er mal gewaltig auf die Schnautze fällt.

LG :bye: Cordu
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich denke, da hast Du Recht: Man muss in dem Alter los lassen. Es ist sehr verlockend, die AD(H)S-Erkrankung als Entschuldigung für alles, was schief läuft, zu nehmen, aber am Ende des Tages haben auch Menschen, die darunter leiden, es selbst in der Hand, ihr Leben in den Griff zu bekommen, wenn sie es wollen - wenn dem nicht so wäre, müsste man mittlerweile einen großen Teil der Jugend in westlichen Ländern nach ihrer Volljährigkeit unter Betreuung stellen. Ob man aus AD(H)S raus wächst, oder nicht, ist wissenschaftlich noch nicht vollends erforscht - dazu ist dieses Krankheitsbild auch noch zu neu. Aber immerhin müssten die Kinder und Jugendlichen, die darunter leiden, bis zum Erwachsenenalter gelernt haben, damit umzugehen. Deshalb denke ich, dass Du, Cordu, Recht hast: Man muss los lassen, und man muss seine Kinder auch ihre eigenen Fehler machen lassen.

Das Verteilen von Dosen von Retard-Medikamenten bringt übrigens als einzigen Effekt, dass man ihre Wirkung zu Zeiten hat, in denen man sie nicht braucht - in der Nacht zum Beispiel. Bei Methadon macht das vielleicht Sinn, weil es dabei um Abhängigkeit geht, und Abhängigkeit nun mal von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist - manche gehen eben gerade in der Nacht auf Cold Turkey. Bei Medikamenten gegen die AD(H)S-Symptome geht es aber eben nicht um Entzugserscheinungen, sondern darum, den Patienten über den Tag zu einem einigermaßen normalen Leben zu verhelfen. Ein Aufsplitten der Dosen kann übrigens unter Umständen sogar zu gewissen Zeiten eine Überdosierung hervor rufen, die potentiell gefährlich ist.

Viele Grüße,

Ariel
 

Fallada

Aktives Mitglied
Nun, ich meinte ja nicht, dass das Splitten der Dosis zu einer Dosierung am Abend führen soll!^^

Und auch nicht, dass durch das Splitten innerhalb einer Stunde mehr zugeführt werden soll, als auf einmal genommen worden wäre...
So kann ich nicht verstehen, wie es da zu einer "Überdosierung " kommen können sollte...

Der Unterschied zwischen dem Medikament "speed" und dem "ersatzstoff" Methadon ist geringer, als du vielleicht glauben magst.

Sicher, die einen waren abhängig...dennoch stellt in der folge ihr körper keine morphine mehr her. Sie müssen künstlich zugeführt werden.
(ähnlich wie bei Diabetikern der stoff "Insulin")
Bei AdHS ist der Dopaminhaushalt gestört. Auch dort wird "künstlich " eingegriffen

Ich sage mit keinem Wort, dass man den missbrauch von Drogen mit der Gabe von Ritalin gleisetzen kann und sollte.
Dennoch ist die wirkungsweise nicht so unterschiedlich. Jedenfalls nicht, wenn es um die Splittung einer Dosis geht.
Wie Cordula selbst schreibt, war ihr sohn nur nicht gewillt, in der Schule nachzulegen.
Und dieses andere Medikament scheint eine Retardwirkung zu haben. Dh, es gibt den Wirkstoff peux a peux ab. Nicht auf einmal.
Von daher war meine Überlegung wohl doch nicht so weit hergeholt wie du meinst, hitnak ;-)

Gruß Falla

Cordu, mit dem Loslassen hast du wohl Recht, ich hatte vergessen, wie alt er schon ist.
Im Hinterkopf hatte ich nur meine Cousiene, die ihren 14 jährigen Sohn nichts mehr vorschreiben will, weil er sich "ja sowieso" wehrt und nicht dran hält"..

Ich musste an diese Bemerkug denken und frage mich bei ihr, weshalb sie nicht sehen will, dass er noch Führung braucht.
Auch ich habe mich sehr gewehrt als Jugendliche, doch im Nachhinein glaube ich, dass ich erst! mit mitte 20 reif genug war, die meisten!^^ meiner Entscheidungen für die Zukunft überblicken zu können.
Die Tragweite, dessen, was sie mit 18 tun, ist ihnen oft gar nicht bewußt.
Evt ist die Volljährigkeit mit 18 Jahren auch etwas verfrüht?!..?
Gruß Falla

Nochmal PS...Ich kenne eine seite der Gesellschaft für Adhs (haben auch newsletter), die sich mit ErwachsenenADhs beschäftigt. Habt ihr Interesse? Dann such ich den Link mal, ok? ;D
 

Fallada

Aktives Mitglied
:applausich hbe es geschafft.Hier ist der Link---> http://www.adhs-deutschland.de/content.php?abt_ID=1&site_ID=62

'ADhS Deutschland' heißt die Seite und ist sehr interessant und nicht vollgestopft mit Werbung.
Ich finde es sehr informativ, was dort steht.

Ausschnitt:

(ADHS-Erwachsene:)Das Durchhaltevermögen und die Selbstmotivation sind stark eingeschränkt, was zu schneller Resignation und Mutlosigkeit führt. ADHS-ler besitzen einen riesigen »inneren Schweinehund«, den sie nur sehr schwer für Aufgaben überwinden können, die sie nicht interessieren.
Daraus resultieren erhebliche Selbstzweifel und ein mangelndes Selbstbewusstsein.
(...)30% der Erwachsenen ADHS-ler leiden unter Ängsten und Depressionen.
Es besteht ein hohes Risiko für eine spätere Suchtentwicklung. Die Zahlen variieren. Bis zu 50% der Alkoholiker haben deutliche Hinweise auf eine schon in der Kindheit bestehende ADHS (vgl. Heßlinger, Freiburg; Huss, Berlin). Es zeigt sich oft ein erheblicher Nikotinmissbrauch, da wahrscheinlich exzessiver Nikotinmissbrauch eine Art Selbstmedikation darstellt (wie andere Süchte auch), weil Nikotin auch am Dopamintransporter angreift und so das ursächliche Dopamindefizit korrigiert wird. Weiterhin zeigen sich vermehrt alle Formen der Sucht: Esssucht, Kaufsucht, Kleptomanie, Spielsucht usw..

Ich denke, wenn man dem Glauben schenken darf, sollte man diese Kinder, auch wenn sie laut Gesetzt erwachsen sind, nur kontrolliert loslassen...
Haltet sie...ich hätte es mir, so sehr ich mich auch wehrte..tief im Innern :troest gewünscht!
Falla
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Werd mir mal die Seite anschauen, danke für den Tip.

Den Rest deines Beitrages, Falla, kann ich so unterschreiben.

Das überduchschnittlich viele Suchterkrankte unbehandelte ADS/H ler sind wissen wir schon seit einigen Jahren. Das war mit ein Grund warum Sohn zur Psychotherapie dann auch noch MPH bekam.
Das mit dem Nikotin ist uns bekannt seit Sohn zur Reha war. Er hat damals schon geraucht (ja ich weiß, er war noch zu jung, aber glaubt mir wir haben vieles versucht das er sich das abgewöhnen kann) und sein damaliger Betreuer hat gesagt es hätte bei ihm schon Suchtcharakter. Aber, und das ist das was Falla ja schreibt, ist es leider so das Nikotin im Gehirn ähnlich wirkt wie MPH. Sohn hat also nichts anderes gemacht als sich selbst zu therapieren. Und weil er halt diesen, für ihn possitiven Effekt, hat ist es für ihn noch schwerer aufs Rauchen zu verzichten.

LG :bye:Cordu
 

Phoenigs

Neues Mitglied
Cousin rattert durch die Schulsysteme, was tun?

Hi,

ich habe mal eine Frage. Mein kleiner Cousin rasselt gerade durch alle Schulsysteme, er ist von Meiner Tante und ihrer Lebenspartnerin adoptiert worden und naja hat wohl ein Aufmerksamkeitsdefizit. Seit er von der Grundschule runter ist geht es nur noch berg ab. Meine Tante ist aber strickt gegen Medikamtöse behandlung, was kann man tun?
 

Fallada

Aktives Mitglied
RE: Cousin rattert durch die Schulsysteme, was tun?

Die erste Frage, die gestellt werden muss ist: "Braucht er denn überhaupt Medikamente?"

Nicht jedes Kind braucht sie, selbst wenn es nachweislich, bzw. diagnostiziet AdhS hat.

:unschschon meinen feinen Link gesehen?

Evt kann sie den mal lesen oder du kaufst ihr ein leicht verständliches Buch darüber und ermunterst sie so, mal einen spezialisten aufzusuchen.

Denn für die meisten Leute stellt es immer noch eine Schande dar, solch eine Störung bei einem Verwandten diagnostizieren zu lassen und somit zugeben zu müssen, dass da was anders ist, als bei "normalen" Leuten.

Meine Mutter ist genauso. Sie hält das für ne Modeerscheinung.

Dabei hat sie sich noch inie wirklich damit beschäftigt...

LG Falla
 

Phoenigs

Neues Mitglied
RE: Cousin rattert durch die Schulsysteme, was tun?

Hey,

danke für die schnelle Antwort. Die Links werde ich mal weiterleiten, das Problem besteht nur darin, dass eine Therapeutin eine Medikamente verschrieben hat. Naja und der Schulleiter will ihn mitlerweile nicht mehr auf der Schule halten wenn keine schnelle Lösung (also Medikamte) getroffen wird.
Aber ich werde die Links mal durcharbeiten, vielleicht finde ich ja eine Lösung.

Danke nochmal ;)
 

Fallada

Aktives Mitglied
RE: Cousin rattert durch die Schulsysteme, was tun?

Der Schulleiter kann gar nicht beurteilen, ob der Junge Medikamente benötigt.

Und eine Therapie besteht auch nicht aus Medikamenten.
Im Gegenteil. In der Regel sollten Medikamente nur begleitend zu Therapieformen wie Spiel, Ergo und wie sie alle heißen, genommen werden.
Niemals alleine.

Evt sollte deine Tante einmal mehrere Ärzte aufsuchen oder einen, der sich mit dem Thema gut auskennt :zwinker:

Gruß FALLA
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo,

mein Sohn hat auch erst ziemlich spät mit Medikamentan angefangen.

Wir haben erst mal eine Psychotherapie und ein Kompetenztraining gemacht. Als er dann in der Therapie nicht mehr weiterkam und wir sahen das er leidet wurde noch ein Versuch mit MPH gemacht. Es hat ihm geholfen und er kam dann auch in der Therapie nach langem Stillstand weiter.

Übrigens Therapeuten verschreiben keine Medikamente und Schulleiter sollten sie auch nicht einfordern. Verscheiben dürfen nur Ärzte und die Therapeuten in Zusammenarbeit mit den Eltern entscheiden: Medikament ja od. nein. Und wenn ein Medikament dann sollte es selbstverständlich sein das das Kind noch eine begleitende Therapie bekommt.

LG :bye: Cordu
 
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